Im Nabel der Revolution in Santa Clara

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11.03.2007 04:50
#1 Im Nabel der Revolution in Santa Clara
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Forums-Senator/in

http://www.perspektive89.com/2007/02/25/..._in_santa_clara

Im Nabel der Revolution in Santa Clara

Einige Wochen sind vergangen, seit ich in meinem Studienort Santa Clara angekommen bin. Diese erste Zeit war durchzogen von frustrierenden und nervigen Erlebnissen und einigen kleinen Lichtblicken. So ziemlich alles, was an Warnungen in meinem studentischen Kuba-Führer stand, hat sich bewahrheitet.

Ein Nachtrag zu Bogotá: Als Einführung zu meiner Reise habe ich Ché Guevaras „Motorcycle Diaries“, also seine Reisetagebücher, gelesen. Mit seinem Freund Alberto besuchte Ché im Sommer 1952 die Haupstadt Kolumbiens und schrieb dazu Folgendes (ich las die englische Version):

Quote:
„There is more repression of individual freedom here than in any other country we’ve been to, the police patrol the streets carrying rifles and demand your papers every few minutes, which some of them read upside down.“

Ein ähnliches Bild hatte ich in meiner letzten Mail auch geschildert und ich war erstaunt zu lesen, dass dieser Zustand offensichtlich schon über 50 Jahre fortbesteht. Nachdem ich im Kuba des 21. Jahrhunderts angekommen bin, könnte ich mir aber durchaus vorstellen, dass dieses Land mittlerweile den Spitzenplatz einnimmt, was die Unterdrückung seiner Bewohner angeht.

[...]

Lektion 1:Warten!

Ich habe noch nie so viel Zeit mit Warten verbracht wie hier! Man muss überall warten und immerzu. Am Bus, in der Bank, im „Supermarkt“, beim Essen, bei Gesprächen mit Profs oder Verwaltungsangestellten. Eine Herausforderung für meine Geduld. Fast pathetisch wird dennoch überall gefragt: „El Ultimo?“ (der letzte?) um sich seinen genauen Platz in der Schlange für alle ersichtlich zu sichern. Das ist besonders dann lächerlich, wenn schon 150 Mann vor einem an der Bushaltestelle stehen und auf einen fahrbaren Untersatz warten. Kommt der Bus dann angerollt, kommen sonst schon vergessene Urinstinkte zum Vorschein und die kräftigsten und größten Jungs drängeln sich nach vorne durch. Gern wird auch gebissen, geschubst, getreten oder anderweitig nachgeholfen. Hauptsache man ergattert einen der begehrten Sitzplätze.

Im Büro für Internationale Beziehungen habe ich meinen Studentenausweis beantragt. Gleich am ersten Montag schickte mich die Frau über den kompletten Campus, damit ich mir alle Dokumente, Photos etc. besorgen könnte um den Ausweis Dienstag in die Bearbeitung geben zu können. Nachdem ich Alles besorgt hatte, stellte sich Dienstag heraus, dass auf einem Formular die Namen und Angaben meiner Eltern fehlten. Das Ausfüllen exakt dieses Formulars ist allerdings das Einzige, was die gute Frau den lieben langen Tag lang macht. Der weiterführende Bearbeiter ist nur montags und dienstags in der Uni, damit müsse die restliche Bearbeitung bis nächste Woche warten. Auch nach 6 Wochen habe ich noch keinen Studentenausweis.



[...]

Lektion 2: Regeln akzeptieren!

Im eben erwähnten Büro fragte die Frau wiederholt eindringlich nach meinem Aufenthaltsort. Mit der Antwort, dass ich bei einer befreundeten Familie in der Stadt wohnen würde, gab sie sich nicht zufrieden. Laut des Abkommens unserer Universitäten wäre ich verpflichtet im Uni-Wohnheim zu schlafen, das wäre immerhin auch umsonst. Gut, denke ich, dann werde ich mich offiziell dort anmelden, vielleicht tut sich ja damit auch eine zweite Schlafgelegenheit auf dem Campus auf. Mit einem blöden Schreiben warte ich darauf, dass die Assistentin eines Profs von der Mittagspause wiederkommt, um mit ihr einige Kursdetails zu besprechen. Als ich vom Warten die Nase voll habe und zur nächsten Person im Wohnheim gehe, ist diese bereits nach Hause gegangen. Am letzten Tag der ersten Woche ist es dann soweit, ich bekomme meinen Schlüssel für ein 10-Mann Zimmer im Studentenwohnheim. Derzeit sei ich wohl der Einzige im „Zimmer für Westeuropäer“, die beiden Franzosen, die bis vor Kurzem noch hier wohnten, haben die Flucht ergriffen. Die Frau zeigt mich durch das Zimmer. Doppelstockbetten, wie man sie aus dem Kinderferienlager kennt, mit Presspappe als Unterlage. Schränke gibt es nicht, dafür aber ein „eigenes“ Bad (meint: nicht das Gruppenklo im Flur). Die Frau, ihr Name ist Julia, wiederholt ständig, dass die Umstände hier nicht die besten seien, man gebe aber, was man könne. Und immerhin sei ja alles umsonst. Im Bad angekommen, begrüßen mich im Klo schwimmend die fauligen Überreste der Franzosen. Ach ja, Wasser gibt es diese Woche nicht. Sonst eigentlich auch nicht, wie ich mittlerweile weiß. Die zweite Uni-Woche fand wegen Wasserausfällen gar nicht erst statt. Der Strom fällt leider auch oft aus. Bei genauer Betrachtung des Elends in der Toilette bemerke ich, dass mich da zwei Augen anstarren. Erst dachte ich an Ratten, dass wäre deckungsgleich gewesen mit dem, was in meinem Studentenführer stand. War dann aber doch nur eine harmlose fette Kröte. Julia meinte, die Mädchen hätten oft Angst vor denen, aber die Jungs würden sie dann einfach aus dem Fenster werfen. Bei der Überlegung, wie man diese Kröte aus dem Klo, geschweige denn aus dem Fenster bekommen sollte, wurde mir übel. Naja, jedenfalls wohne ich jetzt offiziell im Wohnheim.



[...]

Lektion 3: Essen ist Triebbefriedigung!

In meinem Führer steht: „Das Essen ist schlecht, aber billig.“ Ich finde, dass ist geschmeichelt. Das Attribut „scheiße“ trifft den Charakter des Essens schon eher. Meiner Meinung nach war das Essen in Kolumbien schon ziemlich eintönig und übel, allerdings konnte man für europäische Preise auch vernünftiges Essen bekommen, war also alles eine Frage der persönlichen Kompromissbereitschaft. Das ist hier nicht der Fall, da nutzen auch die Devisen nicht viel. In den öffentlichen Gaststätten gibt es vor Fett triefende Pizzen belegt mit Käse oder Zwiebeln und Reis mit Bohnen, ggf. ein Stück Fleisch, bei dessen Anblick man freiwillig zum Vegetarismus übertritt. Mein Körper hat nach den ersten Tagen mit einer Selbstreinigung begonnen und gab jegliche Lebensmittel recht schnell wieder frei. Hunger hab ich nicht mehr. Von dem Assistenten einer Professorin aus Deutschland bekomme ich eine Portion Zwieback und einige Arzneimittel gegen Magenbeschwerden. Billig ist das Essen jedenfalls, so viel stimmt.

Zur allgemeinen Situation Kubas kann ich noch nicht viel sagen. Ich freue mich auf die Gespräche mit Einheimischen, hatte aber schon bei den ersten Treffen das Gefühl, dass über viele Dinge nicht offen gesprochen wird. Zwei andere Deutsche arbeiten derzeit in einem Entwicklungsprojekt (ASA) in Santa Clara in einem Marginalviertel am Stadtrand. Einer ihrer ambitionierten Partner wollte im örtlichen Forschungsinstitut eine Studienarbeit zum Thema „Armut in Santa Clara“ schreiben. Dies war nach Absprache mit den ansässigen Verantwortlichen nicht möglich. In Kuba gibt es keine Armut! Sollte er das Thema bearbeiten wollen, dann wenigstens nicht so, dass das Wort Armut in der Überschrift vorkommt. Themen wie Medienmanipulation, Arbeitslosigkeit und Rassismus sind auf jeden Fall brandheiß und existent, darüber werde ich demnächst hoffentlich mehr erfahren.

Beim Schlendern durch die Stadt treffe ich auf einen Mann Mitte 40. Er heißt Ernesto und irgendwie kommen wir ins Gespräch. Wir setzen uns im Stadtpark auf eine Bank und er erzählt mir von sich. Er wohnt in einem Viertel etwas außerhalb der Stadt und arbeitet in einer Bäckerei. 72 Stunden in der Woche für 200 kubanische Pesos monatlich, das sind 8 Dollar. Er hat eine Frau und eine Tochter, seine zweite Tochter ist vor einigen Jahren gestorben. Ernesto wirkt abgemagert. Meine Einladung auf ein Getränk lehnt er ab. Seine Schuhe sind zerfetzt und die Hose ist schlammig, in seinem Viertel gibt es kein Abwassersystem. Immer wieder murmelt er, dass es nicht leicht sei, das Leben hier (was nebenbei der O-Ton bei allen Gesprächen ist und irgendwie für die derzeitige Geisteshaltung der Kubaner spricht). Er fragt mich, was dieser Sozialismus soll, wenn er sich das Paar Schuhe für 4 Dollar nicht leisten könne. Für eine Mindestversorgung der Bevölkerung sorgt derzeit noch immer der Staat, in so genannten „Librettas“, Lebensmittelheftchen, wird Buch geführt über die erhaltenen Güter. Dass diese Lebensmittel eine hinreichende Versorgung nicht gewährleisten, sieht man Ernesto an.

Um diesen Rundbrief nicht nur beladen mit negativen Erfahrungen zu veröffentlichen, sei gesagt, dass viele der Kubaner, die ich treffe, wirklich nett und hilfsbereit sind. Die Studenten sind mir gegenüber sehr aufgeschlossen und einige haben mich gleich in den ersten Tagen gebeten ihnen etwas Deutsch-Unterricht zu geben. Meine Gastfamilie gibt sich größte Mühe mir alle Wünsche von den Augen abzulesen und auch die abendlichen Salsa-Konzerte im Park sind durchaus angenehm.

http://www.perspektive89.com/2007/02/25/..._in_santa_clara


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11.03.2007 11:40 (zuletzt bearbeitet: 11.03.2007 11:40)
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#2 RE: Im Nabel der Revolution in Santa Clara
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( Gast )
da stellt sich mir nur die Frage war der im gleichen Kuba wie ich....
Uni: ein Raunzer mir fehlt der Studentenausweis, Kosten aufgelistet, zur Banco Credito y Comercio gekarrt und am Nachmittag hatte ich den Ausweis.
Anstellen beim Bus, aber wirklich nicht das da jemand jemals aus der Reihe tanzte. Kann jeder beim Copellia in Vedado nachvollziehen wie brav gewartet wird.

An seiner Stelle würde ich die Sachen packen. Soll ja deutsche geben, die haben ein paar Jahre in Santa Clara ausgehalten. Nur ein weiterer Beweis das Deutsche und Latinos wohl die verschiedensten Menschen der Welt sind. Seltsamerweise halten es ca. 15 Kanadier recht gut derzeit in Santiago im Uni Hotel aus... Ist Santiago gar besser als Santa Clara? Kann nur sagen unser Uni Abkommen ist bedeutend besser. Liegt wohl dran das es die Studenten selbst in die Hand genommen haben.

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11.03.2007 17:51
avatar  Socke
#3 RE: Im Nabel der Revolution in Santa Clara
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Top - Forenliebhaber/in

Was das drängeln am Bus angeht, das ist schon herbe. Zumindest in Matanzas gilt da das Faustrecht :-)

----
Have Space Suit, will travel.

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13.03.2007 01:44
avatar  Jogni
#4 RE: Im Nabel der Revolution in Santa Clara
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spitzen Mitglied

@Rafael_70
... und was studierst du da jetzt? ... die Realität? ... die Opposition? ... die Dissidenten? Über viele Dinge wusstest du ja schon immer ein wenig besser Bescheid als Otto Normalverbraucher.


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13.03.2007 07:30 (zuletzt bearbeitet: 13.03.2007 07:31)
avatar  don olafio ( gelöscht )
#5 RE: Im Nabel der Revolution in Santa Clara
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don olafio ( gelöscht )
Das hat er aber bisher gut verbergen können. Richtiger müsste es wohl heißen: Über viele Dinge kopiertest du ja schon immer ein wenig mehr und ermüdend länger ins Forum ein, als Otto Normalverbraucher.

Don Olafio

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13.03.2007 14:11
#6 RE: Im Nabel der Revolution in Santa Clara
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Forums-Senator/in

d.o. zumindest bessere Texte von Rafael_70 als von unserer Copy-Paste Meisterin Garnele mit ihren Regimeverherrlichenden "Beiträgen"!

Saludos

El Cubanito Suizo

“Wenn die Sozialisten in der Wüste an die Macht kommen, wird der Sand knapp”

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13.03.2007 14:50 (zuletzt bearbeitet: 13.03.2007 14:50)
avatar  don olafio ( gelöscht )
#7 RE: Im Nabel der Revolution in Santa Clara
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don olafio ( gelöscht )
Zitat von El Cubanito Suizo
d.o. zumindest bessere Texte von Rafael_70 als von unserer Copy-Paste Meisterin Garnele mit ihren Regimeverherrlichenden "Beiträgen"!


Ach ECS... - ich weiß nicht, wer dazu berufen ist, die Meinungsäußerungen in "bessere" und "schlechte" Texte zu unterteilen - es sei denn, die Postings stammen von dir: Die sind natürlich in jeder Hinsicht unschlagbar...

Hättest du jedoch nicht nur meine Bemerkung gelesen, sondern wärst du darüber hinaus auch noch in der Lage gewesen, sie zu verstehen, dann wäre dir sicher gewahr geworden, dass ich mich dabei nicht über Inhalte, sondern die Unverschämtheit unseres trotzkistischen Pinochetliebhabers mokiert habe, hier jedesmal komplette Tausendzeiler einzukopieren, anstatt - wie alle anderen auch - nur einen Textansatz nebst Quelle zu posten.


Don Olafio.

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13.03.2007 14:54
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#8 RE: Im Nabel der Revolution in Santa Clara
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( Gast )

In Antwort auf:
Die sind natürlich in jeder Hinsicht unschlagbar...



logo... das begründet sich schon in dem Insiderwissen.....
Irgendwie hast Du uns allerdings schon lange nicht mehr an Deinen Geheiminformatonen teilhaben lassen. Ist Dir Dein Informant abhanden gekommen


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13.03.2007 14:58
#9 RE: Im Nabel der Revolution in Santa Clara
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Forums-Senator/in

Diejenigen, die es wert sind bekommen ihre Info's

Saludos

El Cubanito Suizo

“Wenn die Sozialisten in der Wüste an die Macht kommen, wird der Sand knapp”

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13.03.2007 15:15
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#10 RE: Im Nabel der Revolution in Santa Clara
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( Gast )

In Antwort auf:
Diejenigen, die es wert sind bekommen ihre Info's





O Gott, wenn ich daran denke, was wir - die wir es nicht wert sind - von Dir schon an abstrusen Infos bekommen haben, wie mögen dann die Infos für die aussehen, die es wert sind


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13.03.2007 20:26
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#11 RE: Im Nabel der Revolution in Santa Clara
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( Gast )

nix für ungut, aber du postest halt alles was irgendwie negativ dazu passt. Bei manch anderen ist das nicht ganz so einfach positive Dinge zu posten, da diese unter Staatsgeheimnisse fallen. Nicht wenige haben Angst hier irgendjemanden aufzuwecken. Mehr kann ich dazu auch schon wieder nicht mehr sagen. Ich bin auch sehr überzeugt das die Kubanische Führung weiss was sie tut und dies auch recht gut macht mit all den Restriktionen. Davon war ich nicht immer so überzeugt wie ich es jetzt bin, aber zwischen September und März hat sich Kuba noch weiter erholt und es scheint so schnell nicht schlechter zu werden. Abgesehen davon entscheidet zwar der Minister, aber die Entscheidungen treffen doch die Spezialisten und keine Parteijasager. Besonders positiv ist vor allem die nicht vorhandene Korruption. Hätte ich mir nicht gedacht.


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13.03.2007 20:30
#12 RE: Im Nabel der Revolution in Santa Clara
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
Bei manch anderen ist das nicht ganz so einfach positive Dinge zu posten, da diese unter Staatsgeheimnisse fallen


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13.03.2007 20:33
avatar  Chaval
#13 RE: Im Nabel der Revolution in Santa Clara
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Rey/Reina del Foro

Zitat von Gary
Besonders positiv ist vor allem die nicht vorhandene Korruption.
Immer wieder lustig, die Meinungsvielfalt in so einem Forum zu sehen!
Gerade erst wurde in einem anderen Thread behauptet, in Kuba gäbe es mehr Korruption als in Burundi, Mali und Niger, und dann kommt Gary und meint, sie sei in Kuba nicht vorhanden!!

Wie immer liegt die Wahrheit wohl in der goldenen Mitte..........

__________________________________________________
"Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen - abgesehen von all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind."
Winston Churchill

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13.03.2007 20:36
#14 RE: Im Nabel der Revolution in Santa Clara
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Rey/Reina del Foro

Zitat von Gary
Ich bin auch sehr überzeugt das die Kubanische Führung weiss was sie tut und dies auch recht gut macht mit all den Restriktionen. Davon war ich nicht immer so überzeugt wie ich es jetzt bin, aber zwischen September und März hat sich Kuba noch weiter erholt und es scheint so schnell nicht schlechter zu werden. Abgesehen davon entscheidet zwar der Minister, aber die Entscheidungen treffen doch die Spezialisten und keine Parteijasager. Besonders positiv ist vor allem die nicht vorhandene Korruption. Hätte ich mir nicht gedacht.
Ich versuche mich ja sonst doch meist zurück zu halten, aber jetzt weiß ich echt nicht, ob ich lachen oder weinen soll

Toleranz als gesellschaftliche Tugend wird meist von denen gefährdet, die unter ihren Schutz fallen...

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14.03.2007 01:21 (zuletzt bearbeitet: 14.03.2007 01:22)
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#15 RE: Im Nabel der Revolution in Santa Clara
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( Gast )
Von deiner Sorte gibts viele. Sind jene die halt gerne viel jammern und alles schlechtreden wollen.

Das mit der Korruption war ein persönlicher Eindruck nach Gesprächen mit Minbas Vertretern bzw. auch anderen Entscheidungsträgern. Normalerweise wird man in der 3. Welt wahrscheinlich auch in Burundi darauf angesprochen wieviel Geld man rüberwachsen lässt. Nicht aber in Kuba. Ich geh mal davon aus das Siemens korrupter ist als ganz Kuba zusammen. Und im Fall Siemens weiss ich wovon ich spreche.

Was mir halt immer wieder auffällt, ist das hier viele herumkritisieren, oft in einer sehr obergscheiten Manier und die Mängel im eigenen Land nicht sehen aber Kuba eh klar dort sind nur vollkommen verblödete Politiker am Werk. Fragt sich halt wie es diese geschafft haben das die Leute trotz 20 $ Lohn zur Arbeit gehen... oder warum Kuba nun endlich doch noch Erdölexporteur wird, oder wie Kuba trotz Boykott es geschafft hat. Aber die wichtigste Frage ist was treibt den Nörglerdeutschen überhaupt nach Kuba? Das ist das einzige was ich mir nicht erklären kann bzw. was treibt ihn dazu sich im Forum ständig darüber auszulassen (mal abgesehen das er ein unreflektierender Kommunistenhasser ist)........ Zigarren, Chicas und Rum gibts doch auch woanders und viel billiger und dennoch fährt man jährlich hin und jammert.

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14.03.2007 06:38
avatar  dirk_71
#16 RE: Im Nabel der Revolution in Santa Clara
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
Gerade erst wurde in einem anderen Thread behauptet, in Kuba gäbe es mehr Korruption als in Burundi, Mali und Niger, und dann kommt Gary und meint, sie sei in Kuba nicht vorhanden!!


Burundi, Mali und Niger kenne ich nicht, aber was ich bisher in Kuba mitbekommmen haben reicht mir vollkommen...
Selbst meine Novia sagt, dass man dort alles für Geld bekommt.... und das fast jeder korrupt ist...
Es fängt bei der Polizei an und hört beim Schwarzmarkt auf.... Ist ja auch kein Wunder wenn man von seinem eigentlichen Gehalt nicht vernünftig leben kann....

In Antwort auf:
Besonders positiv ist vor allem die nicht vorhandene Korruption.


Geh einfach mal nach Habana Vieja und beobachte dort die Jineteras und die Policia...

Nos vemos
Dirk

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14.03.2007 09:34
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#17 RE: Im Nabel der Revolution in Santa Clara
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( Gast )

Schwarzmarkt ist keine Korruption, sollte man schon unterscheiden können.
Interessant ist das bei Auftragsvergaben der Regierung nicht jemand die Hand aufhält und sagt für z.B. 5000 € bekommt ihr den Auftrag. Davon kann die Jinetera ein paar Leben lang extrem schlecht verdienende Polizisten schmieren. Abgesehen gibt es bei diesem Deal nur einen Verlierer den Sextouri und der tut mir nicht leid. Abgesehen davon kostet das Schmieren eines Polizisten auch weniger als woanders.. dementsprechend ist die Korruption recht klein und wird bei einen Anstieg des Einkommens wohl schnell verschwinden, aber mal wieder eine gute Methode zum Herumjammern. Kleinkorruption hatte die gleiche Ursache wie Diebstahl-zu geringes Gehalt, aber das kann man ja ändern und hier scheint die Regierung nicht ganz erfolglos zu sein. Immerhin stagnieren in Kuba nicht die Gehälter, wie in Deutschland
Übrigens in Ö habens für die deutschen auch gerne ne 2te Speisekarte parat gehabt.


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14.03.2007 10:32
avatar  derhelm
#18 RE: Im Nabel der Revolution in Santa Clara
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Forums-Senator/in

In Antwort auf:
Abgesehen davon kostet das Schmieren eines Polizisten auch weniger als woanders.


Naj, wenn man sie im Verhältnis zum legalen Einkommen sieht ist sie gigantisch.
Ich erinner mich noch an die inmi in Holguin 1999, bei der fast jeder Besucher erstmal ein paar kleine Dollar-Scheinchen zur Begrüßung rübergereicht hat.
Bei der Schlange draussen ergab das eine ganz schöne Summe.


"In the poker game of life, women are the rake."

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14.03.2007 10:50
avatar  ( Gast )
#19 RE: Im Nabel der Revolution in Santa Clara
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( Gast )

In Antwort auf:
Ich erinner mich noch an die inmi in Holguin 1999, bei der fast jeder Besucher erstmal ein paar kleine Dollar-Scheinchen zur Begrüßung rübergereicht hat.
Bei der Schlange draussen ergab das eine ganz schöne Summe.



xxxxd
Warum habe ich so etwas noch nie erlebt. Wie oft war ich schon auf der Immi in Las Tunas, auch als wir noch nicht verheiratet waren. Ich habe noch nie irgendwelche Scheinchen rübergereicht... Ich wüßte garnicht an wen und wie und vor allem warum???
Bei meinem nächsten Urlaub auf Cuba möchte ich auch mal jemanden bestechen. Ich muss das lernen Ratschläge wen ich bestechen könnte und was ich dafür bekomme, sind willkommen.


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14.03.2007 11:03
avatar  dirk_71
#20 RE: Im Nabel der Revolution in Santa Clara
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
Interessant ist das bei Auftragsvergaben der Regierung nicht jemand die Hand aufhält


Immerhin mussten in der Vergangenheit schon Minister ihren Stuhl aufgrund von Korruption räumen....


Hier noch ein Artikel aus dem Jahr 2005

In Antwort auf:
Castro alerta sobre corrupción en Cuba

Fernando Ravsberg
BBC Mundo, La Habana



La batalla contra estas desviaciones es de vida o muerte, de ¡Patria o Muerte!

Fidel Castro
Este fin de semana, en un discurso de 6 horas, el presidente Fidel Castro convocó a sus conciudadanos a salvar la Revolución combatiendo la corrupción que hoy reina en los diferentes sectores de la economía.

"Este país puede autodestruirse a sí mismo, esta revolución puede autodestruirse", confesó el mandatario cubano ante un auditorio de jóvenes estudiantes y profesores en la Universidad de La Habana.

Fidel Castro arremetió contra las ilegalidades que se cometen a partir de los "elementos de mercado" que se aplicaron a la economía para salir de la crisis provocada por la desaparición de la Unión Soviética.

"La batalla contra estas desviaciones es de vida o muerte, de ¡Patria o Muerte!" expresó Castro para explicar lo crucial de esta batalla, en la que invocó a los jóvenes para que participen como fuerza decisiva.

Los "nuevos ricos"


Hay miles de funcionarios que viven como "nuevos ricos".
El presidente cubano habló de "los nuevos ricos" y los ligó a los trabajadores por cuenta propia, taxistas, intermediarios y restaurantes privados, sobre los cuales insinuó que podrían ser prohibidos en breve.

Sin embargo, este tipo de desvío y los trabajadores privados son apenas la base de la pirámide de corrupción que hay en el país, en la cúspide hay miles de funcionarios que verdaderamente viven como "nuevos ricos".

En su dramático discurso el propio mandatario explicó que muchos empresarios cubanos se corrompen al entrar en contacto con los capitalistas extranjeros que los compran con invitaciones, viajes y dinero.

Se podría agregar que no sólo en contacto con los capitalistas, en la República Popular China las empresas pagan muy buen dinero a los compradores cubanos para que adquieran sus productos, según explicó a la BBC uno de estos compradores.

Llamado a los jóvenes

Este país puede autodestruirse a sí mismo, esta revolución puede autodestruirse

Fidel Castro, presidente de Cuba
Castro apeló a los jóvenes para corregir estas desviaciones, "para lograr un cambio total de la sociedad cubana" en la que cada ciudadano viva de su trabajo y en la que no tengan espacio estos "nuevos ricos".

Ya utiliza varios miles de veinteañeros trabajadores sociales para despachar en las gasolineras, acompañar los camiones cisternas de combustible y fiscalizar la actividad en la refinería de petróleo.

Castro anunció que se estaban preparando nuevas medidas y hay rumores de que estos jóvenes intervendrán las tiendas que venden productos en divisas y en otros sectores claves de la economía nacional.

Además es muy posible que a corto plazo se termine con toda la actividad privada, desde los restaurantes hasta los agromercados. En su discurso fustigó a los que creyeron que "con métodos capitalistas iban a construir el socialismo".

"Durmiendo con el enemigo"


Los salarios que se pagan en Cuba obligan a muchos a "inventar" otras formas de hacer dinero.
La lucha contra la corrupción no será una tarea fácil para el gobierno cubano ya que de alguna forma "duerme con el enemigo", dado que son muchos funcionarios de todo nivel los que cambian favores por dinero.

Durante los últimos años se han destapado casos de corrupción en lo que estuvieron implicados incluso ministros o funcionarios con muy alto rango y hay fuertes rumores de muchos más casos que no se han hecho públicos.

En la base de la pirámide tampoco será sencillo, dado que los salarios que se pagan en Cuba (alrededor de 10 dólares mensuales) obligan a muchos a "inventar" otras formas de hacer dinero para alimentar su familia.

Las causas pueden ser muy variadas y discutibles pero lo que nadie puede negarle al presidente cubano es que la corrupción se ha entronizado en el país y que abarca prácticamente todo el espectro social de la nación.






Wer wirklich glaubt es gäbe keine Korruption in Kuba kennt das Land wirklich nicht gut, da vieles nicht ohne schmieren der Entscheidungsträger funktioniert.

Einige Beispiele aus meiner Familie...
Die Wartezeit für Kontaktlinsen beträgt ca 2-3 Monate, mit ein paar CUC kann man die dann auf 3 Tage verringern.
Oder?
Einen Job in der Tourismusbranche bekommt man kaum, man kann sich in eine Warteliste eintragen, mit 150 CUC kann man sich einen der vorderen Plätze erkaufen...
Könnte noch viele weitere nennen

Nos vemos
Dirk

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14.03.2007 11:11
#21 RE: Im Nabel der Revolution in Santa Clara
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Rey/Reina del Foro

In Havanna kannst Du Dir fast alles mit Geld erkaufen - auch einige Richter.

Im Osten scheint es nicht ganz so schlimm zu sein. "Ellos todavía son más comunistas"


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14.03.2007 11:14
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#22 RE: Im Nabel der Revolution in Santa Clara
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( Gast )

In Antwort auf:
Wer wirklich glaubt es gäbe keine Korruption in Kuba kennt das Land wirklich nicht gut, da vieles nicht ohne schmieren der Entscheidungsträger funktioniert


Dirk, ich habe nicht geschrieben, dass es keine Korruption in Kuba gibt.

Aber, ich habe es mir nun mal zum Ziel gesetzt, auch mal jemanden zu bestechen. Mir fällt aber nichts ein, wozu ich das brauchen könnte...., weder am Zoll, noch bei der Immi ....


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14.03.2007 12:09
#23 RE: Im Nabel der Revolution in Santa Clara
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Rey/Reina del Foro

Zitat von chico tonto
Aber, ich habe es mir nun mal zum Ziel gesetzt, auch mal jemanden zu bestechen. Mir fällt aber nichts ein, wozu ich das brauchen könnte...., weder am Zoll, noch bei der Immi ....
Den Kubanern hingegen schonUnd mir manchmal auch - vielleicht sogar etwas unbewusst: möchte ich nicht mal 15 Minuten an einer (nicht vollen) Disco anstehen, hab' ich mich schon dabei erwischt, wie ich dem Einlasser einen Drink bedeutet habe- auch schon Bestechung...

Toleranz als gesellschaftliche Tugend wird meist von denen gefährdet, die unter ihren Schutz fallen...

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14.03.2007 12:35
avatar  dirk_71
#24 RE: Im Nabel der Revolution in Santa Clara
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
Dirk, ich habe nicht geschrieben, dass es keine Korruption in Kuba gibt.


Ich hatte mich nicht auf Dein Posting bezogen...

In Antwort auf:
Mir fällt aber nichts ein, wozu ich das brauchen könnte...., weder am Zoll, noch bei der Immi ....



Dann sei froh, dass Du es nicht nötig hast...
Immerhin kann es einen schon bei der Einreise passieren, dass die liebe Aduana mal eben die Hand aufhält um einen mit den Regalos passieren zu lassen...

Nos vemos
Dirk

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14.03.2007 12:37
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#25 RE: Im Nabel der Revolution in Santa Clara
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( Gast )

In Antwort auf:
Immerhin kann es einen schon bei der Einreise passieren, dass die liebe Aduana mal eben die Hand aufhält um einen mit den Regalos passieren zu lassen...



ist mir noch nie passiert, obwohl ich schon mit über 80 kg Gepäck eingereist bin .....
vielleicht habe ich ja einfach nur Glück gehabt.....


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