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Kubaner gewöhnen sich an Gedanken eines Lebens ohne „Fidel“
Der 2. Dezember ist für die Kubaner sehr viel mehr als der 50. Jahrestag des Beginns der kubanischen Revolution. Mit großer Spannung erwarten sie, ob sich Staatschef Fidel Castro zum ersten Mal seit seiner schweren Erkrankung im Juli öffentlich zeigen wird. Schließlich soll nicht nur der Revolution gedacht, sondern auch der 80. Geburtstag Castros nachgefeiert werden.
Denn Castro ist gesundheitlich noch so geschwächt, dass er immer noch nicht in der Öffentlichkeit auftreten kann. Am Dienstagabend ließ er schriftlich seine Teilnahme am Beginn der Feierlichkeiten zu seinem Geburtstag im Karl-Marx-Theater in der kubanischen Hauptstadt absagen. Dort warteten 1500 geladene Gäste aus aller Welt, um den kubanischen Staatsmann zu feiern.
In einem Brief schrieb Castro, er empfinde „großen Schmerz“, nicht teilnehmen zu können. „Ich bin nach Angaben der Ärzte noch nicht in der Lage, eine solch kolossale Begegnung zu meistern“, hieß es in dem am Dienstagabend verlesenen Brief weiter. Ob die Absage auch für die großen Revolutionsfeierlichkeiten am Samstag dieser Woche gilt, war zunächst nicht klar.
„Fidel wird am 2. Dezember auftreten“, ist sich die Krankenschwester Loly sicher. Er habe es selbst gesagt, betont die 63-Jährige. Auch ihr 22-jähriger Enkel hält es für schlicht unmöglich, dass Castro sich nicht zeigen wird. Selbst vom Krankenbett aus gebe der „Maximo Lider“ weiter seine Anweisungen. Kein Blatt bewege sich auf Kuba, ohne dass Castro es wisse, sagt der junge Gärtner.
Die Feierlichkeiten, die am Dienstag begannen, dauern bis zum 2. Dezember, wo sie mit einer Militärparade ihren Höhe- und Schlusspunkt finden sollen. Erinnert wird an die Landung Castros an der kubanischen Küste am 2. Dezember 1956, als er mit seinem Bruder Raul und Ernesto „Che“ Guevara sowie 79 weiteren Revolutionären den Kampf begann. Drei Jahre später siegten die Guerilleros; seitdem bestimmt Fidel Castro als inzwischen dienstältester Präsident der Welt die Geschicke Kubas.
Doch langsam scheinen sich die Kubaner an den Gedanken zu gewöhnen, dass „Fidel“ einmal nicht mehr sein könnte. Dazu beigetragen hat sicher auch die Tatsache, dass sein jüngerer Bruder Raul nun schon seit rund vier Monaten die Amtsgeschäfte führt - wenn auch offiziell nur „vorübergehend“. „Das Einzige, was man nun weiß, ist, dass er nicht unsterblich ist“, sagt Loly in ihrer Wohnung in Havanna. Zwar sei sie sehr neugierig darauf, Fidel Castro zu sehen - so wie alle Kubaner. „Aber man redet schon fast gar nicht mehr von ihm.“
Das letzte Mal war Castro am 26. Juli öffentlich in Erscheinung getreten - einen Tag vor seiner schweren Darmoperation. Ende Oktober sahen die Kubaner im Fernsehen einen sehr gebrechlichen alten Mann, der nur mühsam gehen konnte, geistig aber vollkommen klar war. Die Fernsehbilder von Castro hätten mit dazu beigetragen, die Kubaner mental auf einen Abschied vorzubereiten, sagt Loly. Inzwischen hätten sie sich an den Gedanken gewöhnt, dass Castro sterben könnte. Sein Tod werde zwar ein Schock sein, sagt sie. „Aber das Leben geht weiter.“
Doch finden sich nicht nur solche Stimmen der Abgeklärtheit auf der Karibikinsel. Manche Kubaner sehen mit einer gewissen Unruhe in die Zukunft. Raul Castro ist für viele immer noch ein Unbekannter. „Man weiß nicht viel über ihn“, sagt ein 28-jähriger Zimmermann. Der 75-Jährige sei immer der Mann der Streitkräfte gewesen, urteilt er über den Verteidigungsminister.
„Du wirst sehen, Raul wird im kommenden Jahr anfangen, wirtschaftliche Reformen durchzuführen“, sagt ein junger Mann in einer Bäckerei in Havanna zu seinem Freund. Wenn Fidel Castro nicht mehr da sei, werde sich die politische Linie nicht ändern, meint hingegen Loly. „Das Volk ist nicht kommunistisch, sondern fidelistisch.“
Quelle:http://www.dolomiten.it/nachrichten/arti...D=f&ArtID=85274
Nos vemos
Dirk
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#2 RE: Kubaner gewöhnen sich an Gedanken eines Lebens ohne „Fidel“
guzzi
(
gelöscht
)
#3 RE: Kubaner gewöhnen sich an Gedanken eines Lebens ohne „Fidel“
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