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Fidel Castro und die Freiheit in Cuba

von Sirena-del-Mar @ 07/09/2007 - 15:19:43

Ich werde oft von den Leuten gefragt, was in Cuba wohl passieren wird, wenn Fidel Castro einmal stirbt. Andere glauben sogar, dass er schon tot ist oder scheinen zumindest auf diesen Augenblick zu warten, um dieses Ereignis zu feiern, wie die Mafia-Verräter der in Miami lebenden Exilkubaner. Für mich sind das böse Menschen mit leeren schwarzen Seelen, ohne Gefühle, denn ich könnte mich nie über den Tod anderer freuen, selbst wenn sie meine Feinde sind.

Ja, Fidel Castro wird eines Tages sterben, so wie wir alle, das ist das Gesetz des Lebens und der Natur, wir sind Kinder der Krankheit und des Todes. Danach wird uns kein Paradies erwarten, das Paradies ist hier, in unserer Welt, und wir müssen alles tun, um in Glück und Frieden zu leben und unsere Hoffnungen nicht auf ein Leben nach dem Tod richten.

Aber noch lebt Fidel, und auch wenn er einmal nicht mehr ist, wo ist das Problem? Wir werden sein Andenken bewahren und er wird in einer Reihe stehen mit anderen grossen Freiheitskämpfern wie Simón Bolívar und Che Guevara. Die Revolution ist nicht abhängig von einzelnen Personen, auch wenn sie natürlich sehr wichtig sind, aber wir sind nicht allein in Cuba. Es gibt Venezuela, Bolivia, Nicaragua und andere Länder werden unserem Weg noch folgen, überall dort, wo Menschen in Unterdrückung und Ungerechtigkeit leben müssen.

Viele Kritiker werfen meinem Land vor, dass es keine Freiheit gibt und dass Menschenrechte nicht beachtet werden. Ich gehe zu, dass ich mich auch manchmal ärgere über die vielen Polizisten, das ist übertrieben. Aber ich möchte auch daran erinnern, dass nicht wir es waren, die das Lager in Guantánamo gebaut haben, Kubaner überfallen auch nicht andere Länder, um sie von ihrem System zu überzeugen. Oder ich denke an die Vorfälle bei dem G8-Treffen der Präsidenten, solche Bilder kenne ich aus Cuba nicht. Ich verstehe auch nicht ganz, was hier gemeint ist, wenn von Freiheit die Rede ist, für viele Leute ist Freiheit nur ein abstrakter Begriff, aber ich denke nicht so und deswegen haben ich einige Fragen dazu.

Ist es nicht auch Freiheit, wenn man für den Besuch von Schulen und Universitäten nichts bezahlen muss und so auch arme Leute Bildung bekommen? Wenn die Kinder trotz aller ökonomischen Probleme in Cuba nicht hungrig zur Schule kommen müssen? Wenn Menschen aller Hautfarben ohne Angst zusammen leben? Oder ist es nicht eine Form der Unterdrückung und Unfreiheit, wenn die besten medizinischen Leistungen und Medikamente nur die Menschen erhalten, die es sich leisten können? Und was ist mit denen, die keine Arbeit bekommen oder auf der Strasse schlafen müssen, gehört das auch zur Freiheit? Sind Kriminelle und Drogenhändler dann freie Unternehmer? Hier gibt es Pressefreiheit, aber warum lese ich dann in fast allen Zeitungen die selben Dinge, auch wenn sie nicht wahr sind?

Nun, das ist meine Meinung, niemand soll denken, dass ich von dem kubanischen Staad Geld bekommen , denn das ist nicht so, und ich arbeite auch nicht für unsere Regierung. Aber ich denke, dass die Leute einmal darüber nachdenken sollten, bevor sie Cuba und andere Länder verurteilen, ohne dass sie wissen, wie das Leben bei uns wirklich ist.

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Auch "gut" sind die Kommentare auf diese journalistische Meisterleistung:

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Es gibt viele, die darauf warten, dass Fidel stirbt, um dann die Gesellschaft zu ändern. Leider hat das mit der DDR auch von heute auf morgen geklappt: Kohl hat ein paar Bananen hingeworfen, und die Affen kqamen gelaufen und haben alles verraten und verkauft. Ob die Kubaner moralisch stärker sind als unsere »Brüder und Schwestern«?

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Nein, mir geht es nicht besser als vorher. Ich konnte mich entwickeln,konnte neben meiner Arbeit her studieren, ohne Kosten und mit betrieblicher Freistellung. Ich hatte genügend Geld zur Verfügung, konnte mein Leben planen. Das hat sich von heute auf morgen geändert. Mein Studienabschluss wird nicht anerkannt, meine Rentenansprüche auch nicht im vollen Umfang. Kunden lehnen es ab, mit mir zusammenzuarbeiten, weil sie generell Ostdeutsche nicht mögen. Und - obwohl ich in der DDR sehr gut verdient habe - und jetzt immer gearbeitet habe (ganz wenige Monate Arbeitslosigkeit) werde ich eine Rente auf Sozialhilfeniveau erhalten. Ich finde dieses System nur verlogen.

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der von WOLFGANG ULLMANN (DEMOKRATIE JETZT), am RUNDEN TISCH abgestimmte vorschlag, eine treuhandgesellschaft zu bilden, die einen ausverkauf der ddr verhindern, bzw. den bürgern der ddr anteilsrechte am volkseigentum gewährleisten sollte -um dem volk eben nicht nur bananen zukommen zu lassen - wurde von der modrow-regierung, wahrscheinlich in abstimmung mit westlichen regierungsvertretern, fallengelassen. die währungsunion tut ihr übriges dazu. was bleibt, sind bananen für die ossis, schulden, die uns heute noch belasten und jede menge privatisierter sprich billig verschleuderter ddr-betriebe und grundstücke.

das hat nix mit moralischer stärke des volkes zu tun sondern mit bereicherung, lug und betrug!

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Das ist ein sehr mutiger, weil seltener Beitrag. Er drückt ein Stückchen Freiheit aus: Meinungsfreiheit!

Ich kenne Kuba zu wenig, um erahnen zu können, welchen Weg das Land gehen wird, wenn Fidel eines Tages nicht mehr auf der Brücke steht. Du hast recht, daß er wie jeder Mensch sterblich ist und sterben wird.

Auf viele Deiner Fragen hätte ich auch gern eine Antwort. Aber ich habe sie nicht. Was ich mir wünsche ist, daß ihr Kubaner moralisch stärker seid, als es viele Ex-DDR-Bürger waren. Ein Freund sagte mal zu mir, daß hierzulande jeder korrupt sei. Alles wäre nur eine Frage des Preises. In der Ex-DDR lautete der Preis 1:2. Nein, dieses Land ist kein Vorbild! Nicht im "Großen und Ganzen" und nicht im Detail. Es ist lediglich Land unter Ländern - was ihm historisch auch gebührt.

Das Thema "Freiheit" ist ein zutiefst weltanschauliches. Ich habe darüber mal eine Hochschul-Abschlußarbeit geschrieben - ohne ideologischen Schaum vor dem Mund. Dieser Abschluß wird mir seit 1990 nicht mehr anerkannt, weil die gewählte Volksvetretung des sogenannten "Beitrittsgebietes" akzeptiert hat, daß nur Abschlüsse akzeptiert werden, die eine Entsprechnung in der Alt-BRD haben. Welche Chancen sich daraus für das Erwerbsleben ergeben, mag jeder selbst beurteilen.

Dennoch will ich das jetzt nicht als Klage verstanden wissen. Das Leben geht immer weiter und bietet meiner Meinung nach mehr Chancen als Risiken.

Denke mal an Casanova...

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Liebe Sirena, da hast du mal wieder einen sehr treffenden politischen Eintrag verfasst. Fidel ist eine Ikone überall in der Welt und ich wünsche ihm natürlich, dass er noch ganz lange lebt. Aber wichtig ist auch die Zeit danach, und ich glaube, ihr seid auf einem guten Weg, denn er ist ja schon mehr als ein Jahr nicht mehr in der Öffentlichkeit, ohne dass es zu Unruhen kam. Also weiter so!

Und die Freiheit, ja die Freiheit, wie oft wird damit Misbrauch getrieben! Alleine schon die Parteien hier (und in Österreich!), die sich freiheitlich nennen. Freiheit an sich hat nur einen gringen Wert, wenn die von dir geschilderten Ungerechtigkeiten nicht beseitigt werden.

Die wirklich freie Welt hofft auf Kuba!

Venceremos,

der Spieler

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ich stimme sirena voll und ganz zu.
politblog??...wohl eher papageienblog...aber das wäre ja schon wieder eine beleidigung für diese schönen tiere,die sicher nicht auf den gedanken kämen,unverdautes bildzeitungswissen von sich zu geben,es sei denn,der mensch plappere es ihnen vor...
armut in cuba-ja,es gibt nicht diesen geisttötenden materialistischen überfluß und ja,es gibt menschen,die sicher gerne mehr hätten.ABER,es gibt keine kinderarmut wie beim exportweltmeister deutschland!kein kind sitzt in cuba mit knurrendem magen im unterricht,kein kind wird von der klassenfahrt ausgeschlossen,weil seine eltern die exorbitanten preise dafür nicht aufbringen können,kein kind muß sich schämen,weil die lehrmaterialien nicht vorhanden,da nicht bezahlbar sind,kein kind wird von seinen mitschülern gepeinigt,weil die klamotten nicht dem neuesten trend entsprechen...
diktatur in cuba-NEIN! cuba hat das demokratischste wahlsystem überhaupt.dort wird nämlich tatsächlich von UNTEN nach OBEN gewählt-beginnend bei den vertretern der wohnblocks,straßen,stadtteile,betriebe bis zum parlament.und nur derjenige,den seine nachbarn,arbeitskollegen usw.für würdig halten,erhält die "macht",über seine wähler zu bestimmen.in deutschland findet sich dort oben ein häufchen,das sich zum wahlsieger kürt,obwohl von ca.51% wahlbeteiligung vllt.30% dafür gestimmt haben(nicht anfangen,über die genauen zahlen zu diskutieren...es sind etwa-angaben).auch ich gehöre seit 17 jahren zum volk der nichtwähler,da es für mich keine wählbare alternative mehr gibt und diese s.g.demokratischen wahlen in deutschland die reinste farce sind.
noch ein wort zu frieling:nicht alle in der ddr waren affen-obwohl es deren reichlich gab-,aber die maschinerie-allen voran die mediale- wurde so präzise in gang gesetzt,daß selbst mancher affe erst wieder mit banane im hals röchelnd zu sich kam,als die show gelaufen war.wir paar arme irre wurden damals für warnende worte nur mitleidig belächelt...

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@ Fidel

neues von der Kuba-Nixe:

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Sirena-del-Mar pro
08.09.07 @ 18:18

Danke!

Man kann ja eine andere Meinung haben, aber die sollte auch begründet sein und sich nicht auf das Zitieren eines Unsinns beschränken...

Sie werden es versuchen, Cuba wieder zu versklaven, auch die Mafia wartet schon darauf, ihre Casinos wieder eröffnen zu können. Aber ich denke, dass wir gut darauf vorbereitet sind, ihnen einen heissen Empfang zu bereiten.

Du hast natürlich Recht, dass es immer an den Menschen liegt, was sie daraus machen. Auch bei uns gibt es Korruption, aber die Regierung tut etwas dagegen, ich selbst habe mich einmal über einen Mann beschwert, der im Ausreiseamt tätig war und mehr Geld für die Bearbeitung meiner Papiere wollte. Danach musste er ins Gefängnis, das tut mir zwar Leid, aber es ist gerecht.

Die Kapitalisten denken, sie haben gewonnen, als die Sowietunion zusammen brach, aber die Menschen bemerken es, dass sie nicht davon profitieren und es ihnen immer schlechter geht.

Ich wünsche mir so, dass wir in Frieden mit dem großen Nachbar USA leben können, wir haben ja gar nichts gegen das Volk, aber die Regierung sollte uns unseren Weg gehen lassen.

Liebe Grüsse, Sirena

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Brezel [Mitglied]
09.09.07 @ 07:43

Kuba ist die Perle der Karibik und die wichtigsten Perlen die Kuba besitz sind seine Menschen!!!! Ich habe trotz vieler Mißstände die es auch da gibt, noch nie so stolze Menschen erlebt. Nun tun wir doch blos nicht so als wäre Deutschland DAS Land der Glückseligkeiten.
Es gibt Mill. Deutsche die nicht teilhaben können am Wohlstand ..

Was in Kuba passieren wird, wir wissen es nicht, aber die USA lauern jede Minute da ihren "Einfluß" wieder geltend zu machen.
Es geht ums Geld, um Macht...

Was hat der Ammi im Irak zu suchen??????? Afghanistan...usw.

"Demokratie" ,nach amerikanischem Vorbild, ist keine Banane die exportiert werden kann!!! Stell euch vor die Iraker würden in die USA einmarschieren um die Amerikaner zum Islam zu bekehren, mit welchem Recht eigentlich nicht!!!!!! Gleiches Recht für ALLE. (Nein ich spreche den Irakern dieses Recht ab! so wie ich auch den Amerikanern dieses Recht abspreche!!!!!)

Zum demokratischen Grundverständnis sollte gehören, jeden so zu leben lassen wie es ihm gefällt!!! Und das vermisse ich in der "westlichen" Demokratie.

Was war zuerst da der Ammi in Vietnam, im Golfkrieg, im Irak - oder der isl. Terror?
Der gegenwärtige Terror ist m.E. ein Produkt der amerikanischen Politik.

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