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Varadero-Trinidad-Las Tunas-Santiago-Las Tunas-Varadero
#26 RE: Varadero-Trinidad-Las Tunas-Santiago-Las Tunas-Varadero
Ich denke, das Töchterchen wird seine Begeisterung über die Autofahrt deutlich kundgetan haben. Ich erinnere mich noch mit Schrecken, als meine Kleine 4 Jahre alt war und wir ganz unbedacht eine Rundreise mit einem Jeep gebucht hatten.
Nicht mal Löwen reichten aus, um das Geschrei zu unterbrechen.
#28 RE: Varadero-Trinidad-Las Tunas-Santiago-Las Tunas-Varadero
Wie immer - der Mensch ist ein INDIVIDUUM, und wie das Wort schon sagt, ist jedes anders; es gibt also "solche" und "solche" Kinder (die einen haben Glück, die anderen in der Reisebeziehung eben Pech)
Suizo - bitte weiter, der Auto-Tausch nimmt doch sicher allein schon 'ne Seite ein, oder
#29 RE: Varadero-Trinidad-Las Tunas-Santiago-Las Tunas-Varadero
Zitat von el loco alemán im Beitrag #26
Ja, solche Rundreisen, das hat was. Kilometer machen, Casasuche, essen, müde ins Bett fallen, Kilometer machen, Casasuche, essen, müde ins Bett fallen..... Dafür würde ich auch glatt 8000 km fliegen.
Wenigstens gabs mal bissel Abwechslung durch den Ärger mit der Karre.
Tja ELA, mit Familie zu reisen hat was. Nicht jeder braucht halt einen B...betreuer ähhh Reiseleiter. Ich denke dass Suizo noch viel mehr erlebt hat als von Dir zusammengefasst. Von übertriebener Casasuche hab ich bis jetzt auch noch nichts gelesen. Und Pech mit dem Auto kann man trotz Reiseleitung haben... ich musste den über Habanero gebuchten Karren mal tauschen (ging problemlos, Lieferung an unsere Haustüre), ebenfalls von HAV nach Oriente geritten und dann war fertig.
#30 RE: Varadero-Trinidad-Las Tunas-Santiago-Las Tunas-Varadero
Zitat von Sisyphos im Beitrag #27
Ich denke, das Töchterchen wird seine Begeisterung über die Autofahrt deutlich kundgetan haben. Ich erinnere mich noch mit Schrecken, als meine Kleine 4 Jahre alt war und wir ganz unbedacht eine Rundreise mit einem Jeep gebucht hatten.
Nicht mal Löwen reichten aus, um das Geschrei zu unterbrechen.
Kinder sind verschieden. Unser Sausewind ist eingentlich nur im Auto brav und ruhig. Und das obwohl es in CH und in Süd-Deutschland gar keine Löwen hat. Beim letzten mal Löwen schauen (CH-Zoo) haben ihm die Spatzen, die spielenden Kinder und alles andere mehr interesiert als diese müde, grosse Katze... und in Subigen (wer will kann googeln) war ihm stinkelangweilig - im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Kätzen haben nur eins gemacht - gestunken.
Zwischenkommentar:
Eine richtige "Rundreise war das ja eigentlich gar nicht. Für mich war wichtig mit dem Auto von Varadero nach Santiago und zurück zu kommen. Sicher haben wir ein bisschen von Santa Clara, Trinidad, Camagüey und Las Tunas gesehen. Jedoch nicht so, wie wenn man spezifisch eine punktuelle Rundreise im eigentlichen Sinn machte. Da diese Städte auf der Strecke waren, haben wir natürlich bei Übernachtungen oder Zwischenhalten die Gelegenheit genutzt, um einige Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Ich hätte auch schreiben können: Tag 3-5 waren wir unterwegs durch verschiedene Städte, bis wir dann in Santiago angekommen sind. Jedoch würde dies wohl eher einem Kurzbericht gleichkommen und kann/könnte einem Kubaneuling nicht viel über die speziellen Begeben- und Eigenheiten dieses Landes Auskunft geben.
Zu Kleinkinder im Auto auf einer Strecke von über 1'000 Kilometer kann ich folgendes sagen; Es ist sicher für alle Beteiligten nicht leicht so viele Stunden im Auto zu sitzen. Es kommt jedoch immer darauf an, wie man diese Strecken gestaltet. Ich hätte sicher in kürzerer Zeit die Strecke Varadero-Santiago hinter mich bringen können. Vielleicht sogar in einem Zug in 14 Stunden. Da ich jedoch auch etwas sehen wollte und auch unsere kleine Lena sehr wissbegierig ist, haben wir uns für diese Etappen entschieden. Jeden Tag zwischen 500 - 650 Kilometer mit verschiedenen Stopps. Zu meiner Überraschung hat Lena weder während dem Flug nach Cuba, noch im Auto irgend welche Probleme bereitet. Wenn sie nicht am "aus dem Fenster schauen" war und Fragen stellte, schlief sie entweder oder sie beschäftigte sich selbst mit Spielzeug oder fotografierte die Landschaft. Meistens schlief sie.
Nun aber weiter....
Tag 6:
Der erste Tag in Santiago und die Frage: Wo kann ich diese Reisschüssel tauschen gegen mein reservierten Peugeot 206...... Nach dem obligatorischen Frühstück machten wir uns also am Sonntag Mittag auf die Suche nach der Base de Via Rent von Santiago. Den Standort Carretera del Caney y Calle 15, Vista Alegre fanden wir dann nach ein wenig herumfragen. Hätte man uns gesagt, dass das bei der Migration sei, hätten wir sicher schneller den Weg gefunden. Angekommen sahen wir einen Autohof. Es hatte viele Fahrzeuge aber die meisten Karren waren kaputt.... Oh sh....t dachte ich. Das kann ja gut gehen. Hoffen wir doch mal, dass DIE wenigsten ein Auto haben für mich das nicht gleich auseinanderbricht wie diese Reisschüssel. Der nette zuständige Herr war beim Essen und meinte, dass er in 5 Minuten komme. Er müsse noch zuerst fertig essen. Ok. Als er fertig war.... und es waren nur 5 Europäische Minuten.... kam er zu uns und fragte ganz nett, was uns denn zu ihm führe. Ich erklärte ihm, dass wir diese Karre in Varadero bekommen haben ohne genügende Bremsen, Räder schlagen ab 90km/h, aus den Sitzpolster kommen Metalle raus, die Fahrspur stimmt nicht mehr, Pneus seien auch schon fast durch (Aquaplaning haben wir vor Trinidad erlebt in einem kurzen aber intensiven Regenguss), Stossdämpfer im Arsch etc.
Ich erklärte ihm meinen ganzen Leidensweg und dass mir die Sicherheit meiner Tochter sehr wichtig sei. Mein Blutdruck stieg mit jeder Silbe dieses Gesprächs aber ich blieb äußerlich sehr ruhig.... Der Freundliche von Via Rent hörte mir sehr aufmerksam zu und machte sich Notizen. Als ich ihm dann von seinem Kollegen aus Camagüey erzählte schmunzelte er ein wenig und meinte, dass der einfach nicht Arbeiten wollte. Sprich, er wollte nicht den ganzen Papierkram machen und auch nicht den Rücktransport zahlen nach Varadero für dieses Auto. Wow! Der war wohl nicht so gut zu sprechen auf seinen Compañero. Als ich ihm dann sagte, dass Via Rent doch Gaviota ist und Gaviota Militär sei und wenn diese Karren doch alle kaputt sind ::::> Wie denn das Militär ausgerüstet sei.... Der Freundliche sagte nur: Asi es. No hay nada.
Nach dieser Konversation meinte er dann, wir sollten doch eine Probefahrt machen. Meine Freundin und Lena konnten im klimatisierten Büro bleiben und somit fuhren wir beide (er fuhr) kurz auf die Autopista. Gas geben, bremsen etc. Auch als die Karre bei 90km/h anfing zu vibrieren meinte er nur, dass das NORMAL sei. Es fehle eben ein wenig Luft.... Die Sitze seien doch bequem. In seinen Augen war dieses Auto in einem sehr guten Zustand.... Mein Blutdruck durchschlug in diesem Augenblick wohl die 300-er Marke....
Zurück bei der Station sagte ich ihm dann sehr deutlich, dass er die Karre tauschen soll und ich endlich zu meinem versprochenen Peugeot 206 komme. Er schaute meine Freundin und Lena an, dann mich und meinte: Tabien.
Hä??? So einfach??? Wie jetzt??? Er meinte, dass dieses Auto den technischen Voraussetzungen entspreche und er aus Goodwill und auch damit meine Freundin und Lena besser schlafen können, das Auto tausche. Ich soll doch Platz nehmen, da wir nun viel Papier auszufüllen hätten. Das hatten wir auch. Zum Glück hatte ich alles griffbereit und konnte den „alten“ Vertrag vorlegen und auch die Quittungen für die Versicherung und des Depot. Auch habe ich ihm die Bestätigung gezeigt wo klar draufstand, dass ich einen Peugeot 206 bekomme. Der ganze Papierkram ging etwa 10 Minuten. In der Zwischenzeit hat ein Mitarbeiter von ihm einen Peugeot herausgenommen aus dem Fuhrpark und ihn bereit gemacht.
Die Bremsen wurden kontrolliert, das Wasser, das Öl, die Reifen mit genügend Luft gepumpt und auch das Scheibenwischwasser aufgefüllt. Ja genau; das Scheibenwischwasser. Und zwar nicht nur normales Wasser sondern solches, welches wir auch hier haben. Der Mitarbeiter fragte mich noch, ob ich den hinteren Scheibenwischer auch wolle. Dieser sei ein sehr begehrtes Objekt und werde deshalb viel gestohlen. Das gleiche gelte auch für die Antenne auf dem Dach. Ich soll doch bei Nichtgebrauch die beiden Sachen im Kofferraum unterbringen. Habe ich auch immer schön gemacht, wenn der Wagen abgestellt wurde. Antenne brauchte ich eigentlich nie, da meine Freundin noch diverse CD’s gekauft hatte während wir den Papierkram gemacht haben. Den Scheibenwischer verstaute ich sogleich im Kofferraum. Wir haben das Auto noch gecheckt und dann habe ich den Peugeot 206 übernommen. Trotz seiner 96‘000km auf der Uhr war er in tadellosem Zustand. Die Spur ging geradeaus, kein Schlagen der Räder ab 90km/h und die Sitze waren bequem. Also alles so, wie ich mir das vorstelle, wenn ich ein Auto miete.
Mit dem neuen Auto ging es zuerst mal zur nächsten Tanke. Es war kaum Sprit im Tank und somit gab’s mal wieder ein „lleno“ für 40 CUC. Da ich noch den Brief von Chepina dabei hatten, fuhren wir noch schnell an die Adresse. Auch wieder mit Fragen fanden wir die Adresse ziemlich schnell. Sehr nette Leute. Leider hatten wir nicht viel Zeit und nach der Übergabe des Briefes fuhren wir nochmals schnell an die nächste Tanke. Ich hatte eine Idee. Noch schnell ein bisschen Wasser und Refresco gekauft und schon waren wir auf dem Weg nach La Maya oder wie ich immer zu sagen pflegte „Fango pecho…“. Meine Freundin meinte noch, dass es eine sehr gute Idee war den Wagen zu wechseln da die Strasse nach und in La Maya schlecht seien. Wir wurden eines Besseren belehrt. Die Strassen waren in tiptopem Zustand. Alle Löcher geflickt und auch neuer Teer hatte es auf der Strasse. Ok, in den Nebenstrassen waren immer noch Schotterpisten aber auf den Hauptstrassen war alles in Ordnung.
La Maya! Meine Freundin ist da teilweise bei ihrer Grossmutter aufgewachsen und ein Grossteil der Familie lebt da. Wir fuhren zum Haus des Padrinos. War das eine Freude, als uns die Leute sahen. Viele kamen auf meine Freundin zu, umarmten sie, „obligatorische“ Tränen flossen und alle freuten sich. Meine Freundin war seit mehr als 5 Jahren nicht mehr in Cuba. Schnell wurden Tische zusammengetan und bald schon gab es Essen. Der Padrino ist Presidente del CDR. Also dachte ich, dass ich sicher ein wenig vorsichtig sein muss, wenn ich über Politik mit ihm rede. Die Angst war jedoch unbegründet. Wir hatten ein sehr gutes Gespräch über die Revolution, gegenwärtige Politik und auch über Fidel und Raul.
Mir ist aufgefallen, dass heute die Kubaner viel offener über ihr Land und die Politik reden. Padrino wollte auch viel über die Schweiz wissen und wie wir unser Leben hier gestalten. Plötzlich waren die drei Primas da von meiner Freundin, mit welchen sie aufgewachsen ist. Eine mas loca als die andere. War das ein Fest. Es wurden Geschichten erzählt von früher und auch Fotos herausgenommen. Jajajajajaja…. Ich bekam die Fotos von meiner Freundin zu sehen von der „Mis 15“. Alle drei haben Kinder und diese waren natürlich auch dabei beim Wiedersehen. Lena spielte mit allen Kindern und hatte keine Angst, sich in das Kubanische Gefüge einzugliedern. Auch bei den weiteren Kontakten mit Kubanischen Kindern hatte sie keine Mühe und fand den Anschluss sehr schnell.
Kind sollte man wieder sein. Da ist die Welt noch sorgenfrei und man konzentriert sich nur aufs Spielen. Es gibt keine Rassenunterschiede und es ist auch egal aus welchem Land man kommt.
Am Abend, es war bereits dunkel, fuhren wir zurück nach Santiago. Wir benötigten ca. 35 Minuten bis ins Zentrum. Lena wieder tot müde und schon ging es ab ins Bett für sie. Meine Freundin und ich setzten uns auf die Terrasse, tranken noch etwas und redeten über das Erlebte. Zu sagen ist, dass meine Freundin und ich sehr viel miteinander reden. Die Kommunikation stimmt und auch heiklere Themen können angesprochen werde ohne das es zum Streit kommt. Sicher ist es nicht immer perfekt, aber fast zu 99%. Die perfekte Beziehung gibt es ja nicht.
Tag 7:
Heute hat die Mutter von meiner Freundin Geburtstag. Wir also die Grossmutter abgeholt und die Tante und schon führte uns der Weg wieder Richtung La Maya. Die Reise sollte in die Nähe von Costa Rica bei Guantanamo führen. Ich bekam noch fast Streit mit den 3 Frauen, da ich die Autopista nahm, welche anscheinend noch nicht sehr lange da war. Wir waren also schneller da als mit der CC. Beim Rancho Rio Frio ging es nach links oben. Ich glaubte mich in den Schweizer Bergen zu fühlen, so steil war die Strasse. So wie die Strasse nach oben ging war dann auch der Weg nach unten. Kubaner und Strassenbau muss man wohl nicht verstehen…. Wir also über Stock und Stein und bald waren wir im Campo angekommen. Oder wie ich ja sage; „Fango pecho“. Wieder „obligatorische“ Tränen, viele Hände schütteln und sich bekannt machen. Die Mutter hatte die halbe Strasse an die Geburtstagparty eingeladen und es wurden auch zwei Schafe geschlachtet. Nicht grad mein Fleischgeschmack aber man ist ja nicht unhöflich und isst mit. Das Essen war im Übrigen sehr gut. Es wurde also gegessen, getanzt und getrunken. Für mich gab es nur Wasser da ich 1. fahren musste und 2. praktisch 0 Alkohol mehr trinke. Plötzlich sprachen zwei Kubaner mit mir Deutsch. Hä??? Zorro, so hiess einer von Ihnen war früher mal in Ostdeutschland auf Mission für 4 oder 5 Jahren. Sein Kumpel auch. Beide sprachen eigentlich noch sehr gut Deutsch. Sie erzählten von der Zeit in Europa, von den kalten Wintern und auch, dass Zorro eine Tochter hat. Sie hätten Kontakte zueinander. Leider reichte die Zeit nicht mehr, dass er einen Brief schreiben konnte.
Das Fest ging den ganzen Tag lang. Als es langsam Nacht wurde, fuhren wir zuerst nach La Maya zurück zum Padrino und später dann wieder zurück nach Santiago, um die Grossmutter und die Tante nach Hause zu bringen. Lena schlief praktisch den ganzen Weg zurück in die Casa im Auto.
Morgen sollte es nach El Cobre gehen. Ich musste noch ein Versprechen einlösen, welches ich vor Jahren der Virgen de Caridad gegeben hatte….
Fortsetzung folgt….
#32 RE: Varadero-Trinidad-Las Tunas-Santiago-Las Tunas-Varadero
Sehr schön, so macht Forum Spass.
Kleiner Tipp für Fahrzeugtausch: Als es bei mir soweit war, klagte ich mein Leid einem befreundeten Motorradpolizisten. Er gab mir den Rat beim Anruf bei Via zu sagen, dass "ein caballito" mir die Weiterfahrt (z. B. Faht nach Holguin zwecks Tausch) verboten hätte, Fahrzeugtausch vor unserer Haustüre ist somit zwingend notwendig. Gesagt, getan. Es gab keine Rückfragen, nur ob ich wegen der starken Regenfälle bis morgen Vormittag warten könnte, denn das Tauschauto käme aus Holguin (ca. 90km, ca. 1.5 bis 2 Stunden bei normalem Wetter). Kein Ding, war ja eh schon später Nachmittag und wetterbedingt hatten wir auch keine grossen Ausflugspläne mehr vor, nochmal zu Cupet auf ein Tankstellenbier vielleicht, campo halt. Pünktlich nächsten Morgen stand die Karre vor der Tür und die beiden Gaviota-Vertreter nahmen dankend einen cafecito an. Fazit: Vor der uniformierten Staatsgewalt kuscht sogar Via....
Suizo - für's nächste Mal Oriente empfehle ich Dir dringend einen Suzuki Jimny. Ich kenne die Problematik mit dem "Sicherheitsgefühl" und Kind an Bord - spätestens ab dem Zeitpunkt, als uns die "defensa" (Stossstange) eines Schulbusses nachts um 22 Uhr den Kofferraum unseres Atoses eindrückte (unser Sohn schlief zum Glück zu Hause bei meiner Schwägerin, war nicht im Wagen). Für mich gibt es nur noch Jimny. Schlaglöcher? Scheiss egal. Schotter? Okay, einfach nicht fest bremsen.... Mit nem Jimny wäre der Unfall nicht passiert, da ich vor dem Swimminpool (das war kein Schlagloch mehr) vor mir nicht hätte bremsen müssen. Der Atos wurde vom Bus wie ein Kinderfussball ins Riesenloch reingeboxt. Nie mehr Kleinstwagen.
Tag 8:
Heute sollte es also nach El Cobre gehen. Ich war bisher noch nie da. Vor 8 Jahren, als ich geheiratet hatte, habe ich der Virgen de Caridad etwas versprochen, was ich jetzt einlösen muss. Wir also von der Casa aus die Abuela abholen und dann auf dem direktesten Weg nach El Cobre. Jajajajajaja… Der direkteste Weg habe ich wohl zu wörtlich genommen. Anstatt die CC nach Cobre zu nehmen, fuhr ich den alten Weg, welcher den Berg herauf führte nach direkt Cobre. War das eine sch… Strasse… Es hatte Löcher, die Strasse war mehr eine Piste und kaum zu befahren. Wir kamen sogar in ein Sperrgebiet. Na ja, waren keine Wachposten da und somit fuhren wir den steilen Weg hinauf nach Cobre. Als wir dann endlich zur CC kamen waren schon die ersten Händler an der Strasse und verkauften Figuren, Blumen etc. Meine Freundin aus dem Auto raus und kaufte den üblichen Blumenstrauss.
Also weiter auf der CC Richtung Cobre bis zum Punto de Control. Das erste Mal auf unserer langen Reise wurden wir angehalten. Als der Policia jedoch die Abuela und die Kleine im Kindersitz sah, wurden wir schnell durchgewunken. Die letzten Kilometer nach Cobre war dann recht schnell abgespult. In Cobre angekommen stürzten sich die Händler auf uns. War das ein Stress. Dass sie nicht gleich in das Auto eingestiegen sind war fast ein Wunder. Richtig aufsässig waren sie. Eine Plage für jeden Touristen. Als wir uns dann durch das Gewühl der Händler durchgeschlängelt hatten, sahen wir die Kirche. Schnell das Auto parkiert und schon ging es rein in die wunderschöne Kirche von El Cobre. Wow! Es erinnerte mich ein wenig an die Kirche bei uns in der Schweiz von Einsiedeln. Dort hat es eine schwarze Madonna und ist auch ein Wallfahrtsort wie Cobre. Aus der ganzen Welt kommen sie nach Einsiedeln, um bei der schwarzen Madonna zu beten. Viele Südamerikaner buchen eine Reise extra dafür in die Schweiz. Falls jemand mal hier ist in Zürich, dann sollte er unbedingt nach Einsiedeln fahren mit seiner Latina. Es ist nicht sehr weit und schon nach ca. 35-40 Minuten ist man in Einsiedeln.
Zurück also nach Cobre und das Versprechen, was ich einzulösen hatte. Für mich ein sehr emotionaler Augenblick, da hier alles beendet wird, was ich vor 8 Jahren angefangen hatte. Ich brachte meinen Ring auf Kubanischem Gold zurück nach Cuba und gab ihn der Virgen de Caridad zurück. Somit sollte auch diese Geschichte in meinem Leben endlich ein Abschluss haben. Die Ordensschwester nahm den Ring entgegen, öffnete ein Buch, trug alle Daten von mir ein, verpackte den Ring in einem Plastikbeutel und gab ihm schliesslich eine Registriernummer. Es ist geplant, dass alle Gaben an die Virgen in einem Museum ausgestellt werden. Vorher wurden diese Sachen in der Kirche ausgestellt. Jedoch wurde sehr viel gestohlen und somit kommen diese Gaben nun in einen Tresor bis zur Museumseröffnung. In 20 Jahren könnte ich also nach Cobre zurückkehren und würde den Ring wieder sehen.
Meine Freundin wusste von meinem Vorhaben und unterstützte mich sehr. Als ich mit der Ordensschwester sprach und den Ring übergab, war sie mit Lena und der Abuela die Kirche anschauen und übergab der Virgen die Blumen vorne, nahe dem Altar. Sie liess mich mein Ding machen. Nach der Übergabe fühlte ich mich sehr erleichtert und konnte nun die wunderschöne Kirche geniessen.
Es waren kaum Touristen da. Der Parkplatz war fast leer. Nur ein paar Cubaner und wenige Yumas waren in der Kirche. Es herrschte eine seltsame Stimmung in der Kirche. Zwischen Trauer, Melancholie und Glückgefühlen des Loslassens. Eigenartig für mich jedoch verständlich. Kommen doch viele Leute zur Kirche mit unterschiedlichen Bitten, Bedürfnissen und Gründen.
Nach etwa einer Stunde gingen wir wieder. Draussen hatten wir noch einen Verkäufer kennen gelernt, welcher sehr anständig war mit uns. Somit kauften wir noch die obligatorischen Erinnerungstücke, liessen noch ein wenig Weihwasser in eine Plastikflasche und fuhren dann zurück nach Santiago. Diese Mal jedoch nahm ich die CC und die Strasse war wieder in Ordnung. In Santiago angekommen fuhren wir ins Bario René Ramos. Dort wohnt eine Tia von meiner Freundin. Man sagte uns, dass wir das Auto so nahe wie möglich bei der Casa parkieren sollten, da es sonst weg sei…. Wir also das Auto vor der Casa geparkt und sind dann zur Tia gegangen. Auch hier wieder grosse Freude und es wurde sofort Kaffee aufgesetzt. Geschichten von früher wurden erzählt und auch über das Leben in Cuba geredet. Lena spielte in der Zwischenzeit mit den Kindern draussen. Es ist erstaunlich, wie Lena mit den Kindern von diesem Bario spielte. Wie schon mal geschrieben gab es keinen Unterschied von wo sie kam oder was für eine seltsame Sprache sie sprach. Es waren einfach nur Kinder am Spielen.
Die Leute waren sehr freundliche da. Niemand sah uns seltsam an, wie dies manchmal gemacht wird, wenn Besuch aus Yumaland kommt. Dies ist das Schöne in Santiago, dass die Leute dich so akzeptieren wie du bist und nicht von wo du kommst. Sicher fragen sie dich viele Dinge, jedoch respektieren sie dich, wie wenn du ein Cubaner wärst. Vielleicht kommt es ja auch darauf an, wie sich der Yuma verhält. Macht einer auf: Soy el yuma y me puedo comprar el mundo y tu eres nada porque eres pobre…. würde es sicher anders aussehen. Da es jedoch nicht meine erste Reise nach Cuba war, wusste ich mich zu benehmen und einfach so zu sein wie ich bin.
Der Tag verlief wieder viel zu schnell und schon bald mussten wir auch von der Tia Abschied nehmen. Wir fuhren die Abuela zurück zur Casa, assen noch lecker Cuban-Food und begaben uns dann zurück zu unserer Casa Partiular in Santiago Centro. Dieser Tag war sehr anstrengend für mich und alsbald ging es ins Bett.
Tag 9:
Am Morgen wurde etwas früher aufgestanden, denn es sollten die Haare gemacht werden von meiner Freundin. Jajajajaja… Cubanas und Extensiones… Durch eine Freundin der Casabesitzerin, welche Peluquera ist, konnte meine Freundin günstig Extensiones erwerben. Heute sollten sie also gemacht werden. Man sagte mir, dass das etwa 2 Stunden dauern würde. Jajajajaja… 2 horas Cubanos… Da ich das Ritual ja schon mehrfach aus der Schweiz kenne wusste ich, dass sie den ganzen Tag daran sind. Somit war heute der Tag, an dem ich mal alleine „pa calle“ ging. Meine Freundin, Lena und die Peluquera in der CP. Da ich noch Geld wechseln musste fuhr ich also zum Casa Granda. Warum das Casa GrandA heisst und nicht Casa GrandE verstehe ich immer noch nicht. Egal. Ich also das Auto parkiert, dem Viejo 1 CUC gegeben fürs Aufpassen und begab mich dann in die Enrramadas. Diese Strasse ist so wie die Einkaufsmeile von jeder grösseren Stadt. Ich also zur Cadeca, wo wir schon mal Geld gewechselt haben und da stand ich nun. Es war geschlossen. „Por furmigacion esta cerrado!“ Hmmmmm…. Furmigacion war für mich nichts Neues da ich wusste, dass das ab und zu gemacht wurde. Auf der Strasse jemanden gefragt wo die nächste Bank ist und auf den Weg dahin.
Aber auch hier war geschlossen por furmigacion. Hmmmmm… Seltsam dachte ich. Also zur nächsten Bank. Auch hier das gleiche Schild und es war geschlossen. In meiner Not, ich hatte nur noch 10 CUC in der Tasche, ging ich zur Banco National de Cuba. Da war kein Schild mit „Furmigacion“ aber eine Frau de Seguridad. Sie wollte mich nicht reinlassen. Was jetzt? Die wollen mich nicht in die Nationalbank von Cuba reinlassen, um meine „Fränkli“ zu wechseln. „No se puede! Ya!“ Die Unfreundlichkeit dieser Dame brachte meinen bereits schon hohen Blutdruck langsam zum Kochen. Ich sagte ihr dann, dass ich keine „Dolores“ tauschen will, sondern harter Schweizer Franken. Sie meinte dann nur „No me importa! Ya! Que me voy pa otro lado!“ Bis jetzt war ich immer sehr freundlich und schaute sehr, wie ich meine Wortwahl benutzte. Nun aber explodierte ich und sprach mit dieser Dame in reinstem Cubanol. Ok, was ich genau sagte will ich hier jetzt nicht wiedergeben.
So zog ich dann von dannen und begab mich zur nächsten Bank, welche mir von zwei Taxistas empfohlen wurde. Ich also bei 40 Grad, schwitzend wie ein Hund auf der Suche nach der nächsten Bank. Da angekommen war mein Blutdruck wieder über 300. Es war kein Schild da aber als ich in die Bank kam sagte mir ein Sepsa Mann, dass die Bank wegen FURMIGACION geschlossen sei. Da gab es kein Halten mehr von mir. Waren doch nur die Furmigadores in den Banken. Alle anderen Geschäfte oder Restaurants hatten offen. Ich meinte dann nur ein wenig laut: „Que pinga pasa aqui? En todos los bancos en Santiago es dia de furmigacion. De contra que hacen la furmigacion ? Por los bichos de la corrupccion o que ? » Na ja, war wohl nicht sehr der Brüller. Alsbald kamen zwei andere Sepsas auf mich zu und schon waren wir zu viert…. Der Jefe meinte leise, dass es schon etwas habe an dem was ich gesagt habe, jedoch sollte man das nicht so aussprechen in aller Öffentlichkeit…. Morgen seien alle Banken wieder offen. Ich dachte schon, dass ich jetzt verhaftet werde, jedoch wünschten sie mir freundlich aber bestimmt einen schönen Tag und ich soll doch gerne morgen nochmals kommen.
Somit mit den letzten 10 CUC und 500 ungewechselten Franken zurück zum Casa Granda. Dort zwei Sandwiches gekauft für meine Mädels zuhause und noch ein Päckchen Lucky Strike für mich. Als mich meine Freundin sah die Treppe hinaufsteigen wusste sie schon, dass etwas nicht in Ordnung war. Ich erzählte ihr die ganze Geschichte und da wurde meine „Negra“ fast ein wenig blass. Sie meinte, dass ich doch nicht so ausflippen könne auf der Strasse. Jajajajaja… Ich sei loco. Nun ja, das weiss ich ja auch. Ich weiss mir ja immer zu helfen. Obwohl ich ja eher der ruhigere Typ bin kann ich auch mal recht ausflippen. Alle lachten. Die Haare waren nun an ihrem vorgesehenen Platz und die Mädels konnten ihre Sandwiches essen. Es fing an zu regnen wie aus Kübeln….
Die Peluquera wurde mit den letzten 5 CUC bezahlt…. Ja… Es kostete nur 5 CUC die Haare zu machen. Unglaublich. In der Schweiz zahlt man für die gleiche Arbeit etwa 200! Somit musste ich noch Geld wechseln und ich anerbot unserer neuen Freundin, dass wir sie nach Hause fahren würden. Wie gesagt, so getan. In der Zwischenzeit hatten wir auch noch einen Stromausfall. Das Gewitter war genau über Santiago gezogen und hat wohl ein paar Transformatoren durchschmoren lassen. Die Peluquera bei ihrem Haus abgesetzt und wir haben noch eine Kerze bekommen, damit wir wenigstens ein bisschen Licht hatten in der Casa und schon fuhren wir weiter Richtung Centro Santiago. Auf dem Weg dahin meinte meine Freundin, dass wir doch beim Hotel Santiago Geld wechseln können. Also dahin. Für ein 5 Sterne Tempel war es ein wenig verwunderlich für mich, dass Töpfe aufgestellt wurden in der Lobby. Das Dach hatte wohl ein paar Löcher und es hat von allen möglichen Orten heruntergetropft.
Schnell das Geld gewechselt und da war meine Welt wieder in Ordnung. Auf dem Parkplatz kam ein Mann auf uns zu und fragte nach Geld für Essen. Es war nicht das erste Mal, dass wir angebettelt wurden. Eigentlich traurig aber leider Realität. Wir hatten noch viele Früchte, Brot, Käse und Butter im Auto und meine Freundin gab ihm den ganzen Sack. Eigentlich wollten wir das Essen unserer Tia geben, da wir ja morgen wieder uns auf den Weg nach Westen machen würden. Der Mann war überglücklich und bedankte sich.
Wir zurück auf den Weg zur Casa von der Tia. Dort angekommen war die Strasse überflutet weil der Abwasserdeckel nicht richtig funktionierte. Ich wollte nicht noch am „letzten“ Tag in Santiago, dass meine Karre absauft. Somit Novia und Lena aus dem Auto raus und zu Fuss zur Casa. Ein Nachbar von der Tia kam dann und zeigte mir einen Weg, damit ich das Auto doch noch vor dem Wohnblock abstellen konnte. Zum Glück wurde der Peugeot auch bei Rallys eingesetzt und somit konnte ich mit ein bisschen Mühe über die mit Wasser vollgesogene Wiese bis vors Haus fahren.
Oben im 8.Stock angekommen gab es wieder Essen und wir liessen den Abend schön ausklingen. Bald fuhren wir zurück in die Casa, wo in der Zwischenzeit wieder Strom da war und liessen diesen aufregenden Tag hinter uns.
Morgen sollte es zurück nach Westen gehen. Soweit wir kommen könnten, damit wir noch einen Tag in Havanna verbringen könnten….
Aber eben, es kommt ja meistens anders als man denkt….
Fortsetzung folgt…..
Nach 6 Jahren Kuba?
The doors of Hotel Casa Granda was officially opened on January 10, 1914, as previously was the residence of Don Manuel de Granda,
hence its name, and then worked as a guesthouse. With its opening was a place of culinary delicacy in Santiago de Cuba and preferred site
for banquets and balls in high society.
http://www.hotelcasagranda.com/hotel-cas...story-facts.htm
+++++++
Sehr schöner Reisebericht Suizo,hab nicht Zeit gehabt alles zu lesen,aber interessant! Mit einem Kleinkind so eine lange Autofahrt ist sicher nciht leicht, wir fuhren letztes Jahr mit unserem Kleinen nur von Holguin bis Santiago und das war auch schon ein Abenteuer (sei es mit dem alten Ami-Schlitten wie auch mit unserem Sprössling!
Aber nächstes jahr ist er 3 und da wirds wohl besser werden.
Zitat von suizo im Beitrag #2
Nach einem „no me molesta, estaba volando 11 horas y muy estresada con empinge..“ Blick von mir, hat sie dann ihr Vorhaben aufgegeben und wir sind durch den Zoll zum Autoverleih Via Rent…
Bist du sicher dass es wegem deinem Blick war, bin auch immer total gestresst in Cuba angekommen, aber wenn die kontrolllieren wollen dann tun sie es auch.
#37 RE: Varadero-Trinidad-Las Tunas-Santiago-Las Tunas-Varadero
Suizo, mit Geldwechseln hab ich selbst bei uns auf dem campo kein Problem. Wir haben eine Cadeca in Levisa, Öffnungszeiten sind bescheiden. Dann gibt es noch genau eine Bank in Levisa und eine Bank in Nicaro, wo ich wechseln gehen kann. Bei Dir wars "fumigacion", bei mir eher "Stromausfall", was dieses simple Vorhaben schon mal zum Spiesrutenlauf werden lässt. Für diesen Fall kenne ich genug Leute, bei denen man 24/7 Dollar, Euro oder Franken in CUC und CUC in CUP tauschen kann. Die Kurse sind teils, je nach Tageszeit, sogar besser als in der Cadeca. Diese Geldwechsler lungern oft vor Cadecas oder Shoppies herum. Nur so als Tip, wenn die offiziellen Stellen wieder mal unter Rauch stehen.
Cobre: Die aggressiven fliegenden Händler vor/beim Ortseingang kenne ich. Die werfen sich einem fast vor den Wagen. Da hilft nur eines, am Gas bleiben und mit der Kupplung spielen, Karre aufheulen lassen, wer bremst, verliert. Steht Dein Auto mal, bist Du nicht mehr Kunde, sondern eher Opfer. Dem obligatorischen ramo de flores entkam auch ich nicht, aber wir haben im Ortskern gekauft, an den Strassenständen, wo die Verkäufer freundlich und friedlich hinter ihren Ständen stehen und man unbedrängt anhalten und aussteigen kann.
jokuba
(
gelöscht
)
#41 RE: Varadero-Trinidad-Las Tunas-Santiago-Las Tunas-Varadero
Tag 10:
Donnerstag 19. September. Heute sollte es zurück gehen nach Westen Richtung Havanna. Eigentlich ist der Plan, dass wir soweit wie möglich nach Westen fahren heute. Somit alles zusammenpacken, ins Auto verstauen und ab nach Westen..... Meine Freundin wollte noch das letzte Mal nach La Maya fahren. Wir also uns verabschiedet von allen in Santiago, das Auto vollgetankt, ein bisschen Proviant gekauft und ab auf den Weg nach La Maya. Das Wetter war eigentlich noch ganz gut. In den Wetternachrichten am Vorabend war von Gewitter die Rede. In La Maya angekommen wollten wir ihren Vater noch besuchen. Leider war er nicht in seinem Haus. Wir haben trotzdem noch einen Teil der Familie gesehen und sind dann mit ein wenig Verspätung nach 14 Uhr aufgebrochen.
Von Santiago aus konnten wir die Autopista bis Palma Soriano nehmen. Die Strasse war auch in die andere Richtung recht gut und wir kamen gut voran. Auf der CC dann weiter nach Bayamo. Nach Bayamo hatten wir ein wenig Hunger, da wir noch nicht Zeit hatten etwas zu essen, und haben bei einem Rancho auf der CC angehalten. Wir haben "fürstlich" gegessen und die 3 Teller waren voll mit Arroz congri, grosses Stuck Fleisch, Avocados etc. Dazu Getränke. Als es dann ums Zahlen ging habe ich nicht schlecht gestaunt über den Preis. 6 CUC sollte es kosten. "Was? Haben sie nicht etwas vergessen?" Die lieber Frau meinte dann, dass dieser Rancho ein Moneda Nationl Restaurant sei. Ich gab ihr ein gutes Trinkgeld und wir verabschiedeten uns.
Zurück auf der CC Richtung Las Tunas wurde das Wetter immer schlechter. Es begann zu blitzen und zu regnen. Toll, dachte ich. So will ich nicht nach Sancti Spiritus fahren. Da die Wetterprognosen schlecht waren, wir in ein Gewitter kamen wie ich es noch nie erlebt hatte, war meine Entscheidung, bis nach Las Tunas zu fahren und dann die Nacht da zu verbringen. Im Nachhinein die beste Entscheidung. Wir fuhren also durch dieses Gewitter bis nach Las Tunas und unsere ehemalige Casawirtin staunte nicht schlecht, als wir vor ihrem Haus nach einer Woche wieder auftauchten. Die Freude war gross und wir bekamen auch wieder unser "altes" Zimmer. Da momentan Carneval ist in Las Tunas, wollte meine Freundin noch ein wenig in die Stadt. Ich jedoch wollte lieber einer meiner besten Freunde besuchen. Er war in der Zwischenzeit wieder in Las Tunas und bei seiner Frau zurück. (Hatte davon ja schon berichtet, als wir nach Las Tunas kamen bei der Hinreise.) Der Kompromiss war dann, dass die Mädels heute noch Downtown Las Tunas an den Carneval gehen und wir dann später zu unseren Freunden. Somit schnell duschen, unsere Freunde noch schnell per Telefon avisiert, dass wir hier sind, meine Freundin und Lena mit einem Bixi-Taxi (oder wie das heisst) in die Stadt. Ich blieb Zuhause und habe ein wenig ausgespannt.
Gegen Abend kamen meine Freundin und Lena wieder zurück mit vielen Fotos und Eindrücken. Es wäre sehr schön gewesen. Viele Leute seien "pa la calle" und es gäbe auch Konzerte mit Live-Musik. Nach gezeigten Fotos gab es dann ein sehr gutes Abendessen und später gingen wir dann noch zu unseren Freunden. Wieder war es eine grosse Freude. Unsere Kinder spielten zusammen und wir "Erwachsenen" rekapitulierten die letzte Woche zusammen. Wir hatten viel zu erzählen und somit verging die Zeit wie im Flug. Da wir am nächsten Tag weiter nach Habana wollten, ging es dann auch bald wieder zurück in die Casa. Wir verabredeten uns in Varadero, da sie auch ab Samstag dort sein sollten.
Tag 11:
Aufgestanden bin ich mit Ohrenschmerzen und einer leichten Erkältung. Die Klimaanlage war wohl zu deftig diese Nacht. Meine Pläne zerschlugen sich von einem auf den anderen Moment. So konnte ich natürlich nicht nach Havanna fahren. Planänderung: Direkt nach Varadero... Innerlich wollte ich noch abwarten, bis wir schon ein grosses Stück abgefahren sind des langen Weges.... Havanna wollte ich unbedingt besuchen. Wir also alles gepackt, wieder zur Tanke, "lleno", Proviant gekauft und ab Richtung Westen. Ziel indirekt unbekannt.... Meine Lieblingsstrecke mit den vielen "Batches" war eine Herausforderung. Jedoch mit dem Peugeot 206 ging es besser. Es regnete, wieder Sonne, wieder Regen etc. Ein sch... Wetter zum lange fahren. Als wir Camagüey hinter uns gelassen hatten wurde das Wetter teilweise besser und vorallem die Strassen.
Mein Ohrenweh wurde leider immer schlimmer und bald waren die Schmerzen bis zum Kiefer zu spüren. Ich musste durchhalten, waren wir doch noch nicht mal auf der Höhe von Sancti Spiritus.... Als wir Jatibonico erreicht hatten machten wir eine kurze Pause. Ich musste das Auto nochmals volltanken und wir hatten ein wenig Zeit die Beine zu vertreten. Nach dieser kurzen Pause ging es nun auf die Autopista Richtung Havanna. Diese war in einem sehr guten Zustand. Eigentlich ist das Speedlimit ja bei 100km/h und manchmal auch 90 aber das war wohl nur so geschrieben. Der Peugeot fing langsam an zu fliegen.... Wir rauschten ohne Stress immer weiter nach Westen. Kurz vor Santa Clara dann das nächste grössere Gewitter. Ich dachte, dass das vor Las Tunas schon sehr spektakulär war. Ich täuschte mich. Dieses Gewitter übertraf alles, was ich je erlebt hatte. Wir fuhren direkt in eine Superzelle oder ein kleines Sturmtief. Es blitzte links und rechts von uns, Starkregen mit Maximalsicht von 10 Meter und dann..... Sonnenschein... Häääää? Wir konnten die Sonne sehen für einige Minuten. Es war wie wenn wir in einem kleinen Hurrikane waren. Somit im Auge dieses Sturms für ein paar Minuten und kurz später wieder Regenwand mit wenig Sicht. Einfach unglaublich. Als wir aus der Regenwand hinausgefahren sind, war die Strasse trocken.... Somit dieses kleine Sturmtief-Suzperzellending hinter uns gelassen und weiter auf der Autopista Richtung Santa Clara. Während diesem Wetterspektakel war natürlich nicht an schnelles Autofahren zu denken.
Santa Clara liessen wir rechts liegen und fuhren weiter auf der Autopista Richtung Westen. Die Schmerzen stabilisierten sich auf einem Niveau, wo mir der Kiefer weh tat und das linke Ohr immer mehr zu ging. Also nicht sehr schön... Ich hielt jedoch weiterhin durch. Mein Ziel heute noch Havanna zu erreichen gab ich jedoch auf. Wir sollten es bis heute Abend nach Varadero schaffen. Der Zustand der Autobahn wurde immer besser und somit gab ich ein wenig mehr Gas. Lena schlief wieder ein wenig und meine Freundin meinte nur, dass ich schon ein bisschen "flott" unterwegs sei.... Bald ging es nun darum, wo wir Richtung Norden abbiegen sollten. Aguadas de Pasajeros erschien mir ein bisschen zu früh. Wir würden dann über Colon nach Cardenas fahren. Jagüey Grande war auch noch zu wenig und somit entschieden wir uns die Autobahn nach Jagüey Grande zu verlassen. Immer schön dem Wegweiser nach Alacranes. Bei Union de Reyes nahmen wir die Strasse Richtung Matanzas. Ok, wir waren ein wenig vom Kurs abgekommen aber das machte nun auch nichts mehr. Als ich die Lichter von Matanzas sah fühlte ich mich wieder wie Zuhause.
Um 20.30 Uhr oder nach 7 1/2 Stunden Autofahrt kamen wir endlich im Hotel "Blau Varadero" an. Wow! Heute ca. 670km Auto gefahren. War ich müde und auf den Felgen. Es gab nur noch ein kleines Problem; Wir hatten das Hotel erst ab Samstag gebucht.... Somit bei der Reception nachgefragt, ob wir heute schon das Zimmer bekommen könnten. Selbstverständlich haben wir das Zimmer schon am Freitag bekommen. Natürlich nicht gratis... Eine Nacht kostete mich 160 CUC AI. Also schnell die Kreditkarte durchgezogen und schon waren wir auf unserem Zimmer. Schon beim heranfahren haben wir gestaunt. Das Hotel ist sehr gross und im Innenhof hat es überall Pflanzen, welche von ganz oben bis fast zum Boden herunterhingen. Gemäss Katalog hat dieses Haus 4 Sterne. Ich würde sagen, das sind mindestens 4 Europäische Sterne.
Schnell geduscht, mit dem Lift nach unten, denn es gab nur bis 22 Uhr Abendessen. Wir schafften es und assen gemütlich zu Abend. Besser gesagt, meine Freundin und Lena assen gemütlich zu Abend. Ich konnten den Mund kaum mehr aufmachen und jeder Bissen war mit grossen Schmerzen verbunden. Obwohl ich Schmerzmittel genommen hatte unterwegs brachte ich meine "Schublade" nicht mehr auf. Nachher noch einen Espresso in der Lobby und ab nach oben. Ich war tot und wollte nur noch schlafen.
Morgen zum Arzt, Antibiotika, das Hotel anschauen, ausspannen und einfach NICHTS tun.....
Fortsetzung folgt.......
#43 RE: Varadero-Trinidad-Las Tunas-Santiago-Las Tunas-Varadero
#44 RE: Varadero-Trinidad-Las Tunas-Santiago-Las Tunas-Varadero
Statt über die Dörfer nach Vardero zu fahren, hättet ihr es in der gleichen Zeit auch geradeaus weiter auf der Autopista bis nach Havanna geschafft. Aber wenn man solche Schmerzen hat macht das dann auch keinen Unterschied, zumal die Hotelsuche im Großstadtgewühl wahrscheinlich etwas aufwändiger gewesen wäre.
Wollte ich eigentlich auch Ela. Aber es war besser direkt ins Hotel zu gehen. Dort hat es immer einen Doc auf Abruf. In Havanna hätte ich meine Casa schon gehabt. Wäre bei meinem "Kubanischen Papa" gewesen.
@Flipper: Havanna kenne ich sehr gut. Leider hat es dieses Jahr nicht gepasst. Aber wohl sicher nächstes Jahr.
Tag 12:
Eigentlich sollten wir ja in Havanna heute sein. Aber durch das Unwohlsein erwachte ich somit in meinem Hotel. Nach dem Frühstück ging es zuerst zum Doc. Nach der Untersuchung wurde mir mitgeteilt, dass ich eine bakterielle Ohrenentzündung habe. Ich könne in 30 Minuten nochmals kommen und die Medikamente abholen. Nach meinen obligatorischen 3 Espressos holte ich somit mein Antibiotika ab. Alle 8 Stunden eine Pille und alle 4 Stunden Tropfen in die Ohren. Dazu gab es noch Schmerzmittel. Toll, so sollte also mein Urlaub enden....
Wie bereits geschrieben ist das Blau Varadero ein sehr schönes Hotel. Es gibt Leute, welche sagen, dass es zu gross sei. Sicher ist es mit seinen fast 400 Zimmer nicht sehr klein. Jedoch erfüllt es den Standart von mindestens 4 Europäischen Sterne allemal. Es hat verschiedene Restaurants und Bars im Hotel und auch auf dem äusseren Gelände, einen eigenen Spa-Bereich, Fitness-Center, eigene Arztpraxis, grosse Pools, ein sehr grosses Unterhaltungsprogramm etc. Das Essen ist sehr reichhaltig und sehr gut. Die Speisen haben die richtigen Temperaturen und werden fortlaufend frisch gemacht. Vielleicht liegt es ja daran, dass der Jefe ein Dominikaner ist.... Am Strand werden viele Wassersportmöglichkeiten angeboten. Man kann sich für segeln, Tauchkurse, Kajak, Pedalo etc. entscheiden. Ja es gibt sogar die Möglichkeit einen Tandemsprung mit dem Fallschirm zu machen und direkt am Hotelstrand zu landen. Die Aufsicht über den Strandabschnitt ist durch die Lifeguards gewährleistet und auch die fliegenden Händler sind anständig und belästigen einem nicht. Sie laufen zwar nahe dem Wasser auf und ab und bieten ihre Waren feil, jedoch kommen sie nicht bis zum Sonnenschirm und belästigen die Leute.
Wir gingen also an den Strand den ganzen Tag. Ich unter dem Schirm und ab und zu mal ins Wasser. Jedoch nicht mit dem Kopf unter Wasser. Meine kleine Lena spielte im Sand und stürmte immer, dass jemand von uns mit ihr ins Meer geht. Ich hatte schon fast Angst, dass ihr Schwimmhäute wachsen würden... Am späteren Mittag gab es lecker Essen im Strand-Rancho. Wir wollten nicht zum grossen Pool rauf, um da im Restaurant zu essen. Na ja, nach ein paar Stunden wurde das Wetter dann plötzlich schlechter und wir wechselten vom Strand an den Pool.
Als es anfing zu Regnen verzogen wir uns wieder auf unser Zimmer. Regen bei 30 Grad hat auch seine schönen Seiten... Es war so kurz nach 17 Uhr, als wir im Zimmer ankamen. In der Zwischenzeit hatte ich schön meine Tropfen genommen. Essen gäbe es ab 18.30 Uhr und somit hatten wir noch genug Zeit, um uns umzuziehen. Ich wollte heute sowieso noch zu meinen Ex-Schwiegereltern nach Santa Marta gehen. Also schnell geduscht und ab nach Santa Marta.
Selbstverständlich bin ich alleine gegangen... Meine Ex-Frau war zu diesem Zeitpunkt auch in Cuba und somit haben wir uns bei den Eltern getroffen. Da sie auch noch Geburtstag hatte war eine kleine Feier am Laufen. Leider war der Suegro noch nicht zurück aus Venezuela. Wir tranken Kaffee zusammen und ich musste natürlich meiner Ex-Suegra und allen anderen von meinen bisher erlebten zwei Wochen Cuba erzählen. Ex-Suegra??? Wie sich herausstellte hat meine Ex-Frau die Scheidungspapiere des Schweizer Gerichts zwar nach Cuba geschickt, jedoch die ca. 600.- CUC für die Anerkennung nicht bezahlt. Das heisst also, dass ich immer noch in Cuba verheiratet bin. Na ja, ist eigentlich nicht schlimm für mich. Da ich ja nicht mehr heiraten will und werde, kommt es nicht darauf an, wie der Familienstatus in Cuba ist. Nach ein bisschen mehr als einer Stunde verabschiedete ich mich wieder und fuhr zurück zum Hotel.
Sicher hat meine Freundin nicht sehr Freude, wenn ich zu meinen Ex-Schwiegereltern oder doch Schwiegereltern fahre. Jedoch versteht sie es, dass ich diesen Kontakt nicht abbrechen will, da wir immer noch ein sehr gutes Verhältnis haben. Auch zu meiner in der Schweiz Ex-Frau habe ich noch einen guten Kontakt. Ich helfe ihr manchmal, wenn sie Post bekommt von Ämtern oder Firmen und den Inhalt nicht ganz versteht. Jedoch ein "Zurück" ist ausgeschlossen, da ich sehr glücklich bin mit meiner Freundin und Lena.
Zurück also im Hotel haben wir sehr gut gegessen. Ich musste natürlich von meinem Besuch in Santa Marta erzählen. Wir haben noch ein wenig Kaffee getrunken und Zeit miteinander verbracht und gingen dann auch schon beizeiten schlafen.
Tag 13-14:
Sonntag und Montag bestand das Programm ausschließlich aus Arztbesuch, Essen, Erholen und Schlafen. Wir gingen am Morgen bis späten Nachmittag an den Strand und ab ca. 17 Uhr an den Pool. Leider hat sich Lena im Pool ein wenig verkühlt und fing an zu Husten. Somit auch mit ihr zum Doc, welcher ihr dann noch Hustensaft und eine Pille gegeben hat. Lena fühlte sich an den Abenden nicht sehr wohl und darum ging entweder meine Freundin oder ich nach dem Essen mit ihr aufs Zimmer. Am Abend gab es immer ein Unterhaltungsprogramm vom Hotel aus. Einmal war eine Aquagym Truppe da, welche im nur 1,1 Meter tiefen Pool eine sehr gute Show zeigte. Auch das Animationsprogramm war sehr vielseitig und auch am Nachmittag gab es teilweise Shows zu sehen. Das Hotel ist sehr Kinderfreundlich und es hat auch einen eigenen Club für die Kleinen.
Montagabend war es dann schon ein wenig seltsam für uns. War es doch unser letzter Abend. Wir assen wieder hervorragend zu Abend, schauten uns eine Show gemeinsam an und liessen die ganzen zwei Wochen Revue passieren. Wir hatten den perfekten Urlaub gemacht. In zwei Wochen soviel gesehen und erlebt. Alle drei waren wir glücklich und zufrieden.
Morgen sollte es also zurück in die Schweiz gehen.
Fortsetzung folgt....
#47 RE: Varadero-Trinidad-Las Tunas-Santiago-Las Tunas-Varadero
Schad, schad, dass Du nicht beim alten Rene in der Obispo vorbeigeschaut hast. Die 3 espressos hätte Dir auch Dein Papa Cubano zubereitet.
Sei mir nicht bös, aber wenn ich den Preis lese, den Du für die zusätzliche Nacht gelöhnt hast, plus 400 Zimmer (unser ganzes Dorf kommt vielleicht grad mal auf 100), "Shows" und "Wassergym" und Animationszeugs - ne, da bleib ich lieber ein bayrischer Bauer unter kubanischen campesions. "Artpraxis" 24/7 (ausser er ist grad mal total voll) haben wir auch eine - wenn einem was weh tut oder man erkrankt ist verschwindet Bombo mal kurz im Wald und bringt irgend ein Grünzeug. Für "Warmduscher" ist das gut ausgestatte KH in Mayari innerhalb 20-30 Minuten erreichbar. Bezüglich Spa und Fitness fragst Du mal am Besten die Alten, die mit 70 noch so aussehen, als ob sie 10x wöchentlich in die Muckibude gehen würden. Und falls es an Animation fehlt, lass ich einfach mal den 200kg-Zuchteber frei....
Vorbildlich geschrieben, Phil. Danke für den grossen Aufwand, den Du Dir gemacht hast. Wenn das nur jeder 2. hier im Forum halbwegs so praktizieren würde... Danke.
#49 RE: Varadero-Trinidad-Las Tunas-Santiago-Las Tunas-Varadero
Tag 15:
Tag der Heimreise. Um 12 Uhr müssen wir aus dem Hotelzimmer verschwunden sein. Eigentlich könnten wir noch bis 17 Uhr im Hotel sein und von den AI Annehmlichkeiten profitieren, jedoch geht unser Flug um 15.45 Uhr und somit müssen wir spätestens um 14 Uhr am Flughafen Varadero sein. Wir haben gut gefrühstückt, reichlich Espressos getrunken und ich bin noch schnell zum Doc gegangen. Die 3 Termine inkl. dem Termin von Lena und die ganzen Medikamente haben mich 89.- CUC gekostet. Eigentlich schon fast ein "Schnäpchen" wenn man weiss, was der Doc in der Schweiz kostet. Die Krankenkasse wird mir den vollen Betrag zurückerstatten. Zur Quittung habe ich noch ein Arztzeugniss für meinen Arbeitgeber bekommen für 5 Tage. Diese 5 Tage kann ich wieder einziehen bei meinem Arbeitgeber. Somit habe ich noch bis Ende Jahr 15.5 Urlaubstag, welche ich nehmen kann. Nach dem Besuch beim Doc schnell aufs Zimmer und die Koffer gepackt. Beim Auschecken gab es keine Probleme und wir konnten die Koffer in unserem Peugeot 206 verstauen und losfahren Richtung Centro Varadero. Wir haben noch in der Schweiz Briefe bekommen, welche wir bei der Kubanischen Post abgeben sollten. Wo zum Teufel ist aber das Postamt in Varadero. Wir fuhren Varadero auf und ab und konnten es einfach nicht finden. Zwar gibt es in der Nähe vom Hotel 4 Palmas eine Post, diese ist jedoch nur für Ausland zuständig. Nach kurzem Fragen auf der Strasse wurde uns gesagt, dass es in Santa Marta eine Poststelle gäbe.
Wir also mit dem Auto nach Santa Marta und haben sehr schnell die Post gefunden. Als ich am Warten war mit Lena im Auto sahen wir per Zufall einen Unfall. Ein Auto hat ein Motorrad geschnitten und dieses überfahren. Schnell war die Strasse voller Menschen und alle halfen die beiden Verletzen zu bergen unter dem Auto und Erstversorgung zu machen. Die Strasse wurde gesperrt und die Verletzten ins nächste Krankenhaus gefahren. In Cuba heisst dies, ins nächste Polizeiauto oder Privatauto legen und ab ins Krankenhaus. Es war ein gut organisiertes Durcheinander.... Als meine Freundin aus der Post kam (ich wusste nicht, dass es 15 Minuten geht bei der Kubanischen Post, um Briefe abzugeben, zu frankieren und zu bezahlen) war praktisch alles schon vorbei. Wir sind dann Richtung Flughafen gefahren da es schon fast 14 Uhr war.
Angekommen am Flughafen, die Koffer und meine Familie bei der "Salida" hingestellt und Richtung Via Rent weitergefahren. Via Rent.... Das letzte Mal, dass ich mich ärgern sollte über diesen Laden. Die Leute da waren eigentlich sehr freundlich. Als ich jedoch mit einem anderen Wagen kam als sie mir gegeben hatten ging die Fragerei los. Ich kurz und knapp erzählt was passiert ist, die beiden Verträge auf den Tisch gelegt und wollte gehen. Da war noch ein Punkt bei ihnen offen..... Ich müsse noch Benzin zahlen... Hä? 1. Nach all dem Ärger welcher ich hatte mit der scheiss Karre soll ich noch was zahlen? 2. Der Tank von meinem neuen Peugeot war LEER! 3. Gab ich die alte Chinesen-Reisschüssel fast vollgetankt ab. Der nette Herr meinte dann, dass gemäss Vertrag und Berechnung, ich noch 25 CUC zahlen müsste. Mein Blutdruck schoss in die Höhe, ich knallte ihnen 30 CUC auf den Tisch und sagte, dass der Rest Propina sei für neue Autos. Es könne doch nicht sein, dass 1. ich noch was zahlen müsse und 2. dass ich nie wieder bei Via Rent ein Auto mieten würde. Die ganzen Jahre wenn ich in Cuba war, mietete ich immer bei Via Rent. Nächstes mal gehe ich lieber zu REX und bekomme einen SUV für 80.- CUC am Tag. Somit war auch dieses Kapitel geschlossen.
Was mich im Nachhinein ein wenig stutzig macht ist, dass ich bis heute keine Verrechnung auf meiner Kreditkarte habe betreffend den 150.- CUC Versicherung.... Ok, kann ja sein, dass die das erst in 6 Monaten nach verrechnen...
Der Weg zum Terminal war sehr kurz und schon stand ich beim Check-In der Edelweiss. Wir waren fast die Letzten, welche noch die Koffer abgaben. Nur mein bester Kollege war noch immer nicht da mit seiner Familie. T'ja, er war im Hotel Melia Paradisus & Spa. Durch seine Kontakte konnte er da recht günstig nächtigen und bekam sogar noch ein Upgrade in die VIP Area. Ein tolles 5+ Stern Hotel.... Mit eigenem Butler etc. Als er endlich mit dem Taxi kam, konnte ich es mir nicht verkneifen um ihn zu fragen: Compañero, war der Hotel Rolls kaputt, dass ihr so spät dran seid???? Jajajaja.... Schenkelklopfer... Als auch sie nun eingecheckt hatten ging es zur Migration, um in den Transitbereich zu kommen. Die Schlange war immens und nach gefühlte 5 Stunden des Warten kamen auch wir an die Reihe. Lena mit Mama ins Kabäuschen und sehr schnell waren sie durch. Bei mir ging es auch sehr schnell. Der Pass wird kontrolliert, das Visum zurückgegeben und.... es wird nochmals ein Foto gemacht. Die wollen wohl genau checken, ob auch wirklich die richtige Person das Land verlässt.
Nach der Migration kommt noch der Security-Check. Es wird pingelig darauf geachtet, dass nicht Flüssigkeiten in den Transitbereich kommen und auch dass keine Zigarren oder ähnliches geschmuggelt wird. Vor uns durfte ein "Yuma" begleitet durch einen freundlichen Herrn des Zolls in ein Nebenzimmer gehen... Mir war aufgefallen, dass die Migration und der Zoll Stichproben machen. Bei der Migration wurden von jedem Schalter Leute zur näheren Kontrolle mitgenommen. Es waren nicht nur Kubaner sondern auch "Yumas", welche begleitet im Zimmerchen verschwanden. Uns betraf es zum Glück nicht und schon waren wir im Transit. Der Duty Free war voller Leute. In der gleichen Abflugszeit wie unsere Maschine ging eine nach Manchester und eine nach Russland. Die Russen haben wohl keine Einfuhrbestimmungen beim Zoll. Was diese Russen an Rum gekauft haben... Man könnte schon fast ne kleine Bar damit füllen. Wir haben noch zwei Flaschen Rum, eine Stange Hollywood Rojo und etwa 5 Kilo Kaffee gekauft. Die anderen Geschenke und Mitbringsel waren bereits im Koffer verstaut. Darunter auch meine 5 Kisten Cohiba Esplendidos verteilt auf alle drei Koffer.
Als wir Hunger hatten gab es heisse Sandwiches mit Schinken und Käse. Auch gab es Coca-Cola zu kaufen. Lena meinte nur, dass das Tukola ihr besser schmecken würde. Ist eigentlich klar nach 2 Wochen nur Tukola.... Alsbald wurde unser Gate bekannt gegeben und da standen wir nun. Zuerst die Transitleute welche nach Cancun in die Ferien wollten und dann wir. Wir waren etwas mehr als 100 Leute... Da ich und mein Kumpel keine Lust hatten anzustehen und zu warten, gaben wir einem Security vom Gate 5 CUC und schon waren wir die ersten, welche ins Flugzeug konnten... Jajajajaja... Family first... Bis Cancun waren die Plätze nicht reserviert, da ja noch Leute bereits im Flugzeug sassen. Unsere waren zum Glück frei und wir konnten uns für den langen Heimflug installieren. Als die Türe geschlossen wurde fühlte ich mich wieder in der Schweiz. Eigentlich ein seltsames Gefühl, was einem schon ein wenig melancholisch machen kann.
Das Flugzeug wurde zurückgeschoben, die Triebwerke gestartet und es ging Richtung Startbahn. Plötzlich hielt das Flugzeug auf der Rollbahn. Nach 5 Minuten kam die Durchsage des Captains, dass wir durch die Kubanische Migration behindert werden. Sie hätten das Flugzeug durch ein Fahrzeug blockiert. Alle fragten sich, was da los sei. Haben wir einen Illegalen an Bord oder hat jemand eine Palette Zigarren geschmuggelt??? Nach 30 Minuten des Stehens kam dann die Durchsage, dass wir Startfreigabe bekommen hätten und das alles nur ein Missverständnis war.... Kann mir gut vorstellen, was der Captain zu hören bekommen hatte über Funk: Disculpa la molestia.... Jajajajajaja... An der Startbahn angekommen, Vollgas und schon sind wir abgehoben. Der Flug führte uns der Küste entlang Richtung Havanna, Pinar del Rio und dann über das Meer nach Cancun. Dort angekommen mussten wir 1 1/2 Stunden im Flugzeug warten. Dieses wurde aufgetankt für den Transatlantikflug, Essen wurde eingeladen und auch die Flugpassagiere, welche auf Cancun wieder in die Schweiz flogen stiegen zu.
Abheben und zurück nach Europa....
Fortsetzung folgt....
Tag 16:
Der Flug nach Zürich von Cancun war sehr ruhig. Wie immer konnte ich nicht richtig schlafen. Der Service an Bord war wie immer der Hammer. Einfach genial diese Edelweiss. Leider fliegen sie ab nächstem Juni nicht mehr direkt nach Varadero sondern es gibt die neue Strecke Zürich-Havanna-Zürich. Für mich dann eine Entscheidung, ob ich ein Auto miete oder nach Santiago fliegen werde. Egal, schauen wir mal, was passiert.
Mit einer halben Stunde Verspätung landeten wir um 11.15 Uhr in Zürich Kloten. Aussentemperatur bei 19 Grad. Brrrrrrrr..... Für mich einfach zu kalt. Lena und meine Freundin haben beide gut schlafen können und waren ausgeruht. Ich war müde und wollte nur noch heim. Schnell durch die Migration zum Gepäcklaufband, die 3 Koffer und den Kindersitz auf den Wagen gehievt und Richtung Zoll. Hmmmm... Grün oder Rot? Was hatte ich alles dabei??? Ich nahm den Weg durch den grünen Bereich. Keine Kontrolle, alles gut. Wir verabschiedeten uns von unseren Freunden, welche den Zug nach Hause nahmen. Wir ins Parkhaus wo mein "Gordo" schon bereit stand. Nach zwei Wochen in einer gesicherten Tiefgarage im Flughafen durfte er wieder in die Freiheit... Diesen Luxus habe ich mir gegönnt. Den Betrag X bezahlt, die Koffer eingeladen, den Kindersitz montiert und Lena reingesetzt. War das ein tolles Gefühl wieder in einem richtigen Auto zu sitzen..... Auf die Autobahn und mal schnell den "Pinsel" nach unten drücken und die Kraft von 280 PS spüren. Soooooooo schöööööön....
Nach zwei Wochen Traumurlaub sind wir alle glücklich Zuhause angekommen.
Ende der Reise und Ende dieser Geschichte.
Nachwort:
Danke, dass ihr alle durchgehalten habt. Ich weiss, dass es nicht einfach ist einen solch langen Reisebericht zu lesen. Für mich war es wichtig, dass man die Freude über dieses Land spürt und vielleicht auch die einte oder andere Erinnerung an den eigenen Urlaub wieder im Gefühl hat. Für mich war es der schönste Urlaub in meinem Leben. Mit meiner Familie durch Cuba zu fahren, viele Dinge sehen welche ein normaler Pauschaltourist vielleicht nicht zu Gesicht bekommt, eine neue Familie kennenlernen und zum Schluss dann noch in einem sehr sehr sehr sehr guten Hotel zu sein, war für mich Urlaub pur.
Ich werde sicher noch lange Zeit davon zehren können und wenn ich die Augen schliesse habe ich den Geruch des Meeres in meiner Nase und bin mit meiner Familie am Strand in Cuba.......
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