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Jahreswechsel 2014/15 in Cuba, Impressionen
Bei Frühstück erstaunt mich Novia. Ihre Großmutter ist über das Jahresende da. Keiner weiß genau, wie alt sie ist. Im vorigen Jahr feierte sie ihren 80 Geburtstag aber niemand glaubte ihr. Da ihr ältester Sohn bereits mindestens 65 ist, er weiß es wohl nicht so genau, ist die Altersangabe der Oma mit Vorsicht zu genießen, vor allem da sie angeblich oder tatsächlich ihr erstes Kind relativ spät bekam. Sie ist eine erstaunliche Frau, die manchmal nur noch schläft und zu anderen Zeiten mit einer Grazie tanzt, die verblüfft und die Mehrzahl der europäischen Frauen neidisch machen könnte.
Auch sie ist eine starke und vor allem manipulative Frau, die die Kinder nach ihrer Pfeife tanzen lässt. Sie möchte immer im Mittelpunkt stehen und ist offensichtlich unzufrieden, wenn ihr das nicht gelingt. Heute wollte sie Frühstück und zwar gleich und sofort und ohne Verzögerung, war dann eingeschnappt, dass es nicht rasch genug auf dem Tisch stand. Also verschwand sie und die Kinder mussten sie nach wenigen Minuten suchen, weil ja nun ihr Tisch gedeckt war. „Ach, bekomme ich doch etwas zu essen bei euch!“ war ihr Kommentar.Ich kann mich zum Glück heraus halten, auch wenn mich solches Verhalten ärgert. Aber in kubanische Familienangelegenheiten einmischen fiele mir wahrlich nicht ein. Dann mag die alte Dame doch gar nichts essen, auch die ausdrücklich gewünschte Tortilla steht ihr nicht an. Sie will nur Kaffee mit Milch. Novia gießt ein sagt, abuela solle ihr mitteilen, wann genug Kaffee in der Milch sei. Oma meint daraufhin, „Wie es Dir gefällt!“ Ich rechne schon mit der nächsten Klage, dass novia nicht genug oder zu viel Kaffee in die Milch getan habe. Aber die kommt nicht. Statt dessen explodiert meine Kleine. Das wäre der Kaffee für Oma, es sei wahrlich genug da und sie wisse nicht, wie viel die abuela wolle. Wenn sie etwas wünsche, habe sie das gefälligst klar mitzuteilen. Ich bin wirklich ganz verblüfft, da hat Novia bei mir doch schon einiges gelernt. Zumindest in der Sicht auf die Angelegenheit, die so heftige und lautstarke Reaktion könnte ich mir von ihr abgucken. Das kann sie weitaus besser als ich.
Ihre Mutter und ihr Onkel blicken ganz erschüttert und Oma wird eher kleinlaut. Sie ist wohl nicht gewohnt, dass ihr jemand in der Familie die Meinung sagt.
Für mich ist heute ein ruhiger Tag, wieder Strand, es ist erstaunlich voll. Immerhin herrscht ja Winter, dafür sind viele Kubaner da. Abends ist wieder Auftritt in der casa de la musica, dann treibt die Neugier novia und mich nochmals in die neue Bar. Nahe der casa de la musica, in der Rosario, gibt es ein Restaurant von Cubanacan, das bislang nur und ausschließlich von der Abfütterung der Busladungen von Touristen lebte und abends immer gähnend leer war. Jetzt hat das Haus einen neuen Chef und der will sich wohl profilieren. Abends ist der Hof nun "Rincón de la salsa" und hat viel länger offen als die casa de la musica. In den letzten Tagen war freier Eintritt und der Laden brechend voll. Unmengen Jugendlicher, jineteras und Schwule füllten die Salsaecke, so dass man sich kaum bewegen konnte geschweige denn tanzen. Jetzt kostet es Eintritt, 2 CUC pro Person, das ist für die Mehrzahl zu viel und es ist angenehm gefüllt. Man kann sitzen, tanzen, reden ohne sich belästigt zu fühlen, eine Band spielt, die Touristen suchenden Showtänzer fehlen, es lässt sich wirklich aushalten.
Einen Tag später, es spielt eine lokal bekannte Band. Nun kostet der Eintritt 5 CUC, in denen ein Getränk inkludiert ist. Die Band zieht aber sehr, heute ist es wieder voll, das durchschnittliche Alter liegt zwischen 18 und 20 und alles drängelt sich. Die Tanzfläche ist voll und es gibt mehr Cubaton als Salsa. In dieser Atmosphäre fällt auch gar nicht mehr ins Gewicht, dass die Cocktails ungenießbar sind. Sowohl Mojito als auch Piña Colada sind von unterirdischer Qualität. Aber wir wollen sowieso früh ins Bett. Morgen soll es zeitig los gehen.
#28 RE:Jahreswechsel 2014/15 in Cuba, Impressionen
Es geht auch bereits im Morgengrauen los, der Tag beginnt mit einer Fahrt in die Umgebung. Nachdem wir die Straße verlassen haben besteht der Weg nur aus einem Stück festgefahrener Landschaft. Mein kleiner Geely ist an den Grenzen der Fortbewegungsfähigkeit und zweimal muss ich Novia und Onkel samt Gepäck aus dem Auto bugsieren, damit die fehlenden Millimeter Bodenfreiheit nicht am Weiterkommen hindern. Das nächste Mal wage ich mich hier nur mit Jeep oder LKW her! Ich bin bloß froh, dass bei der Abgabe des Mietwagens keiner von unten gucken wird. Aber unser Gastgeber meinte, zu ihm zu kommen sei mit dem Auto kein Problem. An welches Auto er dabei wohl gedacht hat? An eines wie meines sicher nicht. Die Anwohner gucken auch sehr erstaunt auf den verrückten Touristen, der sich mit einem normalen PKW hierher wagt.
Hier im campo haben die Siedlungen keinen Namen sondern Nummern, sind die Häuser aus Holz. Jede zweite casa hat einen Kühlschrank aber jede die beiden wichtigsten Einrichtungsgegenstände, Bett und Fernseher. Wir besuchen sehr gute Freunde der Familie. Den Mann kenne ich schon länger, er ist einer der Kulturverwalter Trinidads. Er besucht uns regelmäßig in der casa. Jetzt revanchieren wir uns, auch Novia kennt sein Haus noch nicht und ist ebenso neugierig wie ich. Seine Tochter begrüßt uns, eine ganz liebe und niedliche 18-Jährige, die in La Habana Stomatologie studiert. Ihr novio ist ein sehr athletischer und sehr schweigsamer guajiro gleichen Alters.
Mich beeindruckt die Gastfreundschaft der Cubaner immer wieder. So eine ärmliche Behausung habe ich noch nicht gesehen. Der Vorraum ist auch die Küche, die aus einem kleinen Tisch, einem Wasserfass und einer der typischen Heizplatten mit freiliegender Heizwendel besteht. Zu kühlende Dinge beherbergt der wohlhabendere Nachbar, der einen Kühlschrank besitzt.
Vater und Tochter haben je ein Zimmer mit einem Bett. Türen gibt es nicht, nicht einmal Vorhänge grenzen die Zimmer ab. Der unvermeidliche Fernseher steht in einer Wandlücke zwischen beiden Schlafzimmer, so dass er von beiden Betten aus zu sehen ist. Ich stelle mir die Nächte vor, wenn der Vater allein im Bett liegt und seine Tochter mit ihrem Freund, praktisch keine Trennung existiert. Der Vater hat seit Jahren keine Frau, dass sein Töchterchen und ihr athletischer Freund ganz platonisch im Bett liegen wollen, kann ich mir kaum vorstellen. Also werden sie sich wahrscheinlich um Lautlosigkeit bemühen und der Vater mehr oder weniger nachsichtig bewegungslos abwarten, bis sie ruhig geworden sind, um sie nicht durch offensichtliches Nichtschlafen zu stören. Sicher eine für alle Beteiligten begrenzt erfreuliche Situation. Aber solche hellhörigen und kaum getrennten Behausungen sind in Kuba ja eher die Regel als die Ausnahme. Möglicherweise sehe ich Probleme, wo gar keine existieren. Ich bin jedenfalls froh, dass Novia in ihrer Casa Türen hat und die Wände deckenhoch ausgeführt sind.
Als Klo und Waschraum dient unseren Freunden eine schiefe und wacklige Holzhütte in 10 m Entfernung, geduscht wird mit einem Becher aus dem bereitstehendem Fass. Aber uns erwartet guter selbst gerösteter Kaffee, eine Unmenge Kokosnüsse und das Bedauern des Gastgebers, dass keine anderen Früchte reif sind und dass kein Geld für Einkäufe da war. Letzteres aber ganz leise und hinter meinem Rücken, nur seinem Freund, dem Onkel von Novia gegenüber.
Wir gehen los und laufen durch das Dorf, bald in den Busch. Fernando ist mit Begeisterung Landmensch und freut sich, seine Heimat zeigen zu können. Dass ich einer der komischen Deutschen bin, die nur zum Vergnügen durch die Gegend laufen, findet sein Wohlgefallen. Er erklärt uns alle möglichen Pflanzen, ihre Verwendung, Heilwirkung, Besonderheiten, Geschmack... zeigt uns Tiere und erklärt wieder. Er kennt sich wirklich aus, ist immerhin hier aufgewachsen. Ich glaube, nur wer hier seine Kindheit verbrachte, ist bereit unter solchen Umständen an diesem Ort zu wohnen.
Unser Weg erstreckt sich über ca. 7 km und mir schwant schon Schlimmes für die Rückkehr. Es geht tatsächlich über Stock und Stein, über Viehweiden, durch Gebüsch, gegen das nur Macheten helfen, und schließlich an einem Fluss entlang.
Hier machen wir dann Pause auf dem Weg zum Wasserfall. Der Bauernjunge stürzt sich mit Taucherbrille und Harpune in den Fluss und fängt Fische. Ein Topf ist da und die Fische werden im eigenen Fett gebraten, mit Salz und Orange gewürzt. Sie schmecken wunderbar. Der Junge kann vom Fischen gar nicht genug bekommen. Dreimal muss er sich in der Sonne aufwärmen, das Wasser aus den Bergen ist wirklich ziemlich frisch. Die beiden gefangenen Wasserschildkröten dürfen noch eine Weile leben, ihre Zubereitung wäre hier zu mühsam. Sie müssen aber mit.
Im Gegensatz zu den Kubanern beschränke ich mich auf das selbst getragene Bier und verzichte auf das (sehr klare) Flusswasser. Es gibt so viele Fische in diesem, die Pinkeln und Kacken und machen auch sonst Ferkeleien, so viel Nachwuchs wie es hier gibt. Das Wasser trinke ich lieber nicht.
Eine kleine Unstimmigkeit gibt es, die auf typisch deutsch-kubanische Mentalitätsunterschiede zurückzuführen ist. Ich genieße die Ruhe, die Vögel, das Rauschen des Wassers. Novia und die beiden Jugendlichen finden das nur langweilig und leiden, wenn sie nicht wenigstens mit dem Handy Musik genannten Radau machen können. Ein Kubaner ohne angemessenen Geräuschpegel, das ist wohl gar nicht denkbar.
Irgendwann sind alle satt, der Taucher wieder aufgetaucht und aufgetaut, die Sonne schwindet langsam. Heute kommen wir nicht mehr zur cascada. Das Fischen und Braten und Essen dauerte zu lange dafür. Der Rückweg ist ja auch nicht kürzer als der Hinweg. Aber er geht eben, wie das so die Eigenart von Rückwegen ist, in die entgegengesetzte Richtung. Was in unserem Fall heißt, dass wir nicht nur ca. 6 km unwegsames Gelände vor uns haben sondern zusätzlich mittendrin eine Steigung von ca. 600 Höhenmetern auf einer Strecke von einem weiteren Kilometer, die wir zuvor bergab gegangen sind. Da auch dieser Anstieg über Stock und Stein geht und die Macheten immer wieder bei der Suche nach dem richtigen Weg helfen müssen, kommen wir schon ins Schnaufen und Schwitzen. Das heißt, der Nachwuchs mit seinen 18 Jahren macht einen guten Eindruck. Fernando, der guajiro, hat einen täglichen Arbeitsweg von 7 km zum und vom Bus, da dieser nicht bis zur Siedlung 23 fährt. Ihn hebt der Spaziergang auch nicht weiter an. Aber wir drei Stadtpflanzen haben schon ziemlich zu tun. Fernando lügt und sagt immer wieder, wir wären gleich da. Doch hinter jeder Kuppe versteckt sich nur der nächste und noch steilere Anstieg. Dass die diversen Sauginsekten jetzt ausschwärmen, macht den Weg nicht leichter. Es wird von Fernando ein stinkendes Gift großzügig über alle Körperstellen verteilt und schützt tatsächlich vor stärkerer Belästigung. Schließlich haben wir den höchsten Punkt der Wanderung erreicht und befinden uns 705 m über dem Meeresspiegel. Nur noch 2 km geht leicht bergab in fast vollständiger Dunkelheit bis zur Hütte, dann haben wir insgesamt 15 km und 1400 Höhenmeter hinter uns gebracht. Ich hätte gar nicht gedacht, dass man so etwas mit Kubanern anstellen kann. Einen solchen Weg könnte man sogar den wanderlustigen Sachsen anbieten, wenn es nicht so warm und so weit entfernt wäre.
Novia und ihr Onkel sind jetzt vollkommen fertig. Seltsam, novia bewegt sich den ganzen Tag und tanzt. Man sollte glauben, dass ihr so ein Tag wenig ausmacht, fit wie sie ist. Aber ein etwas längerer Spaziergang ist offensichtlich eine andere Sache. Mir jedenfalls geht es bestens, Fernando staunt über mich und hat wieder ein schlechtes Gewissen, kein Abendessen für uns zu haben. Wir laden statt dessen Unmengen von Bananen und Kokos in den Kofferraum, die beiden Schildkröten und sehr schweres Edelholz, das sich vorzüglich als Bauholz und für Werkzeugstiele eignet. An den folgenden Tagen werde ich Kokosjogurt und Kokosmilch selbst gemacht genießen können und mich sehr daran freuen. Ich liebe alles, was mit Kokos zu tun hat.
Fernando hat immer noch ein schlechtes Gewissen, versteht und glaubt nicht, dass der Tag mir bestens gefiel, und muss schließlich gezwungen werden, ein Geschenk anzunehmen. Da er sich standhaft weigert, auch nur irgendetwas zu akzeptieren, tricksen wir ihn als schließlich aus und geben seiner Tochter Geld für ihr Studium. Die schämt sich zwar auch aber ist zu überreden. Ihr Vater verdient 300 Peso monatlich (keine CUC!), davon kann man natürlich nicht viel kaufen und die Hauptstadt ist teuer.
Als wir zu Hause sind hat novia noch Hunger, schläft dann aber bereits beim Essen mit dem Löffel in der Hand ein, sie ist manchmal gar zu drollig. Wandern ist so gar nichts für sie, erstaunlich und erfreulich, dass sie meinetwegen den ganzen Tag durch den Busch lief.
Am Morgen danach ist sie wieder fit und gut gelaunt, zumindest so lange, bis Absagen ihrer Tänzer eintrudeln. Sie schimpft heftig, jeden Montag sind gerade die jüngsten Gruppenmitglieder krank. Bauchschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Schwäche, die Zahl der Beschwerden in den eingehenden SMS ist lustig und typisch, Montagsleiden halt. Am Telefon tobt sie eine Runde und schließlich sind fast alle bei der Probe und alle können sogar tanzen. So schlimm krank ist wohl doch keiner.
Ich darf mich nützlich machen. Eine der Tänzerinnen bekommt Mails auf Deutsch. Ihr neu errungener Tourist kann weder Englisch noch Spanisch, sie weder Englisch noch Deutsch. Wie gut dass es mich gibt. Die Texte sind so, dass ich vorziehe, weder Novia noch dem Ehemann der kleinen Tänzerin, einer der besten in der Gruppe mit wunderschönen Bewegungen, davon zu berichten. Das muss sie selber mit sich ausmachen, fragen sich doch schon viele eine ganze Weile, wie lange die beiden noch als Ehepaar zusammen aushalten. Der Göttergatte lässt sich mittlerweile so gehen, dass ihm die Götter tatsächlich gnädig sein müssen. Viel Alkohol, wenig Wasser, er ist rasch grau geworden und abgemagert in den letzten knapp 3 Jahren, sieht krank aus.
Ich laufe nach dem Übersetzen und dem Zusehen bei der Probe ein wenig durch die Stadt. Welches merkantile und kulturelle Zentrum Trinidad tatsächlich ist, wurde mir gestern klar. Wer einen Weg von 40 km bis zum nächsten Laden, zur nächsten Pizzabude oder Kneipe hat, wer in einem Ort von 15 Häusern lebt, für den ist Trinidad tatsächlich etwas Besonderes. Ich frage mich, wie es der Tochter von Fernando in La Habana gehen mag, das muss ich sie beim nächsten Treffen fragen. Wenn man so richtig vom campo kommt, ist die Sicht auf eine solche Millionenstadt sicherlich eine ganz besondere.
Ich laufe also durch die große Stadt Trinidad, durchquere das Zentrum mit wenigen Schritten und setze mich auf einen Spezialkaffee in das „Don Pepe“. Unterwegs werde ich angesprochen von einer Frau zwischen 40 und 50. In Trinidad denke ich mir dabei ja wahrlich nichts mehr dabei. Doch tatsächlich bietet sie mir ihre Gesellschaft an und äußert großes Interesse, mal meine Unterkunft kennen zu lernen. Das hätte ich hier und von ihr und gegen 11 Uhr vormittags wahrlich nicht erwartet.
Nachmittags ist Novia dann sauer. Die üblichen bürokratischen Probleme, sicherlich nicht typisch für Cuba aber hier verstärkt wirkend. Die empresa hat schon zum 28.12. den Jahresabschluss erstellt. Wenn jetzt nicht alles so läuft wie erhofft, wenn einer der Tänzer bei den letzten Auftritten nicht kommt oder ähnliches, muss die Rechnung zum Jahresanfang korrigiert werden. Aber schlimmer noch, auf der Rechnung stehen Tänzer, die schon seit Monaten nicht mehr mit ihr arbeiten und andere fehlen. Also muss sowieso alles neu berechnet werden. Aber wenigstens wird ihr jetzt klarer, warum die Zahlen in den letzten Wochen nicht stimmten, immer zu wenig Geld floss. Irgendwann ab Mitte Januar kann das dann korrigiert werden. Aber trotz aller Erklärung wird mir der Umfang der Arbeit nicht klar. Anscheinend muss sie selber einen Großteil der Abrechnung neu machen oder zieht dies vor, damit überhaupt eine Korrektur erfolgt.
Heute ist nun der 31.12. und alle sind beschäftigt. In der Wohnung wuselt es nur so aber mir erschließt sich nicht, was eigentlich gemacht wird. Mir scheint, so richtig organisiert ist die Arbeit nicht. Die meisten Aufgaben, die ich identifizieren kann, würde ich deutlich schneller erledigen. Die Kommunikation untereinander ist anscheinend wieder einmal die Haupttätigkeit und hindert an der zielstrebigen Erledigung der anderen Sachen.
Schließlich flüchte ich mich, um mit dem Töchterchen Fahrrad fahren zu üben. Das gibt in der Folge Anlass zu ein paar grundsätzlichen Mitteilungen meinerseits an die Familie. Irgendein Trottel hat das Kleinkinderfahrrad genommen, weil er nicht laufen wollte. Das ist nun aber für ein Kind konzipiert und nicht für einen erwachsenen kubanischen Fettarsch. Dass nach dieser Aktion der Sattel zerbrochen ist und beide Räder eiern wäre vielleicht auch mit einem deutschen Fahrrad so. Bei der kubanischen Qualität von Fahrrädern aber ist dieser Ausgang unvermeidbar. Bis auf Novia sehen mich alle ganz verblüfft an und ich bleibe im Unklaren, ob sie mein Problem nicht verstehen oder was sich sonst in ihren Köpfen abspielt.
Bei der Gelegenheit kann ich mich auch nicht beherrschen und nörgele über den Umgang mit den Hundeleinen und Ketten. Keiner kümmert sich wirklich darum. Insbesondere zu den einstmals dringend gewünschten Ketten herrscht die Meinung, dass sie nichts taugen würden. Dass aber mittlerweile jede Menge Schäkel lose in der Wohnung herum liegen, wohl getrennt von den zugehörigen Schrauben, ist anscheinend noch keinem so richtig bewusst geworden. Statt dessen versuchen alle, Knoten in die Ketten zu machen, oder befestigen sie mit den wenigen Karabinerhaken, die sich aus traditioneller Verbundenheit noch nicht von den Ketten trennten. Dass der arme kleine Hund so nur noch stehen und sitzen kann, sich beim Hinlegen aber erdrosseln würde, ignorieren praktisch alle.
Das Schöne an solchen Situationen ist, dass sich niemand nachtragend verhält. Aus Deutschland bin ich bei solchen Auseinandersetzungen längere Verärgerung gewöhnt. Hier aber ist 5 Minuten nach dem Streit wieder echter Frieden. Zwar bin ich sicher, dass die Mehrzahl der Anwesenden mich nicht verstanden hat, aber sie akzeptieren meine Meinung und vielleicht achtet der Eine oder Andere demnächst etwas mehr auf die materiellen Dinge in der Wohnung. Ja, ja - die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich weiß.
Wie schon die letzten Jahre führt uns die die letzte Nacht des Jahres in das Hotel Ma. Dolores. Novia ist schon länger dort, um alles vorzubereiten. Der Rest der Familie vergnügt sich noch mit cerdo asado. Wie immer, die alten cubanas kochen weitaus besser als die Köche in den Restaurants. In diesen Tagen war ich noch nicht einmal in einem Restaurant, aber das kommt ja noch. Ich fürchte nur, dass ich nicht zufrieden sein werde dort. Aber erst einmal schmeckt es gut und gegen 21 Uhr geht es zur Feier. Novia hat ja eine neue Aufführung inszeniert, eine Geschichte des Tanzes in Kuba. Nicht alles erscheint mir konsistent aber das können wir noch diskutieren. Ich bin schon mal sehr erstaunt, wie konventionell und bewegungsarm nach der Revolution getanzt wurde. Insgesamt gefällt mir die Inszenierung sehr gut. Das Restaurant ist heute sogar voll, in der Mehrzahl aber von Kubanern besiedelt. Es gibt erstaunlicherweise tatsächlich genügend, die sich einen Silvesterabend im großen Familienkreis in einem Restaurant leisten können.
Die Aufführung läuft gut. Sie kommt bei den Kubanern besser an als bei den Touristen. Immer wieder lachen sie, wenn sie sich und ihre Geschichte wiedererkennen. Die Aufführung hat sich dann herumgesprochen und nach wenigen Tagen bereits wird novia ein Engagement mit ihrer Gruppe in einem anderen Hotel in Ancón angeboten und als Vertretung soll sie in einem dritten mitwirken. Das heißt Arbeit in zwei oder drei Hotels, demnächst zwangsläufig eine größere Gruppe, noch mehr Arbeit und Verantwortung, auch mehr Geld. Die bereits aufkommende Missstimmung der Konkurrenz unter den Direktoren macht ihr Sorgen. Vor allem aber die Anerkennung freut das Mädchen sehr. Mal sehen, wie sie das alles meistern wird.
Nach reichlich einer Stunde ist Schluss mit der Silvesteraufführung und es beginnt der Tanz. In Novias Gruppe sind 2 neue Tänzerinnen, beide ca. 20 Jahre alt und sehr reizvoll. Eine negra mit einer tollen Figur und einem bezaubernden Lächeln im hübschen Gesicht. Die andere ist eine (fast) echte rubia, ebenfalls eine reine Augenweide. Sie kann sich bewegen und bestätigt meinen Eindruck nicht, dass blancas mit den negras nicht mithalten können. Allerdings meint novia, so hübsch und erotisch sie auch sei, gut tanzen würde sie nicht. Die klassische Technik sei unsauber.
Die Dunkle hat sich derart aufreizend gekleidet, dass Novia sie erst einmal anknurrt. So könne man nicht zu einer Feier in einem Hotel gehen, in dem man arbeitet. Hmmm, ich sehe das ganz anders! Allerdings dürfte die Garderobe deutsche Augen tatsächlich mehr an eine Prostituierte erinnern denn an eine Silvesterfeier. Aber Kubaner sehen das ja anders. Zum Glück fehlt die Zeit, dass die negrita sich noch umziehen kann. Wo diese ihre Sachen nutzt, reichen der blanca ihre helle Haut, ihre Bewegungen und ihr wirklich reizvolles und leicht ordinäres Gesicht mit dem „Fick Mich!“-Blick, dass alle Männer im Hotel Stielaugen und enge Hosen bekommen. Wenn ich die beiden so sehe, wünschte ich mir auch sehr, sie näher kennen lernen zu können. Wie schade, dass man immer wieder Prioritäten setzen muss, oder wie diese dummen Dinge heißen, und es stets Grenzen gibt. Wirklich zu schade.
Mitternacht, Jahreswechsel, das Hotel spendiert einen ekligen Cidre zum Anstoßen. Hauptsache es schäumt, wie es schmeckt ist weniger wichtig. Alte und Junge tanzen miteinander, alles hüpft, lacht, krakelt, trinkt .... torkelt (im späteren Verlauf des Abends). Irgendwann schaffen wir den Heimweg, die Nacht ist kurz diesmal. Novias Mutter und Onkel sowie die jeweiligen Lebensabschnittsgefährten bleiben noch etwas, können sich von Musik, Tanz und Rum nicht trennen. Ich würde ja auch noch bleiben, aber novia ist erschöpft und das Töchterchen muss wirklich ins Bett.
Am nächsten Morgen sind einige recht grau. Die abuela ist unzufrieden, dass alle mit sich zu tun haben und niemand sich um sie kümmert. Aber irgendwann zwischen 13 und 15 Uhr wird der Tag dann normal und alles geht seinen gewohnten Gang.
Für den 2 Tag des Januar habe ich Novia Urlaub aufgenötigt. Alle Tage in Trinidad zu verbringen kann schon langweilig werden, so sehr ich die kleine gemütliche Stadt auch mag. Wenn Novia dann auch noch den ganzen Tag beschäftigt ist und fast pausenlos arbeitet, wird es unausweichlich langweilig. Also fahren wir jetzt erst einmal eine Woche weg. Unser Weg führt uns heute nach Cienfugos. Das Hotel La Union gefällt mir sehr gut und ich möchte schon seit längerem wieder einmal dort Quartier nehmen. Novia möchte gern das Nachtleben von Cienfuegos erleben, das mehr bieten soll als das von Trinidad.
Auf der Fahrt dorthin gebe ich novia ihre ersten Fahrstunden. Danach sind wir beide schweißgebadet. Sie hat sich das leichter vorgestellt und ich auch. Aber mal ein Auto ohne Automatik, die Chance wollten wir nutzen. Zum Glück ist nichts passiert außer malträtierten Nerven.
Im Hotel haben wir ein sehr schönes Zimmer. Das La Union bietet von den Zimmern über das Bad bis hin zum Frühstück europäischen 4-Sterne-Komfort. Ich habe tatsächlich in Cuba kaum einen anderen Ort gefunden, in dem die Dusche so viel Wasserdruck und Wasserfluss bietet. Alle Armaturen sind intakt, nichts tröpfelt, alles ist tipptopp sauber. Die alten Möbel und der eindeutig mehr als 100 Jahre alte Bau lassen es deutlich stilvoller wirken als das luxuriösere Hotel Saratoga in La Habana.
Heute gehen wir essen, folgen dem Rat von Tipadvisor, auf den man sich meist verlassen kann. Wir landen im Paladar Aché, dem Tipp Nummer 1. Tatsächlich finden wir ein Restaurant vor mit einem herausragenden Service. Der Cocktail wird serviert, der Mojito ist durchaus vergleichbar mit dem im Hotel Nacional, wo er mir am besten schmeckt in Cuba. Ungewohnt hingegen ist, dass der Cocktail gemeinsam mit der passenden Flasche Rum gebracht wird und man ihn sich ganz nach persönlichem Geschmack nachwürzen kann. Der Fisch und die Camarones schmecken dann hervorragend, die Nachspeise ist köstlich. Insgesamt ist das Restaurant wirklich ein guter Rat. Anschließend führt uns der Weg ins Tropicasur, dem hiesigen Tropicanaableger. Der Eintritt kostet nur 2 CUC, das ist sehr erfreulich. Die Aufführung ist gut. Die Tänzer können tanzen und zeigen dies auch immer wieder mal, die Kostüme sind überwiegend nicht peinlich, die Choreographie gar nicht schlecht wenn auch nicht durchgehend nachvollziehbar. An manchen Stellen wusste der Choreograph anscheinend nicht weiter und machte einfach irgendetwas. Mir fällt der selbstkritische Spruch meiner Freunde ein, „Wenn der Architekt nicht weiter weiß, macht er einfach einen Kreis!“ So kommt mir die Choreographie auch vor. Da folgt eben mal spanisch wirkendem Tanz ein Salsa. Kann man machen, muss man aber nicht.
Danach gehen wir noch eine Weile durch die Gegend, Der Malecon ist brechend voll und vom Rápido her dröhnt an verschiedenen Stellen laut der Cubaton. Wir setzen uns schließlich zur Livemusik. Helge Schneider hat mal bei einem Konzert gedroht, „Wenn ihr nicht klatscht machen wir Jazz!“ Daran muss ich Denken. Heute ist mein Abend der Assoziationen. Aber kubanischer Jazz hat durchaus etwas für sich. So kommen wir spät zu Bett.
Das Frühstück am nächsten Morgen ist gut, folgt europäischen Vorstellungen und Qualitätsmaßstäben. Das ist wirklich erstaunlich und selten in Kuba. Allerdings schmeckt der Kaffee typisch für kubanische Hotels - die Tasse kann ich nicht austrinken. Wir laufen durch die die Geschäfte und Novia freut sich an den Einkaufsmöglichkeiten in Cienfuegos. Es gibt viel mehr Läden als in der Heimat und man kann vieles problemlos kaufen, das man in Trinidad mühsam suchen muss. Die Straßen sind voll, es laufen Unmengen Leute herum, darunter auffällig wenige Touristen. Als gäbe es hier keine Ausländer, fast ausschließlich Cubaner sind zu sehen. Was muss ja nichts Schlechtes sein muss.
Danach setzen wir uns in den Club Cienfuegos. Ein Restaurant, in dem man 1 CUC Eintritt zahlen muss, das ist schon überzogen. Aber ich will den Laden einmal bei Tageslicht sehen denn zur Nacht wollen wir zum Tanz dorthin gehen. Da bin ich neugierig.
Doch erst einmal essen wir wieder, diesmal in der Finca del Mar, ebenfalls einem Tripadvisortipp. Auch diesmal essen wir sehr gut, alles schmeckt hervorragend und der Service ist tadellos. So langsam tut sich etwas in den Restaurants in Cuba. Ich bestelle Langostillos, Süßwasserlanguste, von der ich noch nie etwas gehört hatte. Sie schmeckt noch besser als normale Langusten, zarter im Fleisch und im Geschmack intensiver. Aber der Preis dafür ist auch außergewöhnlich. Die Dinger stehen aus guten Grund nicht auf der Karte. Sonst würde sie keiner kaufen.
Im Club Cienfuegos beginnt die Fiesta 10 Uhr, so früh sind wir natürlich nicht da. Wir kommen gegen Mitternacht und immer noch läuft die Schau eines Humoristen und Zauberers. Ich bekomme allerdings nicht viel mit. Der spricht so schnell und so callejaro, Straßenjargon, dass es auch mit einigen spanischen Vokabeln gemischtes Kisuaheli sein könnte, was er von sich gibt. Dann würde ich nicht weniger verstehen. Die anwesenden Einheimischen amüsieren sich allerdings und ich bin anscheinend der einzige Tourist hier. Also ist alles im grünen Bereich. Danach ist Disko, extrem laut und sehr leer, die macht keinen Spaß. Also fahren wir wieder ins Zentrum. Der Malecon ist heute noch voller, alle Jugendlichen der Umgebung zwischen 15 und 25 scheinen sich hier zu treffen. Der Malecon von Havanna ist dagegen ein einsamer Ort. Da der Platz auf dem Fußweg nicht reicht, steht und läuft man eben auf der Straße, was das Fahren nicht unbeträchtlich erschwert. Alle diese unbeleuchteten und torkelnden Leute, die sich größte Mühe geben, vor den herankommenden Wagen zu springen, taumeln, wanken, fallen .... die machen das Fahren abwechslungsreich. Da wir es nicht eilig haben, stört mich das wenig. Es ist ein wenig so, wie das normale Fahren in Trinidad. Dort könnte man glauben, dass niemand je auch nur ein Auto zur Kenntnis genommen hat, so wie alle Fußgänger ungehemmt die Straße als ihren angestammten Aufenthaltsbereich betrachten.
Wir gehen noch einmal auf eine Stunde in die Disco „El Benny“ gleich neben dem Hotel. Ich soll mich ausweisen aber nachdem ich mich dumm genug gestellt habe - in solchen Situationen entfällt mir bekanntermaßen aber auch jedes Wort Spanisch blitzartig - darf ich unkontrolliert eintreten. Sicher sehe ich auch alt genug aus, um nicht mehr unter das Jugendschutzgesetz zu fallen. Eine Reihe sehr junger chicos und chicas müssen hingegen nach einem Blick in das carné wieder wegtreten. Die Disco ist ebenfalls weit über das Bekömmliche hinaus gefüllt und sehr laut. Platz zum Gehen oder gar Tanzen ist nicht, Reden fällt auch aus. Irgendwie bin ich zu alt für solche Vergnügungen. Also wird die Nacht nicht gar zu kurz.
Am nächsten Morgen muss novia noch einmal einkaufen, die Dinge holen, die sie am Vortag sah. Es amüsiert mich, geizig wie sie ist. Fast eine Stunde kämpft sie mit sich, ob sie die so wunderschönen chancletas kaufen kann, die doch unverschämte 26 CUC kosten. Es ist ja eigentlich mein Geld, ich habe ihr reichlich gegeben und sie weiß, wenn das alle ist bekommt sie neues. Aber dennoch, sie kämpft lange mit sich, um schließlich doch zu geizig zu sein und mit größtem Bedauern auf den Kauf zu verzichten. Ich finde es gar nicht schlecht, eine tacaña als Partnerin zu haben.
Der Weg zum Cayo Santa Maria ist nicht weit. Wenn Novia nicht wieder auf einer vollkommen verkehrsfreien Nebenstraße das Auto malträtieren würde, wären wir in reichlich 2 Stunden am Ziel. Aber wir haben es ja nicht eilig. Meine Schöne entpuppt sich wieder einmal als typische cubana. Sie lernt schnell, das muss ich zugeben. Aber wiederholt muss ich dennoch eingreifen, weil sie auf den Straßengraben oder ein Loch zusteuert. Jedes Mal danach findet sie wortreiche Erklärungen, warum ich das alles falsch sah. Wenn ich nicht eingegriffen hätte, ich hätte sie nur gestört, eben in diesem Moment hätte sie alles zum Besten gewendet, ...... Wie das so ist, cubanos haben immer Recht und machen nie etwas falsch. Das verträgt ihr Stolz nicht, nicht einmal wenn sie lernen.
Dennoch kommen wir gut auf dem Cayo Santa Maria an. Das Hotel Meliã Buena Vista erweist sich als eine sehr gute Wahl. Wieder einmal hat das Reisebüro unseres Forumschefs mich sehr gut beraten und alles perfekt organisiert. Ich mag ja eigentlich all inclusive Hotels nicht so sehr. Aber dieses hat wirklich europäisches 5-Sterne-Niveau und ist sehr kultiviert. Alles ist sehr sauber und gepflegt, Butlerservice für jeden Bungalow, Wifi kostenlos inbegriffen (bei dem Preis macht das allerdings auch nicht mehr viel aus), der Bungalow ist größer und weitaus schöner als novias gesamte casa. Alles ist gut erhalten, das Bad sehr sauber und schön, die Dusche erneut mit reichlich Wasserdruck und -temperatur. Nicht jedermanns Sache ist, dass sich die Dusche außerhalb des Bungalows unter freiem Himmel befindet. Zumindest wenn es regnet ist dies eine gewöhnungsbedürftig Situation. Wir haben zwar keine Regentage aber novia weigert sich dennoch konsequent, sich draußen zu duschen. Ich weiß nicht, ob sie die Moskitos oder die Kälte mehr fürchtet. Statt dessen genießt sie die Badewanne, so etwas hat sie sonst nicht.
Kinder unter 18 sind im Haus nicht zugelassen, entsprechend ruhig geht es zu, alles wirkt sehr distinguiert und etabliert - genau die Art Hotel, die mich privat eigentlich gar nicht sieht. Aber novia hat morgen Geburtstag und der Aufenthalt hier ist ein Geschenk an sie. Das genießt sie dann auch sehr, sie kann dem Luxus weit mehr abgewinnen als ich, eben weil er nicht alltäglich ist. Das europäische Leben kann so manchen Genuss sehr beeinträchtigen, man wird satt und achtlos für viele Dinge, die so normal geworden sind im reichen Land. Wir essen hervorragend, die Kellner sind erstaunlich höflich und freundlich und zuvorkommend, sehr serviceorientiert. Die spanische Beteiligung an der Meliã kette scheint sich gut auszuwirken. Kurz und gut, wer in Kuba hervorragend unterkommen will und das bezahlen mag, sollte sich dieses Hotel einmal ansehen. Die playa bietet allerdings nicht viel Bademöglichkeiten. Das Wasser ist sehr klar und angenehm aber Riffe beeinträchtigen in weiten Bereichen das Schwimmen. Man kann allerdings unter reichlich vorhanden Schirmen oder in kleinen Pavillons die Ruhe genießen. Im Preis inbegriffen sind Ausflüge zu den beiden anderen Meliãhotels des Cayo einschließlich des gesamten Angebotes dort. Wer ein Abendspektakel will, muss auch nebenan fahren, das ist in unserem distinguierten Hotel nicht zu haben. Dafür spielt am Abend ein guter Saxofonist an der Bar vor sich hin, um die Gespräche zu untermalen.
Beeinträchtigt wird dieser erste Nachmittag und Abend im Hotel allerdings durch novias Infekt mit Bauchschmerzen und Durchfall. Das Abendessen nötigt sie zu 3 Auszeiten, aber dies hindert sie nicht daran, von allem auf dem Tisch zu probieren. Es könnte ja sein, dass sie doch etwas verträgt. Da kann der Doktor sagen was er will, er irrt sich ja manchmal auch. Mir geht es ebenfalls nicht optimal. Seit der letzten Nacht habe ich Schnupfen. Das macht mich immer vollkommen fertig. Lieber einen gebrochenen Knochen als eine verstopfte Nase, die immer mit Kopfschmerzen verbunden ist. Meine Reiseapotheke beinhaltet keinen Nasenspray, welche Katastrophe.
Demzufolge ist die Nacht nicht optimal, von Toilettengängen und Naseputzen häufig unterbrochen. Dennoch erwachen wir recht gut gelaunt am Morgen, um Geburtstag zu feiern. Novias Verdauung hat sich wieder beruhigt und auch meine Nase hält sich erfreulich zurück damit, mich zu belästigen. Wir verbringen einen sehr angenehmen, ruhigen und entspannten Tag mit Essen und Trinken, am Strand und an der Poolbar. Novia möchte heute die Abendvorführung ihrer Kollegen im Nachbarhotel sehen, das steht an ihrem Geburtstag natürlich vor allen anderen Interessen. Der Unterschied zwischen dem Meliã Buena Vista und dem Meliã Las Dunas ist drastisch. Wir kommen in ein sehr großes, sehr volles, sehr lautes Hotel. Das ist eigentlich ganz nett angelegt aber die Menschenmassen lassen das kaum erkennen. Es handelt sich um ein eher typisches all inclusive Haus für Familien und sparsame Menschen. Die Leute amüsieren sich, tanzen zu dem Salsakurs, dem selbst ich ansehe, wie wenig der chico von dem versteht, was er macht.
Das Restaurant ist dann ein Sprung von 5 zu 2-3 Sternen, ich leide still, novia hingegen laut. Nach einer Weile können wir das mit Humor nehmen und kommen aus dem Lachen kaum heraus. Weinen möchte meine chica dann aber beinahe, als statt ihrer Kollegen vom Studium ein mittelmäßiger Aushilfszauberer und Schnulzensänger auftritt.
Da bleibt uns nur die Flucht in unser Hotel, wo wir uns mit einem 12 Jahre alten Ron Santiago trösten lassen, den man wirklich bedenkenlos trinken kann, und eine Weile der sehr angenehm spielenden Barband lauschen. Ich bin ja nur glücklich, bei der Buchung nicht an der falschen Stelle gespart zu haben. Den Gitarristen der Barband kennt novia auch von ihrem Musikstudium her und amüsiert sich, dass er sie nicht gleich erkennt. Wir gehen mit je einem Glas Rum in der Hand ist Bett, lassen uns noch einmal etwas gutes zu Essen ins Zimmer bringen, um die Enttäuschung des Abendessens zu lindern, so geht der Tag dann doch noch sehr angenehm zu Ende.
Noch einen Tag haben wir, den wir ganz dekadent verbringen. Ein Himmelbett am Strand, Erfrischungen und Cocktails, die in beliebiger Menge und Ausführung gebracht werden. Novia lässt sich Süßigkeiten servieren, Als es langsam dunkel wird bekommen wir Gesellschaft. Der Strand dieser Bucht füllt sich, mit Moskitos und mit Touristen. Es wird das Ritual zum Sonnenuntergang zelebriert, ein Saxophonist spielt schwermütig, Sekt wird serviert, die Gäste des Hauses sammeln sich zum Sonnenuntergang am Strand. Manchmal ist Luxus gar nicht so übel. Der hat nur den Haken, dass wir zum Abendessen gar nicht so richtig hungrig sind.
Dieses ist wieder so gut, dass wir uns dennoch nicht bremsen können. Bei der Vorspeise blamiere ich mich. Mir wird ein Teller vorgesetzt, fast leer. Nur ein wenig Käse, Kokosmilch und ein Stück gebratener Speck. Dass soll A(h)uyama sein, eine kürbisähnliche Frucht? Ich esse das also, kenne ja absurd reduzierte Portionen von Gourmetrestaurants. So viel Gourmet hätte ich hier wahrlich nicht erwartet, ich resigniere und schlage zu. Es schmeckt gar nicht so schlecht, ist aber keinesfalls das, was ich mir vorstellte. Es fehlt vollkommen die unbekannte Frucht. Doch kaum bin ich fertigt und beginne zu nörgeln, kommt doch der Kellner und bringt den zweiten Teil meiner Vorspeise, die pürierte Auyama. Nachdem wir so weit aufhören können zu grinsen, dass wir wieder reden können, bitte ich darum, den nun schon verzehrten Teil der Vorspeise noch einmal zu bringen. Damit schmeckt die Auyama dann auch wirklich gut. Jetzt weiß ich, dass Kokosmilch mit gutem Käse und gebratenem Speck gar nicht schlecht kombiniert ist, als Zutat zu einer Fruchtsuppe aber noch besser wirkt.
Zum Abschluss des Abends setzen wir uns an die Bar und genießen erneut den Rum. Ich muss wirklich mal nachsehen, was der im Laden kostet. Ein Frauenquartett singt, klingt wirklich toll. Drei der Sängerinnen singen hervorragend, die Vierte sieht sehr gut aus. So hat jede ihre Existenzberechtigung.
Zur Nacht begehe ich einen groben Fehler. Ich entdecke erst jetzt das Fliegengitter an der Balkontür und will es nutzen. Mit Klimaanlage mag ich nicht so gern schlafen und die Bungalows heizen tagsüber doch ziemlich auf. Nachts ist die Temperatur viel angenehmer.
Irgendwann mitten in der Nacht wache ich immer wieder auf und bilde mir ein, mich würde etwas stechen. Unter den Laken ist es mir zu warm, also decke ich mich wieder auf und bilde mir bald wieder ein, von Insekten gepiesackt zu werden. Moskitos sind nicht zu hören, ich decke mich wieder zu, mir wird wieder warm, ich decke mich auf, werde wieder gepiesackt, .... so wiederholt sich der Ablauf in wenig angenehmer Weise. Am Morgen ist novia wach und missgestimmt. Ihr erging es ähnlich, nur dass sie sich noch weit mehr belästigt fühlte als ich mich. Die Erklärung liefert sie dann gleich hinzu. Unter Verweis auf mein ziemlich blutiges Kopfkissen demonstriert sie mir winzige Viecher, die sie jejenes nennt. Die sind so winzig, dass sie das Fliegengitter passieren, ohne es auch nur zur Kenntnis zu nehmen. Mich und novia nahmen sie hingegen sehr wohl zur Kenntnis und nährten sich begeistert an uns. So klein sind die Biester, dass man sie selbst am Tag nur dann sieht, wenn die Augen zufällig direkt über sie stolpern. Graue kugelförmig wirkenden Punkte, Flügel und Beine nehmen meine alten Augen nicht wahr, meine Ohren kein Geräusch wie bei einem Moskito. Während diese großen Versandten ja fast schmerzlos stechen, kann man das den Winzigbiestern wahrlich nicht nachsagen. Ihr Stich ist zwar nicht schlimm aber deutlich spürbar, etwa wie ein Ameisenbiss, und des Nachts in der Summe sehr unangenehm. Wieder habe ich etwas gelernt. Ich frage mich nur, wie lange diese Plagegeister in dem Bungalow bleiben werden. Vielleicht habe ich ja den nächsten Gästen eine sehr unangenehme Hinterlassenschaft vermacht? Gezeichnet werde ich von diesen Viechern noch viele Tage lang bleiben. Die Beulen nach den Stichen kommen erst nach 2-3 Tagen so richtig heraus, vorher war nicht viel zu sehen gewesen. Mit der Zeit hingegen bin ich richtig picklig und fleckig. Hinterhältigerweise jucken diese Stiche auch nachträglich wesentlich mehr als zu Beginn und sind insgesamt weitaus unangenehmer als ein Moskitostich. So lernt man immer wieder dazu und lernt zu fürchten, was man noch nicht kannte.
Jede, auch und gerade die schönste Zeit geht zu Ende. In diesem Hotel wäre es allein zwar sehr sehr langweilig aber mit einem geliebten Menschen könnte ich es dort glatt noch ein paar Tage länger aushalten. So rollen wir nun wieder Richtung Süden, steuern erst einmal Santa Clara an. Novias Großmutter hat Geburtstag und möchte ihn feiern. Zu aller Freude feiert sie ihren 80sten Geburtstag, mal sehen, wie oft ich den noch erleben werde. Alte Menschen werden tatsächlich manchmal kindisch, so geht es ihr auch. Die Feier hat sie sich gewünscht und organisiert, wie Kindergeburtstage ablaufen. Allerdings gibt es in Santa Clara seit 4 Tagen kein Wasser, das Schweineschlachten muss daher ausfallen. Oma quengelt! Es gibt auch keine Kokosnüsse, der traditionelle Trunk muss daher ebenfalls ausfallen. Oma quengelt noch mehr.
Aber es gibt noch weitere Probleme. Novias Mutter hat auf dem Weg hierher einen ihrer vielen Koffer im Bus stehen lassen. Den Koffer mit all den neuen Kleidungsstücken und Schuhen. Die Koffer mit dem Gerümpel und allem möglichen Kram hat sie hingegen wohl verwahrt. Nun ist sie ziemlich betrübt und sauer auf die Welt. Da sie wie immer irgendeinen Bus anhielt und weder die Linie noch das Busdepot noch den Fahrer noch das Autokennzeichen erinnert, steht es schlecht um ihre Sachen.
Novias Onkel hat sich mit seiner Frau verstritten, es sieht sehr nach Trennung aus. Der Ärmste aber auch, er steht zwischen zwei vereinnahmenden Weibern. Seine Mutter will ständig seine Anwesenheit, Hilfe und Dienstleistung, seine Ehefrau ist vom gleichen Schlag, erwartet ebenfalls pausenlos Aktivität und Anwesenheit. Dass sich beide Zicken nicht mögen und eifersüchtig sind aufeinander, muss wohl kaum erwähnt werden. Dieser Frauentyp und die Probleme zwischen Schwiegermutter und Ehefrau sind anscheinend international. Das kann ja ein toller Geburtstag werden.
Da freut es mich doch, dass novia nach Trinidad muss. Ihre Gruppe soll unbedingt heute an einem neuen Ort auftreten, erstmals in dem Hotel, das an einer dauerhaften Zusammenarbeit interessiert ist. Dafür sind noch viele Sachen zu organisieren, sie mag auch so einen wichtigen Auftritt nicht versäumen. Das ist zu verstehen und gibt mir die Möglichkeit, vor der bedrückenden Geburtstagsatmosphäre zu fliehen. Mit dem lebhaften Ausdruck größten Bedauerns natürlich.
Auf dem Heimweg führt mich das Navigationssystem auf eine „Straße“ die vielleicht vor 100 Jahre mal asphaltiert war. Mittlerweile liegt dieser Asphalt nur noch in Form von kleinen Brocken und Krümeln vor, von der gelegentlichen Umrahmung besonders großer Löchern einmal abgesehen. Mehr und mehr fürchte ich, dass das Navi mich narrt. Nicht immer führen die Open Street Maps über die besten Straßen. Wenn irgendein Freiwilliger den Feldweg als Straße deklarierte, steht man gelegentlich auf Wegen, die vielleicht für einen Traktor aber keinesfalls für einen PKW geeignet sind. Doch mit einem Schlag wird aus diesem abgewrackten Feldweg eine gut hergerichtete Straße. Wir sind in Bereich von Sancti Spiritus, die hiesige Regionalverwaltung hat die Straße erneuern lassen. Die Verwaltung von Santa Clara, in deren Gebiet wir bis eben waren, hielt das bislang offensichtlich entweder nicht für möglich oder notwendig. So kommen wir die letzten Kilometer rasch voran, Novia kann alles regeln und die Aufführung wird ein Erfolg.
Seit 4 Tagen gibt es kein Wasser in Trinidad, die Tanks sind nun auch wieder leer. Duschen fällt also aus, Waschen mit aus Eimern geschöpftem Wasser ist angesagt. In den Nachrichten wurde mitgeteilt, dass ausreichend Wasser zur Verfügung stünde, die Bewohner Trinidads aber unmäßig verbrauche. Daher gäbe es gelegentlich unnötige Probleme. Schöne Formulierung finde ich, die ich sogar prinzipiell glaube. Mit der kleinen Abänderung, dass nicht die Bewohner Trinidads unmäßig verbrauchen sondern dass „in Trinidad unmäßig Wasser vergeudet wird“. Wenn es Wasser gibt, füllen natürlich alle ihre Tanks. Aber das bereitet sicherlich keine Probleme. Doch wenn es Wasser gibt, verwandeln sich eine ganze Reihe von Straßen in den Vororten in Flüsse. Die Frischwasserleitungen sind so marode, dass sie an vielen Stellen lecken und Unmengen von Wasser die Straßen hinab läuft. Die ursprünglich mal brauchbar ausgebaute Straße, in der novia wohnt, ist durch die immer wieder aufbrechenden „Quellen“, aus denen kräftig Wasser an die Oberfläche sprudelt, und die dadurch wiederkehrenden Fluten innerhalb eines Jahres zu etwas geworden, das dem Bett eines unregelmäßig wasserführenden Baches weit mehr ähnelt als einer Straße.
Am folgenden Abend hat novia wieder Auftritt in der casa de la musica und ich schwatze mit den anderen. Jemand hat Geburtstag, spendiert Rum, es gibt Bucanero. Ich betrinke mich zwar nicht, das passiert mir kaum, aber meine Zunge ist ein wenig behindert. Eine jinetera spricht mich an. „Ay que lindo eres. De donde eres? Ah, de Alemania! Guten Tag! Quieres que te acompañe?“ „No gracias. No quiero, tengo mi novio en Trinidad!“ Den Versprecher merke ich gleich, aber was soll´s. Sie blickt mich ein wenig erstaunt an und verschwindet. Als ich eine Weile später mit novia an der Hand die Treppe der casa de la musica verlasse, sieht sie uns und ihr Gesicht entgleist ziemlich. Bereits am nächsten Tag wird berichtet, dass die große Tänzerin aus der Gruppe gar keine Frau sei sondern ein Transvestit. Das wisse man aus erster Hand. So trage auch ich meinen Teil zum Klatsch in Trinidad bei.
Am nächsten Tag kann ich nostalgischen Gefühlen frönen. Es wird eine MZ TS 250 verkauft und die Gelegenheit zu einer Probefahrt lasse ich mir nicht entgehen. Hatte ich doch in jungen Jahren genau diese Maschine. Das ist mittlerweile 35 Jahre her, so alt dürfte dieses Moped auch sein. Es ist gut erhalten und sehr gepflegt. Der Preis erstaunt mich, 6 000 CUC, dafür kann man ja schon eine kleine Wohnung kaufen. Das Nachfolgemodell, eine ETZ 250, vielleicht 2-4 Jahre jünger, soll 7000 CUC kosten, auch unter Cubanern. Ganz schön viel Geld für so einen Oldtimer. Einen Moment überlege ich wohl, aber dann entscheide ich mich gegen den Kauf. Reizen tät mich das Maschinchen schon, auch aus den alten Erinnerungen heraus. Leider gibt es keinen Ort, an dem ich es sicher unterbringen kann. Auf der Straße kann es nicht bleiben, in novias Wohnung hochtragen wäre ein wenig zu viel des Guten und eine bezahlbare Garage in Trinidad finden, deren Besitzer man dann noch vertrauen kann, ist gar nicht so einfach. Ich frage mich nun, gibt es tatsächlich ausreichend Cubaner, die 6000 - 7000 CUC für ein Motorrad hinlegen können?
In den folgenden Tagen passiert nicht viel, novia arbeitet jeden Tag ihre Aufgabenliste ab, die immer länger wird. Sie hat aktuell relativ viel Erfolg und Zuspruch mit ihren Choreographien, will das verständlicherweise nutzen. Ich staune, wie sehr mich Nichtstun müde macht. Ich kann nicht einmal mit den Hunden in Ruhe raus gehen. Beide sind gerade heiß und somit Ziel der Begierde aller Straßenköter der Umgebung. Da sie im wahrsten Sinne des Wortes läufig sind, muss ich sie ständig an der Leine haben und werde unentwegt hin- und hergerissen von ihren Bestrebungen. Auch wenn beide relativ klein sind, im Moment sind sie für Menschen ungenießbar und unerträglich, so wie sie zerren. Also bleibt außer Stadtbummel und Strandausflug nicht viel zu tun für mich und ich schlafe mehr als jemals in meinem Leben. Zumindest scheint es mir so. Das ist denn doch gar zu viel der Ruhe. So richtig als Cubaner eigne ich mich wohl nicht. Nach einigen Stunden am Dominobrett verliere ich daran die Lust, deutlich rascher als alle Nachbarn. Auf der Straße sitzen und den Leuten beim Vorüberlaufen zuzusehen, ist auch nicht das, was meinen Tag so ausfüllt. Ohne eine ernsthafte Beschäftigung kann ich es hier wahrlich nicht länger als 4 Wochen aushalten.
Zunehmend nervt mich das, etwas mehr Zeit miteinander wünschte ich mir schon. Zwischendurch haben wir Auseinandersetzungen. Das Arbeitsausmaß von novia gefällt mir wahrlich nicht und ich fühle mich allmählich vernachlässigt. Das hätte mir mal einer erzählen sollen, dass die Beziehung zu einer cubana eventuell daran scheitern kann, dass sie zu fleißig ist, Arbeit und Beziehung nicht unter einen Hut bekommt und für beides parallel nicht genügend Zeit findet.
Schließlich reise ich ab, eher als notwendig. Doch die Zeit weitgehend allein verbringen kann ich woanders genau so gut und so fahre ich nach La Habana, um dort noch 5 Tage zu bleiben, in der Hoffnung, dass es nicht ganz so langweilig sei in der größeren Stadt. Das ist es auch nicht. Allerdings ist meine Stimmung nicht so toll, so dass es nicht viel zu berichten gibt über die letzte Woche. Playa, Malecon, Plausch, Kneipe, Bar, Bett - was kann man in La Habana schon groß machen.
Mich verblüfft, dass man zwar meinen deutschen Akzent hört aber mich vom Optischen her überwiegend für einen Franzosen hält, seltener für einen Italiener, kaum für einen Deutschen. Wenn ich die Vorurteile Deutschen gegenüber so höre (unmäßig praktisch, ausnehmend schlecht gekleidet, körperlich mäßig gepflegt, steif und verkniffen) muss es ja nichts Schlechtes sein, dass ich nicht so deutsch wirke. Novia hingegen meint, dass Franzosen immer einen schwulen Touch haben und ihr Spanisch auf jeden Fall schwul klingt. Ist das nun besser? Ich bin mir nicht ganz sicher.
Viele meiner Bekannten wollen über Politik reden, weitaus mehr als bei den letzten Reisen. Die aktuelle Entwicklung zwischen Cuba und der USA bewegt und interessiert viele. Doch überwiegt die Meinung, dass sie davon nicht viel erwarten können. Der bloqueo sei zwar eine Sauerei aber was intern geschlampt würde und was im Lande alles schlecht läuft, sei viel schlimmer und würde das Leben weitaus mehr beeinträchtigen.
„Ich arbeite ja gern und würde auch viel arbeiten!“ erklärt mir eine Bekannte. „Aber warum soll ich das denn, wenn ich von meinem Gehalt nicht einmal die Quince meiner Tochter ausrichten kann? Ganz gleich, wie viel ich arbeite, es reicht gerade für ein schäbiges Leben.“ Das kann ich nachvollziehen, kenne ich so ähnlich ja auch aus der DDR.
Eine Bekannte hat gehört, dass ich in Havanna bin. Da sie ein Anliegen hat, kommt sie zu der Casa, in der ich das letzte Mal Quartier bezogen hatte. Sie hat Glück, denn ich schlafe wieder hier, und sie hat Pech, denn sie muss 8 Stunden auf der Straße warten, bis mich mein Weg durch die Straßen und Kneipen endlich wieder zur casa führt. Keine Klage höre ich deswegen, warten ist in Cuba ja eine Alltagsbeschäftigung. Ich möchte allerdings mal die deutsche Frau sehen, die so geduldig stundenlang auf etwas/jemanden wartet.
Die Obispo ist schon wieder hergerichtet, die Pflastersteine befinden sich fast alle wieder an ihrem angestammten Platz. Das kann man von den Nebenstraßen nicht sagen, die sind immer noch Gräben mit Fußweg und keine Straßen. Doch auf etwas warten ist in Cuba ja ... siehe oben.
Schließlich ist der Freitag der Abreise gekommen und ich fliege mit einem weinenden und einem lachenden Auge nach Deutschland zurück. Mal sehen, welche Temperatur mich erwartet. Den Berg an Arbeit, der ungeduldig meiner harrt, steht viel eindeutiger vor meinen Augen. Nun überlege ich, ob ich im April/Mai wirklich wieder nach Cuba zurück kehre oder dem Drängen meiner Freunde nachgebe und mit ihnen in die andere Richtung, nach Asien fliege. Vielleicht brauche ich ja doch ein halbes Jahr Pause von Cuba und Novia Zeit für die Überlegungen, wie ich wichtig ich und wie wichtig ihrer Arbeit für sie ist. Dass sie beides unter einen Hut bekommt, kann ich mir jedenfalls immer weniger vorstellen.
Dies ist nun der Schluss. Verzeiht die vielen Worte, doch wer es nicht mag, muss ja nicht bis hierher lesen. Es ist so eine Art Tagebuch, dass ich bei meinen Reisen immer schreibe und das ich nur für das Forum ein wenig korrigiert habe.
Wenn es dem einen oder anderen gefällt, freut es mich. Geschrieben habe ich es aber für mich. Über Kommentare, Fragen oder Widersprüche freue ich mich dennoch.
#40 RE:Jahreswechsel 2014/15 in Cuba, Impressionen
die berichte sind schon mal ziemlich gut, aber der letzte kick ist immer der gelungene zeitpunkt der postings! sensationell und ich war erst skeptisch! ueberzeugender geht es wohl nicht. schreibe doch mal ein drehbuch fuer ne novela!
P.S. wuerde dich mal gerne zu ner super Zigarre einladen!
#42 RE:Jahreswechsel 2014/15 in Cuba, Impressionen
Deine Reiseberichte sind einzigartig sowohl von der Wortwahl als auch von der Detailgenauigkeit. Unvergleichlich super! Vielen Dank dafür! Das Ende macht etwas traurig. Es ist individuell verschieden, mir persönlich ist jeden Tag Familie zuviel und daher separiere ich eben meine Novia vom Rest der Herde, indem ich Sie immer über 400 km anreisen lasse um mit mir am Strand Urlaub zu machen. Das Thema Zeitfaktor hatte ich auch mal und gelöst mit "wenn du keinen Urlaub hast dann melde dich krank" Deswegen verliert man in Kuba nicht seinen Arbeitplatz. Ist zwar eine "friss Vogel oder stirb Methode" aber es klärt die Prioritäten. Novia weiss genau, wenn Sie nicht am Flughafen ist, mache ich eben alleine Urlaub. Das es in Kuba für einen Touristen schwierig ist, dass lange durch zu halten ( das Alleinsein) wissen alle.
Zitat von Santa Clara im Beitrag #40
... der letzte kick ist immer der gelungene zeitpunkt der postings!
... ich war erst skeptisch! ...
P.S. wuerde dich mal gerne zu ner super Zigarre einladen!
Ay, ay - ich habe in meinem Leben genau 2 Zigaretten geraucht. Bei einer religiösen Feier musste ich vor einer eine Zigarre paffen, schon nach einer halben war mir einen halben Tag lang schlecht. Besser wir beschränken ein Treffen auf Schwatz und Alkohol, damit ich gesprächsfähig bleibe.
Manchmal muss ich bei Dir nachfragen. Wieso warst Du skeptisch und wieso ist der Zeitpunkt gelungen?
Zitat von sigurdseifert im Beitrag #42
... Das Ende macht etwas traurig. ... mir persönlich ist jeden Tag Familie zuviel ... Thema Zeitfaktor hatte ... gelöst mit "wenn du keinen Urlaub hast dann melde dich krank" ....
Ich bin traurig, weil ich im Moment völlig unklar bin, wie es weiter gehen wird. Ich bezweifle, dass viele hier an eine so fleißige Cubana glauben werden. Tatsächlich sehe ich ja nur, wie sie arbeitet, wenn ich da bin. Könnte natürlich auch sein, dass sie flieht, weil ich da bin. Aber die Kommentare der Familie und der Freunde sprechen eigentlich dagegen.
Mir ist die Familie nicht zuviel, ich bin im Gegenteil gern mit der Zusammen. Das ist dort ein für mich angenehmer Unterschied zu den Familienkontakten in Deutschland.
Novia ist natürlich angestellt tätig als Tänzerin, Klarinettistin und Choreographin. Gleichzeitig aber ist sie auch "selbständige directora" einer eigenen Tanzgruppe. Als solche bekommt sie keinen Urlaub. Sie kann zwar wegbleiben wie sie will, ist aber andererseits auch voll verantwortlich für alle künstlerischen, organisatorischen und disziplinarischen Angelegenheiten. Diese kubanischen Tänzer leiten ist wie eine Gruppe Flöhe hüten. Wie das so ist mit den Selbständigen, selbst und ständig sind unerlässliche Bestandteile der Arbeit. Da kann ich fordern, muss ich aber nicht. Es ist ihre Entscheidung, was ihr wichtiger ist. Sie ist real verantwortlich für die Arbeit ihrer Gruppe und damit für das Einkommen von 10 Leuten und ihren Familien.
Nebenbei ist sie aus einer Künstlerfamilie und bestrebt, der Bedeutung ihrer Mutter (ehemalige Leiterin einer Kunstschule und früher als Tänzerin und Choreographin oft im Ausland) und ihres Onkels (guter und ehemals wohl bekannter Musiker und Gesangslehrer) nachzueifern.
In Cuba heißt aber so ein Job, sich wohl um die künstlerischen und organisatorischen Dinge aber auch um jeden Kleinkram selber zu kümmern. Dekoration der Auftrittsstellen bis hin zur Reparatur des Vorhanges, Suche, Reinigung und Reparatur der Garderobe, Suche nach Ersatz für ausgefallene Gruppen, Sänger, ... alles erwarten die Auftraggeber erledigt und wenig davon kann sie delegieren. Wobei man sagen muss, dass das, das Delegieren, wahrlich nicht zu ihren Stärken gehört.
Aus einer der letzten Nachrichten
Zitat
... Llegue a pensar que me equivocaba al pensar como pienso, al ser como soy, al hacer lo que hago y como lo hago, que mi sueño, mi deseo, mi ilusión, eso por lo que he trabajado tanto y he perdido muchisimas horas de sueño, tiempo de estar con mi hija, no valia la pena porque destruye el amor que siente por mi el hombre que yo amo. Pero ya es tarde, ahora estoy metida en el saco y responsable de la comida de varias familias, entonces tengo que seguir hasta que pueda salir sin perjudicar a nadie. Aunque si mi amado amor duda a cada rato de mis sentimientos y no soy capaz de hacerle feliz, pienso, estoy equivocada o no? Vale la pena o no? Hago lo correcto o no? ...
und wieder ein toller Reisebericht
keine einfach Konstellation, irgendwann stellt sich halt die Frage "wie weiter" und wie Ihr Beide die kommenden Jahre seht. Nachdem ich ja Deine Novia letzten Sommer kurz kennengelernt habe, glaube ich sehr wohl an "die fleissige Cubana". Sie machte auf mich einen sehr aktiven und "umtriebigen" Eindruck, schien mir durchaus über "unkubanisch" viel Energie zu verfügen. Ich wünsch Dir auf jeden Fall alles Gute.
den "12 Jahre alten Ron Santiago" habe ich mir diesmal auch mitgebracht, er kostet 50CUC im Laden.
#46 RE:Jahreswechsel 2014/15 in Cuba, Impressionen
Zitat von Sisyphos im Beitrag #44
Ich bin traurig, weil ich im Moment völlig unklar bin, wie es weiter gehen wird. Ich bezweifle, dass viele hier an eine so fleißige Cubana glauben werden. Tatsächlich sehe ich ja nur, wie sie arbeitet, wenn ich da bin. Könnte natürlich auch sein, dass sie flieht, weil ich da bin. Aber die Kommentare der Familie und der Freunde sprechen eigentlich dagegen.
interessante Berichte, sehr persönlich, vielen Dank!
was mich interessiert: Condor bietet für gut 50 Europesos "etwas" mehr Beinfreiheit, besseres Essen, Trinken und 25 KG Freigepäck - das lohnt sich allemal, vor allem bei der Flugdauer - eine Alternative, bevor man sich ärgert, oder?
Dass man manchmal ins Grübeln kommt und "sich so seine Gedanken macht", kann ich gut nachvollziehen. Du arbeitest viel über deine Erlebnisberichte ab, sehr zur Freude des Forums denn das kann nicht jeder und ich wünsche dir, dass es dir hilft, die Lage richtig einzuschätzen.
Ich für meinen Teil gehe gerne auch mal auf eine andere Insel, und habe Novia schon mehrfach eingeladen, aber sie will nicht, obwohl es Direktflüge gibt. Ich kenne solche Situationen, wie du sie beschrieben hast auch. Meine Reaktion war, dass ich mir auch eine Beschäftigung gesucht habe und auch schnell etwas fand. Ich kam auch gestern erst zurück und war mit einer Gruppe in Haiti und der DomRep. U. a. waren wir mit einem haitianischen Arzt - Epidemiologe -in einem Waisenhaus. Da kommt man sofort ins Gespräch, es sei denn, du willst mit dem Betrieb im Urlaub nix zu tun haben und machst einen großen Bogen um alles, was nach Karbol duftet.
Zitat von Sisyphos im Beitrag #39
Dies ist nun der Schluss. Verzeiht die vielen Worte, doch wer es nicht mag, muss ja nicht bis hierher lesen. Es ist so eine Art Tagebuch, dass ich bei meinen Reisen immer schreibe und das ich nur für das Forum ein wenig korrigiert habe.
Wenn es dem einen oder anderen gefällt, freut es mich. Geschrieben habe ich es aber für mich. Über Kommentare, Fragen oder Widersprüche freue ich mich dennoch.
@ Sisyphos mit diesem Reisebericht hast du dich selbst übertroffen Das mit dem Tagebuch habe ich beim letztem Kubaurlaub auch gemacht,kann
ich jedem empfehlen. Besonders hat mir gefallen,daß du dich um das wohlergehen der Hunde gekümmert hast,und den Kubis zu zeigen was ein Tier benötigt um glücklich zu sein. Der Preis der MZ 6000-7000 CUC ist normal zu nennen.
Was deine "fleißige Cubana" anbelangt,finde ich, daß sie zumindest in der Zeit deiner anwesenheit mit der Arbeit deutlich kürzer treten sollte.
Vielen dank für diesen klasse Bericht
den man nur noch mit eingen Bildern toppen könnte
Zitat von Sisyphos im Beitrag #6
Als ich sie fragte, wieso sie sich von einem Wildfremden in einer fremden Stadt diskussionslos in eine dunkle Ecke lotsen lässt, antwortet sie entwaffnend ehrlich (naiv? dumm? kubanisch?) „Er hat mich gerufen!“
Die gleiche Antwort bekam ich einmal als ich ein bildhübsches junges Mädchen fragte, warum sie sich mit diesem hässlichen, fetten Italiano eingelassen habe: "Me llamó." Und ihr Ton ließ keinen Zweifel daran, dass meine Frage ziemlich töricht war. Zunächst, ich war noch recht neu in Kuba, hatte mich die Antwort etwas schockiert, mit der Zeit habe ich gelernt, dass diese Antwort sehr viel über kubanische Mentalität aussagt.
#49 RE:Jahreswechsel 2014/15 in Cuba, Impressionen
@ sisyphos- alles klar dann auf ein paar tragos. gelungener zeitpunkt, weil ich aus einen peruanischen retaurant kam, super essen und ein paar pisco sour und dann als tagesabschluss praktisch und theoretisch diesen nachtisch serviert bekam.
#50 RE:Jahreswechsel 2014/15 in Cuba, Impressionen
Zitat von carlos primeros im Beitrag #46Du sprichst von Premium Economy. Sisyphos hat aber die noch deutlich bequemere und viel teurere Business Class gebucht:
Condor bietet für gut 50 Europesos "etwas" mehr Beinfreiheit, besseres Essen, Trinken und 25 KG Freigepäck - das lohnt sich allemal, vor allem bei der Flugdauer - eine Alternative, bevor man sich ärgert, oder?
Zitat von Sisyphos im Beitrag #1
Dass Condor auch bei einer Businessclassbuchung
Zitat von Sisyphos im Beitrag #1Wer mehr Komfort haben möchte, muss dann schon First Class mit einer Linienmaschine buchen.
in der ersten Reihe sitzt es sich am bequemsten.
Zitat von Pauli im Beitrag #47Das ist für die Leiterin einer kubanische Tanzgruppe Ende Dezember/Anfang Januar möglicherweise leichter gesagt als getan.
Was deine "fleißige Cubana" anbelangt,finde ich, daß sie zumindest in der Zeit deiner anwesenheit mit der Arbeit deutlich kürzer treten sollte.
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