Skurriler Propagandakrieg in Kuba

Mexiko-Stadt (dpa) Der Propagandakrieg zwischen den USA und Kuba wird immer skurriler. Kubas Staatschef Fidel Castro ließ jetzt in Havanna vor der US-Vertretung eine Tribüne mit einem Fahnenberg errichten. Sein Ziel: den Blick auf das Gebäude verstellen.

Zugleich wollte Castro eine aus seiner Sicht freche Provoka­tion Washingtons unsichtbar machen. Seit einigen Wochen nämlich läuft im sechsten Stock hinter den Fenstern ein elektronisches Laufband. Auf diesem lesen die US-Amerikaner den Kubanern die Menschenrechte vor.

Das hat den Führer des einzigen kommunistischen Landes in der westlichen Welt erbost. Am 24. Januar befahl er einer Million Kubanern, mit geballter Faust an der Vertretung vorüberzuziehen. Anschließend errichteten Arbeiter die Tribüne mit 138 Fahnenmasten. Bei der Einweihung des "Fahnenbergs" gedachte Castro der kubanischen Opfer terroristischer Akte, für die Havanna die USA verantwortlich macht.

Die kommunistische Führung geht vor allem wegen des aus Kuba stammenden ehemaligen CIA-Agenten Luis Posada Carriles auf die Barrikaden. Castro wirft ihm vor, Attentate gegen ihn organisiert und 1976 den Absturz eines kubanischen Verkehrsflugzeugs verursacht zu haben. Die USA weigern sich, Posada Carriles auszuliefern.

In den Propagandakrieg werden zunehmend auch die Nachbarn hineingezogen. In Mexiko-Stadt mussten am Wochenende kubanische Funktionäre das Hotel einer US-Kette verlassen. Dort waren sie Teilnehmer einer Konferenz mit US-amerikanischen Geschäftsleuten. Der Vorgang löste eine Grundsatzdebatte über die Beziehungen zu den USA, aber auch zu Kuba aus.

Unabhängig davon ...

Mittwoch, 08. Februar 2006 (15:31)
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