Antonio José Ponte - Aus den Ruinen verbannt

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17.02.2008 09:23 (zuletzt bearbeitet: 17.02.2008 09:48)
avatar  Moskito
#1 Antonio José Ponte - Aus den Ruinen verbannt
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
Antonio José Ponte - Aus den Ruinen verbannt
Unbequem und unerqünscht: Ponte

Die 17. Buchmesse in Havanna will, unter den strengen Augen des Regimes, eine Brücke zwischen spanischsprachiger Literatur aus Lateinamerika und Europa bauen. Der Schriftsteller Antonio José Ponte bleibt Zaungast.


"Was ist passiert? Warum ist das passiert? Warum geht alles kaputt? Warum so viele Ruinen? Warum ist eine Stadt wie Havanna verwüstet, ohne dass ein Krieg oder eine Naturkatastrophe schuld daran wären?" Diese Fragen beschäftigen den kubanischen Schriftsteller Antonio José Ponte, der inzwischen in Spanien im Exil lebt, seit langem.

[...]

http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,3126559,00.html


In Antwort auf:

(...)

In dem Dokumentarfilm "Die neue Kunst, Ruinen zu bauen", der im vergangenen Jahr in deutschen Kinos lief, führt Antonio José Ponte die Zuschauer durch die Ruinen Havannas – nicht ahnend, dass der Film zu einem Dokument seines vorläufigen Abschieds von der Insel werden sollte. Seit mehr als einem Jahr lebt er im Exil in Madrid, nachdem ihm nach einem Auslandsaufenthalt die Wiedereinreise nach Kuba verweigert wurde.



(...)

S


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17.02.2008 09:42 (zuletzt bearbeitet: 17.02.2008 09:47)
avatar  Moskito
#2 RE: Antonio José Ponte - Aus den Ruinen verbannt
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Rey/Reina del Foro
Ach ja, dazu fällt mir spontan ein kurzer Dialog mit pepino ein:
Zitat von Moskito
Ein paar Fragen, die sich mir beim Ansehen des Filmes stellten:
Wie geht es den Protagonisten eigentlich heute? Sog. \\'konterrevolutionäre Äußerungen\\' sind ja in Kuba nicht gerade erwünscht, und gewisse behördliche Reaktionen wären also durchaus denkbar.
Wurden sie für ihr Risiko anständig bezahlt? Erhalten sie einen Teil des Erlöses aus der Vermarktung des Dokus?
Wussten sie, dass der Film auch in Kuba gezeigt werden sollte? So frei wie manche Äußerungen fallen, drängen sich mir doch Zweifel auf, vor allem, wenn man weiß, dass Kubaner sich so gut wie nie öffentlich politisch kritisch äußern...
https://www.kubaforen.de/topic-threaded.p...message=7547772

Zitat von pepino
politisch äußern sich nur 2 protagonisten nicanor und ponte. wobei nicanor schon 6 jahre im zuchthaus verbracht hat, selbst auf
cuba hat er in seinem hohem alter nicht mehr mit bestraffung zu rechnen. ponte konnte auf eine initiative vieler schriftsteller
ausreisen, er lebt jetzt in madrid.
https://www.kubaforen.de/topic-threaded.p...message=7547843


Ganz folgenlos war die Teilnahme an dem Film offensichtlich nicht:
In Antwort auf:
Antonio José Ponte selbst muss sich ebenfalls mit vollendeten Tatsachen abfinden und arrangieren. Ob und wann er seine Heimat Kuba wieder sehen wird, steht noch in den Sternen. Sein Lebensmittelpunkt ist vorerst Madrid – sein Haus in Havanna wurde nach seiner Ausreise vom Staat konfisziert. Drei Familien haben dort ein zu Hause gefunden.

http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,3126559,00.html

S


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17.02.2008 11:36 (zuletzt bearbeitet: 17.02.2008 11:37)
#3 RE: Antonio José Ponte - Aus den Ruinen verbannt
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Rey/Reina del Foro
Zitat von Moskito
Ganz folgenlos war die Teilnahme an dem Film offensichtlich nicht:

Und? Welches Verhalten findest du verwerflicher? Das Pontes, sich kritisch über die Situation in seinem Land zu äußern oder das der kubanischen Regierung, einen alten Mann wegen ebensolcher öffentlicher Kritik aus dem Land auszusperren?
--
La vida debería ser amarilla... amar y ya.

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17.02.2008 12:54
avatar  santiaguero aleman ( gelöscht )
#4 RE: Antonio José Ponte - Aus den Ruinen verbannt
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santiaguero aleman ( gelöscht )


Ich habe den Eindruck, dass viele Kubaner unheimlich naiv sind und von Wirtschaft keine Ahnung haben. Wer sich für solch einen Film hergibt, ist meiner Meinung nach unheimlich dumm.
Wie sah denn Havanna Vieja vor der Revolution aus? In einem interessanten Artikel im Condor-Bordjournal 2005 stand, dass in den letzten 100 Jahren nicht allzu viel gemacht wurde. Es existierten bereits ausgearbeitete Pläne unter Batista für den Abriss von Vieja und Vedado und den Aufbau eines „little New York“. Die Pläne wurden nach der Revolution Gott sei Dank beerdigt.
Wie jeder weiß, gab es bis dahin außer Zuckerrohr, Tabak und Prostitution nicht viel auf Kuba. Dann bauten sie Schulen, neue Werke usw. und es fehlten sie Kapazitäten für Wohnhäuser. In den 80er Jahren wurde Habana Vieja zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Weitere Unterstützung von der UNESCO gab es allerdings wenig, auch weil die USA ihre Mitgliedsbeiträge nicht zahlte. So fing Kuba mit kleinen Schritten selber an. Unterstützung kam seit dem von einigen europäischen Staaten, Kanada und privaten Sponsoren. Das erste Mal war ich 1993 in Kuba und sah mit leichtem Entsetzen Habana Vieja. 12 Jahre später waren einige Straßen aber nicht wieder zu erkennen. Jeder der es sehen wollte sah die Fortschritte. Natürlich ist die Rekonstruktion von Gesamt-Havanna ein Jahrhundertwerk. Und wenn sie an einem Ende fertig sind, können sie am anderen Ende wieder anfangen, allein wegen des Klimas.

Viele Bewohner der Altstadt sind in ihrer Meinung zur Rekonstruktion durchaus gespalten. Auf der einen Seite wollen sie die Modernisierung, auf der anderen Seite auch nicht, weil sie wissen, wenn modernisiert wird, müssen sie womöglich ausziehen, um lebenswerte Zustände zu schaffen. Ausziehen wollen sie aber auf keinen Fall.
Bisher muss man den Kubanern großen Respekt zollen, dass sie einen gelungenen Kompromiss aus Wohnen, Kommerz (zur Finanzierung der Rekonstruktion) und Kultur gefunden haben, von dem man heutzutage in D träumt.

Deswegen muss man aber solche kritische Leute nicht davonjagen, sie entlarven sich ja selber.
Wenn anschließend in seine Wohnung drei Familien einziehen konnten, hat er ein hübsches Gehalt bekommen.

Saludos


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17.02.2008 12:57
#5 RE: Antonio José Ponte - Aus den Ruinen verbannt
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Forums-Senator/in

Zitat von santiaguero aleman
Ich habe den Eindruck, dass viele Kubaner unheimlich naiv sind und von Wirtschaft keine Ahnung haben. Wer sich für solch einen Film hergibt, ist meiner Meinung nach unheimlich dumm.
Wie sah denn Havanna Vieja vor der Revolution aus? In einem interessanten Artikel im Condor-Bordjournal 2005 stand, dass in den letzten 100 Jahren nicht allzu viel gemacht wurde. Es existierten bereits ausgearbeitete Pläne unter Batista für den Abriss von Vieja und Vedado und den Aufbau eines „little New York“. Die Pläne wurden nach der Revolution Gott sei Dank beerdigt.
Wie jeder weiß, gab es bis dahin außer Zuckerrohr, Tabak und Prostitution nicht viel auf Kuba. Dann bauten sie Schulen, neue Werke usw. und es fehlten sie Kapazitäten für Wohnhäuser. In den 80er Jahren wurde Habana Vieja zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Weitere Unterstützung von der UNESCO gab es allerdings wenig, auch weil die USA ihre Mitgliedsbeiträge nicht zahlte. So fing Kuba mit kleinen Schritten selber an. Unterstützung kam seit dem von einigen europäischen Staaten, Kanada und privaten Sponsoren. Das erste Mal war ich 1993 in Kuba und sah mit leichtem Entsetzen Habana Vieja. 12 Jahre später waren einige Straßen aber nicht wieder zu erkennen. Jeder der es sehen wollte sah die Fortschritte. Natürlich ist die Rekonstruktion von Gesamt-Havanna ein Jahrhundertwerk. Und wenn sie an einem Ende fertig sind, können sie am anderen Ende wieder anfangen, allein wegen des Klimas.
Viele Bewohner der Altstadt sind in ihrer Meinung zur Rekonstruktion durchaus gespalten. Auf der einen Seite wollen sie die Modernisierung, auf der anderen Seite auch nicht, weil sie wissen, wenn modernisiert wird, müssen sie womöglich ausziehen, um lebenswerte Zustände zu schaffen. Ausziehen wollen sie aber auf keinen Fall.
Bisher muss man den Kubanern großen Respekt zollen, dass sie einen gelungenen Kompromiss aus Wohnen, Kommerz (zur Finanzierung der Rekonstruktion) und Kultur gefunden haben, von dem man heutzutage in D träumt.
Deswegen muss man aber solche kritische Leute nicht davonjagen, sie entlarven sich ja selber.
Wenn anschließend in seine Wohnung drei Familien einziehen konnten, hat er ein hübsches Gehalt bekommen.
Saludos


Alles haarsträubender Unsinn ...

... erst informieren, dann posten ...


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17.02.2008 13:07
avatar  santiaguero aleman ( gelöscht )
#6 RE: Antonio José Ponte - Aus den Ruinen verbannt
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santiaguero aleman ( gelöscht )

Zitat von Rafael_70
Zitat von santiaguero aleman
Ich habe den Eindruck, dass viele Kubaner unheimlich naiv sind und von Wirtschaft keine Ahnung haben. Wer sich für solch einen Film hergibt, ist meiner Meinung nach unheimlich dumm.
Wie sah denn Havanna Vieja vor der Revolution aus? In einem interessanten Artikel im Condor-Bordjournal 2005 stand, dass in den letzten 100 Jahren nicht allzu viel gemacht wurde. Es existierten bereits ausgearbeitete Pläne unter Batista für den Abriss von Vieja und Vedado und den Aufbau eines „little New York“. Die Pläne wurden nach der Revolution Gott sei Dank beerdigt.
Wie jeder weiß, gab es bis dahin außer Zuckerrohr, Tabak und Prostitution nicht viel auf Kuba. Dann bauten sie Schulen, neue Werke usw. und es fehlten sie Kapazitäten für Wohnhäuser. In den 80er Jahren wurde Habana Vieja zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Weitere Unterstützung von der UNESCO gab es allerdings wenig, auch weil die USA ihre Mitgliedsbeiträge nicht zahlte. So fing Kuba mit kleinen Schritten selber an. Unterstützung kam seit dem von einigen europäischen Staaten, Kanada und privaten Sponsoren. Das erste Mal war ich 1993 in Kuba und sah mit leichtem Entsetzen Habana Vieja. 12 Jahre später waren einige Straßen aber nicht wieder zu erkennen. Jeder der es sehen wollte sah die Fortschritte. Natürlich ist die Rekonstruktion von Gesamt-Havanna ein Jahrhundertwerk. Und wenn sie an einem Ende fertig sind, können sie am anderen Ende wieder anfangen, allein wegen des Klimas.
Viele Bewohner der Altstadt sind in ihrer Meinung zur Rekonstruktion durchaus gespalten. Auf der einen Seite wollen sie die Modernisierung, auf der anderen Seite auch nicht, weil sie wissen, wenn modernisiert wird, müssen sie womöglich ausziehen, um lebenswerte Zustände zu schaffen. Ausziehen wollen sie aber auf keinen Fall.
Bisher muss man den Kubanern großen Respekt zollen, dass sie einen gelungenen Kompromiss aus Wohnen, Kommerz (zur Finanzierung der Rekonstruktion) und Kultur gefunden haben, von dem man heutzutage in D träumt.
Deswegen muss man aber solche kritische Leute nicht davonjagen, sie entlarven sich ja selber.
Wenn anschließend in seine Wohnung drei Familien einziehen konnten, hat er ein hübsches Gehalt bekommen.
Saludos

Alles haarsträubender Unsinn ...
... erst informieren, dann posten ...



bitte konkret
z. B. die zeichnungnen von batistas Plänen gibt es noch



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17.02.2008 13:17
avatar  paula
#7 RE: Antonio José Ponte - Aus den Ruinen verbannt
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erfahrenes Mitglied

Zitat von santiaguero aleman

Wie jeder weiß, gab es bis dahin außer Zuckerrohr, Tabak und Prostitution nicht viel auf Kuba.

Wie jeder weiß, gibt es heute nicht viel mehr


Weitere Unterstützung von der UNESCO gab es allerdings wenig, auch weil die USA ihre Mitgliedsbeiträge nicht zahlte.

Finanzielle Unterstützung gibt es für den Weltkulturerbe-Status von der Unesco keine.


Bisher muss man den Kubanern großen Respekt zollen, dass sie einen gelungenen Kompromiss aus Wohnen, Kommerz (zur Finanzierung der Rekonstruktion) und Kultur gefunden haben, von dem man heutzutage in D träumt.

Bin heilfroh, daß in Deutschland nicht solch Zustände herrschen.



Wenn anschließend in seine Wohnung drei Familien einziehen konnten, hat er ein hübsches Gehalt bekommen.

Quatsch, wenn du den Film gesehen hast, dann weißt du, daß er gar nichts mehr in Cuba veröffentlichen durfte. Und außerdem müssen die Familien deren Häuser zusammengekracht sind ja irgendwo hin. Es geschieht ja fast täglich daß Häuser in Havanna zusammenbrechen und Menschen unter sich begraben, was ist denn daran falsch diese Zustände zu kritisieren?




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17.02.2008 13:52
avatar  santiaguero aleman ( gelöscht )
#8 RE: Antonio José Ponte - Aus den Ruinen verbannt
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santiaguero aleman ( gelöscht )

Zitat von paula
Zitat von santiaguero aleman

Wie jeder weiß, gab es bis dahin außer Zuckerrohr, Tabak und Prostitution nicht viel auf Kuba.
Wie jeder weiß, gibt es heute nicht viel mehr
Weitere Unterstützung von der UNESCO gab es allerdings wenig, auch weil die USA ihre Mitgliedsbeiträge nicht zahlte.
Finanzielle Unterstützung gibt es für den Weltkulturerbe-Status von der Unesco keine.

Doch z. B. sehr gute Ärzte, weswegen ich 2005 auf Kuba war. Von denen kann sich manche/r Professor/in hier eine Scheibe abschneiden!!!

Bisher muss man den Kubanern großen Respekt zollen, dass sie einen gelungenen Kompromiss aus Wohnen, Kommerz (zur Finanzierung der Rekonstruktion) und Kultur gefunden haben, von dem man heutzutage in D träumt.
Bin heilfroh, daß in Deutschland nicht solch Zustände herrschen.

In Sachsen werden zur Zeit bloß in einigen Städten (noch intakte) Häuser aus der Gründerzeit gnadenlos abgerissen, ohne Rücksicht auf Denkmalsschutz. In Dresden scheißt man beim Bau der Elbebrücke auch auf UNESCO-Welterbe und Bürgerprotest.
nur nebenbei


Wenn anschließend in seine Wohnung drei Familien einziehen konnten, hat er ein hübsches Gehalt bekommen.
Quatsch, wenn du den Film gesehen hast, dann weißt du, daß er gar nichts mehr in Cuba veröffentlichen durfte. Und außerdem müssen die Familien deren Häuser zusammengekracht sind ja irgendwo hin. Es geschieht ja fast täglich daß Häuser in Havanna zusammenbrechen und Menschen unter sich begraben, was ist denn daran falsch diese Zustände zu kritisieren?




Ich bin überhaupt nicht gegen Kritik. Ganz im Gegenteil, sie sollte aber sachlich sein. Wenn man solch einen Film macht, sollte man auch verschiedenen Seiten betrachten. Das viele Schulen, Krankenhäuer usw. gebaut wurden, kam überhaupt nicht vor. Kuba war und ist nun einmal kein reiches Deutschland, auch weil D so reich ist. Daran denken manche in D nicht!! Hier werden jetzt Krankenhäuser zugemacht, zuviele Betten.


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17.02.2008 15:07 (zuletzt bearbeitet: 17.02.2008 15:10)
avatar  Moskito
#9 RE: Antonio José Ponte - Aus den Ruinen verbannt
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Rey/Reina del Foro
Zitat von ElHombreBlanco
Zitat von Moskito
Ganz folgenlos war die Teilnahme an dem Film offensichtlich nicht:

Und? Welches Verhalten findest du verwerflicher? Das Pontes, sich kritisch über die Situation in seinem Land zu äußern oder das der kubanischen Regierung, einen alten Mann wegen ebensolcher öffentlicher Kritik aus dem Land auszusperren?

Es geht mir darum, zu hinterfragen, wie weit das Verantwortungsbewusstsein von Journalisten bzw. Filmemachern über den Wunsch nach verkaufbaren Stories hinausgeht. Erinnert sei dabei an den Fall Fu Xiancai im Jahre 2006 in China:
In Antwort auf:
Solche Interviews haben einfach keine guten Folgen

Gelähmt haben sie ihn, mundtot gemacht noch nicht: Fu Xiancai

14. Juni 2006 Selbst gelähmt ist Fu Xiancai noch unbeugsam. „Ich werde sie verklagen und gegen die korrupten Funktionäre kämpfen, solange ich lebe“, sagt der Kritiker des Drei-Schluchten-Dammes auf dem Krankenbett. Seine Angreifer und die Polizei wollten ihn zum Schweigen bringen. Es ist ihnen nicht gelungen. Zwar kann Fu Xiancai seine Arme nicht mehr bewegen, auch seine Beine nicht, weil sie ihm einen Halswirbel brachen, doch: „Ich kann den Mund bewegen und reden.“ Sein Sohn hält ihm das Telefon ans Ohr. Er fühlt keinen Schmerz, hat großen Lebenswillen. „Ich werde weiterleben.“
Daß der hinterhältige Schlag ins Genick mit einer Eisenstange oder einem schweren Knüppel mit einem Interview in einem ARD-Bericht zu tun hat, ist für ihn klar. Er kennt die Praktiken in China nur zu gut.
[...]
http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437B...n~Scontent.html

Es ist allgemein bekannt, dass in Ländern, in denen Meinungsfreihit und andere Menschenrechte hinter den Belangen der Machthaber zurücktreten müssen, systemkritische Äußerungen mitunter fatale Folgen mit sich führen können. Für die ausländischen Filmteams sind die Risiken überschaubar und mit der Ausreise in der Regel abgeschlossen. Zurück bleiben die mutigen Protagonisten, die sich einerseits schutzlos staatlichen Repressionen ausgesetzt sehen, andererseits nicht mal am materiellen Erfolg der Werke beteiligt werden.

Ich fand den Film sehr sehenswert, doch das Gefühl, dass hier Menschen um des Filmemachers Erfolg wegen benutzt wurden, ließ sich nicht gänzlich abstellen.

S


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17.02.2008 15:45
avatar  jan
#10 RE: Antonio José Ponte - Aus den Ruinen verbannt
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jan
Rey/Reina del Foro

das Verantwortungsbewusstsein von Journalisten bzw. Filmemachern

Bei Gurke?

17.02.2008 15:45 (zuletzt bearbeitet: 17.02.2008 15:47)
avatar  pepino
#11 RE: Antonio José Ponte - Aus den Ruinen verbannt
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ponto durfte schon vor erscheinen des filmes nicht ausreisen . er hat den film vor veröffentlichung gesehen und "abgenommen ". ponto ist schon vor
veröffentlichung des filmes ausgereist aufgrund der oben beschriebenen initiative. also nicht immer alles glauben was im internet steht .

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18.02.2008 11:56 (zuletzt bearbeitet: 18.02.2008 11:59)
avatar  Moskito
#12 RE: Antonio José Ponte - Aus den Ruinen verbannt
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Rey/Reina del Foro
In Antwort auf:
er hat den film vor veröffentlichung gesehen und "abgenommen ".

Also selbst schuld?
In Antwort auf:
ponto ist schon vor
veröffentlichung des filmes ausgereist

Mag sein, aber NACH der Veröffentlichung des Filmes durfte er nicht mehr zurück nach Kuba und verlor sein Haus, oder irre ich da?

S


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18.02.2008 12:11 (zuletzt bearbeitet: 18.02.2008 12:16)
avatar  pepino
#13 RE: Antonio José Ponte - Aus den Ruinen verbannt
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Top - Forenliebhaber/in
Zitat von Moskito
In Antwort auf:
er hat den film vor veröffentlichung gesehen und "abgenommen ".

Also selbst schuld?
In Antwort auf:
ponto ist schon vor
veröffentlichung des filmes ausgereist

Mag sein, aber NACH der Veröffentlichung des Filmes durfte er nicht mehr zurück nach Kuba und verlor sein Haus, oder irre ich da?


http://www.literaturfestival.com/bios1_1_6_1313.html

"Gast des ilb 2007
Antonio José Ponte wurde 1964 im kubanischen Matanzas geboren. Er arbeitete zunächst als Hydraulik-Ingenieur, später als Professor für Literatur, Drehbuchautor, Essayist und Schriftsteller. 1999 lebte er, ausgestattet mit einem EU-Stipendium, im portugiesischen Porto. Obwohl Pontes frühe Gedichte und Essays 1991 und 1995 noch mit staatlichen Preisen ausgezeichnet worden waren, wurde er 2003 aus der Nationalen Schriftsteller- und Künstlervereinigung Kubas ausgeschlossen, und seine Texte wurden nicht mehr zur Veröffentlichung zugelassen. Jedes öffentliche Amt war ihm verwehrt. Seit 2006 lebt er in Madrid und darf nicht mehr in sein Heimatland zurückkehren. Er war für die in Madrid erscheinende, regimekritische Zeitschrift »Encuentro de la Cultura Cubana« in beratender Funktion tätig und ist derzeit einer ihrer Direktoren. Außerdem veröffentlicht er u.a. regelmäßig in der in den USA herausgegebenen digitalen Literaturzeitschrift »La Habana Elegante«.
Ponte zählt zu den eigenwilligsten kubanischen Kulturschaffenden. Sein bedeutendster Essay ist »El abrigo de aire« (1995; Ü: Unterstand in der Luft), in dem er den Missbrauch des Werks des kubanischen Freiheitskämpfers und Schriftstellers José Martí zur ideologischen Legitimation der Revolution und der Regierung Fidel Castros geißelt, sowie die Bereitschaft von Schriftstellern und Literaturkritikern, diesen Missbrauch zu unterstützen. Weitere Essays erschienen u.a. in dem auch ins Französische übersetzten Band »Las comidas profundas« (1997; Ü: Die tiefgründigen Mahlzeiten). Ponte bezeichnet sich selbst als Inhaber eines imaginären Lehrstuhls für »Ruinologie«. Der Verfall Havannas zieht sich seit seinem 1997 erschienenen Gedichtband »Asiento en las ruinas« (Ü: Sitzplatz in den Ruinen) wie ein roter Faden durch seine Arbeiten. Seine Kurzgeschichte »Un arte de hacer ruinas« (2000; Ü: Die Kunst, Ruinen zu erschaffen) aus dem auch ins Englische übersetzten Band »Cuentos de todas partes del imperio« (2000; Ü: Kurzgeschichten aus allen Teilen des Imperiums) erzählt von einem Architekturstudenten, der seine Doktorarbeit über Zwischengeschosse schreiben will. Gemeinsam mit seinem Doktorvater durchstreift er zunächst längst unbewohnbare Häuser Havannas, um schließlich in das weitverzweigte Tunnelsystem unter der Stadt vorzudringen, das von Castro für den Verteidigungsfall angelegt wurde, während an der Oberfläche immer mehr Häuser einstürzten. Je weiter der Student in diese Unterwelt vordringt, desto fantastischer wird die Geschichte. »Um seine politische Macht zu legitimieren, sagt Fidel Castro ständig, uns drohe eine Invasion der US-Amerikaner. Um diesen Diskurs architektonisch zu legitimieren, muss die Stadt so aussehen, als sei sie bereits überfallen und bombardiert worden«, sagt Ponte in dem Dokumentarfilm »Die neue Kunst, Ruinen zu bauen« (Deutschland, 2006), in dem er den Zuschauer als Interviewpartner durch die Ruinen Havannas führt. Auch Pontes neuestes, in Spanien verlegtes Werk »La fiesta vigilada« (2007; Ü: Das überwachte Fest) befasst sich mit der Zerstörung Havannas.
© internationales literaturfestival berlin
"

http://kunstmann.txt.de/Kunstmann/TXTSIA...sé-Ponte

"Antonio José Ponte, geboren 1964, ist In ge nieur, Professor für Literatur, Dreh buchautor, Schriftsteller. 2003 aus dem kubanischen Schriftstellerverband ausgeschlossen, lebt Ponte seit 2006 im Exil in Madrid. Er ist Herausgeber der Exilzeitschrift Encuentro de la cultura habana und veröffentlicht seit 1997 regelmäßig Essays, Gedichte und Erzählungen. Foto: Pedro Portal"



moskito meinst du wirklich das der mann keine eigene meinung hat und nicht weiss was er tut ? vielleicht ist auch das dickgedruckte ein grund warum er in der schönsten diktatur der welt nicht
mehr so beliebt ist.
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18.02.2008 12:26
avatar  user_k ( gelöscht )
#14 RE: Antonio José Ponte - Aus den Ruinen verbannt
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user_k ( gelöscht )

Ich finde den Film Sehenwert, und irgendmal wird als Refernz für die zukunftige generationen sein. Ich bin ein Ruinologo... das fand ich super


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18.02.2008 12:28 (zuletzt bearbeitet: 18.02.2008 12:29)
avatar  ehemaliges mitglied ( gelöscht )
#15 RE: Antonio José Ponte - Aus den Ruinen verbannt
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ehemaliges mitglied ( gelöscht )
Zitat von santiaguero aleman


Ich bin überhaupt nicht gegen Kritik. Ganz im Gegenteil, sie sollte aber sachlich sein. Wenn man solch einen Film macht, sollte man auch verschiedenen Seiten betrachten. Das viele Schulen, Krankenhäuer usw. gebaut wurden, kam überhaupt nicht vor. Kuba war und ist nun einmal kein reiches Deutschland, auch weil D so reich ist. Daran denken manche in D nicht!! Hier werden jetzt Krankenhäuser zugemacht, zuviele Betten.




1945,13 Jahre vor der Revolution in Cuba, wie reich war Deutschland zu jener Zeit?? Woher kommt der "Reichtum"?

Fast 50 Jahre komunistische (sozialistische)Misswirtschaft, Bonzenklüngel etc. haben das aus Cuba gemacht was es heute ist.


Salu2

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18.02.2008 17:49
avatar  pepino
#16 RE: Antonio José Ponte - Aus den Ruinen verbannt
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Top - Forenliebhaber/in

Zitat von santiaguero aleman
Zitat von paula
Zitat von santiaguero aleman

Wie jeder weiß, gab es bis dahin außer Zuckerrohr, Tabak und Prostitution nicht viel auf Kuba.
Wie jeder weiß, gibt es heute nicht viel mehr
Weitere Unterstützung von der UNESCO gab es allerdings wenig, auch weil die USA ihre Mitgliedsbeiträge nicht zahlte.
Finanzielle Unterstützung gibt es für den Weltkulturerbe-Status von der Unesco keine.

Doch z. B. sehr gute Ärzte, weswegen ich 2005 auf Kuba war. Von denen kann sich manche/r Professor/in hier eine Scheibe abschneiden!!!

Bisher muss man den Kubanern großen Respekt zollen, dass sie einen gelungenen Kompromiss aus Wohnen, Kommerz (zur Finanzierung der Rekonstruktion) und Kultur gefunden haben, von dem man heutzutage in D träumt.
Bin heilfroh, daß in Deutschland nicht solch Zustände herrschen.

In Sachsen werden zur Zeit bloß in einigen Städten (noch intakte) Häuser aus der Gründerzeit gnadenlos abgerissen, ohne Rücksicht auf Denkmalsschutz. In Dresden scheißt man beim Bau der Elbebrücke auch auf UNESCO-Welterbe und Bürgerprotest.
nur nebenbei


Wenn anschließend in seine Wohnung drei Familien einziehen konnten, hat er ein hübsches Gehalt bekommen.
Quatsch, wenn du den Film gesehen hast, dann weißt du, daß er gar nichts mehr in Cuba veröffentlichen durfte. Und außerdem müssen die Familien deren Häuser zusammengekracht sind ja irgendwo hin. Es geschieht ja fast täglich daß Häuser in Havanna zusammenbrechen und Menschen unter sich begraben, was ist denn daran falsch diese Zustände zu kritisieren?




Ich bin überhaupt nicht gegen Kritik. Ganz im Gegenteil, sie sollte aber sachlich sein. Wenn man solch einen Film macht, sollte man auch verschiedenen Seiten betrachten. Das viele Schulen, Krankenhäuer usw. gebaut wurden, kam überhaupt nicht vor. Kuba war und ist nun einmal kein reiches Deutschland, auch weil D so reich ist. Daran denken manche in D nicht!! Hier werden jetzt Krankenhäuser zugemacht, zuviele Betten.


ich denke es gibt schon genug filme zur beweihräucherung der revolution und über die zauberhafte renovierung von havanna vieja .
ich habe auch nicht das gefühl das wir in deutschland zu wenig krankenhausbetten haben.



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19.02.2008 21:03
avatar  santiaguero aleman ( gelöscht )
#17 RE: Antonio José Ponte - Aus den Ruinen verbannt
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santiaguero aleman ( gelöscht )

Zitat von pepino

ich denke es gibt schon genug filme zur beweihräucherung der revolution und über die zauberhafte renovierung von havanna vieja .
ich habe auch nicht das gefühl das wir in deutschland zu wenig krankenhausbetten haben.


Ich bin deiner Meinung Filme zur Beweihräucherung sind Quatsch. Aber man soll doch auf beiden Seiten mit der schwarz-weiß-Malerei aufhören. Und wenn deutsche Filmemacher ins Ausland fahren und mit Unterstützung einiger Leuten von dort dem (Gastgeber-)Land sagen was sie falsch machen, was sie richtig und besser zu machen haben sollen dann geht mir das auf den Docht!!!
Ich glaube, jeder im Forum kennt die Probleme in Vieja und den anderen Stadtteilen aus eigenen Erlebnissen.

Du warst anscheinend lange nicht mehr in einem deutschen Krankenhaus. Sei froh!! Vor ein paar Jahren wurde ich in Berlin von einem Zivi (als es sie noch gab) aufgenommen, da keine Schwester und kein Arzt Zeit hatte.

Und zu dem Vergleich kubanische und deutsche Krankenhäuser kann ich eine ganz nette Story aus dem Jahr 1993 zum Besten geben...






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20.02.2008 01:22 (zuletzt bearbeitet: 20.02.2008 01:23)
avatar  pepino
#18 RE: Antonio José Ponte - Aus den Ruinen verbannt
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Top - Forenliebhaber/in
Zitat von santiaguero aleman
Zitat von pepino

ich denke es gibt schon genug filme zur beweihräucherung der revolution und über die zauberhafte renovierung von havanna vieja .
ich habe auch nicht das gefühl das wir in deutschland zu wenig krankenhausbetten haben.


Ich bin deiner Meinung Filme zur Beweihräucherung sind Quatsch. Aber man soll doch auf beiden Seiten mit der schwarz-weiß-Malerei aufhören. Und wenn deutsche Filmemacher ins Ausland fahren und mit Unterstützung einiger Leuten von dort dem (Gastgeber-)Land sagen was sie falsch machen, was sie richtig und besser zu machen haben sollen dann geht mir das auf den Docht!!!
Ich glaube, jeder im Forum kennt die Probleme in Vieja und den anderen Stadtteilen aus eigenen Erlebnissen.

Du warst anscheinend lange nicht mehr in einem deutschen Krankenhaus. Sei froh!! Vor ein paar Jahren wurde ich in Berlin von einem Zivi (als es sie noch gab) aufgenommen, da keine Schwester und kein Arzt Zeit hatte.

Und zu dem Vergleich kubanische und deutsche Krankenhäuser kann ich eine ganz nette Story aus dem Jahr 1993 zum Besten geben...




hast du den film gesehen ?

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20.02.2008 01:32 (zuletzt bearbeitet: 20.02.2008 01:33)
#19 RE: Antonio José Ponte - Aus den Ruinen verbannt
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Rey/Reina del Foro
Zitat von pepino
hast du den film gesehen ?
Bleib ruhig, Pepino, es wird immer wieder Leute geben, die Äpfel mit Birnen vergleichenSelbst wenn er den Film gesehen hat, ändert das an meiner vorherigen Aussage nichts
Toleranz als gesellschaftliche Tugend wird meist von denen gefährdet, die unter ihren Schutz fallen...

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20.02.2008 09:00
avatar  Alf
#20 RE: Antonio José Ponte - Aus den Ruinen verbannt
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Alf
Top - Forenliebhaber/in

In Antwort auf:
Du warst anscheinend lange nicht mehr in einem deutschen Krankenhaus. Sei froh!! Vor ein paar Jahren wurde ich in Berlin von einem Zivi (als es sie noch gab) aufgenommen, da keine Schwester und kein Arzt Zeit hatte.

Und zu dem Vergleich kubanische und deutsche Krankenhäuser kann ich eine ganz nette Story aus dem Jahr 1993 zum Besten geben...


Ich war letztes Jahr in einem und ein Vergleich mit den Zuständen in Cuba verbietet sich eigentlich.


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20.02.2008 10:27
avatar  santiaguero aleman ( gelöscht )
#21 RE: Antonio José Ponte - Aus den Ruinen verbannt
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santiaguero aleman ( gelöscht )

Zitat von Alf
In Antwort auf:
Du warst anscheinend lange nicht mehr in einem deutschen Krankenhaus. Sei froh!! Vor ein paar Jahren wurde ich in Berlin von einem Zivi (als es sie noch gab) aufgenommen, da keine Schwester und kein Arzt Zeit hatte.
Und zu dem Vergleich kubanische und deutsche Krankenhäuser kann ich eine ganz nette Story aus dem Jahr 1993 zum Besten geben...

Ich war letztes Jahr in einem und ein Vergleich mit den Zuständen in Cuba verbietet sich eigentlich.


Ich meinte nicht die materiellen Zustände in den Krankenhäusern ...
Diese sind sicher wesentlich besser in D als in Kuba, obwohl sich dort in den letzten zwei Jahren sehr viel getan haben soll bei der Ausstattung mit MRT, CT usw.
Aber die Technik ist es nicht allein...
Ich hatte in den letzten Jahren das "Glück" sehr oft hier in einem Krankenhaus meine Zeit zu verbringen. Da kann Stories erzählen!!! Wobei ich den Ärzten und Schwestern ausdrücklich keine Schuld geben möchte, bei diesem Arbeitsstress, den sie haben!!!

Wie gesagt war ich Juni 1993 nach einem Verkehrsunfall in Havanna für eine Woche im Krankenhaus. Obwohl sie kaum noch etwas hatten, keine Bindfäden u. a. (auch weil D nichts mehr lieferte, wie humanitär!!) wurde ich den Umständen entsprechend sehr gut versorgt. Noch heute großen Dank!!!
Dazu war die gesamte Behandlung kostenlos!! (damals galten noch diese Bestimmungen).
Nachdem ich mit meinen planmäßigen gebuchten Rückflug an einem Sonnabend wieder in D ankam, empfing mich obligatorischer Regen. Dadurch weichten natürlich die Verbände auf. Am Sonntag wollte ich meine Verbände in der Rettungsstelle in unserem Krankenhaus (im Osten unseres heiligen Vaterlandes) erneuern lassen. (ich naiver Träumer )
Die Auskunft war: Wir behandeln Sie nicht! Sie haben keine Überweisung von der Krankenkasse!
Nachdem ich ihm beinahe mein lädiertes Gipsbein ins Gesicht drücken wollte und unter lautem Protest erbarmte er sich meiner, dabei sich noch über die aufgeweichten (durch deutschen Regen!) Verbände und das mitgegebene Röntgenbild dümmlicherweise zu amüsieren.
Übrigens: Der Arzt, der mich später ambulant weiter behandelte, lobte ausdrücklich die Arbeit der kubanischen Ärzte!!!

Das sind die kleinen Unterschiede...



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20.02.2008 10:37 (zuletzt bearbeitet: 20.02.2008 10:39)
#22 RE: Antonio José Ponte - Aus den Ruinen verbannt
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Rey/Reina del Foro
Zitat von santiaguero aleman
Ich hatte in den letzten Jahren das "Glück" sehr oft hier in einem Krankenhaus meine Zeit zu verbringen. Da kann Stories erzählen!!! Wobei ich den Ärzten und Schwestern ausdrücklich keine Schuld geben möchte, bei diesem Arbeitsstress, den sie haben!!!

Wie gesagt war ich Juni 1993 nach einem Verkehrsunfall in Havanna für eine Woche im Krankenhaus.

Toll aus einem einzigen Krankenhausaufenthalt, in dem du als Yuma einigermaßen ordentlich behandelt wurdest, ziehst du den Schluss, in Kuba gäbe es weniger Probleme in den KKHs, als in Deutschland? Armer Tor! In Kuba gibt es überhaupt keine Versorgung durch medizinisches Personal, von der eigentlichen Behandlung abgesehen. Die Pflege der Patienten muss größtenteils von den Angehörigen geleistet werden, die dann Tag und Nacht am Bett des Patienten wachen und ihn mit Essen, Bettwäsche usw. versorgen. Die hygienischen Zustände sind hundsmiserabel. Und nein, an total versifften Toiletten ist nicht das US-Embargo schuld!
--
La vida debería ser amarilla... amar y ya.

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21.02.2008 00:43
avatar  santiaguero aleman ( gelöscht )
#23 RE: Antonio José Ponte - Aus den Ruinen verbannt
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santiaguero aleman ( gelöscht )

Zitat von ElHombreBlanco
Zitat von santiaguero aleman
Ich hatte in den letzten Jahren das "Glück" sehr oft hier in einem Krankenhaus meine Zeit zu verbringen. Da kann Stories erzählen!!! Wobei ich den Ärzten und Schwestern ausdrücklich keine Schuld geben möchte, bei diesem Arbeitsstress, den sie haben!!!
Wie gesagt war ich Juni 1993 nach einem Verkehrsunfall in Havanna für eine Woche im Krankenhaus.

Toll aus einem einzigen Krankenhausaufenthalt, in dem du als Yuma einigermaßen ordentlich behandelt wurdest, ziehst du den Schluss, in Kuba gäbe es weniger Probleme in den KKHs, als in Deutschland? Armer Tor! In Kuba gibt es überhaupt keine Versorgung durch medizinisches Personal, von der eigentlichen Behandlung abgesehen. Die Pflege der Patienten muss größtenteils von den Angehörigen geleistet werden, die dann Tag und Nacht am Bett des Patienten wachen und ihn mit Essen, Bettwäsche usw. versorgen. Die hygienischen Zustände sind hundsmiserabel. Und nein, an total versifften Toiletten ist nicht das US-Embargo schuld!



1993 war der einzige Unterschied zwischen mir und den 7 Kubanern auf meinem Zimmer ein kleines Stück Fleisch auf meinem Mittagsteller, was ich aber auch gemerkt habe und es saublöde fand. Ich wollte es teilen, sie lehnten aber ab. Ansonsten wurden alle gleich behandelt und es wurde auf dem Zimmer alles geteilt, was zusätzlich an Nahrung aufs Zimmer kam. Vom Krankenhaus gab es am Morgen ein Brötchen, etwas zu trinken, mittags Bohnen mit Reis, abends Reis mit Bohnen, teilweise auch etwas mit Möhren für alle.

Ich weiß sehr wohl, das in den kubanischen Krankenhäusern es auch sehr viele Probleme gibt. Du hast sie ja auch geschildert. Aber ständig schwarz-weiß malen, dort alles schwarz - hier alles weiß - ist auch nicht das richtige.

Durch meine vielen Aufenthalte in hiesigen Krankenhäusern und damit gewonnener Erfahrung konnte ich öfters Schwester und Ärzte auf Fehler in der Behandlung hinweisen. Auch ein tolles Gefühl, vor allem wenn man Ruhe braucht!!!
Und wenn man in D von einer international angesehenen Prof. Dr. med. und einem Dr. für große Erfolge die man im Selbstversuch mit einer Therapie (bei der die Industrie und diese Prof. Dr. nichts verdienen) bei einer bis jetzt nicht heilbaren schweren Krankheit (mit Schulmedizin) ausgelacht und nicht ernst genommen wird (das in einem mit Patienten voll besetzten Saal), dann denkt man sich seinen Teil.

Dagegen konnte ich in Kuba mit einem Prof. Dr. offen und völlig ohne Vorbehalte darüber reden.

Das sind die kleinen Unterschiede...
In Kuba dreht sich doch nicht alles ums Geld...

Mit meiner eigenen Therapie und neu gefundenen sehr guten Ärzten (die gibt es natürlich auch in diesem Lande!!!), die noch den Eid des Hippokrates kennen, geht es mir wieder top und brauche obige Ärzte nicht mehr!!

Warum hast Du nicht auf den zweiten Teil reagiert?




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21.02.2008 07:55 (zuletzt bearbeitet: 21.02.2008 08:42)
avatar  Berni ( gelöscht )
#24 RE: Antonio José Ponte - Aus den Ruinen verbannt
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Berni ( gelöscht )
Zitat von pepino
________________________________________________________________________________________________
ich denke es gibt schon genug filme zur beweihräucherung der revolution und über die zauberhafte renovierung von havanna vieja .
ich habe auch nicht das gefühl das wir in deutschland zu wenig krankenhausbetten haben.
________________________________________________________________________________________________

Hallo Pepino,

nenne mir doch bitte drei Filme über die "zauberhafte Renovierung" aus den letzten Jahren? Ich kenne keinen und würde mich dafür interessieren.
Berni

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22.02.2008 19:31
avatar  paula
#25 RE: Antonio José Ponte - Aus den Ruinen verbannt
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erfahrenes Mitglied


[quote="santiaguero aleman]Warum hast Du nicht auf den zweiten Teil reagiert?

[/quote]


Ich kann dafür reagieren: Du bist im falschen Thread


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