Der in Berlin und Barcelona lebende Kubaner Dey Jastrow hat für das Berliner Magazin-Projekt "true" einen langen Artikel darüber geschrieben, wie er sich vom Kuba des homophoben "Nachahmers" Fidel und des exekutionsfreudigen Che schrittweise entfremdet und sich sein Bild der Heimat seit der Ausreise nach Berlin 1999 gewandelt hat. Eine gekürzte Fassung ist auf der true-Homepage zu lesen:

Zitat von true, Juni 2011

---

Das Kuba, das (m)ich verließ
… So lernte ich selbst 1990 einen ehemaligen Leibwächter Fidel Castros kennen, der mir die Titel der „Lieblingslektüren“ des Comandante verriet … darunter Hitlers "Mein Kampf".

---

Zum Thema Kuba gibt es dort außerdem noch einen Artikel über den zu Lebzeiten in seiner Heimat unterdrückten Dokumentarfilmer Nicolás Guillén Landrián und einen über die Verleihung des Gaddafi-Menschenrechtspreises an Fidel Castro.

Fidel hat das Buch schon lange vor seiner Zeit auf der Pinieninsel gelesen -- wie auch Bücher anderer zentraler Figuren der Weltgeschichte, die er während seiner Schul- und Uni-Jahre studiert hat. Für die schriftliche Fassung der Moncada-Verteidigungsrede war es ihm natürlich besonders nützlich. Ich glaube nicht, dass Skierka "Mein Kampf" irgendwo erwähnt. In seinem Vorwort zur deutschen Buchausgabe zu "Die Geschichte wird mich freisprechen", wo der Hinweis erst recht hingehören würde, findet sich dazu kein Iota. Und Atatürk hatte seine Revolution schon längst hinter sich, als "Mein Kampf" erschienen ist.