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Masterarbeit über kubanische Außenpolitik
#1 Masterarbeit über kubanische Außenpolitik
Hallo liebe Forumsmitglieder!
Wie Manche von euch schon durch PNs wissen schreibe ich meine Masterarbeit über Kuba. Ich möchte die kubanische Außenpolitik untersuchen, weil die ja für ein armes kleines Land sehr aktiv war und ist.
Ich würde gerne wissen wie groß der Einfluss Moskaus an dieser Außenpolitik im Zeitraum von 1959-1990 war.
Über dieses Thema wurde schon relativ viel geschrieben, deshalb würde ich gerne in Kuba im Juni Zeitzeugen befragen.
Meine Uni ist einverstanden, hat den Trip genehmigt und sogar die Flüge springen lassen .
Jetzt brauche ich Kontakte in Kuba, und da wollte ich mal in die Runde fragen ob ihr vielleicht jemanden kennt, der im obigen Zeitraum beim Diplomatischen Dienst Kuba's gearbeitet hat oder in Angola war.
Falls ihr Historiker kennt oder Journalisten, die sich mit dem Thema auskennen wäre das natürlich auch super!
Ich glaube nicht, dass es mit der Arbeit politische Probleme geben sollte, da ich nicht vor habe die kubansiche Außenpolitik moralisch zu bewerten.
Deshalb werde ich keine Interview Partner gefährden, die Uni hat auch bestätigt, dass die Arbeit den Ethik Richtlinein entsprechen wird.
Die sind da ziemlich streng, und um die Genhmigung für eine Diktatur wie Kuba zu bekommen musste ich mich richtig anstregen. Deshalb weiss ich auch was auf dem Spiel steht.
Vielen Dank!
#2 RE: Masterarbeit über kubanische Außenpolitik
Das geilste wäre ja, Fidel selbst zu fragen.Zeit hätte er ja und endlich jemand, der ihm mit freude zuhört.
Versuch mal Zeitzeugen bei der Intervention in Angola als Soldat zu finden. Mein Schwager war dort und ist gar nicht gut auf Russen zu sprechen...
#7 RE: Masterarbeit über kubanische Außenpolitik
Er wohnt in Ciego de Avila, gute 459 km von HAV weg und ich fürchte nein.Es müssen furchtbare Dinge dort geschehen sein!!Das einzige was er immer sagt, ich werde nie wieder auf ein Schiff gehen!Sie sind als Wehrpflichtige zu hunderten im Lagerraum von Frachtschiffen transportiert worden, ohne WC.Das muss gestunken haben wie Sau.Wenn Du drüben bist versuch Kontakt mit ehemaligen Wehrpflichtigen aus der Zeit zu finden.Muss grausam gewesen sein...
#8 RE: Masterarbeit über kubanische Außenpolitik
Zitat von falko1602 im Beitrag #7
Er wohnt in Ciego de Avila, gute 459 km von HAV weg und ich fürchte nein.Es müssen furchtbare Dinge dort geschehen sein!!Das einzige was er immer sagt, ich werde nie wieder auf ein Schiff gehen!Sie sind als Wehrpflichtige zu hunderten im Lagerraum von Frachtschiffen transportiert worden, ohne WC.Das muss gestunken haben wie Sau.Wenn Du drüben bist versuch Kontakt mit ehemaligen Wehrpflichtigen aus der Zeit zu finden.Muss grausam gewesen sein...
Das wusste ich noch nicht, dass auch Frachtschiffe im Einsatz waren! Die Leute, die ich kenne und nach Angola ¨durften ¨, wurden immerhin eingeflogen. Kaum einer davon will davon berichten.
Zitat von Santa Clara im Beitrag #8Zitat von falko1602 im Beitrag #7
Er wohnt in Ciego de Avila, gute 459 km von HAV weg und ich fürchte nein.Es müssen furchtbare Dinge dort geschehen sein!!Das einzige was er immer sagt, ich werde nie wieder auf ein Schiff gehen!Sie sind als Wehrpflichtige zu hunderten im Lagerraum von Frachtschiffen transportiert worden, ohne WC.Das muss gestunken haben wie Sau.Wenn Du drüben bist versuch Kontakt mit ehemaligen Wehrpflichtigen aus der Zeit zu finden.Muss grausam gewesen sein...
Das wusste ich noch nicht, dass auch Frachtschiffe im Einsatz waren! Die Leute, die ich kenne und nach Angola ¨durften ¨, wurden immerhin eingeflogen. Kaum einer davon will davon berichten.
Mein Schwager auch nicht! nicht ein Wort. Musste mich in meinem Leben 3 x mit Leuten unterhalten, die reelle Kriegserfahrungen hatten, macht keinen Spass.
2 davon, haben wenigstens etwas erzählt, bei meinem Schwager- nichts, nicht einmal etwas wie:Man, war das heiss, oder so etwas..
Nur ebend die Geschichte mit dem Schiff, er hat auch der Familie nichts erzählt....
Das einzige was wir wissen, er wurde am Bein verwundet, irgend etwas muss in seiner Nähe explodiert sein. Er zeigt nie die Narbe, hat immer nur lange Hosen an....
Das einzige, was mir mal aufgefallen ist, in CdA gibt es einen zoo. Dort konnte man an einer Bude auch mit Gewehren schiessen.
Unser lütter , mein Schwager und ich hin. Dort wurden auf Metallhülsen geschossen. Als mein Schwager das Gewehr in die Hand nahm, hatte ich
ein ganz komisches Gefühl, der hat normalerweise nur "Mist" im Hirn und nur Flausen im kopp, aber in dem Moment dachte ich nur:
Wo der jetzt wohl ist? Der schiesst nicht nur auf "Hülsen", war irgendwie eigenartig.....
#11 RE: Masterarbeit über kubanische Außenpolitik
Zitat von falko1602 im Beitrag #10
Das einzige, was mir mal aufgefallen ist, in CdA gibt es einen zoo. Dort konnte man an einer Bude auch mit Gewehren schiessen.
Unser lütter , mein Schwager und ich hin. Dort wurden auf Metallhülsen geschossen. Als mein Schwager das Gewehr in die Hand nahm, hatte ich
ein ganz komisches Gefühl, der hat normalerweise nur "Mist" im Hirn und nur Flausen im kopp, aber in dem Moment dachte ich nur:
Wo der jetzt wohl ist? Der schiesst nicht nur auf "Hülsen", war irgendwie eigenartig.....
Ist ne harte Nummer und sicherlich ein abendfuellendes Thema. Wie alt war Dein Schwager als er nach Angola ¨durfte¨? Wehrpflichtiger sicherlich.
Ja, wehrpflichtiger. Was ja eigentlich schon eine Sauerei ist. Bei einer Berufsarmee sollten wenigstens die gehen, die dafür bezahlt werden!
Aber, Wehrpflichtige scheinen billiger und leichter zu ersetzen zu sein....
Vielleicht kenn hier jemand den Toni, den kleinen negrito mit Bart, der oft am Strand von Siboney Hüte aus Bananenblättern macht, Gitarre spielt und mit seiner wirklich schönen Stimme dazu singt.
Der war auch in Angola und ist von drüben im wahrsten Sinne des Wortes verrückt zurückgekommen. Manchmal erzählt er Bruchstücke davon, da wird einem grausig.
Timo, in La Maya steht ein Gedenkstein der in Angola gefallenen mayeros (stand zumindest vor Jahren noch dort). Da sind über 100 Namen drauf eingemeißelt...
#14 RE: Masterarbeit über kubanische Außenpolitik
Zitat von falko1602 im Beitrag #12
Ja, wehrpflichtiger. Was ja eigentlich schon eine Sauerei ist. Bei einer Berufsarmee sollten wenigstens die gehen, die dafür bezahlt werden!
Aber, Wehrpflichtige scheinen billiger und leichter zu ersetzen zu sein....
Und warum nicht sogar die Spezial- und Sondereinsatztruppen!
Frage mal Deinen Schwager, wie viel Sold bekam er, als er lebend nach Kuba zurueck war! Fuer 2 Jahre Angola gab es fuer einfache Soldaten ca. 4000 Peso Heimatgeld!?
#15 RE: Masterarbeit über kubanische Außenpolitik
Zitat von el prieto im Beitrag #13
Timo, in La Maya steht ein Gedenkstein der in Angola gefallenen mayeros (stand zumindest vor Jahren noch dort). Da sind über 100 Namen drauf eingemeißelt...
Das waeren aber sehr viele Gefallene. El Municipio Maya Songo hat ueber 100.000 Einwohner und es sind somit viele Einwohner. Der Gedenkstein steht auf dem Friedhof?
Zitat von Santa Clara im Beitrag #14
Und warum nicht sogar die Spezial- und Sondereinsatztruppen!
Frage mal Deinen Schwager, wie viel Sold bekam er, als er lebend nach Kuba zurueck war! Fuer 2 Jahre Angola gab es fuer einfache Soldaten ca. 4000 Peso Heimatgeld!?
Ich weiss es nicht, ob er was bekam. Eins weiss ich aber, auf diese "Erfahrung" hätte er bestimmt gern verzichtet....
Ich möchte Dir Deine Illusionen nicht nehmen, aber mit so einem Thema als Kuba-Greeenhorn (?) vor Ort was recherchieren zu wollen ist meiner Meinung nach aussichtslos. Das kann nur seriös Scheitern. Wir sind nun seit 15 Jahren mit der Uni de Oriente im Geschäft, kennen uns auf unserem Fachgebiet in Kuba wirklich aus und haben langjährige Kontakte in alle möglichen Richtungen. Trotzdem "gelingt" es den Verwaltungsstellen der unterschiedlichsten Ebenen immer wieder fest zugesagte Abläufe mit deutschen Studenten auf Kuba-Praktikum mühelos auszuhebeln und massiv zu erschweren. Bei einem solchen politischen historischen Thema wie "UdSSR-Kuba-Beziehungen zwischen 1959-1989" machen logisch alle dicht, denn das war früher heiß und ist es bis heute. Die Einzigen die was dazu sagen dürften, sitzen heute in Miami und sind zwischenzeitlich emigriert oder emigriert worden...
Mein Rat, suche was politisch Unverfängliches und Dein Abschluß ist Dir eventuell sicher......
#19 RE: Masterarbeit über kubanische Außenpolitik
Die Gringa Katherine Hirschfeld, Autorin des Buches Health, Politics, and Revolution in Cuba Since 1898, ist auf ähnliche Widerstände gestoßen. Sie konnte praktisch nur "Underground" recherchieren. Ist aber schon fast 20 Jahre her.
Was "politisch Unverfängliches" für ne Masterarbeit in Politikwissenschaften ist aber eher ein unbrauchbarer Ratschlag.
PS: Allerdings sehe ich die Beziehungen UdSSR-Kuba nicht als so verfänglich an wie das Gesundheitssystem. Glaube aber, dass er durch Literaturrecherche mehr Erkenntnisse bekommt als durch Vor-Ort-Recherche. Sind dann leider nur nicht "neu", diese Erkenntnisse. Kommt drauf an, was Timos Londoner Uni für Ansprüche an die Masterarbeit stellt und welche Bewertung Timo sich für dieselbe wünscht.
#20 RE: Masterarbeit über kubanische Außenpolitik
Also ganz so Greenhorn bin ich im Bezug auf Kuba sicherlich nicht.
Ich habe bestimmt weit aus weniger Erfahrung als viele hier im Forum, aber immerhin habe ich ja mal 5 Monate in Havanna studiert und gelebt.
Trotzdem vielen Dank für deine Ratschläge cartacuba!
Ich sehe es aber eher so wie EHB, für Politikwissenschaften muss man schon was halbwegs interessantes liefern. Eigentlich wollte ich ja über die kubanische Opposition schreiben, und erforschen warum es keine "wirkliche" breite Oppositonsbewegung gibt. Aber das wär ja viel zu heikel, und da hätte ich quasi nur in Miami forschen können und dann wäre die Arbeit mir nicht objektiv genug.
Also eben dieses Thema. Ich denke auch wie du EHB, dass ich das meißte aus den Büchern klauben werde. In Nottingham gibt es mit The Hennessy Collection auch eine exzellente Bibliothek über Kuba seit 1959. Mit denen stehe ich auch schon in Kontakt.
Aber ich würde schon gerne eine gute Note bekommen, weil ich die eigentlich immer erreiche (Ich weiss Streber ). Und dafür brauche ich aber was originelles, es reicht nicht wenn ich nur das schreibe was eh schon geschrieben wurde. Und deshalb würde ich schon ein paar Zeitzeugen befragen.
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass da gemauert wird. Die kubansiche Botschaft in London war erst überraschend freundlich und hilfsbereit. Ich wurde eingeladen mein Thema vorzustellen, das dann sehr gelobt wurde. Mir wurde versichert, dass man mir behilflich sein wird. Das Thema sei sehr wertvoll, und ja es gäbe ex Diplomaten mit denen ich reden könnte, man werde diesen Kontak herstellen bla bla. Seit 3 Wochen aber Funkstille...
3 Wochen ist für Cubaner keine Zeit.Musst denen bei der Botschaft öfters nachhaken.Auch das zeugt für die wahres Interesse.
#22 RE: Masterarbeit über kubanische Außenpolitik
Gut dann werde ich dass am Montag mal tuen. Ich wollte die nicht nerven.
Als ich in Quito bei der Friedrich Ebert Stiftung war, haben wir viel mit der Botschaft zusammengearbeitet. Wenn die Beamten eins nicht haben konnten waren das lästige Email Schreiber. Das waren aber eben Deutsche.
Danke für den Tipp!
#23 RE: Masterarbeit über kubanische Außenpolitik
Kommt darauf an, wie man nervt.
Man kann damit aber auch verdeutlichen, das es einem ernst mit dem Thema ist.
Ehemalige Angola-Kämpfer kenne ich einige, allerdings wollen die nicht darüber reden. Dabei sind mindestens 5 in D., die bereits zu DDR-Zeiten da waren und hier geblieben sind. Allerdings wollen die alle nicht darüber reden, nur manchmal erzählen sie kleine Anekdoten - die aber eher lustig sind. Über das Grauen wollen, oder können sie nicht reden. Einem guten Freund aus Camagüey ist auch nichts über Angola zu entlocken. Er ist darüber zum heftigen Alkoholiker geworden - ein treuer und lustiger Mensch - aber seit dem leider psychisch kaputt und ertränkt es in Unmengen von Alkohol.
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