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Weniger Bürokratie bei Auslandsinvestitionen
Zitat
Weniger Bürokratie bei Auslandsinvestitionen
Mit einer Ergänzung des vor vier Jahren beschlossenen Gesetzes über ausländische Direktinvestitionen („Ley 118“) will Kuba die bürokratischen Hemmnisse für Investoren weiter abbauen und den Genehmigungsprozess beschleunigen. Kubas neuer Präsident Miguel Díaz-Canel forderte zuletzt „mehr Mut und Kreativität“ bei der Umsetzung neuer Projekte mit ausländischem Kapital. Das Land bleibt derzeit noch immer hinter dem selbst gesteckten Ziel von 2 Mrd. US-Dollar an neuen Direktinvestitionen pro Jahr zurück, welche für ein anhaltendes Wirtschaftswachstum notwendig sind.
Quelle: Cubaheute
Ralfw
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gelöscht
)
#3 RE: Weniger Bürokratie bei Auslandsinvestitionen
Zitat von tom2134 im Beitrag #2
Was heisst hier "ausländische Direktinvestitionen" - soweit ich weiß ist es nach wie vor nicht möglich in Cuba direkt zu investieren, sondern es muss über eine staatliche Kooperation mit Beteiligung des Staates gemacht werden.
könnte es sein, dass Du den ausdruck "Direktinvestition" nicht korrekt verstanden hast?
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausl%C3%A4...rektinvestition
aber hautpsache erstmals
Wobei die Kontrollmöglichkeiten in Kuba sicher auf ein Minimum beschränkt sind, ungeachtet der Höhe der Investition.
Zitat von Sisyphos im Beitrag #4
Wobei die Kontrollmöglichkeiten in Kuba sicher auf ein Minimum beschränkt sind, ungeachtet der Höhe der Investition.
Der ausländische Investor bleibt halt immer ein Minderheitsinvestor, da 49% das Maximum der Beteiligung ist. Der Unterschied zu uns ist vor allem, dass die restlichen 51% nicht in Streubesitz sind sondern bei einem Investor (=dem cubanischen Staat) gebündelt sind, der damit eben am etwas längeren Hebel sitzt. Diesbezüglich eigentlich ein sehr kapitalistischer Ansatz.
Die grössere Unsicherheit ist wohl die Rechtssicherheit, hier gilt wohl einfach "time will tell". Falls Cuba längerfristig wirklich Investitionen anlocken will, dann müssen sie in der Lage sein diese zu gewährleisten. Das hängt dann aber wohl davon ab, wer innerhalb der Partei die diversen kleinen und grossen Machtkämpfe gewinnt.
#6 RE: Weniger Bürokratie bei Auslandsinvestitionen
Zitat von Ralfw im Beitrag #5
Diesbezüglich eigentlich ein sehr kapitalistischer Ansatz.
Stamokap.
Zitat von Ralfw im Beitrag #5
Die grössere Unsicherheit ist wohl die Rechtssicherheit
Auch der Arbeitnehmerverleih durch den Staat ohne Mitspracherecht des Investors inklusive Missverhältnis zwischen Leihgebühr und Arbeitslohn ist ein großer Bremsklotz.
Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #6Zitat von Ralfw im Beitrag #5
Die grössere Unsicherheit ist wohl die Rechtssicherheit
Auch der Arbeitnehmerverleih durch den Staat ohne Mitspracherecht des Investors inklusive Missverhältnis zwischen Leihgebühr und Arbeitslohn ist ein großer Bremsklotz.
Das der Arbeiter nicht viel verdient ist doch eigentlich den meisten Investoren schnuppe , solange die Arbeitsleistung stimmt und sich für den Investor rechnet.
Und das ist ja auch ein Punkt dessen sich der Investor bewusst ist wenn er unterschreibt.
Was hingegen wirklich Gift ist sind sich ändernde Rahmenbedingungen, d.h. dann eben nicht ausreichende Rechtssicherheit und Stabilität.
#8 RE: Weniger Bürokratie bei Auslandsinvestitionen
Zitat von Ralfw im Beitrag #7
Das der Arbeiter nicht viel verdient ist doch eigentlich den meisten Investoren schnuppe , solange die Arbeitsleistung stimmt und sich für den Investor rechnet.
Das ist das Problem: Es rechnet sich nicht. Aus dem kubanischen Billigarbeiter wird "dank" der indirekten Steuer auf die Arbeitskraft i.H.v. > 90% ein teurer Arbeiter, ist aber nicht entsprechend motiviert wie ein besser bezahlter Arbeiter. Außerdem hat der Investor kein Mitbestimmungsrecht, wer eingestellt wird. Hire und Fire liegt einzig in den Händen der kubanischen Arbeitsagentur.
Was Ralfw geschrieben hat stimmt nicht ganz. Es gibt auch Investitionen mit 100% Fremdkapital. Nicht immer ist der kubanische Staat beteiligt.
Die Rechtssicherheit und die stabilität Kubas ist auch einer der grossen Vorteile. Wenn man z.B. mit Ländern aus Afrika oder Lateinamerika vergleicht. Keine plötzlichen Regierungswechsel und Kuba wird sich hüten Investoren aufs Kreuz zu nehmen, wie das im privatwirtschaftlichen Bereich in anderen Ländern inkl. Europa gang und gebe ist. Dazu kommt noch das private Firmen plötzlich zahlungsunfähig werden können.
Oh, Tigo.
Ich glaube Dir ja manches, aber das?
Wenn alles für Investoren so toll wäre, wo sind die denn?
Ralfw
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gelöscht
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#11 RE: Weniger Bürokratie bei Auslandsinvestitionen
Zitat von Tigo im Beitrag #9
Was Ralfw geschrieben hat stimmt nicht ganz. Es gibt auch Investitionen mit 100% Fremdkapital. Nicht immer ist der kubanische Staat beteiligt.
Ja, es wird als Ausnahme definiert:
Aus Decreto-Ley No. 50 de 1982: “Sobre asociación económica entre entidades cubanas y extranjeras”, que fue el primer cuerpo legal que reguló esta actividad, aunque de forma inicial únicamente la permitió en asociación del capital extranjero con entidades cubanas y autorizándola bajo el presupuesto general de que la participación extranjera no podía superar el 49 %, sin perjuicio de que en determinados casos excepcionales se autorizara una participación extranjera mayor."
Jetzt würden mich aber Beispiele dieser Ausnahme interessieren. Am Besten eine lange Liste, dann wissen wir, dass das Ganze auch wirklich so gehandhabt wird.
#12 RE: Weniger Bürokratie bei Auslandsinvestitionen
Für Ralf:
Zitat
Outside of tourism and mining, joint ventures have generally not entered export markets
because production costs are not competitive. Wages earned by Cuban workers are low
enough; the problem has been the 95 percent tax extorted by government employment
entities on payments made to them by joint ventures. The blatant exploitation of wage
labor by the state discourages foreign investment and should end.
https://www.brookings.edu/wp-content/upl...uba_economy.pdf
In seinem lesenswertem Buch Open for Business: Building the New Cuban Economy ist das noch ausführlicher beschrieben.
Also Ausnahme würde ich nicht sagen. Im Gegenteil. Man versucht es einfacher zu machen.
http://www.ansalatina.com/americalatina/...01e435d97c.html
http://www.cubadebate.cu/noticias/2018/0...ersionista/amp/
Hier noch aus Cubaheute um ein weiteres Beispiel zu nennen:
"Im kommenden Jahr will sich die vietnamesische Baufirma Viglacera S.A in der 2014 eröffneten Sonderwirtschaftszone Mariel niederlassen um die Infrastruktur für den ersten größeren Industriepark auf dem Gebiet zu schaffen. Neben der Errichtung fertiger Parzellen ist die eigens gegründete Firma ViMariel S.A, zu 100 Prozent in vietnamesischer Hand, auch mit der Verwaltung und Entwicklung des Industrieparks betraut. Die entsprechende Lizenz ist für 50 Jahre gültig. Kuba will mit der Partnerschaft die Ansiedlung vietnamesischer Firmen erleichtern, die unter allem beim Aufbau der verarbeitenden Industrie sowie der Produktion von Baumaterialien helfen könnten."
#14 RE: Weniger Bürokratie bei Auslandsinvestitionen
Auch viele der Solarparks sind zu 100% in ausländischem Besitz (wobei der Grund und Boden staatlich bleibt und meist für 20, 50 oder 99 Jahre verpachtet wird) und verkaufen den Strom an die Union Electrica zu einem festen Tarif. 100% ausländisches Kapital ist gerade in Mariel (aber nicht nur dort) heute auch erwünscht. Die 49/51 Regel ist im Gesetz nicht vorgeschrieben sondern war nur langjährige Praxis.
Zitat von Tigo im Beitrag #9
Was Ralfw geschrieben hat stimmt nicht ganz. Es gibt auch Investitionen mit 100% Fremdkapital. Nicht immer ist der kubanische Staat beteiligt.
Die Rechtssicherheit und die stabilität Kubas ist auch einer der grossen Vorteile. Wenn man z.B. mit Ländern aus Afrika oder Lateinamerika vergleicht. Keine plötzlichen Regierungswechsel und Kuba wird sich hüten Investoren aufs Kreuz zu nehmen, wie das im privatwirtschaftlichen Bereich in anderen Ländern inkl. Europa gang und gebe ist. Dazu kommt noch das private Firmen plötzlich zahlungsunfähig werden können.
Hinter Rechtssicherheit wuerde ich mal ein Fragezeichen setzen, politische Stabilitaet ist zweifelos vorhanden.
Das Thema Investitionen und Buerokratieabbau kommt mir sehr bekannt vor, das letzte Mal habe ich davon gehoert auf der Tourismusmesse in Havana 2008 an der ich teilnehmen
durfte oder besser gesagt musste! Der Minister hielt einen langen Vortrag, die anwesenden Herren von Sol Melia, Iberostar etc. nickten alle sehr freundlich
dachten sich aber ihren Teil. Umgesetzt wurde fast nichts zumindest bis zum Mai 2009!
#16 RE: Weniger Bürokratie bei Auslandsinvestitionen
zur Politik Kubas bei Auslandsinvestitionen fällt mir das Sprichwort ein "wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass"; da bin ich bei Espanol, die Rechtssicherheit ist meiner Meinung nach in Kuba sicher noch ausbaufähig, insbesondere auch die vielen "Ermessensentscheidungen" der staatlichen Stellen sind nur schwer zu durchschauen und nicht immer nachvollziehbar; saludos, nosanto
Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #16Zitat von Espanol im Beitrag #15
Umgesetzt wurde fast nichts zumindest bis zum Mai 2009!
Auch bis 2018 nicht. Deshalb denke ich mir weiterhin meinen Teil.
Dann bin ich ja beruhigt Im Westen nix Neues!
Zitat von falko1602 im Beitrag #10
Oh, Tigo.
Ich glaube Dir ja manches, aber das?
Wenn alles für Investoren so toll wäre, wo sind die denn?
Naja, wenn man keine Geldtransfers (oder nur erschwert, bzw. sind Änderungen durch Politiker auf täglicher Basis nicht hilfreich) durchführen kann ist das wohl durchaus abschreckend und lässt meist nur Player, die selbst eine gewisse Größe haben (China, RU...) zu oder Kleine, bei denen der Aufwand nicht lohnt.
Bei der Rechtssicherheit sieht man auch, daß zB TTIP und CETA selbst bei internationalen Standards bei eigenen Gerichtshöfen zu keinen enthusiastischen Bewertungen führen (obwohl hier im Gegensatz zu Kuba durchaus Druck durch Lobbies ausgeübt wird).
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