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Der erbitterte Widerstand aus dem schwarzen Haus
#1 Der erbitterte Widerstand aus dem schwarzen Haus
hier ein Artikel aus der "WELT":
http://www.welt.de/politik/ausland/artic...arzen-Haus.html
Hut ab, vor so viel Mut. Egal, wo gegen oder wofür. Wer so unerschrocken seine Meinung kundtut verdient Respekt. Leider spinnt ein Kommentator von Homosexuellenverfolgung in Kuba, aber ansonsten....tolle Leute!
Zitat
Im Jahr 2012 wurden 6602 Regimekritiker inhaftiert, das sind 50 Prozent mehr als im Vorjahr.
http://www.welt.de/politik/ausland/artic...arzen-Haus.html
Schreibt 'DIE WELT' neuerdings bei der IGFM ab?
#4 RE: Der erbitterte Widerstand aus dem schwarzen Haus
Zitat von Moskito im Beitrag #3ZitatSchreibt 'DIE WELT' neuerdings bei der IGFM ab?
Im Jahr 2012 wurden 6602 Regimekritiker inhaftiert, das sind 50 Prozent mehr als im Vorjahr.
Nein, von der Comisión Cubana de Derechos Humanos y Reconciliación Nacional (CCDHRN), deren Vorsitzender bekanntermaßen der ehemalige Marxismusprofessor Elizardo Sánchez ist und als seriös gilt.
#5 RE: Der erbitterte Widerstand aus dem schwarzen Haus
Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #4Zitat von Moskito im Beitrag #3ZitatSchreibt 'DIE WELT' neuerdings bei der IGFM ab?
Im Jahr 2012 wurden 6602 Regimekritiker inhaftiert, das sind 50 Prozent mehr als im Vorjahr.
Nein, von der Comisión Cubana de Derechos Humanos y Reconciliación Nacional (CCDHRN), deren Vorsitzender bekanntermaßen der ehemalige Marxismusprofessor Elizardo Sánchez ist und als seriös gilt.
Und diese Zahl von Inhaftierungen, deren Herkunft wohl nur Herr Sanchez bekannt ist, wurde von keinem mir bekannten halbwegs seriösen Presseorgan verbreitet, lediglich von der sog. IGFM, die ja, ähnlich wie die GRANMA, nicht gerade für objektive Berichterstattung bekannt ist und wurde von dort - vermutlich - vom WELT-Schreiberling abgeschrieben. Es soll dadurch der falsche Eindruck erweckt werden, kubanische Gefängnisse seien randvoll mit inhaftierten Regimekritikern, alleine in den letzten 2 Jahren über 10 000 dazugekommen. Ich könnte mir vorstellen, dass Herr Sanchez und die IGFM eine Personalienfeststellung auf einer Polizeistation schon als "Inhaftierung eines Regimekritikers" zelebrieren
#6 RE: Der erbitterte Widerstand aus dem schwarzen Haus
Um die Unkenntnis ein wenig zu beseitigen, ein paar weitere seriöse Presseorgane weltweit ..
http://www.spiegel.de/politik/ausland/re...n-a-875665.html
http://www.zeit.de/news/2013-01/04/kuba-...a-2012-04042605
http://de.reuters.com/article/worldNews/...E90300P20130104
http://www.sueddeutsche.de/politik/krise...shalt-1.1564629
http://www.dr.dk/Nyheder/Udland/2013/01/04/0104060237.htm
http://www.usatoday.com/story/news/world...rights/1809345/
http://www.france24.com/en/20130104-poli...urged-cuba-2012
http://noticias.terra.com/america-latina...c6eb0aRCRD.html
#7 RE: Der erbitterte Widerstand aus dem schwarzen Haus
.
Das sehe ich anders:
Im Gegensatz zur DIE WELT zitieren die meisten Pressorgane lediglich eine Aussage der inoffiziellen kub. Opposition: "Regierungsgegner beklagen ..." und "...nach Angaben der Opposition habe es..." und "Kubanische Opposition beklagt..." usw.
Bei DIE WELT liest sich das dann so: "Im Jahr 2012 wurden 6602 Regimekritiker inhaftiert, das sind 50 Prozent mehr als im Vorjahr." Als handle es sich bei diesen Zahlen um eine offizielle, seriöse, statistisch belegbare Größe, und genau das ist es nicht.
Vermutlich keine böse Absicht, lediglich schlampiger Journalismus, die Frage ist, ob ein seriöses Blatt sich das leisten kann?
Wir Kubakenner und aufgeklärte Medienkonsumenten können uns jedoch ruhig mal fragen, welchen Wahrheitsgehalt solche Zahlen haben und mit welcher Absicht sie von wem verbreitet werden.
Wohlgemerkt: Können, nicht müssen.
#9 RE: Der erbitterte Widerstand aus dem schwarzen Haus
Zitat von Moskito im Beitrag #8
Wir Kubakenner und aufgeklärte Medienkonsumenten können uns jedoch ruhig mal fragen, welchen Wahrheitsgehalt solche Zahlen haben und mit welcher Absicht sie von wem verbreitet werden.
Nun, allzuweit hergeholt scheinen die Zahlen nicht, denn auch Amnesty International berichtet davon, ohne konkrete Zahlen zu nennen:
"Seit der Freilassung der langzeitinhaftierten gewaltlosen politischen Gefangenen werden Regimekritiker in Kuba verstärkt kurzzeitigen Inhaftierungen, Bedrohungen und Misshandlungen ausgesetzt. So sollen sie an der friedlichen Ausübung ihrer Rechte, wie beispielsweise der Teilnahme an Demonstrationen oder Treffen gehindert werden. Diese Art der Einschüchterung hat in den letzten Jahren stark zugenommen, Hunderte von Dissidenten und Aktivisten aus der Demokratiebewegung waren bereits von dieser Taktik betroffen."
http://www.amnesty-kuba.de/?option=more&...53cc92306375ece
Die Differenz zwischen "Hunderten" (AI) und "6602" (CCDHRN) könnte daher rühren, dass viele Aktivisten mehrfach von solchen Kurzeitverhaftungen betroffen waren und AI möglicherweise auch nicht jeden berichteten Einzelfall überprüfen kann. Bekanntlich herrscht für AI-Vertreter in Kuba Einreiseverbot.
Zitat von Moskito im Beitrag #8
.
Als handle es sich bei diesen Zahlen um eine offizielle, seriöse, statistisch belegbare Größe, und genau das ist es nicht.
Als ob das Regime die Verhaftungen von Oppositionellen offiziell veröffentlichen würde...
Kannst ja mal bei Oficina Nacional de Estadísticas Cuba www.one.cu danach suchen.
#11 RE: Der erbitterte Widerstand aus dem schwarzen Haus
Zitat von Moskito im Beitrag #8Zu welcher Antwort kommst du persönlich? Ist dein Eindruck, dass die kubanische Führung in den letzten Jahren vermehrt auf Verhaftungen als politisches Instrument gegen die Opposition setzt?
Wir Kubakenner und aufgeklärte Medienkonsumenten können uns jedoch ruhig mal fragen, welchen Wahrheitsgehalt solche Zahlen haben und mit welcher Absicht sie von wem verbreitet werden.
Ich stelle fest, dass trotz des von der Regierung stark eingeschränkten und kontrollierten Internetzugangs mit den Jahren immer transparenter wird, was auf Kuba passiert. Das ist schlicht eine natürliche Folge der zunehmenden Kontakte der Kubaner mit der Welt und der Verbreitung der Kommunikationswege -- ein mühsam aufzuhaltendes Element der Globalisierung. Auch die Arbeit der Menschenrechtler und ihre Statistiken sind transparent, die kubanischen Dissidenten kommunizieren fast jede einzelne Verhaftung zeitnah per Twitter mit nachprüfbaren Angaben. Das heißt ausdrücklich nicht, dass die kurzzeitigen Verhaftungen von heute, die weltweit sofort bekannt werden, schlimmer wären als die Folterungen oder Erschießungen von vor 50 Jahren, die damals weder auf Kuba noch sonstwo eine Öffentlichkeit erreicht haben.
Von Regierungsseite wird die Transparenz inzwischen weniger durch die Kontrolle der Kommunikationswege behindert als durch massive Desinformations- und Verleumdungskampagnen, für die offenbar viel Geld und viel willfähriges Personal zur Verfügung steht ("Yohandry", Allard, Lamrani, Neuber, Ubieta, Lagarde und wie sie alle heißen). Soll natürlich auch nicht heißen, dass die kubanischen Herrscher die einzigen Desinformierer wären (Stichwort "Entwicklungshelfer" Alan Gross), aber das Verhältnis von Lüge zu Wahrheit ist bei ihnen eben doch so ausgeprägt wie man das nur in einer Diktatur findet.
Zitat von dirk_71 im Beitrag #10Zitat von Moskito im Beitrag #8
.
Als handle es sich bei diesen Zahlen um eine offizielle, seriöse, statistisch belegbare Größe, und genau das ist es nicht.
Als ob das Regime die Verhaftungen von Oppositionellen offiziell veröffentlichen würde...
Darum geht es gar nicht. Es geht darum, dass hier mit offensichtlich falschen Zahlen ein Zerrbild erzeugt wird. Das scheint bei der Opposition nicht andedr als bei der Regierung zu sein.
Zitat von HayCojones im Beitrag #11Zitat von Moskito im Beitrag #8Zu welcher Antwort kommst du persönlich? Ist dein Eindruck, dass die kubanische Führung in den letzten Jahren vermehrt auf Verhaftungen als politisches Instrument gegen die Opposition setzt?
Wir Kubakenner und aufgeklärte Medienkonsumenten können uns jedoch ruhig mal fragen, welchen Wahrheitsgehalt solche Zahlen haben und mit welcher Absicht sie von wem verbreitet werden.
Ich bin zu wenig in das Thema involviert um eine fundierte Meinung zu haben, mein Eindruck ist aber, dass die politisch motivierten Repressionen in Kuba eher rückläufig sind, das sieht man z.B. daran, dass es überhaupt eine 'geduldete' Opposition gibt, und die sind nicht inhaftiert.
Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass einige dieser 'Oppositionellen' ihre Daseinsberechtigung durch Dramatisierung ihrer Situation aufzuwerten suchen, gutes Beispiel ist der hier diskutierte Fall. Es ist ein großer Unterschied, ob man von 6022 Inhaftierungen von Regimegegnern spricht oder aber von einer "kurzzeitigen Festnahmen zur Personalienfeststellung". Ich kann auch nirgends einen Hinweis finden, wie diese Zahl überhaupt zustandekommt. Nicht dass ich die Situation verharmlosen möchte, ich bin allerdings der Ansicht, dass man bei beiden Seiten die gleichen Maßstäbe anlegen sollte.
#14 RE: Der erbitterte Widerstand aus dem schwarzen Haus
Zitat von Moskito im Beitrag #12
Es geht darum, dass hier mit offensichtlich falschen Zahlen ein Zerrbild erzeugt wird.
Offensichtlich flaschen Zahlen.
Ich zitiere mal
Zitat
Im vergangenen Jahr sei die Zahl der Fälle im Vergleich zu 2011 um die Hälfte auf 6602 gestiegen. Dies teilte die offiziell verbotene, aber von der Regierung in Havanna tolerierte Kubanische Kommission für Menschenrechte und Nationale Versöhnung (CCDHRN) mit.
Durchschnittlich habe es 2012 jeden Monat 550 Festnahmen gegeben, bei denen die Betroffenen zwischen einigen Stunden und mehreren Tagen festgehalten worden seien.
http://www.sueddeutsche.de/politik/krise...shalt-1.1564629
Nun bin ich mal gespannt auf Deine genauen Kenntnisse, die die Zahlen offensichtlich als falsch entlarven.
Folgendes kann es jedenfalls nicht sein, dem widerspricht der letzte Satz meines Zitates.
Zitat
Es soll dadurch der falsche Eindruck erweckt werden, kubanische Gefängnisse seien randvoll mit inhaftierten Regimekritikern,
Aber auch nur wenn man das Wort Inhaftierung falsch interpretiert, denn Inhaftierung allein beinhaltet keinen Zeitraum.
Es kann jemand von wenigen Stunden bis Jahren inhaftiert sein.
Deinem Eindruck der rückläufigen Repression widerspricht AI allerdings deutlich in ihrem Jahresbericht zu Kuba..
Zitat
Seit der Freilassung der langzeitinhaftierten gewaltlosen politischen Gefangenen werden Regimekritiker in Kuba verstärkt kurzzeitigen Inhaftierungen, Bedrohungen und Misshandlungen ausgesetzt. So sollen sie an der friedlichen Ausübung ihrer Rechte, wie beispielsweise der Teilnahme an Demonstrationen oder Treffen gehindert werden. Diese Art der Einschüchterung hat in den letzten Jahren stark zugenommen, Hunderte von Dissidenten und Aktivisten aus der Demokratiebewegung waren bereits von dieser Taktik betroffen.
Die Länge der Inhaftierungen variiert von wenigen Stunden bis hin zu mehreren Tagen. Während dieser Zeit werden die Gefangenen regelmäßig verhört, bedroht und gelegentlich geschlagen.Journalisten, die über diese Form von willkürlichen Verhaftungen berichten, setzen sich der Gefahr aus, Opfer derselben Praktik zu werden. Alle Medien stehen unter der Kontrolle der Regierung, unabhängige Medien sind verboten. Unabhängige Journalisten müssen mit Repressionen rechnen, wenn sie Artikel im Ausland veröffentlichen. Der Zugang zum Internet außerhalb staatlicher Behörden und Bildungseinrichtungen bleibt extrem eingeschränkt und unterliegt hohen Nutzungskosten. Zudem können verschiedene Web-Seiten in Kuba nicht abgerufen werden. Um die Regierungskontrollen und Zensur im Internet zu umgehen greifen einige Aktivisten auf kreative Methoden zurück, wie die Konvertierung von Textdateien in Grafikdateien, die per SMS ins Ausland gesendet und dort ins Internet gestellt werden.
http://www.amnesty-kuba.de/?option=more&id=15&page=1
Worauf basiert eigentlich Dein Eindruck, bewegst Du Dich vermehrt in den Kreisen von Dissidenten. Begleitest Du
sie bei ihren Veranstaltungen und auch wenn sie kurzeitig verhaftet werden?
derbeamte
(
gelöscht
)
#15 RE: Der erbitterte Widerstand aus dem schwarzen Haus
@Moskito: Dir ist der Unterschied zwischen "nicht belegbare" und "offensichtlich falsch" schon bekannt?
Um etwas als offensichtlich falsch zu bezeichnen, muss man zumindest ungefähr die richtigen Zahlen kennen. Die kennt vermutlich niemand, höchstens die kubanische Regierung.
#16 RE: Der erbitterte Widerstand aus dem schwarzen Haus
Zitat von Moskito im Beitrag #13Das ist eine erstaunlich oberflächliche Feststellung. Was wäre der Gegenbeweis? Lässt du als "Repression" also ausschließlich Langzeit-Inhaftierung oder behördlich bestätigte Ermordung gelten? "Geduldet" heißt, dass sich die Oppositionellen im Internet und gegenüber kubanischen (oder teilweise ausländischen) Journalisten im Ausland äußern können, nicht viel mehr. Und das weitgehend folgenlos für die innenpolitische Situation, weil nur sehr wenige Kubaner regelmäßigen Zugang zu ausländischen Informationsquellen haben. Sobald es um Formen politischer Aktivität im Inland geht, ist es mit der Geduld der Behörden vorbei: keine Demonstrationen, keine Versammlungen, keine Flugblätter usw. Alltägliche Repressionsmaßnahmen sind außerdem Berufsverbote, Reiseverbote, Einschüchterungsmaßnahmen und Gewalt (auch und gerade von Beamten der Seguridad del Estado). Ich verstehe nicht, warum gewaltsame "Actos de Repudio" weiterhin notwendig sein sollen, obwohl die Oppositionsbewegung so klein ist.
Ich bin zu wenig in das Thema involviert um eine fundierte Meinung zu haben, mein Eindruck ist aber, dass die politisch motivierten Repressionen in Kuba eher rückläufig sind, das sieht man z.B. daran, dass es überhaupt eine 'geduldete' Opposition gibt, und die sind nicht inhaftiert.
Zitat von Moskito im Beitrag #13Was soll "gleiche Maßstäbe" bei so ungleicher Machtverteilung der beiden Seiten in der Praxis heißen? Zum Beispiel in Sachen Gewaltlosigkeit? Sollen die Dissidenten endlich aufhören, die Häuser der Castro-Anhänger mit Exkrementen und Asphalt zu bewerfen oder Geheimdienstmitarbeiter zu verprügeln?
ich bin allerdings der Ansicht, dass man bei beiden Seiten die gleichen Maßstäbe anlegen sollte.
#17 RE: Der erbitterte Widerstand aus dem schwarzen Haus
Ein Beispiel für die kleinen "Nettigkeiten", die man politisch motiviert Inhaftierten so angedeihen lässt:
Zitat
La Comisión cita concretamente el caso que tacha de «repugnante» de Damaris Moya, una opositora que fue detenida el día 26 de enero en la ciudad central de Santa Clara y a la que mujeres policías «hurgaron la vagina con un bolígrafo con el pretexto absurdo de que buscaban un celular u otro instrumento electrónico», informa Efe.
http://www.abc.es/internacional/20130205...1302042015.html
Aber wahrscheinlich ist diese Meldung auch "offensichtlich falsch", weil sie von der Granma oder Cubadebate nicht bestätigt wird, gell?
#18 RE: Der erbitterte Widerstand aus dem schwarzen Haus
Zitat von dirk_71 im Beitrag #14
Im vergangenen Jahr sei die Zahl der Fälle im Vergleich zu 2011 um die Hälfte auf 6602 gestiegen. ....
Durchschnittlich habe es 2012 jeden Monat 550 Festnahmen gegeben, bei denen die Betroffenen zwischen einigen Stunden und mehreren Tagen festgehalten worden seien.
http://www.sueddeutsche.de/politik/krise...shalt-1.1564629....
Also 55 Dissidenten lassen sich 10x im Monat festnehmen und schon hat man 550 Festnahmen monatlich.........
#19 RE: Der erbitterte Widerstand aus dem schwarzen Haus
Eigentlich müsste die Frage doch lauten:
Wie kommen sie auf die Zahl 6602, welche doch durchaus konkrete Züge aufweist (und es dann auch noch Wert ist weltweit zitiert zu werden). Das sind 18 Verhaftungen am Tag. Wer hat sich wo hingesetzt und wie im Flieger den Zähler gedrückt? Oder wer hat hier evtl. doch (illegal) Zugang zu (so sie denn vorhanden) Staatsdaten? Da steckt entweder ne tolle Organisation, ein guter Whistleblower oder ne gute Erfindungsgabe dahinter. Keine der anderen Quellen nennt, wenn überhaupt, so konkrete Zahlen.
Solange diese Frage nicht geklärt ist, ist doch eure obige Diskussion nichts als eine Glaubensfrage und jetzt ratet mal wie dringend ich über 72 Jungfrauen im Paradies mit einem Ayatollah diskutiere.
#20 RE: Der erbitterte Widerstand aus dem schwarzen Haus
Zitat von Mocoso im Beitrag #19Ganz einfache Antwort: Die CCDHRN sammelt und dokumentiert (wie oben schon erwähnt). Und das tut sie schon seit Jahren, mit einem monatlichen Bericht: Hier zum Beispiel der Bericht für Januar 2013 (ein Monat mit besonders wenigen Verhaftungen). Deshalb kann sie auch jedesmal sagen, wie die aktuellen Zahlen im Vergleich zum Vormonat oder Vorjahr aussehen. Die Korrespondenten der internationalen Medien in Havanna (BBC, AP, Reuters etc.) nehmen diese Berichte mit mehr oder weniger großem Interesse zur Kenntnis und überprüfen gelegentlich einzelne Fälle durch eigene Recherche. Jede einzelne oppositionelle Organisation für sich (Damen in Weiß, UNPACU, MCL usw.) berichtet natürlich auch fleißig über eigene Kanäle über Verhaftungen ihrer Mitglieder, mit Namen und Daten. Ihre Angaben melden aber praktisch alle nach Havanna, an den obersten Buchhalter staatlicher Repression in Kuba: Elizardo Sánchez, Kopf und Mitgründer der CCDHRN.
Wer hat sich wo hingesetzt und wie im Flieger den Zähler gedrückt?
Zitat von Mocoso im Beitrag #19
ne tolle Organisation
#21 RE: Der erbitterte Widerstand aus dem schwarzen Haus
Zuerst mal danke! Und dann gleich sorry, daß ich dich weiter mit Fragen quäle.
1. Woran erkennt CCDHRN ob es sich um einen Regimekritiker handelt?
2. Kann ein Regimekritiker (verhaftet) nicht sowohl bei Damen in Weiß und MCL gemeldet werden?
Versteh mich nicht falsch, wenn du 270 langjährige Gefängnisinsassen hast ist eine Überprüfung (vielleicht mit kleinem Fragezeichen bei 1.) relativ leicht möglich. Wenn du aber 18 am Tag hast und davon einige vielleicht nur ein paar Stunden brauchst du einiges an Administration um das halbwegs über die Bühne zu bringen.
Versteh mich nicht falsch, ich denke die Tendenz (auch von AI beschrieben) von mehr 'Verhaftungen' scheint da zu sein (obwohl ich daraus nicht eindeutig sehen kann ob sich die absolute Zahl der Gefängnistage vermehrt hat) und das kann/soll auch kritisiert werden.
#22 RE: Der erbitterte Widerstand aus dem schwarzen Haus
Zitat von Mocoso im Beitrag #21Wie am Bericht leicht abzulesen (in der Liste ab Seite 2 die rechte Spalte) erhält CCDHRN die Meldungen über Repressionen entweder von Organisationen der Opposition, die der CCDHRN bekannt sind, oder von eigenen Vertretern, die die Vorgänge vor Ort überprüfen können.
Woran erkennt CCDHRN ob es sich um einen Regimekritiker handelt?
Manchmal sind die Betroffenen vielleicht auch nicht alle "Regimekritiker" im engeren Sinn, sondern vielleicht nur Töchter oder Söhne, die auf Verdacht mit ihrer Mutter mitverhaftet wurden. Auch das ist dann eine Verhaftung aus politischen Gründen.
Zitat von Mocoso im Beitrag #21In der dritten Spalte der Berichtsliste sind die Namen angegeben. Spätestens an der Stelle würde eine Doppelmeldung auffallen.
Kann ein Regimekritiker (verhaftet) nicht sowohl bei Damen in Weiß und MCL gemeldet werden?
Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #4Zitat von Moskito im Beitrag #3ZitatSchreibt 'DIE WELT' neuerdings bei der IGFM ab?
Im Jahr 2012 wurden 6602 Regimekritiker inhaftiert, das sind 50 Prozent mehr als im Vorjahr.
Nein, von der Comisión Cubana de Derechos Humanos y Reconciliación Nacional (CCDHRN), deren Vorsitzender bekanntermaßen der ehemalige Marxismusprofessor Elizardo Sánchez ist und als seriös gilt.
Der wird leider als Camajan beschimpt..warum..
.
Es kann sich ja jeder die passenden Infos ergoogeln, die gerade in sein (politisches) Weltbild passen, ich halte mich lieber an den gesunden Menschenverstand und der sagt mir, dass eine politische Opposition in ihren Aussagen nicht zwingendermaßen glaubhafter ist, als eine Regierungspartei und schon gar nicht, weil die einen meiner Vorstellung der 'Guten' und die anderen meiner Vorstellung der 'Bösen' entsprechen.
Niemand wird bezweifeln, dass es in Kuba (und ich meine jetzt nicht in Guantanamo-Bay) Repressionen gegen politische 'Feinde' gibt, darüber gibts ja selbst bei uns im Paradies der Freiheit und Demokratie einiges zu bekritteln. Was mich immer wieder erstaunt, und dieser Thread zeigt das deutlich, ist, dass kritische Betrachtungsweisen bei den meisten stets dann enden, wenn sie das eigene Weltbild in Frage stellen könnten. Jedem, ich sage mal salopp unabhängig und überparteilich denkenden Menschen, müsste doch klar sein, dass solche Zahlen wie von der "Comisión Cubana de Derechos Humanos y Reconciliación Nacional (CCDHRN)" genannt, überhaupt nicht objektiv sein können. Weder sind diese statistisch irgendwie belegt, noch ist die CCDHRN eine unabhängige, überparteiliche, neutral Organisation, wie z.B. Amnesty, die diese Angaben meines Wissens nicht übernommen haben.
Fazit: Solche Textpassagen wie im WELT Artikel, ohne Angaben von Quellen, Hintergründen, Einschränkungen, sind primär Meinungsmache, nicht mehr und nicht weniger, eigentlich Schade, mit einer objektiveren Berichterstattung würde man der kubanischen 'Opposition' sicher mehr nützen. Aber wie schon gesagt, vermutlich war es nur schlampiger Journalismus.
#25 RE: Der erbitterte Widerstand aus dem schwarzen Haus
Zitat von Moskito im Beitrag #24
.
.................Was mich immer wieder erstaunt, und dieser Thread zeigt das deutlich, ist, dass kritische Betrachtungsweisen bei den meisten stets dann enden, wenn sie das eigene Weltbild in Frage stellen könnten. Jedem, ich sage mal salopp unabhängig und überparteilich denkenden Menschen, müsste doch klar sein, dass.....................
Mich erstaunt so was auch immer, bei jeglicher politischen Bebatte, vor allem hier im Forum.
LG
Félix
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