Kuba: Familie bangt um das Leben des politischen Gefangenen Dr. Oscar Biscet

10.03.2007 14:33
#1 Kuba: Familie bangt um das Leben des politischen Gefangenen Dr. Oscar Biscet
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http://www.igfm.de/index.php?id=384&tx_t...Hash=4c07694c39

Kuba: Familie bangt um das Leben des politischen Gefangenen Dr. Oscar Biscet
Ehefrau richtet Offenen Brief an die internationale Gemeinschaft


Dr. Oscar Elías Biscet Gonzales, Präsident der kubanischen Lawton Foundation for Human Rights, verbüsst seit 2003 eine 25jährige Haftstrafe



Havanna/Frankfurt/M. (6.März 2007) – Die Ehefrau des bekanntesten kubanischen politischen Gefangenen Dr. Oscar Elías Biscet Gonzales hat in einem Offenen Brief die internationale Gemeinschaft aufgerufen, sich für das Leben ihres seit 1999 inhaftierten Mannes einzusetzen. Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, weist sie in ihrem Schreiben auf die menschenunwürdigen Haftbedingungen hin. Sie fürchte um das Leben ihres Mannes, sollte er nicht bald freikommen, so Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der IGFM.

Elsa Morejón Hernández macht in ihrem Appell auf die menschenunwürdigen Haftbedingungen aufmerksam, denen Häftlinge in Kuba ausgesetzt sind. Sie fürchtet, dass ihr Mann, der als politischer Gefangener seine 25-jährige Gefängnisstrafe in einem Hochsicherheitsgefängnis verbüßt, dies nicht überleben wird. Seine Zelle sei feucht, ohne Licht und ohne Frischluftzufuhr. Es gäbe dort weder einen Stuhl noch eine Matratze. Dr. Biscet werde durch ständigen Lärm misshandelt und verfüge über keinerlei Privatsphäre. Seine Familie darf ihn lediglich alle drei Monate für zwei Stunden besuchen. Zudem sei er der Gewalt von Mitgefangnen hilflos ausgeliefert, so die IGFM.

Der Gesundheitszustand von Dr. Oscar Biscet ist besorgniserregend. Durch die mangelhafte Versorgung mit Nahrungsmitteln fällt der Gefangene immer neuen Erkrankungen anheim. Seine Zähne sind stark geschädigt. Die wiederkehrenden Infektionen müssen mit Antibiotika und Schmerzmitteln behandelt werden. Doch diese Medikamente stehen nicht zur Verfügung. Außerdem leidet Dr. Biscet seit Jahren an Bluthochdruck und benötigt dafür Medikamente, für die seine Familie aufkommen muss. Sein Augenlicht wird immer schlechter. Wie seine Frau berichtet, werden mehr als 100 Häftlinge in seinem Gefängnisteil so unzureichend ernährt, dass sie krank werden. Die Häftlinge seien darauf angewiesen, von ihren Familien mit Nahrungsmitteln versorgt zu werden.

Der Arzt Dr. Oscar Elías Biscet Gonzales wurde erstmals 1999 zu einer dreijährigen Gefängnisstrafe verurteil, weil er sich friedlich für das Recht auf Leben und für die Pressefreiheit eingesetzt hat, berichtet die IGFM. Auslöser war ein von ihm im Jahr 1998 verfasstes Buch, in dem er der kubanischen Gesundheitsbehörde Völkermord vorgeworfen hatte. Er klagte die Behörde an, Frauen zur Abtreibung gezwungen zu haben. Er kam 2002 frei, gründete die Lawton Foundation for Human Rights und wurde 2003 erneut festgenommen. Dr. Biscet wurde in einem Schauprozess der Komplizenschaft mit dem Ausland beschuldigt und wegen Ungehorsam und verbrecherischen Benehmens zu 25 Jahren Haft verurteilt. Seine Haftbedingungen stehen in eklatanten Widerspruch zu den von den Vereinten Nationen in internationalen Verträgen festegelegten Mindeststandards.

Elsa Morejón Hernández ist Vize-Präsidentin der Lawton Foundation for Human Rights. Die kubanische Menschenrechtsorganisation setzt sich für die Menschenrechte von politischen Häftlingen auf Kuba ein. Sie fordert gemeinsam mit ihrer Familie und Gesundheitsexperten die internationale Gemeinschaft auf, gegen die menschunwürdige Behandlung politischer Häftlinge auf Kuba zu protestieren.

http://www.igfm.de/index.php?id=384&tx_t...Hash=4c07694c39






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10.03.2007 14:35 (zuletzt bearbeitet: 10.03.2007 14:35)
#2 RE: Kuba: Familie bangt um das Leben des politischen Gefangenen Dr. Oscar Biscet
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Forums-Senator/in
Dr. Oscar Elias Biscet – Arzt auf Kuba

Das "Verbrechen" des Dr. Biscet (Jahrgang 1961) bestand u.a. darin, dass er die Abtreibungspraktiken der Regierung dokumentierte und im April 1998 in dem Buch "Rivanol: A method to destroy life" veröffentlichte. In diesem Buch wirft er der Gesundheitsbehörde zahlreiche erzwungene Abtreibungen vor.

Im gleichen Jahr wurde er vom kubanischen Gesundheitssystem ausgeschlossen. Im Februar 2002 geriet er wegen so genannter Anstiftung zum Ungehorsam, wegen Respektlosigkeit gegenüber staatlichen Symbolen und wegen des Vorwurfes, "Söldner eines ausländischen Staates" zu sein, in Haft. Er wurde zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt.

Präsident der kubanischen Menschrechtsstiftung

Dr. Biscet, verheirat, Vater von zwei Kindern, ist Präsident der amtlich nicht anerkannten Lawton Menschenrechtsstiftung auf Kuba. Bereits in den achtziger Jahren hatte er öffentlich Menschenrechtsverletzungen auf Kuba angeprangert und wird seitdem von kubanischen Behörden als "gefährlich" eingestuft.

Bestrafung der Ehefrau

Seine Frau, die Krankenschwester Elsa Morejon, wird als Folge der Menschenrechtsaktivitäten ihres Mannes ebenfalls vom kubanischen Gesundheitssystem ausgeschlossen und kann dadurch ihren Beruf nicht ausüben. Ihr wird im März 1998 das Wohnrecht in ihrem Haus entzogen: Seitdem ist sie mit ihren Söhnen von der Unterstützung ihrer Freunde abhängig und darf Ihren inhaftierten Mann nicht sehen. Besuche von Familienangehörigen sind untersagt worden, seine Post wird ihm nicht ausgehändigt.

Schlechter Gesundheitszustand

Dr. Biscet leidet infolge der schlechten Haftbedingungen u.a. an hohem Blutdruck und Schlaflosigkeit und bedarf selbst medizinischer Hilfe, die ihm bisher verwehrt worden ist. Zusammen mit fünf weiteren Ärzten setzt er sich für die medizinische Versorgung anderer Gefangener ein. Zur Zeit sitzt er im Gefängnis Combinado del Este in Havanna ein. Nach den letzten Informationen hatte er nach der Verhaftung rund 30 kg Gewicht verloren und befand sich in sehr schlechter körperlicher Verfassung.

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10.03.2007 17:45 (zuletzt bearbeitet: 10.03.2007 17:46)
#3 RE: Kuba: Familie bangt um das Leben des politischen Gefangenen Dr. Oscar Biscet
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Rey/Reina del Foro
In Antwort auf:
In diesem Buch wirft er der Gesundheitsbehörde zahlreiche erzwungene Abtreibungen vor.
Klingt unlogisch. Sozialismusähnliche Regimes haben schon immer großen Wert auf möglichst viel Nachwuchs gelegt.
Wäre mal interessant über die wahren Hintergründe dieser Abtreibungen was zu erfahren.

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10.03.2007 17:59
avatar  don olafio ( gelöscht )
#4 RE: Kuba: Familie bangt um das Leben des politischen Gefangenen Dr. Oscar Biscet
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don olafio ( gelöscht )

Zitat von el loco alemán
Klingt unlogisch...

Was erwartest du? Es wurde von der IGFM veröffentlicht und von Rafael_70 gepostet...


Don Olafio


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10.03.2007 18:08 (zuletzt bearbeitet: 10.03.2007 18:09)
#5 RE: Kuba: Familie bangt um das Leben des politischen Gefangenen Dr. Oscar Biscet
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Forums-Senator/in
In Antwort auf:
Klingt unlogisch. Sozialismusähnliche Regimes haben schon immer großen Wert auf möglichst viel Nachwuchs gelegt.
Wäre mal interessant über die wahren Hintergründe dieser Abtreibungen was zu erfahren.

e-l-a




In Antwort auf:
Kuba hat mit 1,6 Kindern pro Frau die niedrigste Geburtenrate der lateinamerikanischen Staaten und der westlichen Hemisphäre nach Kanada. Dies liegt vor allem daran, dass Abtreibung in Kuba kostenlos und aus sozialen, medizinischen und eugenischen Gründen allgemein üblich ist, mehr als jede dritte Schwangerschaft wird künstlich abgebrochen.


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10.03.2007 18:16
#6 RE: Kuba: Familie bangt um das Leben des politischen Gefangenen Dr. Oscar Biscet
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Forums-Senator/in
10.03.2007 18:39 (zuletzt bearbeitet: 10.03.2007 18:40)
#7 RE: Kuba: Familie bangt um das Leben des politischen Gefangenen Dr. Oscar Biscet
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Rey/Reina del Foro
In Antwort auf:
dass Abtreibung in Kuba kostenlos und aus sozialen, medizinischen und eugenischen Gründen allgemein üblich ist,
Aus sozialen und medizinischen Gründen, das ist nachvollziehbar und auch hierzulande nicht unüblich. Aber daß aus eugenischen (rassehygienischen) Gründen Abtreibungen "üblich" sein sollen, halte ich für ein Gerücht.
Wenn natürlich ein Vergewaltigungsopfer sich den potenziellen (andersfarbigen) Bastard entfernen läßt, dann ist das auch freiwillig. Für "erzwungene" Abtreibung fehlen immer noch die Beweise und Motive.

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