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Hallo, ich bin Dama
Hallo liebe Kuba-Freaks,
einige von euch haben schon einiges von mir kennengelernt, da möchte ich meinen Background etwas genauer darstellen, damit für die Zukunft diejenigen, die eh keinen Bock haben auf meine Einstellung, sich wenigstens sagen wir -jeden zweiten Kommentar- sparen.
Dafür verspreche ich, dass ich die Sextouris und Profitheinis hier im Forum nicht allzuoft meiner messerscharfen Analyse aussetze.
Zu meiner Einstellung:
die kubanische Realität ist für mich beileibe nicht das Amen für die menschliche Entwicklung, mit vielen Dingen bin ich nicht einverstanden, aber die kubanische Politik ist zweifellos menschlicher und ehrlicher als die unserer gegenwärtigen deutschen Regierung, die ohne wirtschaftliche Not Millionen ihrer Bürger in unwürdige Arbeitsverhältnisse zwingt, von denen kein Mensch, geschweige denn eine Familie, ernährt werden kann.
Viele Kubaner fordern von ihrem Staat, dass er ihnen Lebensverhältnisse biete wie beispielsweise in Deutschland.
Leider vergisst er dabei, dass der kunanische Staat, nicht zuletzt der Blockadepolitik nicht nur der USA, sondern auch der EU geschuldet, nur einen Bruchteil des deutschen Staatseinkommens zu verzeichnen hat.
Im Verhältnis zum Staatseinkommen sorgt der kubanische Staat sehr gut für seine Bürger (ins Verhältnis gesetzt würde der deutsche Staat jedem Bürger ein Haus mit Swimmingpool subventionieren, wobei natürlich Klagen zu erwarten wären, dass der Pool nur zwölf und nicht zwanzig Meter misst).
Meiner Meinung nach wird Kuba mehr und mehr in Dialog treten mit anderen Ländern, denen es weitgehend vertrauen kann, und mehr und mehr die Restriktionen lösen, die - besonders seit dem Niedergang der Sowetunion - angesichts weltweiter Isolation zum Erhalt der kubanischen Souveränität notwendig waren.
Damit vertrete ich eine wenig populäre, für mich aber nicht verhandelbare Einstellung zur kubanischen Politik.
Es ist so etwas wie ein Grundvertrauen, das ich gegenüber der deutschen Politik nicht habe.
Ich wünschte mir ja auch, es wäre anders...
Damit habe ich die Grenzen meiner Kompromissbereitschaft angezeigt und hoffe, dass diese Grenzen akzeptiert werden.
Besos Dagmar
Zitat von damaDie Restriktionen dien(t)en also einzig und allein dem Erhalt der kubanischen Souveränität????
und mehr und mehr die Restriktionen lösen, die - besonders seit dem Niedergang der Sowetunion - angesichts weltweiter Isolation zum Erhalt der kubanischen Souveränität notwendig waren.
Schöner Trost für die Opfer!
Wird sie sicher gewaltig freuen, dass ihr Leiden nicht umsonst war und letztlich einer guten Sache diente.
#3 RE: Hallo, ich bin Dama
oh mannu Dama, jetzt lehnst Dich aber weit ausm Fenster... nicht verhandelbar - ja diese Einstellung lob ich mir - da wird vieles Erreicht.
Cuba ist toll, wenn Du zur Nomenklatura gehörst oder ein gutgehendes Negocio hast oder besser beides.
Aber egal willkommen im Forum der Verliebten, Entliebten, politisch Verfolgten und Cubaliebhaber/innen
Ernesto
(
gelöscht
)
#4 RE: Hallo, ich bin Dama
Die PDS-Tante, die zu meinem Kumpel sagte, er wolle wohl dazu beitragen, "das kubanische Volk zu unterdrücken", nur weil er erzählt hatte, dass er "geschäftlich" in Havana sei?
Dieselbe PDS-Tante, die erzählte, dass sie seit 8 Wochen in Havana sei, aber dann kleinlaut fragte: "Sagt mal Jungs, ich hatte keine Zahnpasta mit, könnt ihr mir einen Tip geben, wo ich hier sowas kriegen kann?"
@chavalito:
lies doch mal das Buch: IM FADENKREUZ:KUBA
Dann wird vielleicht deutlicher, dass dieses kleine Land sich im ständigen Kriegszustand befindet, und dass der innere Friede inclusive der Sorglosigkeit, mit der wir uns alle dort bewegen und den Freuden des Lebens nachgehen können, alles andere als selbstverständlich sind.
Mit Opfer meinst du wahrscheinlich die gutgenährten, selbstbewussten, unverschämten, ständig singenden und lachenden Menschen, die in Cuba leben?
Saludos Dagmar
@Ernesto:
Warst du der andere?
Stimmt, ich erinnere mich, wenn ich auch (leider) nicht aus Hamburg komme, bestimmt keine Flasche Rotwein hatte (den einzig genießbaren gibt es in AI-Hotels ab 4 Sterne) und die Geschichte zweieinhalb Jahre her ist.
An die Frage mit der Zahnpasta erinner ich mich, wobei ich zu der Zeit allerdings erst vier Wochen in Cuba, und erst seit 10 Tagen in Havanna war.
Ich erinnere mich auch, dass ich es fast geschafft habe, sein ganzes Weltbild umzukrempeln, wovor er sich aber rechtzeitig und fluchtartig gerettet hat, um "ein paar chicken aufzureißen", die ihm das Anbaggern sicher leichter gemacht haben dürften.
Saludos Dagmar
In Antwort auf:Dagmar, unabhängig von übereinstimmenden oder konträren (politischen) Einstellungen bedaure ich jeden Menschen, der sich dem lebenslangen Lern-/Erkenntnisprozess entzieht. Das ist das Ende jeglicher persönlicher Entwicklung.
nicht verhandelbare Einstellung
Schreib doch noch ein bischen über deine Kubaerfahrung. Welche Orte kennst du außerhalb Havannas? Wie lange/oft warst du dort? usw.
Zitat von damaGeradezu erschütternd, wie man nach 10 Monaten Kuba immer noch solch ein Maß an Realitätsblindheit an den Tag legen kann!
Mit Opfer meinst du wahrscheinlich die gutgenährten, selbstbewussten, unverschämten, ständig singenden und lachenden Menschen, die in Cuba leben?
Mal ganz abgesehen vom unterirdischen moralischen Niveau dieser Aussage.
Zitat von dama
@Ernesto:
Warst du der andere?
Stimmt, ich erinnere mich, wenn ich auch (leider) nicht aus Hamburg komme, bestimmt keine Flasche Rotwein hatte (den einzig genießbaren gibt es in AI-Hotels ab 4 Sterne) und die Geschichte zweieinhalb Jahre her ist.
An die Frage mit der Zahnpasta erinner ich mich, wobei ich zu der Zeit allerdings erst vier Wochen in Cuba, und erst seit 10 Tagen in Havanna war.
Ich erinnere mich auch, dass ich es fast geschafft habe, sein ganzes Weltbild umzukrempeln, wovor er sich aber rechtzeitig und fluchtartig gerettet hat, um "ein paar chicken aufzureißen", die ihm das Anbaggern sicher leichter gemacht haben dürften.
Saludos Dagmar
Joo, ich war der andere. Und Deine Zeitangaben sind auch richtig. Das mit dem "Weltbild umkrempeln" hast Du allerdings falsch in Erinnerung, mein Kumpel war lediglich geschockt über Deine Weltfremdheit, die so gar nicht zu Deiner selbstbewussten Erscheinung passte. Und das mit dem "ein paar chicken aufreissen" stimmt auch nicht, wir sind (wie immer) brav in's Hotel. Chicken essen wir in Kuba nur - der Platz an dem wir Dich getroffen haben, nennen wir deshalb auch "Chicken Station N. 1".
In Antwort auf:
Das mit dem "Weltbild umkrempeln" hast Du allerdings falsch in Erinnerung, mein Kumpel war lediglich geschockt über Deine Weltfremdheit, die so gar nicht zu Deiner selbstbewussten Erscheinung passte.
Dass passt ja zum dem Weltbild welches sie hier zur Schau stellt..
In Antwort auf:
die kubanische Realität ist für mich beileibe nicht das Amen für die menschliche Entwicklung, mit vielen Dingen bin ich nicht einverstanden, aber die kubanische Politik ist zweifellos menschlicher und ehrlicher als die unserer gegenwärtigen deutschen Regierung, die ohne wirtschaftliche Not Millionen ihrer Bürger in unwürdige Arbeitsverhältnisse zwingt, von denen kein Mensch, geschweige denn eine Familie, ernährt werden kann.
Hallo zusammen
Werte Dama was ist ehrlicher an der Kubanischen Regierung??
Ich glaube du solltest mal deine Augen öffnen und einmal hier mit Forenmitglieder dich unterhalten welche Ehrlichkeit
Sie z.B. mit den kub. Behörden gemacht haben!
Unsere Politik ist bestimmt nicht die beste aber ich behaupte allermals besser wie die in Kuba!
Glaube mir ich habe seit 1989 damit zu tun!
Polito
Und in D. eine zentralbeheizte Wohnung, Arztkosten bezahlt, wofür der Dr. die Tarife von Privatpatienten berechnen kann!
Sozialhilfe usw.
In Berlin laufen viel Afrikaner/innen rum, die gern hier sind.
5 Jahre sind möglich. 5 Jahre connection mit netten Berlinern
Komm her carino, hier hats viele
Für Moskito und alle, die nicht nur ätzend sind, noch etwas mehr zu meiner Kuba-Historie:
War Anfang 2005 das erste mal da, mit 2 Wochen Las Terrazas/Playas del Este, zehn Tagen Trinidad und drei Wochen Havanna im Reiseplan.
In Havanna habe ich meinen ersten novio kennengelernt und gleich meine ersten traumatischen Abock-Erfahrungen gemacht. Die Großmutter meines Liebsten hat sich beim obligatorischen Verwandtschaftsbesuch an meiner Tasche zu schaffen gemacht, als ich mir von irgendeinem Primo interessiert das im Umbau befindliche Nebenzimmer habe
zeigen lassen.
Das hätte ja an sich schon gereicht, aber einen Tag vor meiner Abreise hatte ich die halbe Familie zum Essen eingeladen, die dann einen WC-Aufenthalt ihrerseits genutzt haben, um für die andere Hälfte der Familie Pizza zum Mitnehmen zu bestellen (CUC).
Heute wunderts mich nicht mehr, aber damals habe ich doch heiße Tränen geweint vor Enttäuschung.
Doch die Liebe zu Cuba und meinem novio überwog, und so verkaufte ich alles, was ich hatte (war nicht allzu viel), kündigte meine Wohnung und begab mich mit den zur Heirat erforderlichen Papieren und 4000 € wiederum nach Cuba mit dem festen Vorsatz, meinen Novio zu heiraten, die Revolution zu verteidigen und für immer in Cuba zu leben.
Will jemand, dass ich weitererzähle?
Besos Dagmar
Eine Diktatur macht keine Politik.Sie herrscht ohne jeden Kompromiss-ohne jede Oposition.
Es ist seit jahrtausenden und jahrhunderten dasselbe Spiel.Angst verbreitet Schrecken.Schrecken verbreitet Angst.Wer nicht gehorcht,wird beseitigt.Es gibt und gab noch nie eine gute Seite der Diktatur.Es gab immer nur ,die Einschüchterung durch gewalt;und eine vorbestimmte Gehirnwäsche von Kleinauf.Wir kennen das ja nur zu gut aus der geschichte Adolf Hitlers,der noch nicht einmal ein Deutscher war.
Das Führungsindivideum -besitzt eine unglaubliche Kraft und Führungsfähigkeiten,Die auch vor dem Morden nicht haltmacht.Deswegen war es schon immer sehr schwer solche Leute von der Macht fernzuhalten.
Und es funktioniert bis heute.
Deshalb sind Diktaturen,ja auch so schwer,mit demonstrationen.Oder Worten zu Besiegen.
Sie kennen nur eines Ich bin und das ist Gesetz.Alles andere wird vernichtet.
Yabalu den die Sonne küsst
Hab jetzt echt schon gedacht, alle würden mich auflaufen lassen, danke jogni und ernesto, also dann erzähl ich weiter:
Er (mein novio) hat mich mit einer Ron-Fahne und seinem Nachbarn vo Varadero abgeholt, mit blondgefärbtem Schnurrbärtchen.
In Havanna angekommen, teilte er mir mit, der Nachbar würde nur den Sonderpreis von hundert CUC verlangen, auf meinen verwirrten Einwand hin, ich hätte am Flughafen noch nicht soviel eingetauscht, wurde ich, noch bevor ich die von meinem "novio" angemietete Wohnung in Augenschein nehmen konnte, zum Hotel Nacional gekarrt, wo ich die Möglichkeit hatte, schnell das erforderliche Kleingeld einzutauschen.
Soweit ernüchtert, ging es dann an die Übergabe der Geschenke.
Im Flugzeug hatte ich noch eine teure Armbanduhr für meinen Liebsten gekauft, zu alledem.
Er taxierte und sortierte alles fachmännisch, zu einem Dank hingegen ließ er sich nicht herab.
Fortan war ich nun seinen Plänen ausgesetzt, die eine Übergabe meiner Devisen an ihn vorsahen, während es nur einen Schlüssel für besagte, übrigens sehr schöne Wohnung gab, aber da hatte er mich falsch eingeschätzt.
Mit dem wenigen Spanisch, das ich konnte, erstritt ich mir einen eigenen Schlüssel und bin fortan meine eigenen Wege gegangen, weil ich mein geliebtes Cuba ja nicht wegen eines Flegels aufgeben wollte.
Ich habe mich mit ihm auseinandergesetzt;(in meinen größten Wutphasen habe ich immer das meiste Spanisch gelernt), und bin um den Preis großer Heimlichtuerei in mein eigenes Apartment gelangt, wo ich endlich meinen "novio" aussperren und ignorieren konnte.
Zwischendurch war ich in Cancun, um ein neues Visum zu kriegen.
Als ich zurückkam, hatte er die ganze Wohnung, alle Möbel umgeräumt, ich denk mal, er dachte, ich wär so blöd, einen Teil meines Geldes für zwei Tage in Havanna zu lassen.
Aber das ist alles nur Spekulation.
Jedenfalls war es sein Pech (und mein Glück), dass er sich in mich verliebt hatte.
Aber für mich war das schon zu spät und er hatte das Nachsehen.
Meiner wirtschaftlichen Existenz und vieler Illusionen beraubt kehrte ich, immer noch voller Liebe zu Cuba, nach Deutschland zurück.
Soll ich weitererzählen?
besos Dagmar
Zitat von damaGemessen an den vielen (vor allem politischen) Illusionen, die für dich in der Zukunft noch zerplatzen werden, ist das bisher geschilderte nur ein Klacks.
und vieler Illusionen beraubt kehrte ich ........
Aber erzähl weiter. Brauchst doch nicht ständig zu fragen.
#24 RE: Hallo, ich bin Dama
In Antwort auf:
In Havanna angekommen, teilte er mir mit, der Nachbar würde nur den Sonderpreis von hundert CUC verlangen,
Na das nenn ich doch mal einen wirklichen "Sonderpreis"für den Transfer VAR-HAV! Wie gut wenn man "Freunde" hat!
Und 4000€ für ein Leben in Kuba? Du hast meinen Respekt! Selbst die Härtesten hier würden wohl kaum mehr als ein Jahr damit auskommen...
Bin auf jeden Fall gespannt wie die Geschichte weitergeht...
#25 RE: Hallo, ich bin Dama
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