Zitat von dirk_71 im Beitrag #3

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Zitat von HayCojones

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Apropos -- weiß jemand zufällig, ob der Austrio-Kubaner Erich Brunner noch lebt und eventuell noch in seiner Wohnung in Centro Habana Deutsch unterrichtet?

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Die Welt ist echt klein.. meine bessere Hälfte hatte, als sie noch in Havanna lebte, ihren Deutsch Unterricht bei Herrn Brunner..

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Vielleicht sollte man meine Beitrag verschieben in Presseberichte aus Kuba - dann aber mit Bezug zu diesem Thema...

In der österreichischen Zeitschrift profil Nr 2 des 47. Jg vom 11. Jänner 2016, Seite 26 - 31 ist ein ausführlicher Bericht ( als eine Art Nachruf ) zum außergewöhnlichen Leben von Erich Brunner enthalten. ( Die Zeitschrift habe ich kostenlos auf einem Flug mit Nicki nach Wien erhalten ).

Geboren wurde Erich Brunner 1932 in Wien als Sohn eines schwarzen Kubaners und einer Österreicherin, die zum Zwecke der Visaerlangung für die USA einige Jahre in Kuba gelebt hat - dann aber während Ihrer Schwangerschaft krankheitsbedingt nach Österreich zurückgekehrt ist.

Im Sommer 1942 ist er wegen seiner Hautfarbe aus der Hitlerjugend ausgeschlossen worden und wurde in Folge von seinem Großvater vor weiterer Verfolgung geschützt.

Seine Mutter wurde wegen Ihrer Erkrankung von dem NS-Regime als lebensunwert ermordert und er bekam erst 1951 eine Nachricht von seinem kubanischen Vater, mit einer Einladung nach Kuba. 1952 reiste er dann nach Kuba - wo er im Gegensatz zum Nachkriegsösterreich keine Probleme mehr mit seiner Hautfarbe hatte. Dort hat er neben seinem Vater auch seinen Bruder Francisco kennengelernt, der aus der gleichen Beziehung stammte. In den Jahren bis zur Revolution hat er in Havanna offensichtlich sehr gut gelebt und war auch beruflich erfolgreich.

Nach der Revolution musste er seine sonstigen Geschäfte aufgeben und konnte nur noch als Übersetzer arbeiten - und er blieb in Kuba als er Übersetzungsaufträge der neuen Regierung erhalten hat - und wiederholte Ausreiseanträge unter Hinweis auf seine kubanische Abstammung abgelehnt wurden. In Folge wurde er als "Gusano" beschimpft, hat seitweise seinen Anspruch auf die Libreta verloren und wurde 1970 aus politischen Gründen verhaftet. Im folgenden Gerichtsverfahren wurde er dann aber nur zur Annahme einer Stelle als staatlicher Übnersetzer verpflichtet.

1994 wurde er dann vom ORF entdeckt, als dort eine Dokumentation über Kuba gedreht wurde. Nachdem er den Wunsch geäußert hat, nochmals seine Heimat Österreich zu besuchen, haben die Einwohner aus seinem ehemaligen Wohnort Rudersdorf ein Flugticket nach Wien gekauft und Ihn zum Besuch eingeladen.

2014 ist Brunner dann verstorben - er wollte in Österreich beerdigt werden - seine Urne befindet sich aber noch in Havanna. Der kubanische Staat will für die Überstellung der Urne nach Österreich mehrere 1000 Euro haben, was die finanziellen Möglichkeiten seiner Kinder überfordert.

Sein Sohn lebt mittlerweile in Spanien, seine Tocher Victoria lebt aber in Graz in seiner alten Heimat. Die Ausreise nach Europa war für seine Kinder kein Problem, da Erich Brunner seine österreichische Staatsbürgerschaft nie aufgegeben hat und deshalb auch seine Kinder einen österreichischen Pass haben.

Zitat von Timo im Beitrag #10

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Aber warum konnte er denn nicht ausreisen, wenn er doch auch einen Ösi-Pass hatte?

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In den Zeitschrift profil wird dies wie folgt begründet, wobei die dortigen Ausführungen nicht zwingend richtig oder vollständig sein müssen: Er hatte einen kubanischen Vater, also ist er Kubaner nach kubanischem Recht. Die österreichischen Gesetze haben ein Doppelstaatsbürgerschaft aber damals nicht zugelassen. Also hätte er seine österreichische Staatsbürgerschaft aufgeben müssen, und erst danach einen kubanischen Pass und eine kubanische Ausreisegenehmigung beantragen müssen.
Darauf hat er sich aus vernünftigen Gründen nicht eingelassen - seine Kinder in Europa sind sicherlich dankbar dafür.

Zitat von jojo1 im Beitrag #11

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In den Zeitschrift profil wird dies wie folgt begründet, wobei die dortigen Ausführungen nicht zwingend richtig oder vollständig sein müssen:

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Und.

Zitat

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In der österreichischen Zeitschrift profil Nr 2 des 47. Jg vom 11. Jänner 2016, Seite 26 - 31 ist ein ausführlicher Bericht ( als eine Art Nachruf ) zum außergewöhnlichen Leben von Erich Brunner enthalten. ( Die Zeitschrift habe ich kostenlos auf einem Flug mit Nicki nach Wien erhalten ).

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