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USA und Prostitution auf Kuba: Was ist an den Vorwürfen dran?
In Antwort auf:
Denn natürlich gibt es noch Jineteras in Baracoa. Aber die gehen mit ihren Freier in illegale Casas.
Dies wird man doch wohl nicht als Beweis für Bushs Behauptung, Castro fördere die Prostitution, anführen wollen?
Ich sehe darin eher ein Indiz, dass Castro Recht hat, wenn er in seiner Rede feststellt, Bush leide als "trockener Trunkenbold" unter den Nachwirkungen seiner Alkoholkrankheit und ist vermutlich nicht mehr in der Lage neue Informationen adäquat aufzunehmen und zu verarbeiten.
Bushs Reaktionen und Anschuldigungen gegenüber Castro sind steif und schablonenhaft. (Ich hoffe "El Rumbéro Aléman" hat auf der Forumsfete dem Alkohol nicht zu sehr zugesprochen).
Also nochmal für die geistig etwas steiferen unter den Forumsteilnehmern: In Baracoa ist der Jineterismus nicht die Regel, sondern die illegale Ausnahme. Baracoa kann Zeichen setzen für einen nachhaltigen Tourismus.
#29 RE:USA und Prostitution auf Kuba: Was ist an den Vorwürfen dran?
Tja, und wir waren in Baracoa unverheiratet sowohl in einer Casa Particular als auch einmal 4 Tage im Hotel Porto Santo...
Habe also nicht die gleichen Erfahrungen wir einige Forumsmitglieder.
Aber, wenn in manchen Städtchen manchmal hart durchgegriffen wird liegt das immer am lokalen Parteisekretär, der sich bei seinen Oberen beliebt machen will. Wenn dann der Parteisekretär wechselt oder er wird müde von dem Ganzen, ändert manchmal schlagartig die Repression. Auch die momentane wirtschaftliche Situation der Menschen spielt beim harten Durchgreifen eine Rolle.
Die momentane wirtschaftliche Lage der Menschen in Santiago ist sehr mies, die Repression denn auch sehr moderat.
Elisabeth
In Antwort auf:
Dies wird man doch wohl nicht als Beweis für Bushs Behauptung, Castro fördere die Prostitution, anführen wollen?
Gibt es jemand in diesem Forum der sich nach Beweise für die These von Bush sehnt?
Ich glaube kaum. Die meisten unter uns haben Augen und sprechen genügend Spanisch um sich zu realisieren was in Cuba los ist. Auch in dieser Hinsicht.
Mich interessiert das überhaupt nicht. Das sind alles nur politische Scharmützel die bei beiden der Machterhaltung dienen.
Für mich zählt nur, dass sich durch die Misswirtschaft der Machthaber in Cuba viele CubanerInnen prostituieren um zu überleben. Dem FC dient dies ganz klar weil so die versteckte Arbeitslosigkeit in Cuba etwas weniger sicht- und spürbar ist.
Elisabeth
@Elisabeth
In Antwort auf:
dass sich ... viele CubanerInnen prostituieren um zu überleben
also ums überleben geht's wohl nicht! Eher um den Erwerb von - für unsere westliche Welt selbstverständliche - Annehmlichkeiten.
Kenne genügend Cubanerinnen die - auch ohne sich zu prostituieren - "überleben" können, und dies auf ganz normale Weise.
Saludos
Chris
In Antwort auf:
Kenne genügend Cubanerinnen die - auch ohne sich zu prostituieren - "überleben" können, und dies auf ganz normale Weise.
Chris, nur weil es solche Kubanerinnen gibt (Casabesitzerinnen gehören sicher zu der Gruppe!)geht das nicht allen so. Die Zahl der kubanischen Familien, die nur durch illegale Geschaftschen, Prostitution oder einem "Pepe" der Verelendung entgeht ist bestimmt nicht klein. Wie Elisabeth schon bemerkt, die Zahl der versteckten Arbweislosigkeit ist groß und von staatlicher Arbeit kann niemand überleben!
Das wird böse enden!
#34 RE:USA und Prostitution auf Kuba: Was ist an den Vorwürfen dran?
#35 RE:USA und Prostitution auf Kuba: Was ist an den Vorwürfen dran?
@Quesito
es ging mir um "Prostitution" nicht um Nebengeschäfte "a lo cubano"!
Saludos
Chris
Chris, sag mal ehrlich, wieviele Cubanerinnen kennst du, die keinen Zugang zu USD haben? Deine Familie hat sie ja über dich und deine Arbeitskollegen arbeiten im Tourismus, haben also auch Zugang zu USD.
Den Cubanern die überhaupt keinen Zugang zu USD haben (Schätzungen der Cubaner selbst sprechen über ca. 40 % der Bevölkerung) geht es mies, d.h. Reis und Öl reichen höchstens bis zur Monatshälfte, wenn der Reis überhaupt eintrifft, Fleisch gibt es sozusagen nie, Gemüse, Früchte, eine Unterhose oder Schuhe nur wenn man und frau etwas "resolver" konnte, d.h. z.B. ein noch gutes Kleidungsstück als Zahlung gibt. Hast du die Panik der Menschen schon mal erlebt, wenn bis zum 11. des Monats der Reis nicht zur Verteilung kam, weil Cuba kein Geld hatte, den Reis auf dem Weltmarkt zu kaufen? Das bedeutet dann wirklich Hunger. Na ja, das passiert meist nur in der Oriente, wo du anscheinend nur wenig und wenn überhaupt nur in Begleitung von Touristiker kommst?
Chris, ich verstehe dich manchmal wirklichnicht. Du kennst doch die Preise der USD-Geschäfte auch. Meinst du wirklich, dass jemand mit 220 Pesos im Monat in Cuba überleben kann? Und das ist der mittlere Gehalt, nicht mal der niedrigste.
Elisabeth
#38 RE:USA und Prostitution auf Kuba: Was ist an den Vorwürfen dran?
@Elisabeth
glaub mir, ich kenne auch Cubaner die keinen direkten Zugang zu Dollars bzw. ausländische Bekanntschaften bzw. Familienangehörige haben! Auch bin ich oft alleine und ohne Touristiker unterwegs und ich finde es sehr nützlich Dank meiner angelernten Sprachkenntnisse mich auch unters normale Volk mischen zu können!
Aber mal ganz ehrlich Elisabeth, auch wenn die Lage für diejenigen, die keinen direkten Zugang zum Dollar haben sehr schwierig ist, es geht trotzdem! Und - wie e-l-a so treffend bemerkte (hier stimme ich ihm ausdrücklich zu!) - prostituieren sich die meisten Mädels nicht um nicht zu verhungern, sondern um an den "Segnungen" der westlichen Welt teilhaben zu können! Vieles läuft bei den normalen Cubis eben "a lo Cubano", es wird getauscht auf Teufel komm raus, kleine "Schwarzgeschäfte" betrieben und auch der nähere und weitere Freundeskreis bestimmt sich oft aus dem heraus, was man durch ihn vielleicht bekommen kann!
Ich kenne auch nicht wenige Cubaner, die sich zwar über das harte Leben beklagen, aber trotzdem sehr negativ über die Jineteras äussern und sich selber trotz der schwierigen eigenen wirtschaftlichen Lage eben nicht prostituieren wollen! Da spielt auch der Stolz eine tragende Rolle! Das immer auch ein gewisser Teil an Neid da ist - das ist doch klar!
Übrigens habe ich festgestellt - allerdings noch nicht empirisch untersucht - dass Cubaner, die ausländische Bekannte / Freunde / Familie haben, gerne noch etwas demonstrativer Leiden als solche, die auf sich alleine gestellt sind! Aber das nur so nebenbei und ohne es verallgemeinern zu wollen!
Saludos
Chris
elcrocoloco
(
gelöscht
)
#40 RE:USA und Prostitution auf Kuba: Was ist an den Vorwürfen dran?
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Übrigens habe ich festgestellt - allerdings noch nicht empirisch untersucht - dass Cubaner, die ausländische Bekannte / Freunde / Familie haben, gerne noch etwas demonstrativer Leiden als solche, die auf sich alleine gestellt sind! Aber das nur so nebenbei und ohne es verallgemeinern zu wollen!
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Bei uns in Ösistan gibt es auch ein Sprichwort:
Solange die Bauern jammern,geht es ihnen gut,erst
wenn sie nicht mehr jammern weiss man,dass es
ihnen dreckig geht!
(
Gast
)
#41 RE:USA und Prostitution auf Kuba: Was ist an den Vorwürfen dran?
Auch nach 4 Jahren Kuba ist es mir nicht klar, wie die Leute, die wenig verdienen,
leben können. Und im Oriente, dort gibt es keine Touristen
und in der Landwirtscahft verdient man an die 150 Pesos.
Wie solche Leute überleben, ist für mich ein Rätsel.
Diese Leute sind im Schatten und so sieht man sie nicht.
Die Nachbarin in Havanna hat eine Frau 35 mit drei Kindern 12, 10 und 7, besucht.
Sie lebt mit der Schwester und Mutter und am Anfang des Monats
wird ein Plan gemacht, was man kaufen muss und dann sagt sie,
bleibt ab und zu noch für ein Ananas.
Der Vater der Kinder konnte nicht mehr mit allen drei Frauen leben
und ist verschwunden.
Sonst habe ich nur Leute kennengelernt, die noch was zusätzlich verdienen
und die konnten mir auch nicht erklären wie die Ärmsten leben.
Aber auf der anderen Seite:
Eltern von meiner M. leben in einem Dorf und daneben ist ein nicht benutzter Garten,
wo der Vater Gemüse anbauen könnte. Aber er sagte mir,
dass er einen Herzinfarkt hatte und darf nicht mehr arbeiten.
Zur Erinnerung: Er hat mit noch 5 anderen Frauen insgesammt 8 Kinder.
Um die Frauen und Mädchen im Dorf und Umgebung zu vernaschen,
ist sein Herz noch ausreichend stark.
Als ich eine junge Frau aus dem Dorf kennenlernte und die Rede auf ihn kam,
gingen mit seligem Lächeln ihr Kopf und die Augen gen Himmel.
Gruss
José
#42 RE:USA und Prostitution auf Kuba: Was ist an den Vorwürfen dran?
In Antwort auf:Liegt,denke ich, daran, dass bei euch die Rollen vertauscht sind Elisabeth. Nach kubanischer Auffassung muss die Chica vor ihrem Unglück bewahrt werden, der Chico weiß schon, was er macht.
Tja, und wir waren in Baracoa unverheiratet sowohl in einer Casa Particular als auch einmal 4 Tage im Hotel Porto Santo...Habe also nicht die gleichen Erfahrungen wir einige Forumsmitglieder.
Übrigens, wann warst du denn unverheiratet in Baracoa? Du sagst doch dein Mann war schon bei der Revolution dabei.
In Antwort auf:
ist es mir nicht klar, wie die Leute, die wenig verdienen,
leben können. Und im Oriente, dort gibt es keine Touristen
und in der Landwirtscahft verdient man an die 150 Pesos.
Die Oma meiner Liebsten lebt auf dem Land, deshalb kann ich etwas beurteilen, wie es da so läuft:
Auf dem Land ist die Versorgung mit Grundnahrungsmittel eher gewährleistet als in der Stadt. Jeder kennt jeden und es wird einfach getauscht oder Unterstützung gegeben. Yucca, boniato, malanga und Konsorten werden einfach ausgegraben und an die "Bedürftigen" verteilt, kostet nichts. Hühner und Schweine wachsen auch für lau. Ansonsten betreibt man halt kleine Geschäfte wie Haarschneiden für pesos und Nagellackieren. Also auf dem Land verhungert keiner, Luxusartikel gibt es allerdings nur, wenn pepes präsent sind.
In Antwort auf:
Übrigens, wann warst du denn unverheiratet in Baracoa? Du sagst doch dein Mann war schon bei der Revolution dabei.
Du hast recht, es liegt schon etwas länger zurück wenn auch nicht bis zu den Anfangsjahren der Revolution. Da waren wir beide noch zu jung zum Heiraten.
Unser erster Aufenthalt in Baracoa war im 1998, das zweite Mal im Jahr 2000.
Elisabeth
#46 RE:USA und Prostitution auf Kuba: Was ist an den Vorwürfen dran?
In Antwort auf:Elisabeth, fast die ganze Familie meiner Novia hat keinen Zugang zu USD, das sind Tanten auf dem Land, Brüder, Schwestern, Onkels in Guantanamo, Santiago und Havana. Sie leben von ihrer Arbeit, sind Bauern, Krankenschwestern, bei der Moskitobekämpfung usw., also ganz normale Durschnittskubaner. Sie machen ab und zu kleine Geschäfte nebenher, was man halt bei der Arbeit so abstauben kann wird irgendwie gewinnbringend vermarktet. Keiner von ihnen ist unterernährt, der einzige Luxus ist meist der Kühlschrank und der Fernseher (für Pesos gekauft, bzw. mit staatlichen Krediten finanziert).
Chris, sag mal ehrlich, wieviele Cubanerinnen kennst du, die keinen Zugang zu USD haben? Deine Familie hat sie ja über dich und deine Arbeitskollegen arbeiten im Tourismus, haben also auch Zugang zu USD.
In der Nachbarschaft 'meines' Repartos wohnen ebenfalls viele ähnliche Familien. Manchen geht es etwas schlechter, z.B. alleinerziehende Frauen mit vielen Kindern oder alte Menschen mit geringer Rente, aber hier erlebt man oft eine erstaunliche Solidarität unter den Kubanern. Ist etwas übrig, wird es verteilt. Einmal musste ich meiner ’Schwiegermama’ verbieten die aus D. mitgebrachten Blutdrucktabletten, die sie über eine gewissen Zeitraum nehmen sollte, an die Nachbarinnen zu verteilen...
Also, ein Leben ohne Dollarspritzen aus dem Ausland ist durchaus ohne Hunger und Verelendung möglich. Die Produkte der Shoppies werden allerdings zu unerreichbarem Luxus.
Moskito
Moskito
In Antwort auf:
Also, ein Leben ohne Dollarspritzen aus dem Ausland ist durchaus ohne Hunger und Verelendung möglich
Ich kenne nicht so viele Kubaner wie du. Aber wenn ich lese, dass die Rentner 60 oder 80 Pesos bekommen, dann reicht das nicht für das Essen. Kenne eine Krnakenschwester in Consultorio, für sie, ihren Sohn und Besuch aus Oriente öfters gekocht habe. In Ihrem Haus gab es Nichts gar Nichts zum Essen und sie sind noch besser dran, weil ihr Bruder ein Matrose ist und ab und zu hilft, nehme ich an.
Es ist tatsächlich so, dass auf dem Lande, die Leute nicht hungern müssen aber in den Städten, wo es anonymer zugeht, nicht gerade bei einer Krankenschwester, die Leute auch hungern. Solche Leute kennen wir nicht, weil sie für uns nicht in Erscheinung kommen.
-Sie sind im Dunkeln-
Und auch dann, wenn man glaubt, so eine Person zu begegnen, fragt man sie nicht, ob sie hungert, dass sie von selbst das sagt ist noch weniger wahrscheinlich.
Gruss
José
#50 RE:USA und Prostitution auf Kuba: Was ist an den Vorwürfen dran?
In Antwort auf:
Es ist tatsächlich so, dass auf dem Lande, die Leute nicht hungern müssen aber in den Städten, wo es anonymer zugeht, ..., die Leute auch hungern.
...
Solche Leute kennen wir nicht, weil sie für uns nicht in Erscheinung kommen. -Sie sind im Dunkeln-
Du lebst doch dort Joe1. Also wenn du keinen kennst, keinen siehst, und dir auch niemand das erzählt frag ich mich doch, wie du zu deiner Beurteilung kommst, dass es sie gibt?
Ich lebe nicht dort, aber wenn ich dort bin - und das ist nicht selten -, sehe auch ich Leute, denen es nicht so gut geht, bzw. die eben geradeso über die Runden kommen! Aber sie kommen über die Runden, auch dank der Nachbarschaftshilfe bzw. Solidarität vieler Mitmenschen dort wie schon oben beschrieben und es ist auch nicht die Mehrheit!
Verhungern muß trotz aller gegenteiliger aber noch nie bewiesener Propaganda in Cuba heute immer noch niemand!
Saludos
Chris
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