Gemeinsam für einen ökologischen Feminismus

05.10.2007 23:20
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#1 Gemeinsam für einen ökologischen Feminismus
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Cubaliebhaber/in

Gemeinsam für einen ökologischen Feminismus
Beigesteuert von Uta Herrmann
Saturday, 25. November 2006
Letzte Aktualisierung Monday, 10. September 2007

Deutsche und kubanische Frauen gründeten vor zehn Jahren
das Projekt »Ecomujer« Erstveröffentlichung am 14.11.2006 im "Neuen Deutschland"
Ein Bericht von Uta Herrmann
Einen internationalen Austausch über Frauen- und Umweltfragen zu etablieren, war der Anspruch derer, die 1996
»Ecomujer« ins Leben riefen. Über den Dialog hinaus entwickelte sich eine umfangreiche Solidaritätsarbeit.
Für Irene Zimmermann war Solidarität schon immer Herzenssache. »Für Kuba interessierte ich mich in den 90er Jahren
sehr«, erzählt die 57-Jährige, die als Sachbearbeiterin an der Universität Magdeburg arbeitet. »Nebenbei« ist sie eine der
zwei Sprecherinnen des Vereins »Ecomujer«, der dieser Tage sein zehnjähriges Bestehen feiert.
Eine Freundin erzählte ihr damals begeistert vom Arbeitsaufenthalt in Kuba und brachte die Idee mit, einen internationalen
Austausch zu Frauen- und Umweltfragen zu beginnen. Irene Zimmermann war sofort dafür. Weitere Frauen fanden sich.
Und weil für die Arbeit auch Spendengelder benötigt wurden, gründeten sie schließlich 1996 die ökologische
Frauenvereinigung »Ecomujer«.
Zwei Jahre zuvor, 1994, waren erste Kontakte zu Dozentinnen an der Pädagogischen Hochschule im kubanischen Pinar
del Rio geknüpft worden. Die Bewegungstherapeutin Monika Schierenberg, 51, aus Düsseldorf war damals mit einer
Solidaritätsbrigade der Freundschaftsgesellschaft Berlin – Kuba zu einem Arbeitsaufenthalt in die westliche Provinz
der Insel gereist. Ein Jahr später traf man sich auf der Konferenz des kubanischen Frauenverbandes (FMC) in Havanna
und sprach konkreter über eine Zusammenarbeit von deutschen und kubanischen Frauen. Wieder zu Hause, begann
Schierenberg den Verein mit aufzubauen. Erste Anlaufpunkte waren Düsseldorf und Magdeburg. »So war es auch von
Anfang an ein Ost-West-Produkt, was Mitte der 90er Jahre nicht so einfach und selbstverständlich war, auch nicht bei
Frauenprojekten«, erinnert sich die zweite Vereinssprecherin.
Im März 1996 startete mit dem Seminar »Frauen und Umwelt vor den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts« in Pinar
del Rio die erste gemeinsame Aktion der Frauen aus Deutschland und Kuba. Versuche, Frauen aus anderen
europäischen Ländern und aus Lateinamerika für die Teilnahme zu gewinnen, scheiterten unter anderem an kurzen
Vorbereitungszeiten und fehlenden Geldern. Aus dem ursprünglichen Anspruch eines internationalen wurde ein etwas
bescheidenerer deutsch-kubanischer Austausch. Seitdem fanden alle zwei Jahre gemeinsam vorbereitete Seminare mit
Vorträgen, Besichtigungen, Arbeitsgruppen und Exkursionen an der Pädagogischen Hochschule in Pinar del Rio statt.
Wichtig war den Teilnehmerinnen, für ein neues Verständnis von Natur und Umwelt einzutreten. Daher waren
Grundsatzthemen, wie die Rolle der Frauen in der Landwirtschaft und beim Umweltschutz, Ökotourismus, Gentechnik,
Ökofeminismus, Energiewende und auch ganzheitliche Umwelterziehung oft Schwerpunkte der Treffen. Auch die konkrete
Umsetzung in der Kommune, in Schulen oder Kindereinrichtungen wurde debattiert. Die Umgestaltung des Hofes der
Grundschule Carlos Hidalgo etwa wurde dadurch zu einem gemeinsamen Projekt von »Ecomujer«, Schülern, Lehrern und
Eltern. Mit mehr Grün und Spielmöglichkeiten für Kinder soll er zukünftig für alle Bewohner des Stadtteils offen sein.
»Auch wenn wir viel Zeit, Energie und Geld investieren, kommen wir ohne Spenden nicht aus«, meint Monika
Schierenberg. »Vor allem auch, wenn es darum geht, alle zwei Jahre zwischen unseren Umweltseminaren eine
Kubanerin nach Deutschland einzuladen.« Das hat bisher geklappt. Seit 1997 waren vier Frauen hier, sprachen in
verschiedenen Städten nicht nur zu ökologischen Fragen, sondern auch über Entwicklungen in Kuba. In Deutschland
besuchten sie Umwelt- und Frauenprojekte, Schulen und Kitas und lernten so das Land ein wenig kennen. »Die Idee,
dass sich aus solchen Besuchen kontinuierliche Kontakte zwischen der kubanischen Hochschule und einer ähnlichen
Einrichtung in Deutschland entwickeln könnten, konnten wir leider noch nicht realisieren«, stellte die Vereinssprecherin
fest, als die deutsche Ecomujer-Gruppe sich Ende Oktober in Berlin traf.
Auch wenn die Frauen nach zehn Jahren darüber nachdenken, neue Wege zu gehen, neue Formen der Zusammenarbeit
zu finden, ist man sich doch einig, die Frauen aus dem Westen Kubas mit einzubeziehen. Nicht nur, weil »Ecomujer« ihr
gemeinsames Projekt ist. Zu viele persönliche Beziehungen sind in den vergangenen Jahren entstanden. »Ich bin da zu
Hause, bin eine von ihnen«, sagt Irene Zimmermann, die dieses Gefühl des Zusammenhalts aus DDR-Zeit noch gut kennt
und heute vermisst. »Mein Engagement für Kinder, Eltern und Lehrer dort ist ein wichtiger, neuer Teil meines Lebens
geworden«, ergänzt Astrid Schmied. Die 57-jährige Düsseldorfer Lehrerin wird für einige Wochen wieder zur »Companera
Astrid«, wenn sie im Februar 2007 an der Grundschule unterrichtet und mit am Schulhof weiterarbeitet. »Nach meinem
ersten Kuba-Besuch habe ich meine Schule mit anderen Augen gesehen und festgestellt, wie gut wir es eigentlich
haben.«
Ähnlich erging es der 38-jährigen Corinna Renz aus Neuss, als sie mit »Ecomujer« im Februar diesen Jahres erstmals
nach Kuba flog. »Vieles, was bei uns selbstverständlich ist, schätze ich nun mehr«, sagt sie, beeindruckt davon, mit wie
wenig sich die Kubaner zu helfen wissen. Mehr noch habe sie deren Freundlichkeit und Menschlichkeit fasziniert. Auch
die anderen »Ecomujer«-Mitglieder zehren noch lange von ihrem Einsatz auf der Insel. Die Rentnerin Erika Schulz aus
Kremmen etwa, die mit einem Koffer voll gesammelter Brillen einreiste, oder Gabriele Kegler, die im nächsten Jahr Bilder
über »Ecomujer«-Reisen in Dessau ausstellen will.
EcoMujer - Frauen und Umwelt
http://www.ecomujer.org Powered by Joomla! Generiert: 5 October, 2007, 21:13


gefunden von
Johannes

Gruss
Barbara y Johannes

"Die Torheit begleitet uns in allen Lebensperioden.
Wenn einer weise scheint, liegt es daran,
dass seine Torheiten seinem Alter und seinen Kräften angemessen sind."
Francois Duc de La Rochefoucauld

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