Jenaer holt in Havanna vierten Platz

02.03.2005 23:48
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Rey/Reina del Foro

Jenaer holt in Havanna vierten Platz

Überzeugender Einstand von Uwe Naumann bei der Habanos-Sommelier -Weltmeisterschaft Jena (OTZ). Uwe Naumann, Gastwirt des "Ziegenhainer", ist noch gezeichnet von den Strapazen seines Kuba-Aufenthaltes, von dem er gestern Nacht zurück kehrte. Dort war er nicht als Tourist, sondern offizieller Vertreter Deutschlands bei der Habanos-Sommelier-Championship, der Weltmeisterschaft der renommiertesten Zigarren-Marke der Welt. OTZ fragte nach seinen Erlebnissen auf der Tabak-Insel.

Herr Naumann, wie ist das, wenn man von tropischen Temperaturen zurück kehrt ins winterliche Deutschland?

Das ist schon ziemlich herb, aber das war die vergangene Woche nicht weniger. So eine Meisterschaft zehrt doch ganz schön an der Substanz. Dabei will ich gar nicht von dem reden, was man so drum herum erleben kann mit Gala-Diner, Ausflügen auf Zigarren-Plantagen usw.

Platz vier hieß es am Ende für Sie - hatten Sie sich mehr ausgerechnet?

Wenn ich ehrlich sein soll - ja. Ich war super vorbereitet, und in der Theorie als auch im praktischen Teil bei der Präsentation der Zigarre und des Getränks meiner Wahl für einen Gast vor der Jury ist alles optimal gelaufen. Allerdings hat sich im Nachgang herausgestellt, dass ich der einzige Teilnehmer war, der diese Präsentation nicht in seiner Muttersprache ausführen durfte, sondern in Englisch. Alle anderen hatten da sozusagen "Heimvorteil" und den konnten ein Engländer, ein Kubaner und ein Franzose für sich nutzen. Mein Rückstand zum Dritten war jedoch denkbar knapp mit 0,4 Prozentpunkten. Warum das Prozedere so war, darüber will ich aber nicht spekulieren.

Wie haben Sie Kubas außerhalb des Hotels erlebt?

Krasser kann der Gegensatz nicht sein: Das Hotel "National", in dem alles stattfand, ist das erste Haus am Platz, alles fürstlich, und draußen auf der Straße oder dann auch auf dem Lande grassiert die Armut und die Korruption. Viele Männer leben vom illegalen Zigarrenhandel, viele Frauen von der Prostitution, weil es anders nicht geht. Man merkt, dass die Leute keine Hoffnung haben, es könnte sich in der Gesellschaft, einer Art DDR-Planwirtschaft mit kapitalistischem Einschlag, in absehbarer Zeit etwas ändern. Und keiner weiß, ob es besser oder noch schlimmer wird nach Castro.

Hat er sich blicken lassen?

Nein, dafür war aber u.a. Hollywood-Größe Jeremy Irons und die Tabak-Pflanzer-Ikone Don Alejandro anwesend.

Wie geht es jetzt weiter?

Morgen lade ab 19.30 Uhr in den "Ziegenhainer" zu einer Schaudestillation mit Arno Dirker ein, dessen Haselnussbrand ich in Havanna präsentiert habe. Dazu gibt es ein Fünf-Gänge-Menü und einen taufrischen Bericht aus Kuba per Video-Beamer. Darüber hinaus gibt es Überlegungen, meine Vorliebe zu Zigarren auch zu vermarkten.

Interview: Frank Döbert
http://www.otz.de/otz/otz.inderregion.vo...=OTZ&dbserver=1

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