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Venezuela: Auf dem Weg in die sozialistische Republik
Zitat von Rafael_70Mich wundert, dass jemand, der eigentlich über ein hohes kulturelles Niveau verfügt (so z.B. ein Kenner der anspruchsvollen kubanischen Literatur ist), es dann nötig hat, auf so primitive Beleidigungen zurückzugreifen.
mich wundert dass du dich als funktionaler analphabet auch noch zu themen wie "intelligenz" äußern willst.
"Die Polarisierung im Land wird zunehmen"
Verstaatlichungen eröffnen keine neuen politischen Spielräume, sagt Bert Hoffmann vom Hamburger Institut für Lateinamerika-Studien
taz: Herr Hoffmann, wird Venezuela nach Hugo Chávez' neuesten Ankündigungen ein zweites Kuba?
Bert Hoffmann: Das ist die Richtung, aber noch nicht die Gegenwart. Die Ankündigungen zeigen einige direkte Kopien kubanischer Vorbilder - etwa die Umbenennung der Ministerien in "Ministerien der Volksmacht", der "Poder Popular", ein direkt dem kubanischen System entlehnter Begriff. Allerdings: Venezuela ist derzeit noch keineswegs ein sozialistischer Einparteienstaat, und im Unterschied zur kubanischen Regierung ist die venezolanische immer wieder, zuletzt im Dezember, demokratisch gewählt worden.
Chávez hatte im Wahlkampf angekündigt, in seiner nächsten Amtszeit mit Volldampf auf den Sozialismus zuzusteuern - und er hat haushoch gewonnen. Macht er nicht einfach, wofür er gewählt wurde?
In der polarisierten politischen Situation in Venezuela hatten die Wähler ja nicht die Möglichkeit, sich zwischen einem radikaleren oder einem moderateren Kurs Chávez' zu entscheiden, sondern nur zwischen Chávez und konservativer Opposition. Für die Nationalisierungen mag Chávez eine Mehrheit haben. Dass Chávez trotz Parlamentsmehrheit jetzt mit Präsidialdekreten regieren will, mag aber auch Leuten zu weit gehen, die Chávez gewählt haben.
Also hat er dafür kein Mandat?
Die Frage ist, ob es verfassungskonform ist. Die klassische Auffassung ist eigentlich, dass man aufgrund eines Wahlergebnisses nicht den ganzen Staat zur Demontage freigeben kann, wie dies Chávez jetzt - auch in dieser Wortwahl - getan hat. Aber Chávez sieht das als revolutionären Prozess, und ein solcher reklamiert eine andere Auffassung von Legitimation für sich.
(...............)
http://www.taz.de/pt/2007/01/10/a0142.1/text
In Antwort auf:
Zitat von b12
@ ehb, hab ich doch geschrieben, ab 80 war es aus mit der freien wirtschaft und dank staatlicher eingriffe gings nach oben.
was klarmacht nach pinochets experiment: freie wirtschaft geht nur mit staatlichen kontrollen.[quote]
@ ehb, mit inbetriebnahme pinochets sollte in chile der "konsens von washington" in probelauf gehen.
d.h. freie wirtschaft im neoliberalen stil. das ist liberalisierung von handel und finanzen, preisregulierung über den markt, beendigung der inflation (makroökonomische stabilität), privatisierung.
das model funktionierte aber nicht. ab 80 war es damit aus. kollaps.
danach wurde natürlich nicht der kommunismus eingeführt aber das neoliberale experiment abgebrochen, es kam zu einer "normalen" freien wirtschaft, da im neoliberalismus die masse verarmt.
es wurde weiterhin sinnvoll privatisiert, aber die kupferminen wurden renationalisiert. sie machen knapp die hälfte des exporteinkommens von chile aus.
weiterhin wurden staatliche sozialprogramme aufgelegt.
sollte der satz "ab 80 war es aus mit der freien wirtschaft" mit umschwung zu sozialismus ausgelegt werden können, bitte ich um entschuldigung. (jetzt klar?)
gruß
Zitat von b12@b12, bist du da zeitlich nicht etwas durcheinandergekommen??
mit inbetriebnahme pinochets sollte in chile der "konsens von washington" in probelauf gehen.
Denn der Begriff "Konsens von Washington" wurde erst 1990 geprägt (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Washington_Consensus)!!
1990!! Zu diesem Zeitpunkt konnte man eher schon von einer "Ausserbetriebnahme" Pinochets sprechen.
Also haut das mit dem Probelauf, von dem du sprichst, nicht so ganz hin.
don olafio
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gelöscht
)
#31 RE: Venezuela: Auf dem Weg in die sozialistische Republik
Zitat von derhelm
Ach Don,
was soll der Versuch mit unwichtigen Kommunalwahlen in Thüringen anno 32 zu begründen, dass die NSDAP nicht "demokratisch legitimiert" die Macht ergreifen konnte? Was hat das mit Venezuela zu tun?
Ach, derhelm
es war lediglich eine Replik auf die wie so oft von keinerlei Sachkenntnis getrübte Bemerkung eines Users mit dem Nick "derhelm" mit irgendwelchen dümmlichen NS-Parallelen, bei der im übrigen nicht nur Kommunalwahlen, sondern - lesen hilft zuweilen - auch Reichstagswahlen, "Präsidialdekrete" und anderes behandelt wurde.
Zitat von derhelm
Bei den Wahlen am 5 März 33 hatten sie nämlich eine große Mehrheit, so viel wie nie zuvor.
Auch hier verfährt der Poster offensichtlich nach dem Grundsatz "Wissen ist Macht - nüscht wissen macht nüscht":
Die "große Mehrheit" bestand aus 43,9 Prozent für NSDAP und Deutschnationale und war also keine Mehrheit (die für mich jedenfalls immer noch mit 50 Prozent plus eine Stimme definiert wird)
Der tatsächliche Zuwachs von gut zehn Prozent kam nach dem pünktlich ausgebrochenen Reichsragsbrand und dem unmittelbar danach ausgerufenen militärischen Ausnahmezustand sowie der in diesem Zusammenhang erlassenen "Verordnung zum Schutz von Volk und Staat" (Reichstagsbrandverordnung) zustande. Mit ihr wurden die verfassungsmäßigen Grundrechte wie die Freiheit der Person, die Meinungs-, Presse-, Vereins- und Versammlungsfreiheit, das Post-, Brief-, Telegraphen- und Fernsprechgeheimnis sowie die Unverletzlichkeit von Eigentum und Wohnung bis auf weiteres aufgehoben. Verdächtige und missliebige Personen konnten jetzt ohne Anklage, ohne Beweise und Rechtsbeistand willkürlich verhaftet und festgehalten werden. Mit der Reichstagsbrandverordnung zog der blanke Terror in den Wahlkampf. Zigtausende NS-Gegner wurden verhaftet und in improvisierte KZs oder Folterkeller verschleppt. Bis Mitte März waren allein in Preußen mehr als 100.000 politische Gegner verhaftet worden.
Unter diesen Umständen auch nur von einer "demokratische Legimitation" zu sprechen, zeigt entweder dein grandioses Demokratieverständnis oder aber die nicht weniger grandiose Unwissenheit bezüglich der tatsächlichen Abläufe und Zusammenhänge.
Zitat von derhelm
Dabei ist es doch einfach zu erkennen, dass Chavez die Demokratie und freie Wirtschaft einschränkt.
Von einer Einschränkung der "freien Wirtschaft" ist mir noch nichts zu Ohren oder unter die Augen gekommen - nicht mal in den sonst so hilfreichen Artikeln der FT. Auch Demokratieeinschränkungen kann ich nicht erkennen. Allenfals im Handelsblatt las ich kürzlich einen Artikel, in dem ziemlich nebulös etwas über die Gefahr der Einschränkung der repräsentativen Demokratie fabuliert wurde. Das bezog sich allerdings auf Pläne, die Selbstverwaltung vor Ort zu stärken und Entscheidungen dort treffen zu lassen, wo die Betroffenen sind. Das ist aber in meinen Augen ein Zuwachs an tatsächlicher Demokratie. Auch die Ausstattung von über einer halben Million Slumbewohnern mit Identitätspapieren (Ausweisen), die es ihnen überhaupt erst ermöglichten, am politischen Willensbildungsprozess teilzunehmen, ist ein eindeutiger Demokratiezuwachs.
Zitat von derhelm
Die zunehmende Inflation in Venezuela zeigt ausserdem, dass Geschenke an die Armen zu verteilen und Verstaatlichung nicht die einfache Lösung sind.
Die zunehmende Inflation hängt vor allem mit der geradezu exzessiven Konsumtion der schmalen aber ungeheuer zahlungkräftigen Oberschicht zusammen, der in den bisherigen Chavez-Jahren nicht ein Cent genommen wurde, die aber dennoch lieber konsumiert als investiert (was übrigens ganz nebenbei die Mär vom Unternehmer, der investiert, wenn man ihn nur nicht allzusehr schröpft, ad absurdum führt). Die aus dem Ölpreis-Boom verwandten Gelder für soziale Zwecke (Alphabetisierung, Bildung, med. Versorgung etc.)dürfen hingegen sehr wohl als Investitionen in die Zukunft verstanden werden.
In Antwort auf:
Im Übrigen ist mir kein sozialistischer Staat (wie ihn Chavez will) bekannt, der nicht eine Diktatur gewesen wäre.
Im Übrigen ist mir - mit einer Ausnahme: 1970/71 Juan Torres Gonzáles in Bolivien - südlich von Mexiko noch keine Diktatur bekannt geworden, die nicht vom großen, hochdemokratischen Nachbarn im Norden initiiert gestützt und/oder gefördert worden wäre.
Don Olafio
don olafio
(
gelöscht
)
#32 RE: Venezuela: Auf dem Weg in die sozialistische Republik
Zitat von ElHombreBlanco
Dass die USA der marxistischen Regierung nicht wohlwollend und unterstützend zur Seite gestanden haben, steht ja wohl außer Frage. Dennoch glaube ich, auch aus der Erkenntnis heraus, wie es anderen sozialistischen Ländern so ergangen ist, dass dies nur Katalysator, nicht jedoch Ursache war.
Mit dem glauben ist das immer so eine Sache - ich halte mich da lieber an Fakten...
Zwischen "nicht wohlwollend und unterstützend" zum einen und bezahlten Morden, Sabotage, Finanzierung von "Unternehmerstreiks" zum Zwecke Herbeiführung eines Wirtschaftskollapses, Finanzierung und Anleitung von Terroranschlägen bis hin zum blutigen Putsch gegen eine demokratisch gewählte Regierung mit nachfolgender Folter und Massakrierung von tausenden nunmehrigen "Regimegegnern" zum anderen, bestehen - zumindest für mich - ein paar subtile Unterschiede.
Für dich offensichtlich nicht.
Don Olafio
Als ich 2005 in Venezuela / Valencia war, gab es ein Abendessen bei dem sogenannte >Chavistas< teinahmen, die meinten damals, wenn Chavez die nächsten Wahlen gewinnen sollte, dann geht´s richtig los, denn dann sind wir stark genug.
In Carracas auf dem Boulevard bieten Strassenverkäufer ihre Waren an und ein paar 100 m weiter entfernt, findet man Nobel Cafe und Restaurant indem die Preise höher sind als in Europa auch der Fuhrpark vor diesem Cafe ist erstaunlich (BMW, Porsche, Audi, MB...).
Das sehen die ärmeren Menschen natürlich auch und diese sehen es eben so, dass nur Chavez eine gerechtere Verteilung gewährleisten kann, die ärmere Schicht ist auch nicht immer sehr gebildet, viele können nicht lesen oder schreiben, somit kann man diese Schicht leichter für seine Ideen gewinnen. Die Landeswährung hat die letzten 2 Jahre 28% gegenüber dem €uro verloren, das ist dann eben der Nachteil der Umverteilung.
Zitat von don olafio
Die zunehmende Inflation hängt vor allem mit der geradezu exzessiven Konsumtion der schmalen aber ungeheuer zahlungkräftigen Oberschicht zusammen, der in den bisherigen Chavez-Jahren nicht ein Cent genommen wurde, die aber dennoch lieber konsumiert als investiert (was übrigens ganz nebenbei die Mär vom Unternehmer, der investiert, wenn man ihn nur nicht allzusehr schröpft, ad absurdum führt).
Du hast echt Phantasie, das muss man dir lassen. Der Oberschicht die Schuld an der Inflation und fehlenden Investitionen zu geben ist schon ziemlich daneben
Les doch nochmal den Artikel aus der ZEIT Der Petro-Populist vom 23.11.2006. War auch hier im Forum verlinkt.
oder die Artikel aus der FTD , z.B. obigen oder auch Sozialismus zum Wohle der Reichen vom 29.11.2006
Trotz des Ölbooms ist in Caracas kaum ein Baukran zu sehen. Private Bauherren werden abgeschreckt, seit Staatsbeamte ab und zu Gebäude oder Grundstücke konfiszieren, um sie als Wohnraum für das Volk zu nutzen.
[...]
Produktion und Investitionen gehen dagegen zurück. Unternehmer fühlen sich Devisenkontrollen, Preiskontrollen, Enteignungen, einem immer stärkeren Kündigungsschutz und den Unberechenbarkeiten der Politik ausgeliefert. Die Inflationsrate ist auf 15 Prozent gestiegen.
[...]
Ob Leute ihr Geld investieren hängt immer von den Rahmenbedingungen ab und für die war Chavez in den letzten Jahren hauptverantwortlich.
Zur Zeit fliesst das Geld der Reichen, der Unternehmen und Banken vor allem in lukrative Staatsanleihen, die Chavez in rauen Mengen herausgibt.
Warum in einer unsicheren Zeit investieren, wenn am Kapitalmarkt dank Chavez gut verdient werden kann?
Chávez' Haushaltspolitik hat unangenehme Nebenwirkungen: Die Inflation ist so hoch wie in keinem anderen Land der Region. In den letzten zwölf Monaten zogen die Preise um 16 Prozent an. Die Ärmeren können sich immer weniger leisten.
Aber Don Olafio weiß ja immer alles besser und fabuliert gerne mal so ganz ohne Belege vor sich hin....
Zitat von don olafio
Von einer Einschränkung der "freien Wirtschaft" ist mir noch nichts zu Ohren oder unter die Augen gekommen
Der venezolanische Präsident Hugo Chávez hat Pläne zur umfassenden Verstaatlichung des wichtigsten Telekommunikationskonzerns und des größten privaten Stromkonzerns des Landes bekannt gegeben. Zudem sollen Unternehmen, die Rohöl im Orinoco-Gürtel verarbeiten, Staatseigentum werden. Die Börse in Caracas reagierte mit einem Kursrutsch.
Ausgerechnet an einer militärischen Zeremonie kündigte Chávez kürzlich an, die Sendelizenz der privaten Fernsehstation RCTV werde nicht erneuert. NZZ.ch
Manchmal frage ich mich, ob du nicht lesen willst. Zusammenlegen von Beiträgen verschiedener User ist ja deine besondere Stärke (wie auch in diesem thread wieder geschehen), aber zu schreiben, man habe nichts mitbekommen, dass Chavez die freie Wirtschaft einschränkt und dies weiterhin möchte ist einfach nur albern und nicht ernst zu nehmen.
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DON OLAFIO:
auch so ein allumfassend informierter interlektueller "Ueberflieger" wie Du, sollte sich bei allem Selbstbewusstsein in einer Diskussion ein ganz klein bisschen an Regeln der
Hoeflichkeit halten, und sich davor hueten andere so einfach als daemlich und unwissend
zu betiteln. Ist zwar beeindruckend, dass Du sogar die Ergebnisse der Kommunalwahl
in Thueringen vorweisen kannst, soll ich diese jetzt mit den Ergebnissen der
Kommunalwahlen in Schaumburg-Lippe und Hessen-Nassau kontern
Auch andere haben im geschichtsunterricht aufgepasst und Buecher gelesen, und Du wirst es kaum
glauben auch verstanden.
Das erste kabinett Hitler ist sehr wohl mit einer demokratischenLegimitation an die Macht
gekommen, wenn auch wie Du voellig richtig erkannt hast mit den Deutschnationalen
als Steigbuegelhalter. Wenn ich mich recht erinnern hatte die NSDA bei der vorletzten
freien Reichstagswahl einen Stimmenanteil von 42.6 % die Deutschnationalen etwas ueber 6 %
und damit ergab sich eine regierungsfaehige Mehrheit. Dem ersten Kabinett Hitler gehoerten
uebrigens nur 2 Minister seiner Partei an, einer besetzte allerdings dass fuer seine
spaeteren Vorhaben so wichtige Innenresort. Auch bei der folgenden letzten noch einigermassen
freien Reichstagwahl waren die Ergebnisse aehnlich. den von Dir angesprochenen
signifikanten Stimmenruckgang hatte die NSDAP bei den wahlen im jahre 1932 zu verzeichnen.
nach dem von den Nazis inszenierten Reichstagsbrand wurden allerdings die ca. 80
Abgeordneten der KPD ihrer Mandate beraubt, und jetzt gab es ausser den Sozialdemokraten
keine Partei mehr die sich den Plaenen Hitlers ernsthaft entgengenstellte. Die Rede
von Otto Wels im reichstag bzgl, des Ermaechtigungsgesetzes duerfte Dir ja bekannt sein.
Uebrigens das Zentrum mit der heutigen CDU zu vergleichen meiner bescheidenen
meinung nach etwas gewagt.
Wenn man jetzt die Schritte Hitlers zur totalen Machtuebernahme mit denen von Hugo Chavex
vergleicht ergeben sich schon Paralellen auch wenn sie Dir daemlich erscheinen.
Dass schon in der Weimarer Republik mit sogenannten Notverordnungen regiert wurde
ist richtig und duerfte allegemein bekannt sein, besonders der in seinen letzten jahren
schon etwas senile Reichspraesident Paul von Hindenburg machte in Zusammenarbeit mit seinem
Sohn Oskar und dem beruechtigten Staatssekretaer Meissner reichlich Gebrauch davon.
Zitat von EspañolAber nur sehr vage.
Wenn man jetzt die Schritte Hitlers zur totalen Machtuebernahme mit denen von Hugo Chavex
vergleicht ergeben sich schon Paralellen
Insgesamt gesehen kann man sagen: Ruhig Blut! Alles, was Chavez zur Zeit veranstaltet, ist noch im grünen Bereich!! Keine nennenswerte Gefahr für die Demokratie in Venezuela.
Es wird halt nur von interessierter Seite ein wenig heisse Luft versprüht, um den Laden zu destabilisieren. Also das Übliche.
Dennoch sollte man Hugos Demokratieverständnis mittelfristig schon mit wachem, kritischem Blick beobachten........
Ein bisschen mehr als nur vage CHAVAL,
wie wuerdest Du denn bitte die geplante schliessung bzw. Nichterneuerung der Sendelizenz
eines regimkritischen Radio- und Fernsehsenders einordnen weil dieser angeblich
konterrevolutionaer sein soll????
Mit solchen kleinen Schritten faengt es an.
Chávez tritt Kursrutsch in Venezuela los
Die Ankündigung einer Verstaatlichung von Großkonzernen in Venezuela hat die Börse des südamerikanischen Landes in den Keller gezogen. Einige Aktien stürzten um bis zu 30 Prozent ab. Der Kursrutsch wirkte sich auch in anderen Ländern aus.[...]
© 2007 Financial Times Deutschland, 10.01.2006
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#39 RE: Venezuela: Auf dem Weg in die sozialistische Republik
Zitat von Chaval
Insgesamt gesehen kann man sagen: Ruhig Blut! Alles, was Chavez zur Zeit veranstaltet, ist noch im grünen Bereich!! Keine nennenswerte Gefahr für die Demokratie in Venezuela.
Es wird halt nur von interessierter Seite ein wenig heisse Luft versprüht, um den Laden zu destabilisieren. Also das Übliche.Dennoch sollte man Hugos Demokratieverständnis mittelfristig schon mit wachem, kritischem Blick beobachten........
Der Kursrutsch an den Börsen ist alles andere als heiße Luft.
Ein Parlament ohne Opposition, mit der Möglichkeit zur Verfassungsänderung, ist alles andere als demokratisch. Das hat die Opposition durch ihren Boykott der letzten Parlamentswahlen allerdings selbst vebockt.
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#41 RE: Venezuela: Auf dem Weg in die sozialistische Republik
Zitat von b12Dafür nehme ich es umso genauer, wenn es darum geht, totalitäre Unrechtssysteme zu benennen. Und das Venezuela von Hugo Chavez ist davon noch Lichtjahre entfernt!!
chaval ist bekannt für seine großzügige auslegung von demokratie.
Im Gegenteil verfügt der Mann über eine blitzsaubere demokratische Legitimation und betreibt eine hervorragende Sozialpolitik, von der sich viele lateinamerikanische Regierungen eine Scheibe abschneiden könnten.
Und Don Olafio hat zu Recht auf interessante Initiativen zur Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung hingewiesen. Denn Demokratie ist in der Tat mehr als alle vier oder sechs Jahre ein Kreuzchen zu machen.
Persönlich ist mir Chavez wegen seiner antiamerikanischen und antiisraelischen Ausfälle ziemlich suspekt, aber wie gesagt, seine Politik bewegt sich noch ampliamente im grünen Bereich!
Also lasst den Mann mal werkeln...........
Die Demokratie ist weiss Gott an vielen Orten dieser Welt in größerer Gefahr, siehe z.B. Russland.
Ermächtigungsgesetze für Venezuela
Präsident Chavez betreibt Umbildung des Landes in eine sozialistische Republik / Kritiker sieht ein autoritäres Regime „light“
Von Sandra Weiss, Caracas
Sozialistische Einheitspartei, Ermächtigungsgesetze, Verstaatlichungen, ein Maulkorb für oppositionelle Medien – so sieht der Sozialismus des 21. Jahrhunderts aus, mit dessen Einführung Venezuelas Präsident Hugo Chavez begonnen hat. Vieles davon hatte der ehemalige Putschist, der am Mittwoch für eine dritte Amtsperiode vereidigt wird, bereits während des Wahlkampfs verkündet. Doch die Geschwindigkeit und Bestimmtheit, mit der er die Umbildung des Staates jetzt in Angriff nahm, überraschte Anhänger wie Gegner gleichermaßen.
Der Tagesspiegel - 10.01.2006
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Zitat von derhelmKein Nachweis journalistischer Seriosität, so mit Schlagworten herumzuschmeissen!
ein Maulkorb für oppositionelle Medien
Denn es handelt sich um die Nichterteilung der Lizenz für einen(!!) oppositionellen Sender!!
"Maulkorb für oppositionelle Medien" erweckt daher einen falschen Eindruck, denn weiterhin kann jeder Bürger Venezuelas ungestört per Knopfdruck zahlreiche Radio- und Fernsehsender empfangen, in denen von morgens bis abends auf die Regierung eingehämmert wird, und an jeder Ecke kann man sich Zeitungen mit der gleichen Tendenz kaufen.
Also besser mal die Kirche im Dorf lassen!
don olafio
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gelöscht
)
#44 RE: Venezuela: Auf dem Weg in die sozialistische Republik
Zitat von derhelm
Les doch nochmal den Artikel aus der ZEIT Der Petro-Populist vom 23.11.2006. War auch hier im Forum verlinkt.
oder die Artikel aus der FTD , z.B. obigen oder auch Sozialismus zum Wohle der Reichen vom 29.11.2006
Trotz des Ölbooms ist in Caracas kaum ein Baukran zu sehen. Private Bauherren werden abgeschreckt, seit Staatsbeamte ab und zu Gebäude oder Grundstücke konfiszieren, um sie als Wohnraum für das Volk zu nutzen.
[...]
Produktion und Investitionen gehen dagegen zurück. Unternehmer fühlen sich Devisenkontrollen, Preiskontrollen, Enteignungen, einem immer stärkeren Kündigungsschutz und den Unberechenbarkeiten der Politik ausgeliefert. Die Inflationsrate ist auf 15 Prozent gestiegen.
[...]
Aber ja doch - ich habs gelesen. "Sozialismus zum Wohle der Reichen" belegt letztlich, dass Chavez bisher - und davon war bei mir die Rede - keine Einschränkungen verfügt hat, sondern auch die privaten Gewinne weiter ungehemmt sprudelten. Investitionen hingegen sucht man fast schon mit der Lupe.
Dass die Lateinamerika-Berichterstttung der "Zeit" derzeit qualitativ nicht gerade die große Nummer ist, hatte ich vor einiger Zeit schon mal versucht darzulegen (https://www.kubaforen.de/topic-threaded.p...message=7365295), und solch tendenziöse Mätzchen, blabla-Allgemeinplätze wie "Private Bauherren werden abgeschreckt, seit Staatsbeamte ab und zu Gebäude oder Grundstücke konfiszieren, um sie als Wohnraum für das Volk zu nutzen" bestätigen diese Einschätzung nur nur noch einmal: Als käme da irgendein Beamter, schlecht gelaunt, weil das Wetter Scheiße ist, das Kantinenessen miserabel war und seine Frau ihn letzte Nacht auch nicht... - tja, da muss er sich halt abreagieren und mal eben schnell 'n paar Häuser konfiszieren...
Und sonst? Wer, wenn nicht die "Oberschicht" müsste investieren und tut's trotz satter Gewinne ("Sozialismus für die Reichen") doch nicht? Die Barrio-Bewohner?
Also kehrt Marsch, alles zurück auf Anfang - auf das die Politik der letzten Jahrzehnte mit dem Ergebnis 20:80 Superreich zu schlimmster Armut - weitergeführt wird? Als noch mehr oder weniger von der "Oberschicht" investiert wurde - was hat es den 80 Prozent Armen in diesen Jahrzehnten gebracht?
Wohnraum fürs Volk - das ist ja schon fast ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit; Kündigungsschutz - noch so'n Schimpfwort... - Mein Gott Walter!
Chavez hat vor den Wahlen angekündigt, was er vor hat. Fast zwei Drittel der Wähler haben gesagt: Mach es! Anders als manch hiesiger Politiker hält er sich an die Wahlversprechen - sowas Hinterlistiges aber auch!
Die Politik der letzten Jahrzehnte, vor allem aber die der letzten 15 Jahre, die durch eine rigorose Entstaatlichung geprägt war, hat nicht einfach nur Armut, sie hat für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ärgstes Elend produziert. Und nun versucht man es dort halt anders. Die überwiegende Mehrheit der Menschen hat sich so entschieden. Man sollte dies respektieren und mit der gebotenen Neugier schauen, was daraus wird. Blödsinnige NS-Vergleiche sind für den versuch des Verständnisses der dortigen Entwicklungen nicht nur wenig hilfreich - sie zeigen auch die erheblichen Defizite bei der Kenntnis der Geschichte des eigenen Landes auf. Oder aber man verzerrt bewusst entstellen. Wenn zum Beispiel plötzlich der in diesem Lande eindeutig besetzte Terminus "Ermächtigungsgesetz in fast ausnahmslos allen unserer ach so pluralistsichen Medienlandschaft erscheint, dann mag ich kaum an einen Zufall glauben - dazu bin ich nun doch schon zu lange im Geschäft.
In Antwort auf:
Ausgerechnet an einer militärischen Zeremonie kündigte Chávez kürzlich an, die Sendelizenz der privaten Fernsehstation RCTV werde nicht erneuert.
Auch dies nenn ich mir eine selektiv wertende Berichterstattung. Denn die Nichtverlängerung ist ja nun schon länger bekannt und wurde von Chavez schon des öfteren erwähnt. Unter anderem eben auch bei jener Veranstaltung - so what. Aber es klingt ja so schön martialisch und lässt gleich wieder ein paar Assoziationen aufkommen...
Und zu RCTV selbst: Man stelle sich - den sicher unwahrscheinlichen - Fall einmal vor, gegen die deutsche Regierung würde ein Putschversuch unternommen, und ...was weiß ich...Sat1 oder ein anderer Sender stellte sich auf die Seite der Putschisten - was meinst du wohl, wie lange der noch eine Lizenz zum Senden gehabt hätte? Wie bitte? Ah ja... .
Chavez hingegen ließ ihn weitersenden und verlängert jetzt eben die Lizenz nicht mehr. Wenn das kein Zeichen von Geduld ist...
Ansonsten gilt, was Christoph Twickel heute in der taz schrieb: "Wenn die Regierung die Konzession eines privaten Fernsehkanals auslaufen lässt, mag das ein Signal an die oppositionellen Medien sein, die sich mit Kampagnen gegen Chávez überboten haben. Dass damit die Meinungsfreiheit bedroht sei, kann nur behaupten, wer keine venezolanischen Zeitungen liest."
Don Olafio
Zitat von Halleluja
Derhelmchen
Glaube Du hast meinen Kommentar falsch verstanden, solltes den Comment nochmal ruhig lesen, dann geistig verarbeiten und dann Dich schriftlich äussern. Wir haben einen Betrieb in Carracas und sind über die Vorgangsweisen einigermassen informiert.
Ich bin auf deinen Kommentar doch gar nicht eingegangen.
Du meinst doch diesen !?:
In Antwort auf:
Als ich 2005 in Venezuela / Valencia war, gab es ein Abendessen bei dem sogenannte >Chavistas< teinahmen, die meinten damals, wenn Chavez die nächsten Wahlen gewinnen sollte, dann geht´s richtig los, denn dann sind wir stark genug.
In Carracas auf dem Boulevard bieten Strassenverkäufer ihre Waren an und ein paar 100 m weiter entfernt, findet man Nobel Cafe und Restaurant indem die Preise höher sind als in Europa auch der Fuhrpark vor diesem Cafe ist erstaunlich (BMW, Porsche, Audi, MB...).
Das sehen die ärmeren Menschen natürlich auch und diese sehen es eben so, dass nur Chavez eine gerechtere Verteilung gewährleisten kann, die ärmere Schicht ist auch nicht immer sehr gebildet, viele können nicht lesen oder schreiben, somit kann man diese Schicht leichter für seine Ideen gewinnen. Die Landeswährung hat die letzten 2 Jahre 28% gegenüber dem €uro verloren, das ist dann eben der Nachteil der Umverteilung.
Bis auf den Satz, dass "nur Chavez eine gerechtere Verteilung gewährleisten kann" ist doch alles nachvollziehbar.
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#48 RE: Venezuela: Auf dem Weg in die sozialistische Republik
http://www.rebelion.org/noticia.php?id=44598
Es ist doch dort schon ähnlich wie auf Cuba, es gibt dort bereits auch eine Einrichtung wie auf Cuba die >CDR<, erinnere mich jetzt nicht mehr an den Namen, aber mit solch einem Kontroll Organ ist man schon gut über die Stimmung im Lande informiert. Hugo hat nun genügend Zeit alles so zu organisieren wie er möchte, denn jetzt hat er der grösste Teil der Bevölkerung hinter sich. Er hat doch bereits fast schon uneingeschränkte Macht.
Venezuela hat Öl und somit ist der Cashflow gesichert, was sollen die Amis denn machen, nach dem Irakausflug können sie höchstens wirtschaftlichen Druck auf Venezuela ausüben, aufgrund der Tatsache, dass Venezuela auf jede Menge Öl sitzt wird Hugo darüber doch nur lachen.
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