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Bekannter kubanischer Dissident stirbt bei Verkehrsunfall
#276 Gemäß des Fahrers Carromero wurde Oswaldo Paya vom Regime in Kuba ermordet
Zitat aus http://www.welt.de/politik/ausland/artic...issidenten.html
Zitat
"Ich konnte damals nicht die Wahrheit sagen. Wenn ich es getan hätte, wäre ich heute noch in Kuba im Gefängnis – oder tot. Man hat mich geschlagen und mir klargemacht, wie ich mich zu äußern habe", sagt Carromero, der die Version der Behörden heute als falsch zurückweist: "Ich bin nicht zu schnell gefahren. Die ganze Zeit ist uns ein Auto gefolgt. Plötzlich wurden wir von diesem Auto gerammt und von der Straße abgedrängt."
Er sei überzeugt davon, dass Payá und Cepero ermordet wurden, sagt Carromero.
So wie der Sachverhalt aussieht wurde der Unfall von der kubanischen Staatssicherheit mutwillig herbeigeführt. Alles andere macht nach den Aussagen von Carromero keine Sinn .
#277 RE: Gemäß des Fahrers Carromero wurde Oswaldo Paya vom Regime in Kuba ermordet
Ralfw
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gelöscht
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#278 RE: Gemäß des Fahrers Carromero wurde Oswaldo Paya vom Regime in Kuba ermordet
Zitat von jojo1 im Beitrag #276
Zitat aus http://www.welt.de/politik/ausland/artic...issidenten.htmlZitat
"Ich konnte damals nicht die Wahrheit sagen. Wenn ich es getan hätte, wäre ich heute noch in Kuba im Gefängnis – oder tot. Man hat mich geschlagen und mir klargemacht, wie ich mich zu äußern habe", sagt Carromero, der die Version der Behörden heute als falsch zurückweist: "Ich bin nicht zu schnell gefahren. Die ganze Zeit ist uns ein Auto gefolgt. Plötzlich wurden wir von diesem Auto gerammt und von der Straße abgedrängt."
Er sei überzeugt davon, dass Payá und Cepero ermordet wurden, sagt Carromero.
So wie der Sachverhalt aussieht wurde der Unfall von der kubanischen Staatssicherheit mutwillig herbeigeführt. Alles andere macht nach den Aussagen von Carromero keine Sinn .
schon mal über die Version im Beitrag #251 nachgedacht , scheint wohl nicht der Fall zu sein. Der grosse Unbekannte ist eben einfacher zu erklären als "ich bin ein Totfahrer"; "Carromero = Nohaycojones" ist durchaus so wahrscheinlich wie Deine Verschwörungstheorie
#279 RE: Gemäß des Fahrers Carromero wurde Oswaldo Paya vom Regime in Kuba ermordet
Aber hat nicht der Schwede auch SMSs verschickt, wo er schrieb, dass sie von hinten gerammt wurden?
Haben die direkt nach dem Unfall noch Zeit und Muse gehabt, sich dahingehend abzusprechen?
Ich weiß nicht, was ich von dem Unfall halten soll.
#280 RE: Gemäß des Fahrers Carromero wurde Oswaldo Paya vom Regime in Kuba ermordet
Zitat von Flipper20 im Beitrag #279
Ich weiß nicht, was ich von dem Unfall halten soll.
Unfälle passieren nun mal. Lady Diana, Jörg Haider, alles ganz normale Unfälle wie dieser hier auch. Die vielen Ungereimtheiten sind nur was für Verschwörungstheoretiker. Wir glauben jedenfalls immer nur das was uns die Medien vorsetzen.
#281 RE: Gemäß des Fahrers Carromero wurde Oswaldo Paya vom Regime in Kuba ermordet
#282 RE: Gemäß des Fahrers Carromero wurde Oswaldo Paya vom Regime in Kuba ermordet
Ralfw
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gelöscht
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#283 RE: Gemäß des Fahrers Carromero wurde Oswaldo Paya vom Regime in Kuba ermordet
#284 RE: Gemäß des Fahrers Carromero wurde Oswaldo Paya vom Regime in Kuba ermordet
#285 Nichts Neues
Gestern war Rosa María Payá in der Gegend, also habe ich sie mir mal ganz unverbindlich angehört. Auf mich macht sie einen durchaus ehrlichen und recht vernünftigen Eindruck. Vor allem, indem sie mir bestätigt hat, dass die Familie Payá von ihren europäischen "Freunden" nach allen Regeln der Kunst im Stich gelassen wird. Keineswegs nur die kubanische und spanische Regierung und die spanische Justiz haben bis heute konsequent gemauert, sondern genauso Aron Modig und seine Freunde in Schweden, ebenso die allesamt der Volkspartei angehörenden Freunde von Carromero in Spanien -- also die ganzen namentlich bekannten, aber bis heute schweigenden Empfänger der Anrufe und SMS aus der Zeit vor und nach dem Unfall und im Krankenhaus, als zumindest Modig noch sein Handy (und wohl auch das von Harold Cepero) hatte und reichlich genutzt hat: zentrale Indizien, die in jedem normalen Gerichtsprozess hätten zur Sprache kommen und dokumentiert werden müssen.
Rosa Marías zentrale, aber eben nicht zu beweisende These zum Tod ihres Vaters ist, dass die beiden unverletzten Europäer, nachdem das Auto von der Seguridad angeschubst und zum Anhalten gebracht worden sei, ein weitgehend intaktes Fahrzeug verlassen hätten, und dass zu diesem Zeitpunkt die beiden Kubaner ebenfalls noch unverletzt gewesen seien. Modig und Carromero seien von der Staatssicherheit anschließend sofort vom Ort des Geschehens abtransportiert worden, während die beiden Kubaner getötet und die Spuren eines schweren Unfalls ohne Zeugen präpariert worden seien. Zumindest würde das so alles zu den Aussagen aus den verschiedensten Stellen passen, die die Familie im Lauf der Zeit gesammelt hat -- aber eben auch noch nie komplett systematisch und schwarz auf weiß veröffentlicht hat, weil sie bisher immer noch der wohl naiven Hoffnung hinterherliefen, eine unabhängige Untersuchungskommission würde ihnen das abnehmen, und eben auch weil verschiedene Zeugen (in Europa) sich nicht öffentlich äußern wollen.
Als letzte Hoffnungsstrohhalme auf wenigstens teilweise Aufklärung bleibt der Familie die nächste Gerichtsinstanz in Spanien, nachdem die erste Instanz eine Untersuchung abgelehnt hat -- da die spanische Diplomatie das kubanische Gerichtsverfahren ja offiziell anerkannt hat, um Carromero ausfliegen zu können. Und es bleibt der erst recht zahnlose Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen über außergerichtliche, summarische oder willkürliche Hinrichtungen, dem der Fall vorliegt. Sieht also insgesamt nicht danach aus, dass die vielen Widersprüche auf kubanischer aber auch auf spanischer und schwedischer Seite jemals aufgeklärt werden. Und so fein säuberlich wie damals bei der Stasi wird bei der Seguridad del Estado vermutlich nicht über jeden einzelnen operativen Vorgang Buch geführt.
#286 RE: Nichts Neues
Zitat von HayCojones im Beitrag #285
während die beiden Kubaner getötet und die Spuren eines schweren Unfalls ohne Zeugen präpariert worden seien.
Du glaubst doch nicht wirklich,das sie sich ,wenn sie ihn wirklich töten wollten,sich ausgerechnet einen Tag aussuchen,wo er mit zwei Ausländern zusammen ist?
Zitat von cabeza mala im Beitrag #286Zitat von HayCojones im Beitrag #285
während die beiden Kubaner getötet und die Spuren eines schweren Unfalls ohne Zeugen präpariert worden seien.
Du glaubst doch nicht wirklich,das sie sich ,wenn sie ihn wirklich töten wollten,sich ausgerechnet einen Tag aussuchen,wo er mit zwei Ausländern zusammen ist?
Genau, macht nun ueberhaupt keinen Sinn!!!! Wenn die 2 unbequeme Oppositionelle mundtot machen wollen haetten
die doch vorher jede Menge Gelegenheiten gehabt. Und auch einen "Unfall" haette man ohne 2 Auslaedner
sicher arrangieren koennen.
#288 RE: Nichts Neues
#289 RE: Nichts Neues
Zitat von Espanol im Beitrag #287Moment mal, ihr überseht völlig, dass die beiden Ausländer die Sache ja keineswegs behindert haben, sondern überhaupt erst durch die beiden "Geiseln" die kubanische Version weltweit so wirkungsvoll verbreitet werden konnte! Was glaubt ihr, was die spanische Regierung zu dem Fall Payá für eine Meinung vertreten würde, wenn nicht die Ausreise des Volkspartei-Mitglieds Carromero im Mittelpunkt monatelanger Verhandlungen gestanden hätte? Die Einbeziehung der Ausländer war alles andere als dumm oder zufällig! Gleichzeitig war der "Unfall" eine äußerst wirkungsvolle Warnung an alle ausländischen Unterstützer der kubanischen Opposition. Nein, die beiden Ausländer waren keineswegs hinderlich, ihre Mitwirkung war ganz im Gegenteil sogar eher notwendig, und es hat aus Sicht der Seguridad ja auch alles bestens funktioniert. Wie man vor allem an Aron Modig sehr gut sieht, der sich offiziell an überhaupt nichts mehr erinnern kann, was irgendwie mit dem mysteriösen Tag zusammenhängt. Zwei in ihrer Glaubwürdigkeit stark beschädigte Ausländer, von denen einer sogar die von seiner Regierung verbriefte alleinige Schuld am Tod der beiden Kubaner übertragen bekommen hat -- ein besseres Ergebnis hätte es ohne ausländische Beteiligung niemals geben können.Zitat von cabeza mala im Beitrag #286Genau, macht nun ueberhaupt keinen Sinn!!!! Wenn die 2 unbequeme Oppositionelle mundtot machen wollen haetten die doch vorher jede Menge Gelegenheiten gehabt. Und auch einen "Unfall" haette man ohne 2 Auslaedner sicher arrangieren koennen.
Du glaubst doch nicht wirklich,das sie sich ,wenn sie ihn wirklich töten wollten,sich ausgerechnet einen Tag aussuchen,wo er mit zwei Ausländern zusammen ist?
#290 RE: Nichts Neues
Ja, vorstellbar.
Dennoch frage ich mich, woher Rosa Maria Payá alle diese Insider-Infos hat, die Sie ja eigentlich nur von Carromero oder Aron Modig haben könnte, die einzigen Zeugen, die als einigermassen unabhängig eingestuft werden könnten.
Aber Carromero ist bei seiner Vorgeschichte kaum glaubhaft, sogar in Spanien gilt er als Lügner und Modig macht den Eindruck mit der ganzen traurigen Sache nichts mehr zu tun haben zu wollen.
#292 RE: Nichts Neues
Zitat von Elisabeth im Beitrag #291Das ist kein Geheimnis: Die ersten Infos hat die Familie noch am Tag des Geschehens über Freunde in Europa erhalten, nachdem dort die Meldungen von Modig und Carromero eingegangen waren. Weitere Infos hat sie von kubanischen Freunden bekommen, die an dem Sonntag im Krankenhaus von Bayamo waren und dort die von einem Kriminalpolizisten zusammengestellten ersten Zeugenaussagen mitgehört haben (die später geändert wurden). Seit Modigs und Carromeros Ausreise haben sie auch mit beiden direkte Gespräche geführt. Das sind die drei Hauptquellen.
Dennoch frage ich mich, woher Rosa Maria Payá alle diese Insider-Infos hat
Zitat von Elisabeth im Beitrag #291Im politisch polarisierten Spanien gilt er in den Kreisen als Lügner, denen er als Symbol für die Volkspartei und den allgemeinen Parteienfilz unsympathisch ist -- zur Erinnerung: in einem Land mit riesiger Jugendarbeitslosigkeit hat er seit Jahren einen gut bezahlten Job als politischer Berater, den er allein seiner Arbeit in der Partei zu verdanken hat. Klar ist, dass er (wie Modig) mit den kubanischen Behörden kooperieren musste, um eine Chance auf Rückreise in seine Heimat zu haben. Aber abgesehen von dem Text, den er damals in die Stasi-Kamera abgelesen hat, als er in Bayamo inhaftiert war, sind ihm meines Wissens keine Lügen vorgeworfen oder nachgewiesen worden, oder liege ich falsch? Andererseits wurden in Spanien damals allerhand Lügen über ihn verbreitet (von pro-Castro-Schreibern munter angeheizt: z.B., dass er keinen Studienabschluss hätte, dass er keinen gültigen Führerschein mehr besessen hätte, dass er zigmal wegen zu schnellen Fahrens registriert worden wäre, dass er die formalen Voraussetzungen für den offenen Vollzug nicht erfüllen würde etc.). Von den Mitgliedern der Nachwuchsorganisation der Volkspartei in Madrid ist er vor wenigen Tagen einstimmig zum Generalsekretär gewählt worden. Ganz so schlimm scheint es um seine Glaubwürdigkeit also dann doch nicht zu stehen.
Aber Carromero ist bei seiner Vorgeschichte kaum glaubhaft, sogar in Spanien gilt er als Lügner
Es ist und bleibt alles sehr spekulativ. Es kann sehr wohl ein normaler Unfall gewesen sein, an dem auch ein anderes Fahrzeug beteiligt war.
Die Schuldfrage des Fahres bleibt nur völlig ungeklärt und nach allen SMS-Mitteilungen war ein anderes Fahrzeug beteiligt - warum auch immer.
Das die Gerichte einen ausländischen Regimegegner für den Unfall verantwortlich machen, ist aber politisch nachvollziehbar. D.h. selbst wenn es ein normaler Unfall war und ein Kubaner den Unfall verschuldet hat, ist es ganz normal für Kuba dass man die Gelegenheit genutzt hat, alle ausländischen Kritiker des Regimes mit so einem Prozess zu warnen, vor weiteren Aktionen im Land. Die Richter in Kuba sind vom Regime in solchen Fällen abhängig und Rechtssicherheit gibt es dort ohnehin nicht.
GAnz unabhängig von einer möglichen direkten Einflussnahme auf die Richter, muss man in einem solchen Fall die Stimmung verstehen, die selbst bei einem normalen Unfall objektive Untersuchungen unmöglich gemacht hat. Der Schuldige stand vor dem Prozessbeginn bereits fest.
WEnn es aber ein Mordanschlag des Regimes war, wird dies wenn überhaupt erst nach einem Ende des jetzigen Regimes in Kuba herauskommen.
Ich bleibe skeptisch, HC.
Das bin ich aber sowohl in Bezug auf das cubanische Regime, als auch auf Bewegungen die sich hinter einen schönen Namen wie "Movimiento Cristiano de Liberación " verstecken. Wenn du nämlich auf der Webseite die du als Link angegeben hast und links "quienes somos nosotros" anclickst kommt ein Video und einen nichtssagenden Propagandatext.
Ausserdem: du schreibst im gleichen Satz, dass die ersten Kommentare über europäischen Freunden zu Rosa Maria Payá kamen. Es kann natürlich sein, dass auch christliche Europäer gerne mit Grossbuchstaben schreiben, das ist aber eher selten. Dafür ist es in Florida in gewissen Kreisen sehr üblich. Ich habe Zweifel, ob Cuba mit diesen Leuten einmal zu einer friedlichen und demokratischen Entwicklung kommen kann. Dabei anerkenne ich ohne wenn und aber, dass im Moment nur die verschiedenen Kirchen IN Cuba dem Regime gegenüber ein gewisses Gegengewicht darstellen.
Zitat
Von den Mitgliedern der Nachwuchsorganisation der Volkspartei in Madrid ist er vor wenigen Tagen einstimmig zum Generalsekretär gewählt worden. Ganz so schlimm scheint es um seine Glaubwürdigkeit also dann doch nicht zu stehen.
Ja klar, das passt zur Jugendabteilung der Partido Popular! Spanien ist - wie die USA - so polarisiert, dass sich die Anhänger der beiden grossen Parteien bei jeder Gelegenheit mit Schlamm bekleckern, oder eben durch dick und dünn zu ihren Leuten stehen. Du solltest den Kommentaren unserer Nachbarn (wir leben seit einigen Jahren 4-5 Monaten in Spanien) mal hören. Die sind aber von der sozialistischen Seite. Sogar Esposo darf nichts Realistisches über Cuba sagen, dann gibt es saure Mienen! Es sind aber trotzdem sehr liebe und hilfsbereite Nachbarn. Besser als der einzige Franco-Anhänger vom Barrio der sowohl Guardia Civil als die lokale Polizei anrief und Video-Aufnahmen vom Fällen eines Baums machte und der Presse schickte. Dabei hatten wir die schriftliche Bewilligung der Gemeinde.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es für Rosa Maria Payá unheimlich schmerzvoll sein muss, den nicht natürlichen Tod eines geliebten Menschens zu verarbeiten und sie nach jedem Strohhalm greift. Die ganze Story ist aber aus der Distanz betrachtet völlig abwegig, jetzt soll der Wagen also nicht nur von Beamten von der Straße gedrängt worden sein, sondern die beiden Kubaner auch noch exekutiert worden sein und die beiden Zeugen aus Europa schweigen einfach aus unbekannten Gründen...
#296 RE: Nichts Neues
Zitat von Elisabeth im Beitrag #294Eine bekanntere Oppositionsbewegung hat es in den letzten 25 Jahren außer vielleicht den Damas de Blanco nicht gegeben -- hast du noch nichts vom "Proyecto Varela" gehört? Das war noch vor 10-12 Jahren DAS politische Thema auf Kuba. Beim Rest der Argumentation (Großbuchstaben, Fällen eines Baums) ist mir ehrlich gesagt leider nicht gelungen, das in einen sinnvollen Zusammenhang zum Thema zu bringen...PAYA-AUTO-1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bewegungen die sich hinter einen schönen Namen wie "Movimiento Cristiano de Liberación " verstecken.
Zitat von pedacito im Beitrag #295Naja, so ganz abwegig eben doch nicht, wenn man sich die ganze Reihe der seltsamen Zufälle noch einmal in Erinnerung ruft. Zum Beispiel, dass Payá nur einen Monat vorher auf einer der Hauptausfallstraßen in Havanna bei einem höchst seltsamen Unfall von einem Auto von der Seite gerammt wurde, und er oder seine Frau locker dabei ums Leben hätten kommen können -- nur durch Glück gab es gerade keinen Verkehr auf der Gegenfahrbahn, auf die ihr VW-Bus geschleudert wurde.
aus der Distanz betrachtet völlig abwegig
Wenn es so abwegig ist, dass die Seguridad del Estado ihre Finger im Spiel hatte, warum werden dann die Aussagen der Beamten verschwiegen, die zur Beobachtung Payás abgestellt waren? Schließlich wurde noch am frühen Morgen des Todestages über den Twitter-Account des kubanischen Stasi-Bloggers "Yohandry" vermeldet, Payá sei auf dem Weg in Richtung Varadero. Schon seltsam. Woher wusste "Yohandry" das? Wenn alles sauber gelaufen wäre, hätte die kubanische Regierung eine unabhängige Untersuchungskommission ins Land holen und einen riesigen PR-Triumph feiern können.
Auch dass zwei Wageninsassen völlig unverletzt bleiben, und die anderen zwei Wageninsassen sterben, während die unverletzten Ausländer schon von ihnen getrennt und abtransportiert werden, finde ich sehr seltsam.
Das heißt natürlich noch lange nicht, dass es genauso gelaufen sein muss, wie die Angehörigen glauben, aber es gibt schon verdammt viele Ungereimtheiten und Widersprüche, die einen stutzen lassen. Nicht zuletzt angesichts der seltsamen Wandlung des spanischen Außenministers, der bis zu seiner Amtsübernahme ein großer Kritiker der kubanischen Regierung und Förderer der Opposition war, und heute praktisch behauptet, Kuba sei ein lupenreiner Rechtsstaat. Da riecht etwas verdammt faul...
#297 RE: Nichts Neues
das Problem ist, das vielen, die nie mit einem Geheimdienst ohne Skrupel zu tun hatten, nicht klar ist zu welchen Taten diese fähig sind. Ein Menschenleben gilt in diesen Kreisen nichts. Das hat auch nichts mit James Bond zu schaffen. Denkt mal nur an den russischen Ex-Spion in London...
Zitat
Eine bekanntere Oppositionsbewegung hat es in den letzten 25 Jahren außer vielleicht den Damas de Blanco nicht gegeben -- hast du noch nichts vom "Proyecto Varela" gehört?
Na ja, Payá war einer der Mitbegründer dieser im 1988 gegründeten christlichen Befreiungsbewegung. Mir interessiert aber, wer heute hinter der Bewegung steckt, denn Payá und Dr. Biscet leben ja inzwischen nicht mehr. Diese verstecken sich aber, im Internet wenigstens. Dafür werden die Mitglieder in Cuba ihre Gründe haben, obwohl sie bestimmt bei der Seguridad del Estado bekannt sind. Was ist aber mit den europäischen Freunden (deine Aussage) und vermutlich zahlreichere Unterstützer in USA? Müssen die auch anonym bleiben?
Ansonsten verzichte ich gerne darauf, lächerlich gemacht zu werden, HC. Auch mir liegt das Schicksal der cubanischen Bevölkerung am Herzen. Ich bewundere ausserdem den Mut von Payá und seinen Mitstreitern, die viel grösser ist und war als die der fanatisierten Miami-Fraktion. Dennoch geht es mir gegen den Strich, den Verschwörungstheorien über den Unfall bei Bayamo unkritisch Glauben zu schenken. Übrigens denke ich, dass die Absichten von Carromero und seinen Club eher zur Erhöhung der eigenen Glorie gedacht waren und weniger um der cubanischen Bevölkerung zu helfen.
Wenn du jetzt aus respektablen Beweggründen meinst, dass irgendwer doch irgenwann doch irgendwas tun muss hast du auch wieder recht!
#299 RE: Nichts Neues
Zitat von Elisabeth im Beitrag #298Erstens war Payá nicht "einer der Mitbegründer", sondern von Beginn an der alleinige Kopf dieser Organisation -- außer ihm gab es niemals ein auch nur halbwegs ebenso prominentes MCL-Mitglied. Ich habe keine Ahnung, was Dr. Biscet mit der MCL zu tun haben soll oder warum du ihn für tot hältst -- er lebt in Havanna und gibt weiterhin Lebenszeichen. Wie bei anderen kubanischen Oppositionsbewegungen der letzten Jahrzehnte auch, ist der mir von seinen politischen Positionen her eher unsympathische Biscet jemand, der grundsätzlich immer allein an der Spitze stehen will und sich nicht mit anderen Oppositionellen verbündet, wenn sie ihn nicht als Caudillo akzeptieren. Das Besondere am ebenfalls vor allem durch sein persönliches Charisma erfolgreichen Payá war, dass es ihm gelungen war, rund 25.000 Unterschriften für sein Proyecto Varela zu sammeln, das außerdem sogar von Ex-Präsident Jimmy Carter 2002 bei dessen live im kubanischen Fernsehen übertragenen Rede unterstützt wurde. Eine so große Breitenwirkung im Land hat bisher noch kein Oppositionsprojekt geschafft, und die MCL ist auf der gesamten Insel vertreten. Als 2003 sehr viele Proyecto-Varela-Mitarbeiter von Fidel ins Gefängnis geworfen wurden, war das Thema erledigt und die MCL ist seitdem stark geschwächt und wird jetzt nach dem Tod ihrer alleinigen Identifikationsfigur völlig zerbröseln.
Na ja, Payá war einer der Mitbegründer dieser im 1988 gegründeten christlichen Befreiungsbewegung. Mir interessiert aber, wer heute hinter der Bewegung steckt, denn Payá und Dr. Biscet leben ja inzwischen nicht mehr. Diese verstecken sich aber, im Internet wenigstens. Dafür werden die Mitglieder in Cuba ihre Gründe haben, obwohl sie bestimmt bei der Seguridad del Estado bekannt sind. Was ist aber mit den europäischen Freunden (deine Aussage) und vermutlich zahlreichere Unterstützer in USA? Müssen die auch anonym bleiben?
Du hättest Recht, wenn du sagen würdest, dass man die MCL-Webseite besser und übersichtlicher gestalten könnte, aber dass sich die MCL-Führung "versteckt", ist ziemlicher Unfug. Die Außendarstellung der MCL einschließlich der Kontakte zu internationalen Medien hat Payá bis zu seinem Tod praktisch immer ganz allein geleistet, seitdem hat seine Tochter (die auch auf der Webseite als Mitglied des Vorstands genannt wird) diese Rolle übernommen. Die Familie Payá ist im Juni "vorläufig" von Havanna nach Miami übergesiedelt. Ob Rosa María Payá dadurch jetzt das Recht verloren hat, als kubanische Oppositionelle aufzutreten, darüber ließe sich streiten. Als MCL-Sprecher (seit 1996) und weiteres Vorstandsmitglied steht ansonsten noch Regis Iglesias in aller Öffentlichkeit, der 2003 verhaftet und als einer der "Gruppe der 75" verurteilt wurde und inzwischen ohne Rückkehrrecht in Madrid lebt, wie die meisten anderen der 2010 nach Spanien ausgeflogenen politischen Gefangenen des Schwarzen Frühlings und ihre Familien. Auch in Florida ist die MCL seit Jahren durch einen Sprecher und viele Anhänger vertreten. Man kann nicht alle Kubaner, die in Miami leben, oder die sich von dort aus politisch für ihre Heimat einsetzen, über einen Kamm scheren und als fanatische Extremisten oder Miami-Fraktion verunglimpfen. In und um Miami gibt es ein enorm breites Spektrum, von Pro-Castro-Gruppen über Sozialdemokraten, Marxisten, Anarchisten, Liberale, Christdemokraten, Batista-Nostalgiker, enttäuschte Revolutionäre, bis hin zu fanatischen Extremisten -- von denen heute nicht mehr viele dieselben gewaltsamen Methoden gutheißen, der auch die Castros ihre Macht verdanken. Die unterschiedlichen Gruppen sind sich gegenseitig nicht grün, die politische Polarisierung in der US-Bevölkerung gibt es genauso auch unter den Kubanoamerikanern. Natürlich hat auch die MCL jede Menge Unterstützer in Europa und den USA, schon allein, weil viele ihrer Führungspersonen in den letzten zehn Jahren ins Exil gedrängt wurden. Aber daran kann ich nichts Geheimes oder Verstecktes finden, damit schmücken sich die diversen Organisationen doch in aller Öffentlichkeit -- wie gesagt, bis zu seiner Amtsübernahme eben auch der heutige spanische Außenminister, der sich jahrelang als persönlichen Freund von Oswaldo Payá bezeichnet hat. Alles andere als ein "anonymer Unterstützer".
CARROMERO SMS 1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Um zum Fall Payá zurückzukommen: Die von mir angesprochenen "europäischen Freunde" sind diejenigen Menschen, die von Carromero und Modig am 22. Juli 2012 (und vielleicht noch danach) angerufen wurden und von ihnen SMS erhalten haben. Der Familie Payá sind die meisten Empfänger bekannt, einige Namen waren auch schon in der Öffentlichkeit: Pablo Casado, María Fuster (zwei der Carromero-Freunde in Spanien), Annika Rigö, Cayetana Muriel (zwei der Modig-Freunde in Schweden), und noch einige mehr. Die wichtigsten Infos sind dann sofort an Oswaldos Bruder Carlos und Regis Iglesias in Madrid weitergegeben worden und anschließend auch an Oswaldos Familie in Havanna gelangt. Das war alles noch, bevor klar war, ob Payá und Cepero noch lebten. Die erste Info war nur: "Auto von hinten gerammt -- die zwei Ausländer im Krankenhaus -- Schicksal der zwei Kubaner unbekannt". In einem normalen Gerichtsprozess hätte die kubanische Staatsanwaltschaft die relevanten Handy-Übermittlungsdaten vorgelegt, die SMS veröffentlicht, Absender und Empfänger als Zeugen gehört, und damit wären die am Tag des Geschehens aufgetauchten und weltweit verbreiteten Gerüchte entweder bestätigt oder ausgeräumt worden. Solange Carromero noch in Kuba inhaftiert war, mussten dann alle den Mund halten und die kubanische Version unterstützen, da er nur als verurteilter Unfallfahrer eine Chance hatte, von Spanien im Rahmen des Rückführungsabkommens aus Kuba ausgeflogen werden zu können. So weit ist, glaube ich, alles unstrittig. Zu deiner Theorie zu Carromeros niedrigen Beweggründen der "Erhöhung der eigenen Glorie": Ohne den Todesfall Payá hätte sich in Europa niemand jemals für Carromeros oder Modigs Kubareise interessiert, ebensowenig wie für die vielen kleinen Unterstützer vor ihnen, die seit Jahren als Touristen ins Land gereist sind und noch nie irgendwo eine Schlagzeile wert waren. Carromero war meiner Meinung nach zwar durchaus aus politischer Überzeugung hilfsbereit, vor allem aber naiv, unvorsichtig und schlecht beraten.
Zitat von Elisabeth im Beitrag #298Eben! Genau deshalb plädiere ich ja dafür, genau hinzusehen und die bekannten Fakten nicht zu ignorieren. Bei den Indizien und Zeugenaussagen liegt jedenfalls verdammt viel im Dunklen, auch bei den wenig glaubwürdigen Erinnerungslücken Aron Modigs -- er müsste ja zumindest sagen können, in welchem Zustand sich seine beiden kubanischen Mitfahrer befanden, als er das Auto verlassen hat. Außer denjenigen, die (aus welchen Gründen auch immer) Zweifel an der offensichtlich lückenhaften offiziellen Version für "abwegig" erklären, fordert meines Wissens niemand, irgendeiner Seite blind zu vertrauen. Die Payá-Seite fordert von Anfang an eine Untersuchung durch unabhängige Experten. Ich weiß nach wie vor nicht, was dagegen sprechen soll. Aber mir ist auch klar, dass es vermutlich nie zur Aufklärung der vielen offenen Fragen kommen wird.
Dennoch geht es mir gegen den Strich, den Verschwörungstheorien über den Unfall bei Bayamo unkritisch Glauben zu schenken.
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