Hans-Olaf Henkel über seine Talkshow-Auftritte, Fidel Castro und seinen Abschied von der Leibniz-Gesellschaft
Von Adam Soboczynski

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Und dann ist da noch der Henkelsche Fidel-Castro-Komplex. »Ja, das stimmt«, sagt Henkel, »Castro war einer meiner Heroen in der Jugend.« Es habe ihn fasziniert, »wie der da diesen Diktator aus dem Land gejagt hat«. Es reue ihn heute ein wenig, denn Castro sei ja selbst zum Diktator mutiert. Aber er sei nun mal leider, »wie alle anderen Leute, die Macht haben«, von großen Persönlichkeiten fasziniert.

Dreimal hat Henkel Castro in Cuba besucht. Einmal sei auch Bettina Hannover mitgekommen, seine zweite Ehefrau, eine Psychologieprofessorin, die Henkel kürzlich ehelichte. Man habe mit Castro über Menschenrechte diskutiert. Seine Frau sei ganz aufgeregt gewesen, sagt Henkel. An der Treppe zum zweiten Stockwerk seiner Wohnung hat er eine großformatige, auf Leinwand gespannte Fotografie aufgehängt. Sie zeigt Bettina Hannover mit dem kubanischen Diktator. Gewissermaßen ein mächtiger Nebenbuhler? Henkel lacht. Nein, das Bild finde er nur »amüsant«.

Am Ende des Gesprächs sagt Henkel, um Missverständnissen vorzubeugen, er habe mit Kommunisten nichts gemein. Vielmehr sei er Patriot. Er sagt es mit Nachdruck. Er habe 17 Jahre im Ausland verbracht und eine »gewisse Zärtlichkeit« gegenüber Deutschland entwickelt. Auch deshalb das neue Buch und weitere Talkshow-Auftritte. Um »mal das Land aufzuklären«.

http://www.zeit.de/2005/48/2_2fHenkel_48

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