Geldgier, Lüge, Mord und Verleumdung

16.01.2005 21:11
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#1 Geldgier, Lüge, Mord und Verleumdung
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elcrocoloco ( gelöscht )

Mehr Terroropfer auf Kuba als beim Anschlag vom 11. September 2001. Horst Schäfer hat ein Werk über die US-Politik gegenüber der sozialistischen Inselrepublik geschrieben

Kuba ist zwar das eigentliche Thema dieses Buches – das aber mehr über die Politik der USA aussagt als über die der sozialistischen Inselrepublik. Horst Schäfer, ehemaliger Korrespondent der DDR-Nachrichtenagentur ADN, hat dafür hunderte Akten des US-Geheimdienstes CIA, des US-Außenministeriums, des Weißen Hauses sowie Untersuchungsberichte des US-Kongresses ausgewertet. Möglich wurde diese Arbeitsweise erstens durch den »Freedom of Information Act«, ein US-Gesetz, das verlangt, Behördenakten nach einer gewissen Frist der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zweitens durch das Internet – die umfangreiche Linksammlung im Anhang des Buches erleichtert es dem interessierten Leser, selbst zu recherchieren und Einzelaspekte zu vertiefen. Hinzu kommt, daß der aus Detmold/Lippe gebürtige Journalist, der 1972 in die DDR übersiedelte, elf Jahre lang als Korrespondent aus den USA selbst berichtet hatte.


Kaufen und erobern

Die Versuche der USA, sich Kuba einzuverleiben, begannen nicht erst mit der Revolution von 1958. Kaufen oder erobern hieß die Alternative für das US-Kapital, das allerdings zunächst noch mit der damaligen Kolonialmacht Spanien fertigwerden mußte, was schließlich mit dem Krieg von 1898 gelang. US-Konzerne und Mafia nisteten sich auf Kuba ein. Um ihre ökonomischen Interessen zu sichern, mischten sich die USA danach immer wieder politisch und militärisch ein. Den Widerstand der kubanischen Bevölkerung brachen sie dadurch, daß sie blutigrünstige Diktatoren installierten: etwa den General Gerardo Machado (1924) oder den ehemaligen Sergeanten Fulgencio Batista (1952).

Die Revolution von 1958 war für die Geldsäcke und Mafia-Bosse in den USA ein Schock. »Die Nationalisierung von Unternehmen, Banken und Bodenschätzen oder eine Landreform ist eine ziemlich sichere Methode für jede Regierung weltweit, eine offene oder verdeckte Intervention der USA auszulösen«, schreibt Schäfer. Und er schildert diverse Interventionen, die genau diese These belegen: so die Staatsstreiche im Iran 1953 (gegen den bürgerlich-nationalen Präsidenten Mohammed Mossadegh) oder ein Jahr später in Guatemala (gegen Präsident Jacobo Arbenz Guzmán). Weitere Beispiele sind Chile, Nikaragua, Grenada, Haiti oder – aktuell – Venezuela.

Kein Wunder also, daß Militär, CIA und State Department umgehend versuchten, die unmittelbar vor ihrer Haustür entstehende sozialistische Republik schon in der Wiege zu erdrosseln. Vieles, worüber Schäfer detailliert berichtet, ist bekannt – etwa das Scheitern der Invasion in der Schweinbucht, oder die zahlreichen Versuche der USA, Fidel Castro und seinen Bruder Raul zu ermorden. Auch darüber hat der Autor Detailkenntnisse: Als Korrespondent nahm er in den 70er Jahren an den Anhörungen des von US-Senator Frank Church geleiteten Untersuchungsausschusses über die Außenpolitik der USA teil. Dieser Ausschuß enthüllte erstmals zahlreiche Mordpläne gegen mißliebige Politiker.

Detailliert schildert Schäfer die sich ständig verschärfenden Versuche der USA, Kuba unter Druck zu setzen. Dabei ist jedes Mittel recht: die seit 46 Jahren andauernde Blockade, die Einschleusung von Terroristen, Mordversuche, Lancierung von Falschmeldungen, ideologische Einwirkung von außen. Schon 1999 hatte Kuba die USA auf 181,1 Milliarden US-Dollar verklagt, bei von den USA inszenierten Terroranschlägen kamen etwa 3 500 Kubaner ums Leben – mehr Tote als bei dem Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001.


»Verschwörungstheorie«

»Im Fadenkreuz: KUBA« sollte für jeden Pflichtlektüre sein, der sich für Politik interessiert. Insbesondere sollte dieses Buch jungen Leuten zugänglich gemacht werden. Gerade die Generation, für die der Vietnam-Krieg kein Begriff mehr ist, sollte wissen, wie Politik gemacht wird. Sie sollte wissen, was hinter Begriffen wie »westliche Werte«, »Freiheit« oder »Kampf gegen den Terrorismus« steckt: Staatsterrorismus der übelsten Sorte.

Das Buch wäre auch für diejenigen eine aufschlußreiche Lektüre, die jede Kritik an der US-Politik herablassend als »Verschwörungstheorie« abtun. In der Tat ist die Geschichte der US-Außenpolitik eine Geschichte von Verschwörungen. Und es ist sehr hilfreich, sich darüber eine Theorie zu bilden. Wer dieses Buch gelesen hat, weiß, daß viele US-Poliker schon dann lügen, wenn sie nur »guten Tag« sagen.

* Horst Schäfer: »Im Fadenkreuz: KUBA – Der lange Krieg gegen die Perle der Antillen«. Kai Homilius Verlag, Edition Zeitgeschichte. Berlin 2004, 350 Seiten, 18 Euro

Der Link:

http://www.jungewelt.de/2005/01-17/012.php


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16.01.2005 21:19
avatar  derhelm
#2 RE:Geldgier, Lüge, Mord und Verleumdung
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Info zu Horst Schäfer:

"Aus den USA berichtete er zwischen 1975 und 1987 fast 11 Jahre für ADN und andere Medien der DDR."


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16.01.2005 21:31
avatar  derhelm
#3 RE:Geldgier, Lüge, Mord und Verleumdung
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Fundstück zum Kai Homilus Verlag unter Autoren:

In Antwort auf:

Dr. Günther Sarge

Jahrgang 1930
lebt heute in Berlin
Vita
Abschluss der Volks- und Mittelschule; nach 1945 zunächst Landarbeiter 1949 bis 1977 Kasernierte Volkspolizei bzw. Nationale Volksarmee. Studium der Rechts- und Gesellschaftswissenschaften; 1961 Promotion. Militärjurist .Vorsitzender des Militärkollegiums des Obersten Gerichts Letzter militärischer Dienstgrad Generalmajor. 1978 1. Vizepräsident und ab 1986 Präsident des Obersten Gerichts der DDR. 1985 bis 1990 Präsident der Juristenvereinigung der DDR. Nach 1990 Rechtsanwalt, jetzt Rentner. Gründungsmitglied der „Gesellschaft zur rechtlichen und humanitären Unterstützung“ e. V. (GRH) und Mitglied der AG Recht der GRH. Gründungsmitglied des „Solidaritätskomitees für die Opfer der politischen Verfolgung in Deutschland“



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17.01.2005 08:34
avatar  elcrocoloco ( gelöscht )
#4 RE:Geldgier, Lüge, Mord und Verleumdung
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elcrocoloco ( gelöscht )

Und was will uns der Helm damit sagen?


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17.01.2005 08:59
avatar  derhelm
#5 RE:Geldgier, Lüge, Mord und Verleumdung
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Forums-Senator/in

electro,

wenn man Bücher vorstellt ist es nie verkehrt zu dokumentieren, aus welcher Ecke diese kommen.
Dieses könnte vermutlich direkt aus der Granma-Redaktion stammen.

Ich dachte du magst keine einseitige Berichterstattung!

In Antwort auf:
Also dieser Bericht ist für mich zu einseitig und ausserdem
reine antikubanische Propaganda und verdient keine inhaltliche Reaktion von mir!

Müsste dann umgekehrt auch gelten!

(Dank an Uwe, der dieses Zitat von Dir wieder hervorgeholt hat.)
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17.01.2005 09:07 (zuletzt bearbeitet: 17.01.2005 09:08)
avatar  el lobo
#6 RE:Geldgier, Lüge, Mord und Verleumdung
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
daß der aus Detmold/Lippe gebürtige Journalist, der 1972 in die DDR übersiedelte, elf Jahre lang als Korrespondent aus den USA selbst berichtet hatte.


UFF,Gott sei Dank endlich mal kein "bornierter ,verblendeter OSSI"
MfG El Lobo
PS.Undankbar hatt ich noch vergessen


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17.01.2005 09:10
avatar  elcrocoloco ( gelöscht )
#7 RE:Geldgier, Lüge, Mord und Verleumdung
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elcrocoloco ( gelöscht )

1. Wer ist Electro??????

2. Ich finde dass,man sich nur durch eine gewisse Vielfalt von Informationen auch von den verschiedensten
politischen Strömungen ein Bild über das wahre Geschehen einer politischen Situation machen kann.


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17.01.2005 11:34 (zuletzt bearbeitet: 17.01.2005 11:34)
avatar  derhelm
#8 RE:Geldgier, Lüge, Mord und Verleumdung
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Forums-Senator/in

In Antwort auf:
Ich finde dass,man sich nur durch eine gewisse Vielfalt von Informationen auch von den verschiedensten
politischen Strömungen ein Bild über das wahre Geschehen einer politischen Situation machen kann.

Richtig, dann sollten aber auch entgegengesetzte Strömungen eine "inhaltliche Reaktion" von Dir verdienen.
Ansonsten kann man dir diesen Satz einfach nicht abnehmen.
Naja, wen interessiert schon sein Geschwätz von gestern!

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17.01.2005 15:16
avatar  ( Gast )
#9 RE:Geldgier, Lüge, Mord und Verleumdung
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( Gast )

wie wär's wenn man das buch liest und die quellen der thesen verifiziert?
ah, richtig, es ist einfach über eine einseitige zusammenfassung zu palavern.
time is money, nicht?
gruss
Tocheli

Eröffne Dein eigenes Kuba-Fotoalbum:
http://www.CubaLibre.ch/fotoalben


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17.01.2005 16:06
avatar  derhelm
#10 RE:Geldgier, Lüge, Mord und Verleumdung
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Forums-Senator/in

In Antwort auf:
wie wär's wenn man das buch liest und die quellen der thesen verifiziert?

Was nehmen wir denn dann von der Gegenseite?? ;-)
Da kann Vilmaris bestimmt weiterhelfen!
Die Wahrheit wird, wie es meistens ist, irgendwo in der Mitte liegen!


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18.01.2005 10:35
avatar  elcrocoloco ( gelöscht )
#11 RE:Geldgier, Lüge, Mord und Verleumdung
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elcrocoloco ( gelöscht )

Der Helm schrieb:

Richtig, dann sollten aber auch entgegengesetzte Strömungen eine "inhaltliche Reaktion" von Dir verdienen.
Ansonsten kann man dir diesen Satz einfach nicht abnehmen.
Naja, wen interessiert schon sein Geschwätz von gestern
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Diese Rubrik heisst sicherlich nicht umsonst Presseveröffentlichungen und Medienberichte!
Wenn ich meine persönliche Meinung darüber veröffentlichen und/oder diskutieren will so werde ich das viel eher
im Kubaforum tun! =§:-)))))


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