Morón – Zucker- und Dampflok-Museum (23.2.2017)

Meine 3,5 wöchige Kubareise im Februar/März 2017 führte mich auch für 1 Woche in die Provinz Ciego de Ávila, wobei ich unter anderem auch das in Morón gelegene Zucker- und Dampflokmuseum besucht habe, über deren Besuch ich heute berichte:

Die Ortschaft Morón, ca. 33 Kilometer von der Provinzhauptstadt Ciego de Ávila gelegen, ist ziemlich weitläufig zersiedelt. In einem Ortsteil am Rande von Morón, Patria, befindet sich das Museum.

Unweit vom Bahnhof Morón ist der Standplatz der Pferdekutschen gelegen, für die Fahrt in den Ortsteil Patria.

Mit einer (maximal) für 8 Personen vorgesehenen Pferdekutsche (die Kutsche ist eigentlich ein kastenähnlicher Anhänger mit 2 gegenüberliegenden Sitzbänken) mit einem PS (sprich ein bemitleidenswerter Gaul) und für 2 Peso Cubano MN (CUP) kann man – mehr oder weniger bequem – auf jeden Fall aber in geruhsamen Tempo – die knapp 30 Minuten-Fahrt (inkludiert zahlreiche Zwischenstops, bei denen Personen ein- u aussteigen - zum Museum zurück legen.
Bild 1: Der arme Gaul bei der Arbeit
01_Mit 1 PS zum Museum.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Im Ortsteil Patria weist ein großes Plakat auf die Abzweigung zum Museum hin.
Bild 2: das Plakat
01_Mit 1 PS zum Museum.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Nach wenigen Minuten hält die Kutsche vor dem Eingang des Museums.
Bild 3: Eingang des Museums mit dem obligatorischen Hahn (Wahrzeichen von Morón).
03_Eingang zum Museum.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Beim Eingang werde ich von einer Angestellten darauf hingewiesen, dass der Eintritt für das Museum 3 Peso Convertible (CUC) kostet, die am Ende der Besichtigung der Museumsführerin (die in der Halle wartet) zu bezahlen sind.
Auf dem Weg zum Eingang der langen Halle besichtige ich kurz die auf der Mauer der Halle gemalten Bilder unter anderem mit einer Grafik der Zuckerherstellung.
Bild 4 und 5: Wandmalereien
[[File:04_Weg zum Gelände.jpg|none|auto]]05_Grafik Zuckerherstellprozess.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bild 5 ist leider am Ende des Berichts hineingestellt worden.

Dann treffe ich schon auf meine Führerin, die mir – wahlweise auf Englisch oder Spanisch - nach nochmaligen Hinweis auf die 3 CUC – die Sehenswürdigkeiten des Museums erklärt.
In Bild 11 ist die Führerin auf der rechten Seit (mit weißem Shirt u Blue Jeans) zu sehen (etwas ältere Mulata).

Nachdem sie mir zuerst auf „mittelprächtigem“ Englisch versucht zu erklären, erleichtere ich ihr die Arbeit mit der Information, dass ich auch etwas Spanisch verstehe.
Sie fängt daraufhin an, mir den Prozess der Zuckerherstellung auf Spanisch zu erläutern und will mir die Zuckerrohr-Verarbeitungs-Maschinen zeigen.
Bild 6: In der Halle
06_in der Halle.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Sie ist etwas enttäuscht auf meinen Hinweis, dass mich die Zuckerherstellung - die anscheinend mehr ihr Fachgebiet ist als die Eisenbahn - nicht wirklich interessiert und ich nur wegen der Dampfloks das Museum besuche, da ich für die Eisenbahn arbeite.

Ihre Ausführungen zu den Loks beschränken sich im Wesentlichen auf die Informationen, welche sich ohnehin auf den Hinweistafeln befinden.
Ich besichtige daher mehr oder weniger ohne weitere Erläuterungen von ihr die in der Halle stehenden Dampfloks (locomotora de vapor), die sich im Gegensatz zu den zum Teil schon ziemlich angerosteten Modellen im Freigelände, noch in einem halbwegs ansehnlichen Zustand befinden.
Bilder 7,8,9 Dampfloks in der Halle
07_Dampflok_Baldwin_Nr.1742.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)08_Dampflok_Baldwin_Nr.1461.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)09_Dampflok_Vulcan_1836.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Anschließend schlendere ich durch das weitläufige Freigelände, auf dem verschiedenste Maschinen aufgestellt und teilweise ziemlich angerostete Lokomotiven samt Wagons abgestellt wurden.
Bilder 10-13 Freigelände
[[File:10_Freigelände_1.jpg|none|auto]][[File:11_Freigelände_2.jpg|none|auto]][[File:12_Freigelände_3.jpg|none|auto]]13_Freigelände_4.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bilder sind leider am Ende des Berichts hineingestellt worden.

Mein Eindruck ist, dass diese Teile schon lange Zeit keine Wartung erleben durften.
Ich turne selbstverständlich auch auf den Maschinen und den Loks herum, meine Führerin scheint das nicht weiter zu stören.

Am Ende meiner Besichtigung will sie mir noch ein Glas frisch gepressten Zuckerrohrsaft, der in einem Plastikkanister aufbewahrt wird, anbieten, den ich aber dankend ablehne.

Ein paar Tage zuvor habe ich schon einen wirklich vor meinen Augen aus einem Zuckerrohr mit einer urtümlichen mechanischen Presse hergestellten Saft getrunken, der mir aber nicht sonderlich geschmeckt hat (süßes, wässriges, wenig aromatisches lauwarmes Gesöff); ich glaube, nur mit Eis (wurde auch verkauft, da aber mit Leitungswasser hergestellt, für Touristen ungeeignet) und Rum etc wirklich genießbar.

Ich gebe ihr die 3 CUC und verabschiede mich. Eine Eintrittskarte, Ticket oder sonstigen Rechnungsnachweis habe ich nicht erhalten, frage aber auch nicht danach, und nehme einmal an, dass diese 3 CUC niemals den Weg in die Kasse des Museums finden werden.

Auf dem Rückweg fährt mich wieder eine (andere) Kutsche – vorbei an einer vor einer Wohnsiedlung im Ortsteil Patria stehenden Dampflok (Bild 14) – zum Bahnhof von Moron.
Bild 14: Dampflok vor einer Wohnsiedlung am Rückweg.
14_Rückfahrt_Auf Wiedersehen.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Auf Wiedersehen meine lieben Dampfloks.

Anmerkung: auch diese Fotos habe ich mit meinem alten Samsung Galaxy S2 Handy gemacht; Sorry San German :-;
Saludos, nosanto

besten Dank HDN für das freundliche Kompliment betr meines Berichts; ja, das gute Teil 1742 ist wirklich noch in einem halbwegs ordentlichen Zustand; ja die Fotoqualität wurde leider schon von mehreren Foristen (zu Recht) bemängelt (zumeist höflich); aber ich hoffe, der Wille zählt auch etwas für die Tat; es gibt meiner Meinung ja leider - gefühlt von mir (ist nicht statistisch belegbar) - etwas weniger Reiseberichte als früher (wollte noch einen Reisebericht über Moron und Ciego de Avila schreiben, aber das lasse ich jetzt lieber, will mir das mit den mangelhaften Fotos (und den Kommentaren dazu) nicht mehr antun; habe auch nur den Eisenbahnliebhabern zuliebe mich entschieden, wenigstens noch über das Eisenbahnmuseum zu schreiben); exzellent empfand ich persönlich immer die Reiseberichte von zB Sisyphos; saludos aus dem kühlen, bewölkten Wien, nosanto