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Per Anhalter reisen und wild campieren?
Bitte um Beratung!
Vor ein paar Tagen erfahre ich von einer lieben Freundin, dass ihre Nichte (19J.) mit ihrem gleichaltrigen Freund eine 3-wöchige Kubareise plant, bei der sie auch das Hinterland kennenlernen wollen. Sie möchten per Autostop reisen und möglichst auf Campingplätzen übernachten, oder - noch besser - überhaupt frei campieren um jungfräuliche Strände und den Urwald kennenzulernen. Da die beiden kein Wort Spanisch können (Englisch ja!) und da es ihre erste Kuba-Reise ist, hätte ich von diesem Vorhaben eher abgeraten.
Meines Wissens sind Campingplätze dünn gesät und eher dem Turismo Nacional vorbehalten. Oder hat sich da etwas geändert? Ist freies Campieren überhaupt erlaubt? Ist Autostoppen von Touristen in Kuba nicht verpönt? Wer sich den Flieger leisten kann, der kann doch auch den Viazul nehmen?
Nun habe ich gehört, die beiden hätten sich speziell darauf vorbereitet und in Deutschland ein Überlebenstraining absolviert.
Als ich einmal auf Cayo Coco in einer romantischen Bucht, ich glaube das war "Playa Flamingo", übernachten wollte, haben mich die Jejenes gefressen und all das Autan war nur wie ein Lockstoff oder Kraftfutter für sie. Gibts da schon was Besseres?
Vielleicht bin ich (60+) zu alt, um von so jungen Leuten ernst genommen zu werden.
Vielleicht bin ich aber auch zu vorsichtig, und ihr seht das halb so schlimm!
Neugierig grüßt Curtido.
#3 RE: Per Anhalter reisen und wild campieren?
"Per Anhalter durch die Galaxis" ist wahrscheinlich einfacher, als in Kuba als "außerirdischer" Yuma-Goldesel kostenlos zu trampen. Selbst Kubaner zahlen für Mitfahrgelegenheiten.
Gegen Mücken hilft das Repelente was man in Kuba bekommt, nicht immer aber immer öfter. Einziges mir bekanntes europäisches wirksames Mittel gegen karibische Moskitos ist "Anti-Brumm" aus der Schweiz.
Kuba hat zwar eine wesentlich geringere Bevölkerungsdichte als Deutschland, dafür aber wahrscheinlich weniger menschenleere Flecken, auf denen man sich unbeobachtet von Chivatones bewegen oder gar ungestört wild campen kann.
Wer jedoch nicht hören will, der muß halt seine Erfahrungen selber machen.
die beiden hätten sich speziell darauf vorbereitet und in Deutschland ein Überlebenstraining absolviert.
Das brauchen sie auch, vor allem wenn sie zwei drittel ihres Urlaubes ohne Geld und ohne Papier durch die Insel (Behörden) streifen müssen. Da sind die Moskitos wahrscheinlich das kleinere Übel.
Pastica
Zitat von Pastica
die beiden hätten sich speziell darauf vorbereitet und in Deutschland ein Überlebenstraining absolviert.
Das brauchen sie auch, vor allem wenn sie zwei drittel ihres Urlaubes ohne Geld und ohne Papier durch die Insel (Behörden) streifen müssen. Da sind die Moskitos wahrscheinlich das kleinere Übel.
Pastica
Dios MIO sind die Beiden nun nur extrem abenteuerlustig , oder einfach nur sehr, sehr naiv
Kein Spanisch aber auf Cuba trampen Viel Spass und wildes Campen ist meines Wissens
verboten, die wenigen Campismos leigen sehr verstreut und sind in der tat eher den Cubaner
vorbehalten.
Und jungfraueliche Straende und Urwaelder, also sie sollten doch mal einen oder mehrere
Reisefuehrer zu Rate ziehen.
was haben sie denn im "Ueberlebenstrainung gelernt Suppe aus tannennadeln und Eicheln kochen,
Huehnern den Hals umdrehen rupfen und kochen
#7 RE: Per Anhalter reisen und wild campieren?
#8 RE: Per Anhalter reisen und wild campieren?
Zitat von TRABUQUERO
Ohne Spanischkenntnisse sich auf "Freie Wildbahn zu begeben.
Übrigens auch gefährlich. Ich habe drüben von genügend Vergewaltigungen junger Mädchen mitbekommen. Erst mitnehmen, dann vergewaltigen, beklauen und aus dem LKW auf die Straße werfen. Und dann noch eine junge Ausländerin mit CUCs in der Tasche!
Egal, ob nun ein Freund dabei ist oder nicht.
#10 RE: Per Anhalter reisen und wild campieren?
Zitat von Curtido
Meines Wissens sind Campingplätze dünn gesät und eher dem Turismo Nacional vorbehalten. Oder hat sich da etwas geändert? Ist freies Campieren überhaupt erlaubt? Ist Autostoppen von Touristen in Kuba nicht verpönt?
Es gibt auch Campingplätze, auf die Ausländer dürfen:
http://www.campismopopular.cu/Campismo_Popular/
http://www.cuba-junky.com/cuba/campismos.htm
http://www.radreise-wiki.de/Kuba
http://www.cubahotelbookings.com/en/sear...ismo-popular/36
Zum Thema freies Campieren auf Kuba siehe hier:
Hallo, am 11 März gehts los (2)
Interpretation A2-Visum
Auf jeden Fall würde ich in diesem Fall aus diversen Gründen die Campismos dem freien Zelten vorziehen.
Als Ausländer in Kuba per Anhalter zu reisen halte ich auch für sehr bizarr. Ein Kubaner, der ausländische Anhalter mitnimmt, kann wahrscheinlich selber Probleme bekommen. Ein Polizist wird wohl kaum glauben, dass der Tourist ein kostenlos mitgenommener Anhalter ist. Da es sich wohl um zwei naturverbundene Abenteurer handelt, halte ich eine Fahrradreise für besser - damit haben einige Forumsmitglieder schon Erfahrungen gemacht und zwar, soweit ich das beurteilen kann, insgesamt positive (siehe auch Link zum Radreise-Wiki oben).
Und: statt eines Überlebenstrainings wäre wohl ein Spanischkurs sinnvoller gewesen.
Also mein Rat:
- Spanischkurs machen
- Fahrräder mitnehmen
- auf Campismos und in den Städten in Casas particulares übernachten
Aber (wie jemand kürzlich in einem anderen Thread treffend anmerkte): Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.
#12 RE: Per Anhalter reisen und wild campieren?
Dazu vielleicht eine kleine Geschichte (hab' ich bis jetzt schon des Öfteren Leuten erzählt die sowas Ähnliches vorhatten):
Man kommt, auf welchem "Irr"weg auch immer gg. Abend zu "uns" nach S.A. de los Banos; evtl. (im Moment ja eher weniger) ist
gerade mal wieder das komplette Städtchen ohne Strom.
Da bekommste wenn's dunkel ist nix mehr; Null und Nix! Keinen der Dich irgendwo hinfährt, nix zu beissen, vielleicht in der Tanke
ein Bier (weit ausserhalb des Dorfs) und und und!
Dann noch ohne Spanisch; vaya!
Die Beiden möcht' ich sehen in so einer Situation; sowas hammse bestimmt nich' mal im "Urwald-Überlebens-Training" geübt!
(Das o.G. würd' ich mal stellvertretend für die gesamte Pampa so oder so ähnlich annehmen! )
#13 RE: Per Anhalter reisen und wild campieren?
Zitat von San_German
und wenn man Pech hat tropische Hitze mit Regen - tropischen Regen, nicht das Getröpfel in Deutschland.
So etwas koennen echte Tramper ab, da ich habe vor einem halben Menschleben ganz andere sachen
erlebt!!! Aber ich habe diese Art des Reisens nicht auf Cuba probiert und wuerde auch jedem davon abraten
fehlende Infrastruktur versuche mir gerade vorzustellen was die beiden ohne Spanischkenntnisse machen
wenn ein LKW Fahrer die z.B> abends bei Dunkelheit irgendwo zwischen Santa Clara und Ciego auf der
Autopista absetzt dort finden die nicht nen Laden der ein paar Flaschen wasser verkauft.
Wenn sie schon unbedingt in der Karibik trampen moechten gibt es da eine Insel die fuer so etwas
wesentlich geeigneter waere.
#17 RE: Per Anhalter reisen und wild campieren?
"Per Anhalter durch die Galaxis" ist wahrscheinlich einfacher, als in Kuba als "außerirdischer" Yuma-Goldesel kostenlos zu trampen.
Der Reisebericht der Beiden hätte auf jeden Fall unschätzbaren Unterhaltungswert.
------------------------------
Meine Erfahrungen hierzu:
1) Ostern 2005 habe ich einen männlichen Touristen aus Österreich aus dem Raum STGO zum Flughafen HAV fahren müssen, weil dieser ohne Geld im Land unterwegs war und kostenlos bei Kubanern übernachtet hat, bis er von einem Kubaner angezeigt worden ist.
Ich habe Ihn auf einer Polizeidienststelle kennengelernt, nachdem man mich zunächst (auch) festgenommen hatte, da ich mit meinem Mietwagen zum Spaß in das Sperrgebiet bei der Guantanamo Bay Naval Base über Feldwege eingefahren bin und dann dummerweise leider an einem Checkpoint bei der Einfahrt des Sperrgebietes gelandet bin ( nur eben aus falscher Richtung ). Dort hat man dann ganz große Augen gemacht und mich dann nach ein paar Stunden in einer Autokolonne - aus wohl 3 Lada-Polizeiwagen - in die Polizeiwache nach Guantanamo gefahren.
Die Entscheidung dort war dann, dass ich den Touristen aus Österreich zum Flughafen HAV fahren soll, da ich ohnehin in die Richtung fahren musste. Er hat dann noch eine weitere Nacht bei mir im Auto übernachtet.
Der zuständige Mitarbeiter der Polizei ( ein ehemaliger Englischlehrer ) fahnd die Geschichte mit dem mittellosen Touristen hochgradig verrückt, er hat aber akzeptiert dass die Touristen ( auch in Bezug auf mich =) machmal auch einen besonderen Spaß haben wollen und dies harmlos ist. Somit wurde für uns beide ein großes Protokoll erstellt und damit waren alle Probleme geregelt.
Real ist dieser Tourist komplett ohne Geld vom Flughafen Havanna durch ganz Kuba gereist, hat Kubaner kennengelernt, die Ihm Essen, Wasser und Unterkunft gewährt haben. Und er wurde kostenlos mitgenommen.
Einer alleinreisenden, jüngeren Frau würde ich dies aber wirklich nicht empfehlen...
2) Es sind mir 2 deutsche Touristinnen bekannt die 2011 für ca. 20 bis 30 CUC Kosten pro Tag und Person gemeinsam das ganze Land per Bus, Bahn und per Autostop bereist haben und nur in Casa Particulars übernachtet haben. Sie wurde niemals bedroht oder von "bösen" Kubaner angegriffen.
Allerdings waren beide auch sehr selbständig, nicht sensibel und keine "Angsthasen".
Unmögliche Männer - die Frauen real missbrauchen - gibt es genauso auch in Deutschland...
3) Das Übernachten in privaten Zelten ist in Kuba eigentlich nicht gestattet. Gerade einer alleinreisenden Frau ist dies nicht zu empfehlen. D.h. zumindest eine Übernachtung in einer Casa Particular ist wichtig. Alles andere funktioniert ...
Zitat
eigentlich nicht gestattet
Was heißt "eigentlich"??
Ist es nun oder ist es nicht?
Rauchen ist eigentlich tötlich
Aber tatsächlich stirbt man sowieso.
#21 RE: Per Anhalter reisen und wild campieren?
Zitat von janZitat
eigentlich nicht gestattet
Was heißt "eigentlich"??
Ist es nun oder ist es nicht?
Rauchen ist eigentlich tötlich
Aber tatsächlich stirbt man sowieso.
Ich kann mir doch nicht jedes Wort von der Auslegungsmöglichkeit genau überlegen...
Meine letzte Information ist :; Freies Übernachten z.B. in einem Zelt am Strand ist in Kuba ausdrücklich verboten, dies auch deshalb weil es ja kostenlos wäre...
Aber wenn man z.B. im Wald weit entfernt von jedweder Kontrollmöglichkeit übernachtet, was soll dann schon passieren ? Zur Not gibt man eine Hoteladresse an, wo man nächste Nacht übernachten wird, wenn man kontrolliert wird und zahlt ein paar CUC als Strafzahlung, ich erwarte nicht, dass deshalb bereits das Visum entzogen wird.
#23 RE: Per Anhalter reisen und wild campieren?
Zitat von San_German
naja im wald - mit Besuch einiger niedlicher Krabbeltiere?
Man muss halt einen tiefen Wassergraben um das Zelt bauen oder auf einer Hängematte zwischen Bäumen schlafen
#25 RE: Per Anhalter reisen und wild campieren?
Ohne Wasser wird aber der tiefe Wassergraben unter Umständen nicht viel helfen.
Und die Hängematte zwischen Bäumen hilft zwar eingeschränkt gegen Krabbeltiere - aber dafür ist sie weniger effizient gegen Fluginsekten als ein Zelt.
Und wenn man schon weit entfernt von jeder Kontrollmöglichkeit kontrolliert wird und ein Hotel angibt - ganz dämlich sind kubanische Kontrollorgane meiner Erfahrung nach auch nicht
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