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Ich habe da noch was gefunden......
Das cubanische Tagebuch
Cuba, die erste Reise - Oktober 1998)
EINLEITUNG
Drei Amigos verbringen einen n.i.(nichts inklusive) Urlaub der besonderen Art.
Zwei sind aus Brandenburg, der dritte und älteste aus Nordrhein-Westfalen. Gegenseitige Besuche haben
immer wieder neue Urlaubspläne hervorgebracht und auch ihre Freundschaft vertieft.
Kennengelernt haben sie sich Oktober 1994 in der Dominikanischen Republik. Dort hat sich eine Vorliebe
für die Schönheit der Karibik entwickelt. Besonders die Landschaft mit dem traumhaften Wetter, die
Musik der Einheimischen und auch der Rum und die Mädels üben seitdem eine magische Anziehungskraft
aus.
Nach weiteren gemeinsamen Ferien in der Dom. Rep. und Mexiko soll es diesmal also Kuba sein.
Das angemietete Haus in der Nähe von Havanna gehört einem Cubaner, der in Deutschland lebt.
Amigo2+3 haben gute spanische Sprachkenntnisse. Bei Amigo1 klappt die Verständigung noch nicht so gut.
Deshalb benutzt er als Hilfsmittel ein Wörterbuch oder Rum.
Vorbereitungen für den morgigen Abflug
Samstag 10.10.1998
Amigo1 und Amigo2 bereiten sich mit einer Flasche "Krönchen" (Goldkrone) auf den Urlaub vor.
Dabei besprechen sie, wie man am besten an die Tickets der Cubana Airlines kommt. (Tel. Buchung
und Überweisung von ca. DM 3000 vor 10 Tagen. Seitdem sind die Flugscheine, laut Auskunft der Agentur
"unterwegs").Ein zwischenzeitlicher Anruf bei Amigo3 führt auch nicht zu einer Lösung des Problems.
Allerdings macht Senor Antonio von der Agentur Salazar neue Hoffnung. Er sagt, ein Kurier
wäre unterwegs. Ob mit Pferd oder Auto, weiß er nicht.
Der Tag wird beendet mit den Gedanken an die Zuckerinsel und einem bösen Traum von
Amigo2. (Vorahnung oder Eingebung).
Sonntag 11.10.
Ca. 5 Stunden vor Abflug: Wieder telefonischer Kontakt mit Salazar - Der Kurier ist immer noch
unterwegs. Letztes Telefonat, letzte Information: Die Tickets warten am Flughafen.
Amigo1 und Amigo2 fahren auf gut Glück zum Flughafen Berlin. Ebenfalls Amigo3 aus Dortmund
per Zug nach Frankfurt. Und tatsächlich. Nach langer Suche des Schalters der Cubana Airlines
(Amigo 1+2 in Berlin, Amigo3 in Frankfurt) werden die Tickets ausgehändigt. Aber was ist mit der
Touristenkarte für Amigo3 ? Dafür werden ihm in Frankfurt DM 50 abgeknöpft - obwohl schon
alles bezahlt.
Abflug von Berlin fast pünktlich. Mit einem kleinen Fläschchen "Krönchen" als Handgepäck
klappt auch die Zwischenlandung in Frankfurt. Sofort begeben sich Amigo1+2 auf die
Suche nach Amigo 3. Er ist nicht sofort aufzufinden, da es in der Abflughalle mehrere Möglichkeiten
gibt vor dem Start aufzutanken. Endlich, an einer kleinen Bar vor dem Abfertigungsschalter, wird er
gesichtet, als er ein Bier für DM 7,80 schlürft. Das ist ein Wiedersehen, das gefeiert werden muss.
Endlich geht es los. Abflug von Frankfurt mit einer halben Stunde Verspätung. Die alte DC10
erhebt sich mit Stöhnen und Dröhnen vom Rollfeld Richtung Karibik.
Ein 10stündiger Flug ist kein Zuckerschlecken. Da muss vieles improvisiert und organisiert
werden. Zum Beispiel, wenn der mitgebrachte Proviant nicht ausreicht. Zum Glück ist das Flugpersonal
der Cubana Airlines in dieser Beziehung behilflich. Einige Bekanntschaft werden gemacht und weil diese
auch Durst haben, holen wir so manche Gallone (7 Dollar, Havanna Club) beim Personal ab. Warum
bekommt man von dem Rum nur einen solch trockenen Hals ? Die Frage kann keiner beantworten. Also werden
auch noch ein paar Dosen Bier geordert. Besonders durstig ist die Nachbarin von Amigo1, die während des Fluges kurz vor einer Alkoholvergiftung steht. - Der Kopf krebsrot. Die Bewegungen unkontrolliert
.
Unsere Stimmungslage ist also prima, als wir ca. 20.00 Uhr in Havanna landen. (Zeitverschiebung
6 Stunden). Dort machen wir erstmals Bekanntschaft mit der kubanischen Organisation. Nach 2stündiger
Warterei kommt endlich unser Gepäck. Die Wartezeit vertreiben wir uns mit Fleischwurst und Senf. Das
ist der übrig gebliebene Proviant von Amigo3. Es ist auch noch genug Zeit, um die Touristenkarten
auszufüllen. Als Hotel geben wir das Habana Libre an. (Es soll schon vorgekommen sein, dass
Individualtouristen, die kein Hotel angeben konnten, nicht einreisen durften).
Das löst einige unangenehme Fragen aus. Nachdem jedoch Amigo3 Kaugummi, Zigaretten und
Schokolade auf die andere Seite des Abfertigungsschalters schiebt, sind auch diese beantwortet.
Der Versuch einer Verabredung von Amigo3 mit der hübschen Beamtin hinter dem Schalter schlägt
leider fehl. Entweder hat sie tatsächlich keine Zeit oder Amigo3 ist ihr nicht sympathisch - es kann
passieren, dass man nach solch einer langen Reise Mundgeruch hat......
Zu unserer Freunde wartet der angekündigte Taxifahrer inklusive der Schwester unseres Hausvermieters
noch auf uns. (Er macht sich mit einem großen Schild bemerkbar, auf dem ”Alberto” steht, der Name des
Vermieters ). Der erste Eindruck, den wir von diesen beiden Personen haben, ist nicht besonders positiv
Eine Bestätigung unserer Meinung bekommen wir, als wir unser Ziel erreichen.
Ca. 25 km vom Flughafen bis zur Playa del Este - 50 Dollar ist der Fahrpreis. Ist das Leben in Kuba
tatsächlich so teuer oder ist es nur der Taxifahrer, der sich als Bandit zu erkennen gibt, und der sich
auf Nachfrage hinter einem obskuren Auftraggeber versteckt?
Jedenfalls macht das angemietete Haus einen guten Eindruck. Ein solider Bungalow. Den Eingang
sichert eine schwere Eisentür. Dahinter eine Holztür. Alle Fenster sind vergittert. Ein großes Wohnzimmer
Links daneben die Küche. Im hinteren Teil sind zwei Schlafzimmer. Dazwischen das Bad. Natürlich nur
Dusche mit "kaltem" Wasser". Amigo1 nimmt sofort das rechte Schlafzimmer in Beschlag. Hier kann er alleine
schlafen, in einem großen Bett. Für Amigo 2+3 bleibt das linke Schlafzimmer. Dort hat der Vermieter extra ein drittes Bett aufgestellt.
Die schwere Verantwortung für den Hausschlüssel, den es für uns leider nur in einmaliger Ausführung gibt,
übernimmt Amigo2.
Unsere Nachbarn, Alfredo und Theresa, die nebenan im Haus eines Arztes wohnen, erscheinen ebenfalls und
heißen uns willkommen. Sie sind auch die Verwalter und Pflegepersonal unserer Ferienwohnung.
Zum Empfang gibt es ein "Schlückchen" aus unserem Proviant, bevor wir beschließen gleich am ersten
Abend unsere Umgebung zu erkunden. Ca. 100 Meter von unserem Haus befindet sich die Hauptstraße,
die zum nächsten Ort Guanabo führt (ca. 2 KM entfernt). Direkt an dieser Via Blanca ist eine
Cafeteria (Bretterbude, einige Tische mit Plastikstühlen im Freien, Bier, Rum, Säfte, Hot Dog,
Sandwich, Zigaretten - Treffpunkt für Taxifahrer, Tanten, Cubanos aus allen Bevölkerungsschichten und auch
viel suspektes Volk, dass nur scharf auf eines ist, unsere Dollar. (Dieser Laden sollte sich im Verlaufe des
Urlaubs als Dreh- und Angelpunkt für weitere Unternehmungen und Verabredungen erweisen).
Der Abend wird beendet mit einem Bad von Amigo3 im Meer (ca. 500 Meter entfernt). Erste Verluste
sind zu beklagen: Der Pullover und die Jacke von Amigo3 einschließlich Pass und Rückflugticket.
12.10. Montag
Die amigos haben ausgeschlafen. Aber was ist mit Frühstück? Als Selbstversorger müssen wir auch
mal an feste Nahrung denken. Also gehen wir mit Alfredo zum Einkaufen. Für Dollars gibt es fast alles
Aber was ist mit Obst und Gemüse? Der Markt ist heute angeblich geschlossen. Dafür gibt es Rum an jeder
Ecke, spottbillig für unsere Verhältnisse. Gehört der in Kuba zu den Grundnahrungsmitteln?
Der erste Einkauf ist getätigt. (Die erste feste Nahrung gibt es danach im Restaurant). Viele Dosen. Viele
Flaschen. Weißbrot. - Leider nur eine Sorte Brot. Nach dem Umtausch von 10 Dollar in 200 Pesos
(moneda nacional) geht es mit dem Taxi(einer von diesen Schlitten, die normalerweise ins Museum gehört,
40 Jahre alt, aber Autos mit Charakter.) auf ins Campo. Amigo3 benötigt einen Sombrero als Sonnenschutz.
Dieser Hut kann mit moneda nacional bezahlt werden, wie auch alle Grundnahrungsmittel. Das bedeutet
Pfennigbeträge.
Rückfahrt mit dem Taxi zum Haus. Nachdem die Vorräte im Kühlschrank verstaut und die amigos
um 100 Dollar leichter sind, geht es auf zur ersten Strandbesichtigung.
Wenig Leute. Das Wasser ist sauber und warm. Fast zu warm. Es gibt nur ein Restaurant.
Als eine Plage der besonderen Art erweisen sich schon am ersten Tag die Mücken, wahrscheinlich
von den zwei nahegelegenen Flüsschen, für die wir anscheinend Frischfleisch sind, das ausgesaugt
werden muss. Um eine gewisse Resistenz gegen das ununterbrochene Jucken aufzubauen, muss der
Körper laufend mit alkoholischen Getränken versorgt werden.
Trotzdem (oder gerade wegen der Medizin ?) sind wir guten Mutes, als wir uns abends auf
den zweiten Besuch in Guanabo vorbereiten. Leider gibt es vor dem Abflug mit Taxi von besagter
Cafeteria (nachfolgend Stützpunkt genannt) noch einige unangenehme Neuigkeiten
Unser sympathischer Taxifahrer hat sich telefonisch bei unserem Nachbarn gemeldet. Er hat einige
Kleinigkeiten von Amigo3 im Auto gefunden: Jacke, Pullover, Flugticket und Pass. Außerdem die
Tasche für eine Videokamera. Gegen eine Zahlung von 20 Dollar wäre es kein Problem die Sachen
den Besitzern wieder zu zuzuführen. Also doch bandido. Aber auch das haut die amigos nicht um.
Dieses Guanabo ist tagsüber ein lebhaftes Städtchen mit 40.000 Einwohnern. Eine Hauptstraße führt
durch den Stadtkern, der sich ca. über 1 KM erstreckt. Links und rechts der Straße Holzbuden. Bescheidene
Privatbetriebe, die Mixmilchgetränke, Sandwichs, Hot Dog oder nur Zigaretten verkaufen. Drei oder
vier gute Restaurants für Touristen. Einige Musikkneipen für Leute, die Preise nach europäischem
Standard bezahlen können. Eine große Eisdiele, vor der immer Kunden auf einen Platz warten. (Das
kubanische Eis ist aus reiner Mich und sehr beliebt). Obskures Kleinhandwerk, wie eine Schuhreparatur.
Supermärkte für Dollarkunden, Post, Banken. Dazwischen immer wieder verfallene Häuser oder größere
Gebäude, wie ein ehemaliges Theater.
Das Verkehrsaufkommen, nach deutschen Verhältnissen gering. Dafür die Abgaswerte hoch. Besonders,
wenn Busse oder LKWs aus dem ehemaligen Ostblock vorbeifahren.
Einige Kneipen und Straßencafés werden besucht. Da gibt es einige markante Punkte, wo sich einsame
Tanten, Touristen und Cubanos, die ein paar Piepen haben, treffen. Drei Läden an der Hauptstraße und das
Rondell, direkt am Strand. Letzteres erweist sich als beste Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen.
Drei Cuba Libre werden bestellt. Sofort sitzen drei sehr junge Damen am Tisch. Ohne Hemmungen, aber
nicht aufdringlich. Braune Haut. Vielleicht denken sie 'das sind die Neuen', - weiße Haut
Ein erster Geprächsversuch. Schnell stellt sich heraus, dass die Namen der amigos von den kubanischen
Tanten nicht ausgesprochen werden können. Deshalb nennt man sich einfach Alberto, Antonio und Alfredo.
Eine kostenlose Spanischlektion für Amigo1 und eine Verabredung für den nächsten Tag am Strand von
Guanabo, um die Spanischkenntnisse zu intensivieren..
Amigo3 lernt auf der Straße des Glücks (Via Blanca) "die schönste Frau der Zuckerinsel" kennen. Ihr
Name ist Mariel. Ca. 165 groß, kastanienbraunes schulterlanges Haar, dezent geschminkt, große schwarze
Augen. Ein Mund, der darauf wartet, verwöhnt zu werden. Ihr enges rotes Kleid offenbart, dass sie nicht
gerade schmal ist. Dralle Brüste lugen aus ihrem Dekolleté hervor und laden zum Kennen lernen ein.
Ihre breiten dunkel angemalten Lippen öffnen sich, als sie lacht. Schneeweiße Zähne.
Um Amigo3 ist es geschehen. Sofort wird eine Verabredung für den nächsten Tag getroffen. (Die
obligatorische Frage "tenes tempo para me " ist überflüssig). 30 Dollar möchte La Bonita für einen
Körperkontakt. Aber vielleicht ist es auch die Frau fürs Leben.
Gegen 6 Uhr morgens geht es mit einer Kutsche zurück nach Brisas del Mar. Für die nächsten Wochen
wird es zur Pflicht noch einen Schlummertrunk am Stützpunkt zu nehmen (24 Stunden geöffnet).
13.10. Dienstag
Heute gibt es ein verspätetes Frühstück: Eier, Würstchen, Fisch, Brot, Milch und Kaffee. Theresa hat Eier
gebracht. Doch wie diese zubereiten? Der Gasherd erweist sich als nicht funktionsfähig. Amigo1 hat Phantasie:
Die Eier werden in der Kanne der Kaffeemaschine gekocht, 15 Minuten lang.
Das Wetter lädt zu einem Strandbesuch ein. Brisas del Mar macht der Beschreibung in verschiedenen
Prospekten alle Ehre: Ruhig und abgelegen. Amigo3 nutzt den Nachmittag zum Regenerieren und
schlafen am Strand. Träumt er von La Bonita ?
Amigo1+2 sind aktiver. Eine kleine Erfrischung muss her. Es werden einige Dosen Bier im nahegelegenen
Restaurant besorgt.
Gegen Abend machen Amigo2+3 einen Strandlauf, 600 Meter. Oder ist es ein Kilometer? Es sollte die
einzige sportliche Betätigung im ganzen Urlaub bleiben.
Es geht zurück zum Häuschen. Medizin gegen die abendlichen Mückenangriffe wird eingenommen.
Amigo3 bereitet sich langsam auf sein Rendezvous mit La Bonita vor.
Vor dem Abmarsch bekommt er noch den Auftrag auch für Amigo1+2 einige Tanten, die sich einsam
fühlen, mitzubringen.
Warum hat auch Amigo1 das Rendez-vous mit seiner Spanischlehrerin nicht eingehalten?
Eine Kutsche ist nicht zu bekommen. Also zu Fuß Richtung Glück. Zusammen mit einem jungen
Paar, die dieses anscheinend schon gefunden haben Erst kurz vor Guanabo hält eine dieser Klapperkisten.
In Guanabo angekommen steuert Amigo3 zuerst ein italienisches Restaurant an. Pollo frito wird geordert
und Vitamine sind wichtig. Zum Abschluß ein Café und ron maron. 13 Dollar kostet diese
Stärkung. Der teuerste Laden am Ort. Ein Blick auf die Uhr zeigt, dass Amigo3 schon eine halbe Stunde
zu spät ist - für deutsche Verhältnisse. Nach kubanischer Zeit ist er wohl noch pünktlich. Zurück auf
der Straße des Glücks taucht ein Schatten aus der Dunkelheit auf. Zwei Arme legen sich um seinen
Hals. Weiche Lippen auf seinem Mund. La Bonita ist da. Sie hat gewartet.
Eine Kneipe wird besucht. Etwas Konversation. Sie kommt aus Havanna. Keine Freundinnen. Auch in
dem Lokal keine einsamen Tanten. La Bonita gibt den Tip, daß Bier der Potenz von Amigo3 schaden
könnte. Also wird beschlossen, mit Kutsche direkt nach Brisas del Mar zu fahren.
Amigo1+2 warten schon. La Bonita möchte zuerst duschen. Sauberkeit muss sein. Auch Amigo3 zieht es
ins Badezimmer. Danach geht es in das Zimmer von Amigo1. Mariel erweist sich als sehr professionell.
Nach einer Viertelstunde wird das Badezimmer wieder besucht. Das war ein bisschen wenig für 30
Dollar. Oder war Amigo3 zu heiß? – Die Frau des Lebens ist es jedenfalls nicht.
Amigo3 bringt La Bonita zur Via Blanca und verabschiedet sich mit einem Kuss und 2 Dollar für Taxi.
Bei einigen Gläsern Rum wird diese Aktion nochmals genauestens analysiert. – Irgendwas ist falsch
gelaufen.......
14.10 Mittwoch
Wieder ist es ein schöner Tag. Viel Sonne. Was wird heute passieren?
Am Strand lässt sich die Hitze besser ertragen. Vorsicht ist geboten. Europäische Haut ist nicht für
karibische Sonne geschaffen. Im Meer ist die Sonneneinstrahlung besonders gefährlich, weil man sie
nicht bemerkt.
Amigo1 übt sich im Tiefseetauchen. Dabei stößt er auf eine Ölquelle. Beweis: Seine verschmierte
Badehose. Da sag noch einer, Kuba hat keine Bodenschätze.
Die Sonne verschwindet und es wird beschlossen, einen kleinen Spaziergang zu machen. Parallel zum
Strand gibt es eine Straße. Vorbei an gepflegten Ferienhäusern und verfallenen Behausungen. Überall
liegt Abfall rum. Es gibt keine Müllabfuhr wie im ordentlichen Deutschland. Alles wird in den nächsten
Busch gekippt.
Eine Bierreklame macht neugierig. Werden hier vielleicht Erfrischungen ausgeschenkt? Über eine
große Terrasse geht es in einen kleinen fast kreisrunden Saal. Nach hinten offen. Direkt an einem
Flüsschen gelegen. Rechts die Bar. Alles sieht etwas unfertig aus. Keine Gäste. - Privatbetriebe haben
es schwer in Kuba. Die Leute haben keine Piepen.
Die Bestellung bei einem älteren Herrn hat Erfolg. Es gibt Bier. Die Bedienung verkauft auf Nachfrage
eine Flasche Rum für 20 Pesos. Die ist für den Heimweg. Aber ist die auch genießbar ?
Amigo2 bietet unterwegs eine Probe an. Nach Rum schmeckt es nicht. Nur Alkohol, der brennt. Ein
Fusel für ganz ganz schlechte Zeiten oder Gäste, die man schnell wieder loswerden möchte.
Zum Glück gibt es im Haus noch einen Schluck der besseren Sorte. Nebenher duschen und für die Nacht
vorbereiten. Auch Bier ist noch da. Nach dieser Stärkung geht es zum Stützpunkt. Eine von diesen illegalen
Taxen ist schnell gefunden. Neue Fahrt, neues Glück.
Amigo3 hat auf der Karte des italienischen Restaurants gestern den Mojito (Rum, Zucker,Limone, Soda, Minze)
entdeckt. Der muss heute probiert werden. Immerhin kostet das Glas 1,75 $. Aber er schmeckt.
Anschließend wird gegessen. Hier kann auch der 100 Dollarschein gewechselt werden, der sich in
der Kriegskasse (Gemeinschaftskasse) befindet. Woanders ist das nicht so einfach.
Zurück auf der Straße des Glücks. Wieder werden diese Läden mit den vielen hübschen brauen und
schwarzen Tanten angesteuert. Einige lose Kontakte. Fidel hat alle Diskotheken in Kuba schließen
lassen. Wegen der Prostitution. Das sind die letzten Neuigkeiten.
Zurück Richtung Stützpunkt. Wieder keine Kutsche zu bekommen. Also zu Fuß. Am Ortsausgang werden
die Straßen dunkel. Eine dieser Maßnahmen, um Strom zu sparen.
Eine kleine Brücke führt über den Rio Guanabo. Ursprung der Mücken, die uns gegen Abend heimsuchen.
Trotz spärlicher Beleuchtung macht Amigo2 noch einige Bekanntschaften. Zwei junge Damen mit
ihrem Cousin, die auch nach Brisas del Mar unterwegs sind. Sie wohnen in unserer Nachbarschaft.
Sie heißen Yuneibis uns Jenny, sind 20 und 21 Jahre alt, nach eigenen Angaben.......
Am Stützpunkt wird Alkohol bestellt. Eine Flasche Rum. Der Cousin trinkt gerne mit und redet wie
ein Wasserfall. Die neuen Bekannten werden für den nächsten Tag ins Haus eingeladen. Besonders
die zierlichen Tanten scheinen ihre Augen auf Amigo1 und 2 geworfen zu haben.
15.10. Donnerstag
Der Kühlschrank ist fast leer. Es müssen neue Vorräte eingekauft werden. Am frühen Nachmittag
geht es los Richtung Guanabo.
Der Italiener hat schon geöffnet. Mojito gibt es auch schon. Drei für jeden. Dann wird es Zeit die
Bank zu besuchen. Amigo1+2 brauchen neue Devisen. Das gibt keine Probleme. Reiseschecks und
Visa-Karte werden akzeptiert.
Amigo3 trägt seine gesamte Barschaft in Dollar und DM immer bei sich. Das findet Amigo2
nicht so gut und meint, dass diese Scheine schnell in falsche Hände geraten könnten und die Piepen
im Haus sicherer wären.
Auf der Straße wird Amigo2 von einem Mann in deutsch angesprochen. Graue Haare, schmale Figur,
markante Gesichtszüge, lebhafte Augen, ca. Mitte fünfzig. Er erzählt, daß er jahrelang in der
ehemaligen DDR gearbeitet hat. Jetzt besitzt er ein Restaurant in Guanabo, nur eine Straße weiter.
Es wird ein Besuch vereinbart. Irgendwann in den nächsten Tagen..
Der Markt hat heute geöffnet. Aber welch ein spärliches Angebot. Süßkartoffeln, Yucca, Knoblauch
Minitomaten, Limonen, Kochbananen, Avocados und ein paar angefaulte Melonen. Keine Mangos,
Papayas, Ananas oder sonstige exotische Früchte.
Der Einkauf ist schnell erledigt. Würstchen, Fischdosen, Ketchup, Mineralwasser, Saft, Cola, Bierdosen,
zwei Paletten, Rum, weiß und braun. Auch eine Kutsche, die beladen wird, ist schnell gefunden. Zum Schluss
werden noch Brötchen gekauft. An der Via Blanca kurz vor dem Stützpunkt ist eine Großbäckerei. Alles
wird aus der Kriegskasse bezahlt.
Wieder im Haus, wird der Kühlschrank aufgefüllt. (Ein russisches Modell, wie fast alle Maschinen und Geräte,
die wir antreffen).
Am späten Nachmittag trifft der Besuch ein, die beiden Tanten mit dem primo. Yuneibis trägt ein langes
rotes Kleid, Jenny ein weißes. Beide waren beim Friseur und sehen sehr chic aus. Sie fühlen sich sofort
wie zu Hause. Besonders scharf scheinen sie auf unseren gut gefüllten Kühlschrank zu sein, den sie
zwecks eines kleinen Imbisses öfter aufsuchen. Naja, die zierlichen Damen können etwas Speck
auf den Rippen gebrauchen.
Der primo hat wieder viel zu erzählen. Dabei erfahren die amigos auch, dass es in der Nähe am Strand
Richtung Guanabo ein Restaurant gibt mit Namen "Marina". Dort soll heute das Abendessen eingenommen
Werden. Kartenspielen, Musik hören und etwas Konversation. Die Damen sind starke Raucherinnen, die die
Glimmstängel kaum ausgehen lassen. Zum Glück gibt es einen kleinen Vorrat.
Vor dem Verlassen des Hauses erinnert sich Amigo3 an den Rat von Amigo2 und steckt seine Barschaft in
einen Rucksack, der sich im Schrank befindet. Es werden nur 70 oder 80 Dollar mitgenommen. Als
Stubenältester hat der die Verantwortung für zwei Geldbörsen. Außer seiner eigenen, wird noch die Kriegskasse
eingesteckt.
Der Fußweg zur "Marina" ist ca. 20 Minuten lang. Amigo1+2 halten schon Händchen mit den Tanten, als das
Restaurant erreicht wird. Nicht sehr groß. Drei Tische, ein kleiner Tresen. Auch vor dem Haus einige Tische
und ein Pool-Billard.
Das Essen wird draußen serviert. Pollo Frito, Reis und Salat. Aber welch ein Salat ? Nur ein paar Gurken
und Kraut. Dafür ist es hier billig. Drei Dollar kostet eine Portion. Und es schmeckt nicht schlecht.
Dann kommt der bestellte Rum. Die Damen möchten Billard spielen. Nur Amigo3 sucht den Tresen auf.
Es fehlt der obligatorische Café zum Rum. Welch eine Überraschung ! Da sitzt ein hübsches dunkelhäutiges
Mädchen. Allein. (Amigo3 fühlt sich sowieso etwas unglücklich, weil er keine weibliche Begleitung hat).
Der Kontakt ist schnell hergestellt. Sie heißt Haydee, ist ca. 160 cm groß, schwarzes langes Kleid. Ihre
Gesichtszüge zeigen die afrikanische Abstammung. Das leicht krause Haar hat sie kunstvoll in glatte Strähnen
zusammengesteckt. Sie lacht, als Amigo3 ihr mit seinem holprigen Spanisch Komplimente macht. Haydee
ist vielleicht etwas naiv, aber auch sehr liebt. Sie sagt, dass sie 17 ist. Aber stimmt das?
In diesem Lokal halten sich noch andere Tanten auf. Ihr Geschäft scheint die käufliche Liebe zu sein.
Gehört das dunkelhäutige Mädchen zu ihnen?
Der Billardtisch ist leider besetzt und Amigo2+3 verlassen mit Anhang die "Marina". Als Treffpunkt
wird natürlich der Stützpunkt vereinbart.
Wenig später verschwindet auch Amigo3. Nicht alleine. Haydee kommt mit. Sie ist eingeladen, das
Feriendomizil in Brisas kennen zu lernen. Hand in Hand Richtung Haus. Nicht auf der Hauptstraße sondern
auf dem vermeintlich kürzeren Weg parallel zum Strand. Liegt es am Alkoholkonsum von Amigo3 oder
an den stockdunklen Wegen? Alles ist unbekannt. Wo ist das Haus? Alle paar Minuten wird eine Pause
eingelegt, die zum Austausch von Zärtlichkeiten und Küssen genutzt wird. Haydee ist wirklich geduldig.
Kein Klagen, obwohl schon bestimmt eine Stunde unterwegs, mit ihren hochhackigen Schuhen.
Jedes europäische Mädchen hätte schon geflucht und den amigo zum Teufel gewünscht.
Endlich. Via Blanca wird gesichtet Ein Anhaltspunkt. Kurz danach am Haus. Obwohl schon früh am
Morgen ist noch keiner da. Also zum Stützpunkt. Da sitzen sie alle. Amigo3 holt sich den Schlüssel.
Er hat noch was vor. Es wird nicht bei der Besichtigung des Hauses bleiben.
16.10. Freitag, 17.10 Samstag
Heute ist das Haus voll. Haydee ist über Nacht geblieben und schon gegen Mittag kommen die Hausdamen,
Yuneibis und Jenny. Amigo2 hat letzte Nacht am Stützpunkt erfahren, dass der primo AIDS hat und
spricht die Tanten darauf an. Sofort fließen bei ihnen die Tränen und sie bestätigen die Aussage.
Später erscheint auch der Betroffene. Wieder hat er viel zu erzählen.
In unregelmäßigen Abständen wird von den Besuchern wieder der Kühlschrank aufgesucht. Wie lange
wird unser Vorrat dem Härtetest standhalten?
Jedenfalls versuchen sie auch wieder etwas Ordnung und Sauberkeit in das Heim zu bringen.
Amigo3 und Haydee brechen auf zu einem Strandbesuch, obwohl es heute ziemlich windig ist. Sie
erzählt, dass sie nur zu Besuch an der Playa del Este ist und in Holguin wohnt. Ihr Vater ist Haitianer und
lebt mit der Familie in Santiago de Cuba. Dorthin möchte sie auch gerne mit Amigo3 per Zug reisen. -
Immerhin ca. 1000 KM. Das wäre ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang. Schade nur, daß Amigo3
keinen Mut hat.
Viele Leute sind heute nicht an der Playa zu sehen. Vielleicht ist es schon zu kalt für die Cubanos.
Auch Haydee friert etwas. - Da hilft nur die Körperwärme von Amigo3......
Kurze Zeit später wird der Rückweg zur Ferienwohnung angetreten. Der Besuch ist immer noch da.
Inzwischen haben sich Amigo1+2 die Pässe der Damen zeigen lassen. Und sieh an! Sie sind tatsächlich
über 16. Daran bestand doch einiger Zweifel.
Amigo3 schenkt Haydee sein Shirt, weil er doch einige Löcher an ihrer Strandkleidung entdeckt hat.
Dann geht er mit ihr zum Stützpunkt. Sie bekommt 2 Dollar für ein Taxi. Eine Verabredung für heute Abend
22.00 Uhr an der Post in Guanabo. Ein kurzer Abschied. Adios, Haydee.
Der Abend ist da. Und Guanabo ruft. Duschen, anziehen, die Kriegskasse auffüllen. Dann geht es los.
Von unseren Nachbarn erfahren wir noch die Neuigkeit, dass unser Vermieter, Alberto aus Deutsch-
land angekommen ist. Leider ist seine Mutter vor einigen Tagen in Havanna verstorben.
Wie enttäuscht sind unsere Hausdamen, als sie erfahren, dass wir heute allein ausgehen werden. Noch vor
dem Stützpunkt verabschieden sie sich, und auch der primo geht nach Hause.
Heute ist reger Betrieb an der Cafeteria. Wir kennen schon einige Leute. Sie wohnen in der Siedlung
Penas Altas nur 200 Meter entfernt. Das sind Typen zwischen 20 und 30, keine feste Arbeit, die gerne
mit uns zusammen sind, weil wir ab und zu ein Bier ausgeben. Und die Qualmerei ist sowieso umsonst.
Es sind auch einige Fischer da. Jedenfalls behaupten sie, das zu sein. - Endlich bekommen wir Gambas,
ist der erste Gedanke. (Offiziell dürfen Gambas und Langusten nicht verkauft werden, da sie für den Export
bestimmt sind - Devisen). Es gibt einen Handel: Die Fischer sollen uns oder Alfredo die Seetiere bringen,
wenn sie welche haben. Als Anzahlung gibt es sofort fünf Dosen Bier.
Amigo3 wird langsam ungeduldig. Er denkt an das dunkelhäutige Mädchen, Haydee, und seine Verabredung
um 22.00 Uhr. Natürlich ist keine Kutsche da, wenn sie gebraucht wird. Na dann, noch ein paar Bier, und
der Rum darf natürlich auch nicht fehlen. Endlich, eine von diesen Wahnsinnsdroschken, mit der man um
die Welt fahren möchte. Vierzig Jahre alt, supergepflegt, schwarzer Lack, rote Lederpolster, Armaturenbrett
in edlem Holz. Die Phonzahl der Musikboxen ist ausreichend für jedes größere Wohnzimmer.
Der Fahrer, ebenfalls gepflegt. Kurze schwarze Haare. Der Kinnbart, grauschwarz. Ärmelloses schwarzes
Shirt Hingebungsvoll lauscht er seiner Musik. Amerikanische Hitparade von Kassette. Die Bierdose in seiner
rechten Hand schwingt den Rhythmus mit. Toller Klang, aber Verständigung kaum möglich.
Es geht langsam auf 23 Uhr zu. Wird Haydee so lange warten?
Zu weit ! Zu weit ! Der Typ fährt ja bis Havanna, wenn wir nichts sagen. Raus aus dem Taxi. Guanabo City
liegt schon ein Stück hinter uns. Damit auch die Post.
Wir müssen zurück. Da kommt, wie gerufen, eine richtige Kutsche. Mit einem Pferd und einem Wagen für
drei Personen. Dieses Gefährt ist bei Touristen sehr beliebt. Fast immer besetzt. Diesmal frei. Warum
nicht ? Amigo3 hat es eilig. Einsteigen. Dann los im Galopp. Doch was ist passiert? Plötzlich sitzen
Amigo1+2 nur noch alleine im Wagen. Amigo3 ist rausgefallen. Liegt auf der Straße, rudert mit den
Beinen in der Luft. Anhalten! Er krabbelt hoch und wird wieder aufgesammelt.
Die Post wird gesichtet, aber Haydee nicht. Amigo3 ist sauer. Der Kutscher sagt, dass es noch ein zweites
Postamt in Guanabo gibt. Ein paar Meter weiter. Doch auch hier kein Erfolg. Die Verabredung ist geplatzt.
Zurück in die City. Wieder findet Amigo3 auf der Holzbank keinen Halt und stürzt im Galopp aus dem
Wagen. Ist das die Enttäuschung oder der kubanische Rum? Zum Glück kein Personenschaden, nur die
helle Hose hat einige Flecken abbekommen.
Irgendwo ist doch das Restaurant des Deutschkubaners. Eine kleine Stärkung wäre jetzt das richtige.
Wir finden seinen kleinen Laden in einer Seitenstraße, erste Etage. Nur eine Terrasse und ein kleines
Wohnzimmer. Aber hallo ! Was ist hier los ? Wir sind mitten in eine Fiesta geraten und werden auch
sofort eingeladen. Es gibt noch Salat und Fischpasteten. Amigo3 hat seinen Frust vergessen und versucht
mit einer älteren korpulenten Dame einen Merengue zu tanzen. Diese Cubanos besitzen wohl einiges mehr
als der Durchschnitt. Das sehen wir an der Kleidung und an dem Essen.
Nach ca. zwei Stunden wird 'adios' gesagt, mit dem Versprechen demnächst mal wieder reinzuschauen..
Zurück auf der Straße des Glücks. Dann mal eine andere Richtung. Die nächste Seitenstraße führt zur
Playa. Da gibt es ja noch eine Art Strandbar, die geöffnet ist. Ein kleiner runder Holzbau mit einem
Tresen und ein paar Tischen. Nur drei oder vier Gäste. Hier ist alles in italienischer Hand. Die Leute sind
nett. Einige Bier. Eine Unterhaltung mit der Bedienung. Leider keine Tanten.
Nach einer Stunde machen wir uns auf den Rückweg zum Stützpunkt. Noch einige Portionen Rum.
Es ist ungefähr eine Stunde vor Sonnenaufgang als wir vor unserem Haus stehen. Die Eisentür lässt
sich nur mit Mühe aufschließen. Was ist los? Als wir runterschauen, sehen wir die Bescherung: Irgend-
jemand hat unten links die Tür aufgebogen und dann eine Eisenstange zwischen Tür und Zage gesteckt.
Die hölzerne Innentür steht auf. Das Schloss liegt auf dem Boden.
War das ein Einbruch? Erst mal die Gedanken sortieren, versuchen klar zu denken. Schock und Entsetzen !
Ist noch Bier da? Amigo1+3 zwängen sich, auf dem Boden rutschend, ins Haus. Der Biervorrat liegt
unberührt im Kühlschrank. Aber ein kurzer Blick in die beiden Schlafzimmer offenbart trotz Dunkelheit
ein Chaos. Alles wurde durchwühlt, auf der Suche nach Wertsachen.
Amigo1+2+3 stehen vor ihrem Urlaubsdomizil. Jeder eine Dose in der Hand. Wie war das mit dem bösen
Traum von Amigo2 ?
Der erste klare Gedanke: Nachbar Alfredo verständigen. Dieser gibt aber kein Lebenszeichen von sich. Dann zu
den Nachbarn auf der anderen Straßenseite. Die Leute werden wachgeklopft. Ist es möglich, dass keiner etwas
gehört hat? Wieder zu Alberto. Dieser alarmiert per Telefon die Polizei und unseren Vermieter.
Es ist schon hell, als die kubanische Polizei mit einem Großaufgebot erscheint. Zuerst werden die Spürhunde
durch und um unser Haus geführt. Gibt es hier Drogen? Natürlich nicht - wenn Alkohol nicht unter diesen
Begriff fällt. Die Spurensicherung macht ihre Arbeit, versaut die übriggebliebenen Klamotten mit einem
schwarzen Pulver und lässt keinen andern ins Haus.
Auch Alberto trifft ein und ist nicht erfreut von den Ereignissen. Keiner kann ihm eine Schuld zuschreiben,
weil das Haus gut gesichert war. Zum Erstaunen aller hat er den Pullover und die Jacke von Amigo3 samt
Inhalt (Flugticket und Pass) und die Videotasche bei sich. Das wirft einige Fragen auf. Alberto erklärt einfach,
dass alles ein Missverständnis war. - Hätten wir ohne ihn dieses Missverständnis auch auflösen können?
Amigo3 ist hundemüde. Er schläft vor dem Haus im Plastikstuhl ein, während Amigo1+2 mit Alberto
wegfahren. Sie wollen einige belegte Brötchen besorgen.
Irgendwann, vielleicht zwei Stunden später, kann der Verlust festgestellt werden. Amigo1: Fotoapparat,
neue Hosen, Hemden etc., Amigo2: Videokamera, 600-700 DM Bargeld, Hemden, neue Joggingschuhe etc.,
Amigo3: Fotoapparat, 650 Dollar Bargeld, Joggingschuhe, Reisetasche, Rucksack etc.
Bekannte Markenklamotten sind gänzlich verschwunden. Leider auch die Pässe von Amigo2+3.
Welch eine Ironie. Jetzt hat Amigo3 einen Pass und Amigo2+3 sind ohne Ausweispapiere. Vor einigen
Stunden war die Lage noch genau umgekehrt.
Dann kommt der langwierige Papierkram. Eine ca. 180 große, schlanke Polizistin hat das Kommando.
Schulterlanges dunkelblondes Haar, das sie zu einem Knoten zusammengebunden hat. Ihre großen breiten
Lippen stellen viele Fragen und regen gleichzeitig die erotische Phantasie an.
Wenn nur diese Müdigkeit nicht wäre. Jedes kleinste Stück, dass gestohlen wurde, muss aufgeschrieben
werden. Es ist heiß. Erfrischungen werden gereicht. Auch der letzte Rest der Goldkrone wird nicht
abgelehnt. Wir müssen auch angeben, wer alles im Haus gewesen ist. Die Hausdamen und der Prima
werden genannt. Amigo3 möchte seine Tanten aus dieser unangenehmen Sache raushalten. Aber ist es
denn auszuschließen, dass sie etwas mit dem Einbruch zu tun haben ?
Endlich sind alle Formalitäten erledigt. Die Polizei verabschiedet sich. Fast wie gute Bekannte.
Albert und Alfred versuchen die Eisentür wieder zu richten.
Gegen Abend. Der erste Schreck ist verdaut. Wie ist denn überhaupt die finanzielle Lage?
Amigo1 hat kein Bargeld eingebüßt. Seine Reiseschecks sind von den bandidos zurückgelassen worden.
Amigo2 hat noch einige Dollar und seine Visa-Karte. Amigo3 steht kurz vor der Pleite. Noch einige
Dollar und 200 DM. Amigo1+2 bieten an, auszuhelfen.
Dieser kleine Zwischenfall haut keinen um. Also, auf geht's. Zum Stützpunkt.
Dort erfahren wir, dass unsere Haustanten samt primo hinter Gitter sitzen, obwohl kein Stück von uns
bei Ihnen gefunden worden ist.
Der heutige Ausflug nach Guanabao ist nicht so lang wie gewohnt. Ein kurzer Stadtbesuch. Dann wieder zu
unserer italienischen Strandbar. Dort lernen wir einen Typ kennen, der schon in ganz Mittelamerika war.
Auch den nördlichen Teil von Südamerika hat er schon besucht. Überall Bekannte und Freunde, wie er
erzählt. Arbeiten und Geld sind Fremdwörter. Lebenskünstler ? Jedenfalls kein Amigo, bei dem es sich
lohnt, einzubrechen.
Wie immer, ist der Stützpunkt die letzte Station. Dort gibt es wieder viel zu erzählen. Solch ein Vorfall
regt die Phantasie an und gibt Anlass zu einigen Vermutungen.
Dann kommt unaufhaltsam die Müdigkeit. Einige Stunden Schlaf müssen nachgeholt werden.
18.10 Sonntag
Wo bleibt Alberto? Er wollte schon um 10.00 Uhr in Brisas del Mar sein. Amigo1+2 benötigen Passbilder.
(Morgen gibt es Ersatzpässe in Havanna bei der Botschaft). Und die gibt es in Santa Maria del Mar, ca.
15 KM entfernt. Endlich um 14.00 Uhr kommt er an. Kein gutes Wetter zum Verreisen. Dunkler Himmel, leichter Regen. Santa Maria del Mar ist der bekannteste Ort an der Playa del Este. Hier gibt es viele Touristen, deshalb auch gehobenes Preisniveau, Ferienanlagen und Hotels. Unter anderen eins in dem die Bilder gemacht
werden. Alberto verabschiedet sich jetzt, denn es wird ca. zwei Stunden dauern bis die Photos fertig sind.
Auf der anderen Straßenseite ist der Strand und auch einige Geschäfte. Dort gibt es alles, was man sonst
auf Kuba schlecht bekommt: Wurst, Schinken, deutsches Bier etc.. Allein die Auswahl an Rum füllt einige
Regale. Überflüssig zu sagen, dass alles auch entsprechend teuer ist.
Amigo1+2 nehmen sich einige Dosen Bier mit zum Strand und kommen auch schnell mit einigen Leuten
ins Gespräch. Jeder hört interessiert die Geschichte von den armen ausgeraubten Deutschen. Die Leute
spendieren sogar Zigaretten für Amigo1 und einige Becher Rum. Amigo2 spricht auch einige Tanten an.
Mit einer von ihnen verabredet er sich für den nächsten Tag.
Nach einer anschließenden Ortsbesichtigung sind die 3 Stunden vorbei, aber die Bilder sind immer noch
nicht fertig. Noch zwei Bier werden gekauft. Endlich. Schrecklich schöne Photos für drei Dollar.
Kein Taxi zu bekommen und die Busstation ist 2 KM entfernt, außerhalb des Ortes
Diese Busfahrten sind ein echter Geheimtipp für Touristen, auch wenn man meist eine lange Wartezeit
einkalkulieren muss. Hier treffen wir die echten Cubanos. - Auf dem Weg zur Arbeit, zu Verwandten oder
nach Hause. Freundlich und immer zu einem kleinen Plausch bereit - Deutsche sind beliebt, anscheinend
besonders, wenn sie arm sind. Eine Lesbin bezahlt voller Mitleid die Busfahrt nach Brisas del Mar. Endstation
ist Penas Altas. Da ist es nicht weit bis zum Stützpunkt. Dort wartet auch schon Amigo3.
19.10. Montag
Heute wartet Havanna, ca. 30 KM entfernt Alberto ist schon um 10.00 Uhr da, um uns abzuholen.
Zuerst geht es zur Botschaft im Stadtteil Miramar. Auf dem Weg dorthin bekommen wir einen
Eindruck von der kubanischen Realität: Überall stehen Leute auf den Straßen, die eine Mitfahr-
gelegenheit suchen. Öffentliche Verkehrsmittel, sprich Busse, gibt es in Havanna zu wenig,
Und wenn, dann sind sie total überfüllt. Trotz Benzinknappheit ist auf den Straßen reger Verkehr.
Nicht so wie in deutschen Großstädten. Dafür ist der Gestank von den alten Vehikeln für unsere
Nasen besonders auffallend.
Unser Weg führt am Malecon entlang, durch die Altstadt. Die linke Seite der Straße wird von
baufälligen Häusern gesäumt Wir fahren durch Vedado, die Neustadt, zum Stadtteil Miramar.
Die deutsche Botschaft ist in einem antiquierten Bau untergebracht. Amigo1+2 müssen zuerst
ihre Ersatzpässe beantragen und ausstellen lassen.
In der Zwischenzeit fährt Alberto mit Amigo3 zum Haus seiner Familie, das in Vedado liegt.
Die Nebenstraßen sind gesäumt von tiefen Schlaglöchern. Ab und zu steht ein Autowrack am
Straßenrand. Im Zentrum sind einige Bauriesen zu sehen, 20 oder 30geschössige Hochhäuser.
Einst Sitz von Ministerien, heute unbewohnt, vergammelt, Beweis der sozialistischen Wirklichkeit.
Alberto schimpft auf Castro und seine Regierung.
Eine Stunde später. Wieder in der Botschaft. Die befristeten Pässe sind schon ausgestellt. Nun muss
jeder seine Liste von den gestohlenen Dingen anfertigen. Diese werden beglaubigt.
Wir bedanken uns für die schnelle Abfertigung und fahren zur Bank.
Der letzte Weg führt uns zur Polizei. Hier ist Geduld die erste Bürgerpflicht. In einem großen
Vorraum warten wir mit anderen Cubanos, ca. eine halbe Stunde. Dann werden wir in die erste
Etage in einen kleinen Raum geführt. Das Mobiliar besteht nur aus alten Schreibtisch, zwei
Stühlen und einem Holzschrank. Keine einzige Akte, kein Telefon, keine Schreibmaschine.
Noch drei Stühle sind schnell besorgt. Etwas länger dauert es schon, als der Beamte sich aufmacht,
um einige Bogen Papier zu besorgen. Hatten wir nicht gelesen, dass so etwas knapp ist.......?
Irgendwie hat der Capitano keinen richtigen Plan für das, was wir ihm da aufschreiben sollen.
Es geht wieder um die gestohlenen Sachen. Erst reicht eine einfache Aufzählung, dann will er
auch die einzelnen Beträge wissen. Plötzlich fällt ihm ein, dass es auch nützlich wäre die Marken
und Farben der einzelnen Kleidungsstücke zu notieren. Aber man könnte ja auch die Beträge in
Dollar angeben......Dann kommt der Vorschlag zur Güte: Wir werden unsere Hausaufgaben
mitnehmen und ordentlich erledigen. Alberto wird diese morgen abliefern.
Es ist später Nachmittag als wir wieder in Brisas eintreffen. Amigo3 nimmt zuerst ein Bad im Meer.
Als er wieder zurückkommt, sind Amigo1+2 schon dabei ihre Listen zusammenzustellen. Das ist
eine trockene Arbeit, die nur mit einigen Gläsern Rum und Bier geschafft wird.
Die Müdigkeit macht sich bemerkbar. Einige Stunden Schlaf fehlen. Aber am Abend wird es wieder
lebendig im Haus. Hunger und Neugier treiben zu einem Besuch in Guanabo. Vielleicht ein paar neue
Bekanntschaften? Nachdem die Verabredung von Amigo2 in Santa Maria del Mar nicht stattgefunden hat
beschließen Amigo2+3 morgen nach Havanna in die Altstadt zu fahren.
20.10. Dienstag
Der Besuch in Havanna ist wegen Schwäche und Fußlahmheit ins Wasser gefallen. Kein Wunder.
Wir waren erst um 6.00 Uhr zu Hause.
Amigo1 ist wie immer als erster aktiv. Als Alberto kommt, um unsere Hausaufgaben abzuholen, ist wenigstens
schon einer wach. Seit den ersten Regenschauern haben wir einige Besucher im Haus: Kleine, 2-3 Zentimeter
große Frösche, die an Wänden und Decken entlang hüpfen
Amigo2+3 raffen sich gegen Mittag auf zu einem Strandbesuch. Aber das wird mehr ein Strandschlaf.
Heute sind auch ein paar Fischer an der Playa. Sie jagen den Meerestieren mit Harpunen nach oder werfen
einfach ein Seil ins Meer, an den ein Köder befestigt ist. Amigo2 kommt mit ihnen ins Gespräch, und sie
bieten ihren Fang, ca. 3-4 Kilo, für 5 Dollar zum Verkauf an. Da wird nicht lange überlegt. Amigo2+3
glauben, das ist ein gutes Angebot. Die Cubanos nehmen den Fisch noch aus, säubern ihn im Meer und ziehen
einen Draht durch die leblosen Körper. Dann ziehen die amigos mit ihrer Beute davon.
Seit Samstag können wir den Herd benutzen. Alfredo hat uns den Haupthahn für den Gasanschluss im Garten
gezeigt. Heute werden wir den Ofen mal ausprobieren.
Jetzt wird endlich das Gefrierfach des Kühlschranks voll. Wir teilen den Fisch in vier Portionen auf, verstauen
ihn in Plastiktüten und frieren ihn ein. Eine Ration wird für das Abendessen zurückgestellt.
Wir müssen heute noch einen Großeinkauf tätigen. Besonders für unseren Fisch brauchen wir Limonen,
Mehl, Salz, Pfeffer, vielleicht etwas Knoblauch und eine Beilage. Amigo3 hat einige Kenntnisse in der
Zubereitung und wird deshalb zum Küchenchef ernannt.
Wieder ist es nicht einfach nach Guanabo zu kommen. Am Nachmittag fahren noch weniger Kutschen, als
am Abend. Auch heute ist das Angebot auf dem Markt wieder erbärmlich. Wir bekommen wenigstens
einige Limonen, Knoblauch und ein paar Minibananen. Auf der Straße trinken wir für einige Pesos 3 guarapo.
Das ist frisch gepresster Zuckerrohrsaft mit Eis. Sehr süß, dickflüssig, nicht gerade aufregend. - Fehlt etwas
Alkohol drin. Bei den Cubanos allerdings sehr beliebt, weil billig und erfrischend. Vor der schmalen Holzbude ist das Gerät hinter der Theke nicht sehen, doch die Geräusche, die wir hören, deuten auf ein fortgeschrittenes
Rentenalter hin.
Wir besuchen eine tienda. In Deutschland würde man sagen Tante-Emma-Laden. Hier kaufen die Cubanos
ihre Grundnahrungsmittel für Pesos. Leider gibt es auch hier kein Vollkornbrot. Auch kein Salz oder
Pfeffer. Dafür Maismehl für den Fisch.
Einer der Verkäufer sieht gleich, dass er es mit Touristen zu tun hat. Er lockt Amigo3 in eine Ecke des
Ladens und bietet einige Kisten Zigarren zum Kauf an, die er zuvor in Stofffetzen versteckt hatte.
Kann man diesem Burschen trauen? Sind die echt? Es möchte nur 16 Dollar für eine Kiste mit 25 Stück.
Da Amigo3 sowieso knapp bei Kasse ist, kommt das Geschäft nicht zum Abschluss.
Weiter geht's. Erst mal eine Pause und ein paar Bier trinken, damit der Einkauf nicht zum Stress wird.
Ein paar Meter weiter ist der Supermarkt Hier kauft die andere Klasse der Cubanos ein - die mit Dollars.
Und natürlich Touristen.
Diesmal wird schnell ein Taxi für den Rückweg gefunden. Etwas Salz muss noch bei Theresa besorgt
werden. Das war nirgends zu bekommen.
Wo sind die Flaschen Rum geblieben? Vergessen ? Oder waren die auch nicht auf der Rechnung? Das lässt
sich nicht mehr klären.
Die Vorbereitungen für das Abendessen beginnen. Einiges fehlt. Zum Beispiel ein scharfes Messer zum
Filetieren des Fisches. Mit einiger Mühe kann der Küchenchef, Amigo3, die Köpfe vom Rumpf mit einem
Schälmesser trennen. Die einzelnen Fische werden mit Limonensaft beträufelt und später noch gesalzen. Dann
Wird der Reis gekocht. Als Soße gibt es heißgemachten Tomatensaft mit Knoblauch und etwas Salz.
Die schmutzige Pfanne, die nach langem Suchen zum Vorschein kommt, erweist sich als nicht sehr praktisch.
Sie ist nur für eine Kinderportion gedacht. Es dauert deshalb fast eine Stunde bis alle amigos mit gebratenem Fisch versorgt sind. Das Ergebnis ist unter diesen Umständen zufriedenstellend. Besonders der Knoblauch
bringt einigen Geschmack an die Sache. Als Dessert gibt es Bananen. Dann Kaffee und Rum. Amigo2
bevorzugt Wodka. Dieser scheint aber keine besondere Qualität zu sein und schmeckt nur als Hauptbestandteil
von Bloody Mary (Wodka mit Tomatensaft, Salz, wenn vorhanden Pfeffer).
Heute ist ein richtiger Ruhetag. Nur Amigo2 möchte noch mal am Stützpunkt vorbeischauen.
21.10. Mittwoch
Heute bekommen wir etwas Abwechslung für unseren Speiseplan. Ein fliegender Händler mit Fahrrad hält
am Eingangstor und bietet ein Stück Schafskäse zum Verkauf an. Der Preis ist sehr günstig und auch die
Qualität scheint akzeptabel. Ein günstiger Kauf.
In den nächsten Tagen kommen noch andere Händler mit diversen Gemüsesorten und Kuchen. Wir lehnen
dankend ab.
Amigo1 hat heute seinen Waschtag. - Die Kleidungsstücke zum Wechseln sind Beute der bandidos geworden.
Irgendjemand geht jetzt damit spazieren.
Amigo2 möchte heute ein Fax nach Deutschland abschicken. Dazu ist wieder ein Besuch in Santa Maria del
Mar in einem Hotel notwendig. Zusammen mit Amigo3 macht er sich auf den Weg.
Der Taxifahrer nimmt 5 Dollar für die 12 oder 15 KM. Die Hotelanlagen hier sind sehr gepflegt. Große
Schwimmbecken, Rasen und diverse Bars und Restaurants. Der Versand des Faxes kostet sage und schreibe
25 Dollar. Dieser Schock muss mit Cuba Libre runtergespült werden.
Unseren Proviant für den Strandbesuch kaufen wir im gegenüberliegenden Laden: Eine Flasche Rum und
eine große Cola. Einige Cubanos, die einen Verkaufsstand an der Playa haben, stellen Plastikbecher zur
Verfügung . Wir laden sie zu einem Schluck ein. Andere Strandbesucher kommen hinzu. Die Mädel sind
hübsch, aber anscheinend schon vergeben. Hier ist ein anderes Niveau als in Guanabo. Die großen Hotels
bringen Touristen mit Dollar. Davon leben auch die Einheimischen gut.
Wir setzen unseren Rundgang fort. Ein dunkelhäutiges Paar möchte Schmuck verkaufen. Der Handel kommt
nicht zustande. Dafür tauscht Amigo3 eine 2 DM Münze gegen 3 Pesos mit dem Kopf von Che.
Abendliche Dunkelheit legt sich langsam über das Geschehen. Der Strand ist leer geworden. So wie unsere
Flaschen. Nach mehrmaligem Nachfragen finden wir noch einen Straßenverkäufer. Die Flasche Rum kostet
7 Dollar. Nur Cola gibt es keine. Aber das ist sicher kein Problem.
Auf dem Weg zur Bushaltestelle gesellt sich ein hübsches Mädchen zu uns. Sie weiß wenigstens wo es lang
geht. - Amigo2 findet den Weg nicht mehr. Als der Bus kommt lässt sie uns leider allein. Sie muss in eine
andere Richtung.
Auf der Fahrt bieten wir den Leuten, mit denen wir ins Gespräch kommen, einen Schluck aus unserer Flasche an. Sogar der Schaffner langt zu. Die Leute sind neugierig und wollen zuerst wissen, wo wir herkommen.
Zum Beispiel eine Mutter mit ihrer Tochter, die auf dem Weg nach Penas Altas zur Arbeit ist. Sie haben
Nachtschicht und sind in der Großbäckerei beschäftigt. Amigo2 findet die Tochter sehr nett. Er verspricht,
dass wir heute Abend die Bäckerei besuchen werden.
Obwohl Amigo2+3 nicht mehr ganz frisch sind halten wir unser Versprechen. Eine Flasche Rum als
Gastgeschenk nehmen wir auch mit. Der Chef des Betriebs ist ein gemütlicher rundlicher Mann mit einem
großen schwarzen Schnauzbart, immer am reden und gestikulieren. Wir sind willkommen und treffen bei
einer Führung durch die Bäckerei, die unser neuer Freund persönlich leitet, auch unsere Bekanntschaften
aus dem Bus wieder. Damit hatten sie nicht gerechnet, dass wir tatsächlich hier auftauchen.
Wir halten die Leute von der Arbeit ab, aber das scheint keinen zu stören. Hektik ist hier unbekannt.
Unsere Flasche Rum macht die Runde. Jeder freut sich über die willkommene Abwechslung.
Vielleicht 10 oder 12 Beschäftigte arbeiten hier bei der Hitze - oder ist es das Feuerwasser, das uns zum
Schwitzen bringt?
Unsere Flasche ist schnell leer geworden. Das treibt uns zum Aufbruch. Wir verabschieden uns. Unser
Stützpunkt ist nur einige Minuten entfernt.
Hier ist heute eine Menge los. Auch einige Leute, die wir noch nicht kennen, treffen wir. Darunter ist auch
ein Pärchen aus dem nahen Penas Altas. Der weibliche Teil heißt Maria, hat lange schwarze Haare und ist
ungefähr 18 und hübsch. Wir kaufen eine neue Flasche und lernen die beiden schnell kennen.
Maria trinkt wenig und raucht nicht.
Wer geht nun zuerst und wer zuletzt von den amigos nach Hause?
Das ist nicht mehr nachzuhalten. Jedenfalls nimmt Amigo1 Maria mit. Hatte sie Streit mit ihrem Freund?
Jedenfalls stellen wir wieder fest, dass die kubanischen Mädchen ihre eigene Meinung über Treue und
Vergnügen haben.
22.10 Donnerstag
Heute ist schlafen angesagt. Es ist wieder spät geworden am Stützpunkt.
Durch ein Klopfen an das Fenster des Schlafzimmers von Amigo1, der mit Maria noch im Bett liegt,
macht sich ein früher Besuch bemerkbar: Alberto mit Handwerker. Diese müssen die Räume ausmessen für
den Einbau einer Klimaanlage. Das geht nur indem sie über die schlafenden Amigos2+3 hinübersteigen.
In das Zimmer von Amigo1 können sie gar nicht hinein, weil Maria noch schläft.
Am frühen Nachmittag sind die ersten Lebenszeichen aus dem Schlafzimmer von Amigo2+3 zu hören.
Natürlich hat Amigo1 mit Maria schon auf der Terrasse zu Mittag gegessen. Diese ist nun dabei eine
Totalreinigung der Wohnung vorzunehmen. Aufräumen, spülen, wischen, besonders das Bad hat es nötig.
Wenig später verabschiedet sich die neue Bekanntschaft, nachdem sie eine Verabredung mit Amigo1 für
den nächsten Tag getroffen hat..
Obwohl der Wind in den letzten Tagen fast zu einem Sturm geworden ist, brechen Amigo2+3 am späten
Nachmittag zu einem Strandbesuch auf.
Bei diesem Sturm ist kein Mensch unterwegs. Das Meer ist ziemlich bewegt. Ein Bad ist die richtige Medizin,
um frisch zu werden.
Auf dem Rückweg ist es schon stockdunkel. Nur aus den Häusern am Wegesrand dringt etwas Licht.
Wer geht dort vor uns? Männlein oder Weiblein ? Nur ein Schatten ist zu erkennen. Die Neugierde
beschleunigt unseren Schritt. Ihre Haut ist so dunkel wie der kubanische Abend und sie heißt Jacqueline.
Sie sagt, sie habe Bekannte besucht und müsse nun zurück nach Guanabo. Aber sie hat es nicht eilig, wie
sich herausstellt. Eine Einladung von Amigo3 zum Besuch unseres Hauses, nimmt sie sofort an. ( Der
Europäer denkt: Wie kann das Mädchen einfach mit zwei fremden Kerlen mitgehen?)
Jacqueline hat eine dralle Figur ist ca. 165 groß. Die Gesichtszüge sind afrikanischen Ursprungs mit
indianischem Einschlag. Ihr richtiger Name ist Regla Yosleidy Elieser Yeline. Also sind ihre Eltern aus
Haiti nach Kuba gekommen.
Heute ist wieder Fischtag. Da freut es den Küchenchef besonders, dass er heute eine Küchenhilfe hat.
Schließlich müssen die großen Fische noch gesäubert, geschnitten und mit Limonensaft eingerieben werden.
Reis und Tomatensaft sind auch noch da, auch ein paar Scheiben Brot. Bei der Zubereitung des Essens
kommen sich auch Jacqueline und Amigo3 näher. Sie ist verwundert, daß Amigo3 in der Küche wirtschaftet
Ein kubanischer Macho würde das nie tun. Als sie hört, dass er solo ist und in Deutschland auch alles selber
macht, hat sie schon mehr Verständnis.
Nach dem Essen gibt es wieder Kaffee und Rum. Dann ist es Zeit, dass sich Amigo3 mit Jacqueline in das
Schlafzimmer von Amigo1 begibt.
Die heutige Verabredung von Amigo1 mit Maria ist leider geplatzt. Maria war nicht am Stützpunkt.
Mittlerweile hat es angefangen zu regnen. Und welch ein Wetter ist das! Dicke Tropfen klatschen auf den
Asphalt vor dem Haus. Dazu heult der Sturm, der nicht mehr enden will.
23.10 Freitag+24.10 Samstag
Schon um 6.00 Uhr sitzen die amigos zusammen bei einer Flasche Rum. Draußen hält das Sauwetter an.
Da kann anscheinend nur der weibliche Besuch schlafen.
Später wird ein neuer Versuch unternommen, etwas Schlaf zu bekommen.
Amigo1+2 sind um 14.00 Uhr wieder wach. Die essbaren Vorräte sind fast aufgebraucht. Aber eine Kokosnuss
ist noch da. Das ist doch ein leckeres Frühstück, wenn man noch ein Gläschen Rum dazu hat......
Um 15.00 Uhr erste Lebenszeichen von Amigo3 und Jacqueline. Amigo2 hat seine Spanischkenntnisse
weiter verbessert. Er spricht Jacqueline gut zu, damit sie ein wenig sauber macht.
Wenig später hört man unsere Besucherin in der Küche hantieren während Amigo3 sich wieder zur Bettruhe
begibt. Amigo1+2 folgen. Es muss wohl das Wetter sein, das jede Aktivität im Keime erstickt.
Gegen 18.00 Uhr die ersten Lebenszeichen der Bewohner.
Es hat aufgehört zu regnen. Deshalb beschließen wir, heute wir mal wieder auswärts essen zu gehen.
Wieder sparen wir das Geld für ein Taxi, da keins aufzutreiben ist. Die Läden in Guanabo sind heute gut
besucht. Aber wo gibt es noch was auf die Gabel? Durch Zufall landen wir in Sichtweise des Restaurants
unseres deutschkubanischen amigos. Wir beschließen, ihn zu besuchen. Der Empfang ist freundlich.
Er hat keine Gäste. Schon aus diesem Grund sind wir willkommen.Auf seiner Terrasse ist es zu stürmisch,
deshalb nehmen wir im Wohnzimmer Platz. Eine Speisekarte gibt es hier wohl nicht, aber der Hausherr
und Koch bietet uns Langusten an. Da müssen wir zuschlagen. - Schließlich ist es uns nach zwei Wochen
Kuba nicht mal gelungen an Muschel zu kommen - Zur Erinnerung: Auf die Gambas, die wir von den
Fischern am Stützpunkt bekommen sollten (Anzahlung 5 Dosen Bier), warten wir heute noch.
Es dauert fast eine Stunde bis unser Essen zubereitet ist. Zwischendurch kommt unser Koch immer wieder
aus der Küche, die nebenan ist, um uns zu unterhalten oder Geschichten von seinem Aufenthalt in der
ehemaligen DDR zu erzählen. Seine hübsche Tochter versorgt uns mit Getränken, ist aber sonst sehr schweigsam. Allein mit Jacqueline unterhält sie sich öfter.
Die Langusten sind in einer scharfen Tomatensoße zubereitet, zerkleinert in Stücke von einigen Zentimetern
Länge. Dazu gibt es Reis und Krautsalat. Es schmeckt sehr gut.
Nach dem Essen bietet der Hausherr einige Kisten Zigarren zum Verkauf an. Edel verpackt, teilweise in Zedernholz, begutachten wir die berühmten Havanna Zigarren. Die Preise bewegen sich zwischen 30 und 100
DM für eine Kiste. Wir kaufen nichts, vielleicht später. Zum Abschluss gibt es den besten Rum des Hauses und einige Portionen Kaffee. Dann zahlen wir und verabschieden uns. Mittlerweile hat Amigo3 auch den Abschied von Jacqueline vorbereitet. Sie möchte einige Bekannte besuchen, die am Strand im Restaurant "Venezia" wohnen. Auf der Hauptstraße bekommt sie ein Taxi und einige Dollar für die Fahrt. Amigo3 sagt ihr noch, dass sie in den nächsten Tagen zu Besuch kommen soll. Aber sie ward nicht mehr gesehen.
Los geht`s. Die Kneipen und Tanten warten. Gleich im zweiten Lokal machen wir eine Bekanntschaft. Eine
Mutter mit Tochter und deren Freundin. Die Mutter ist wohl an die 40, und möchte sich unbedingt einige
Dollar verdienen. Aber Amigo3 für den diese ältere Dame vorgesehen ist lehnt dankend ab.
Die Rückfahrt wird vorbereitet. Mit Tochter und Freundin für Amigo1+2. Diesmal ist unser Taxi ein antiquiertes Vehikel, dass an allen Ecken klappert. Hoffentlich übersteht es noch die zwei Kilometer.
Aber weit kommen wir nicht. Am Ortsende ist die Polizeistation. Dort werden wir angehalten. Unser
Fahrer betet und flucht, denn er hat keine Lizenz. Er muss sein Gefährt abstellen und mitkommen. Ebenso
unsere beiden Tanten. Sie sind nicht aus Guanabo und mit Touristen in eindeutiger Absicht unterwegs.
Wir gehen natürlich mit ins Polizeigebäude, können die Leute nicht allein lassen, die durch uns in Schwierigkeiten geraten sind. Personalien werden aufgenommen. Wir als Touristen sind für die Herren in den
grauen Uniformen tabu. Der Taxifahrer bekommt eine Geldstrafe, die er nicht sofort bezahlen kann. Alle
Diskussionen mit dem Oberboss helfen nicht. Die Tanten sollen in den Knast.
Irgendwie ist auf einmal Bier im Spiel. Ist es der commandante, der danach verlangt? Jedenfalls besorgen wir
einige Getränke. Dann verlassen wir das Gebäude und lassen uns in einer nahegelegenen Gartenkneipe nieder,
direkt an der Hauptstraße. Cuba libre gibt es auf diesen Schreck.
Kurze Zeit später erscheint eine der senoritas und versucht uns zu erklären, was passiert ist. Ihre Freundin ist
noch in Gewahrsam. Anscheinend sind alle Tanten der Prostitution verdächtig, die nicht nachweisen können,
dass sie in Guanabo wohnen.
Wir begeben uns auf den Heimweg mit der senorita. Da trifft es sich gut, dass wir eine Rikscha treffen, dessen
Fahrer, ein junger Bursche, auf Kundenfang ist. Er hat zwei Probleme, als wir auf der Bank hinter dem Fahrersitz Platz nehmen. Die Mitfahrgelegenheit ist nur für zwei schmale Personen gedacht und er muss gegen den starken Wind radeln, der immer noch nicht nachgelassen hat. Seine dünnen Beinchen vollbringen Schwerstarbeit.
Trotzdem wird die Fahrt immer langsamer. Das können wir uns nicht länger mit ansehen. Jeder übernimmt
mal das Steuer, bis wir am Stützpunkt angekommen sind. Diese Fahrt hat durstig gemacht. Nachdem wir
unseren tapferen Fahrer reichlich entlohnt haben, wird erst mal Bier bestellt.
Wenig später schnappt Amigo1 sich die Tante und verschwindet Richtung Bett. Warum ist der heute schon so früh müde? Jedenfalls wollen Amigo2+3 jetzt von Bier auf Rum umsteigen. Doch welch böse Überraschung:
Der Preis für die Flasche Rum ist plötzlich um einige Dollar erhöht worden. Wieder dieser offensichtliche Nepp, obwohl wir hier die besten Kunden sind und schon oft überhöhte Rechnungen bezahlt haben, wie wir
leider feststellen mussten, nachdem wir mal anfingen nachzurechnen. Damit ist jetzt Schluss. Amigo2 ist empört und will auf keinen Fall den Wucherpreis bezahlen. Also dann, adios hombres, mal schauen wo es noch was zu trinken zu normalen Preisen gibt. Da wird sich sicher noch was finden, obwohl es schon fast 5 Uhr ist.
Die erste Station ist die Siedlung Penas Altas. Hier stehen einige Cubanos im Halbdunkel des beginnenden Tages und warten auf den Bus, der sie zur Arbeit bringt. Die Frage, wo man jetzt noch oder schon Rum kaufen
kann, können sie nicht beantworten. Sie haben andere Sorgen als diese seltsamen Ausländer, die anscheinend
Alkoholiker sind.
Da bleibt wohl nur die ”Marina”, das Restaurant am Strand. Endlich am Ziel. Nach anstrengendem Fußmarsch auf Schleich- und Umwegen. Welch ein Wunder. Hier ist geöffnet. Auch eine Bedienung gibt es noch hinter der
Bar und einige verschlafene Leutchen, die am Tresen hängen.
Der Kellner ist froh, dass er ein wenig Unterhaltung hat und Amigo1+3 nutzen die Gelegenheit zu einem
Frühschoppen. Cuba libre. Die Flasche Rum gibt es hier auch zu einem vern&u
#2 RE: Ich habe da noch was gefunden......
#6 RE: Ich habe da noch was gefunden......
In Antwort auf:
30 Dollar möchte La Bonita für einen
Körperkontakt. Aber vielleicht ist es auch die Frau fürs Leben.
e-l-a
_______________________________________________
Alles unter Privatreisen-Cuba.de
Reiseleitung: Mit mir als Reiseleiter in Kuba unterwegs.
Mailservice: E-Mails nach Kuba, auch wenn der Empfänger dort kein Internet hat.
Buchtipp: "Havanna auf allen Vieren - oder der Traum vom Leben auf Kuba"
#8 RE: Ich habe da noch was gefunden......
Nur schade, daß diese damals für allein reisende Herren noch so guten Zeiten schon lange vorbei sind.
e-l-a
_______________________________________________
Alles unter Privatreisen-Cuba.de
Reiseleitung: Mit mir als Reiseleiter in Kuba unterwegs.
Mailservice: E-Mails nach Kuba, auch wenn der Empfänger dort kein Internet hat.
Buchtipp: "Havanna auf allen Vieren - oder der Traum vom Leben auf Kuba"
amigo3, also ich finde den Bericht echt klasse Erinnert mich sehr an meine ersten Reisen, damals Mitte bis Ende der 90ziger, auch zusammen mit 2 Kumpels, auch wir haben seinerzeit reichlich Lehrgeld bezahlt und mindestens genau so viel ron gekippt wie Ihr. Danke für den zum Schmunzeln anregenden Bericht.
Jürgen
#12 RE: Ich habe da noch was gefunden......
don olafio
(
gelöscht
)
#16 RE: Ich habe da noch was gefunden......
Zitat von Uli
Lasst Wessis nicht dumm sterben! Was ist Goldkrone? Zahnersatz?
-------------------------------------------------
Es lo que hay!
Das ist ein weinbrandähnliches Getränk, welches garantiert ohne jegliche natürlichen Zusätze hergestllt wurde. Der chemisch aktive Abfall, der bei der Goldkrone-Herstellung anfiel, wurde als "Goldbrand" verkauft und sicherte in der DDR die volle Auslastung der Krankenhausbetten.
Don Olafio
28% iger Weinbrand-Fusel. Das hab ich auch erst vor kurzem von einem Arbeitskollegen aus Eisenach erfahren.
------------------------------------------------
"In the poker game of life, women are the rake."
PARTYPOKER.com
#18 RE: Ich habe da noch was gefunden......
In Antwort auf:
Das ist ein weinbrandähnliches Getränk, welches garantiert ohne jegliche natürlichen Zusätze hergestllt wurde. Der chemisch aktive Abfall, der bei der Goldkrone-Herstellung anfiel, wurde als "Goldbrand" verkauft und sicherte in der DDR die volle Auslastung der Krankenhausbetten.
das liest sich hier aber ganz anderst...lol
Von erfahrenen Brennmeistern sorgfälltig nach alter Rezeptur und Tradition mit einem Anteil hochwertiger Weindestilate hergestellt. Genußvoll, harmonisch- mit abgerundetem Bouquet.
http://www.osthits.de/shop/product_info.php/products_id/1826
don olafio
(
gelöscht
)
#19 RE: Ich habe da noch was gefunden......
Zitat von ClintonIn Antwort auf:
Das ist ein weinbrandähnliches Getränk, welches garantiert ohne jegliche natürlichen Zusätze hergestllt wurde. Der chemisch aktive Abfall, der bei der Goldkrone-Herstellung anfiel, wurde als "Goldbrand" verkauft und sicherte in der DDR die volle Auslastung der Krankenhausbetten.
das liest sich hier aber ganz anderst...lol
Von erfahrenen Brennmeistern sorgfälltig nach alter Rezeptur und Tradition mit einem Anteil hochwertiger Weindestilate hergestellt. Genußvoll, harmonisch- mit abgerundetem Bouquet.
http://www.osthits.de/shop/product_info.php/products_id/1826
Hm... - Mit "einem Anteil hochwertiger Weindestilate" - Gut, dann hat man nach der Wiedervereinigung die Rezeptur etwas geändert und das grandiose Produkt der DDR-Chemie mit "einem Anteil" von natürlichen Wirkstoffen versehen.
Don Olafio
#20 RE: Ich habe da noch was gefunden......
el carino
(
gelöscht
)
#21 RE: Ich habe da noch was gefunden......
In Antwort auf:
Wieder ist es ein schöner Tag. Viel Sonne. Was wird heute passieren?
genau! das ist Cuba.
sehr schöner bericht. nicht kurz aber knapp geschrieben. habe sehr gelacht über
"diese seltsamen Ausländer, die anscheinend Alkoholiker sind"
In Antwort auf:
Das ist ein weinbrandähnliches Getränk, welches garantiert ohne jegliche natürlichen Zusätze hergestllt wurde. Der chemisch aktive Abfall, der bei der Goldkrone-Herstellung anfiel, wurde als "Goldbrand" verkauft und sicherte in der DDR die volle Auslastung der Krankenhausbetten.
es war der HabanaClub des ostens
el carino
(
gelöscht
)
#23 RE: Ich habe da noch was gefunden......
#24 RE: Ich habe da noch was gefunden......
#25 RE: Ich habe da noch was gefunden......
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