Guantanamo Bay - Der Dolch in kubanischer Erde

26.05.2006 21:31 (zuletzt bearbeitet: 26.05.2006 21:32)
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#1 Guantanamo Bay - Der Dolch in kubanischer Erde
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Rey/Reina del Foro
In Antwort auf:
Guantanamo Bay

Der Dolch in kubanischer Erde


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Guantanamo Bay ist aber auch ein Reservat für Skurrilitäten aus der Zeit des Kalten Krieges. Nicht nur die Straße zum „North East Gate“ (Nordost-Tor), dem seit viereinhalb Jahrzehnten geschlossenen Übergang zwischen dem amerikanischen Stützpunkt und der Republik Kuba, sondern auch einige der neu gebauten Hauptverkehrsstraßen sind in Abständen von ein paar Kilometern mit tiefen Löchern versehen, die mit Metalldeckeln verschlossen sind. Im Falle eines Panzerangriffs von kubanischer Seite, der naturgemäß nie kommen wird, können diese Löcher mit Dynamit gefüllt und damit gewaltige Krater in die Straße gesprengt werden.

Zu Zeiten, als die Beziehungen zwischen Washington und Havanna noch freundschaftlich waren, kamen Tag um Tag Tausende Arbeiter aus Kuba auf den Stützpunkt zur Arbeit. Doch nach der Machtergreifung Fidel Castros im Juli 1959 und dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten Anfang 1961 verfügte Castro die Schließung des „North East Gate“ und ließ zur Verstärkung des Grenzzauns zum Stützpunkt auf kubanischer Seite Zehntausende Kakteen pflanzen - was dieser karibischen Version des Eisernen Vorhangs zwischen West und Ost sogleich den Namen Kakteen-Vorhang eintrug.

„Arbeitsveteranen“

Das zunächst für alle damals 2404 Pendler ausgesprochene Verbot, weiter bei den „Yankees“ zu arbeiten, lockerte Castro später und untersagte lediglich, daß weitere Arbeiter vom Marinestützpunkt des Erzfeindes angeworben werden dürfen. Heute kommen noch drei Kubaner, zwei Ende Siebzig und einer Mitte Achtzig, zu Fuß durch das „North East Gate“. Auf amerikanischer Seite steht seit Jahr und Tag der weiße Pick-up geparkt, mit dem sie zu ihrer Arbeitsstelle in der Navy-Autowerkstatt fahren. Niemand denkt daran, sie in Rente zu schicken, denn sie verdienen nicht nur für ihre Familien ein paar gute Dollar hinzu, sondern sie sind auch die Geldkuriere für jene auf kubanischer Seite, die nicht mehr arbeiten können oder wollen und anders nicht an ihre amerikanische Rente kämen.

„Es sind die Rentenzahlungen für rund 120 Kubaner, die unsere drei Arbeitsveteranen alle zwei Wochen in bar mit nach Kuba nehmen“, erzählt Kapitän Mark Leary, der seit September 2005 Kommandeur des Marinestützpunkts und damit so etwas wie der Gastgeber des Gefangenenlagers ist. Wieviel Dollar es sind, will Leary aus Sicherheitsgründen nicht sagen, mehrere tausend seien es aber schon; auch die Namen der drei letzten kubanischen Pendler werden aus Rücksicht auf die Familien drüben in Kuba nicht bekanntgegeben.

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http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E...n~Scontent.html


Moskito


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29.05.2006 09:40
avatar  Moskito
#2 RE: Guantanamo Bay - Der Dolch in kubanischer Erde
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
28. Mai 2006

NEUER VORWURF

60 Kinder-Gefangene in Guantanamo

Die Liste der Kritik am US-Gefangenencamp Guantanamo auf Kuba ist lang. Jetzt kommt ein weiterer Vorwurf hinzu: Eine britische Menschenrechtsorganisation behauptet, die USA würden dort Gefangene festhalten, die zum Zeitpunkt ihrer Festnahme noch Kinder waren.

Hamburg - Dutzende der Gefangenen seien unter 18 Jahre alt gewesen, viele davon sogar erst 14 Jahre, als sie nach Guantanamo geschickt wurden. Das wirft die britische Menschenrechtsorganisation Reprieve der US-Regierung vor. Juristen der Organisation schätzen, dass mehr als 60 Gefangene Jungen unter 18 waren, als sie verhaftet wurden. Zehn davon seien sogar erst 14 oder 15 Jahre alt gewesen, berichtet die britische Zeitung "The Independent" heute über die Kritik von Reprieve.

AP
Gefangenenlager Guantanamo: Jahrelange Einzelhaft für Jugendliche?
Einer der betroffenen Häftlinge ist dem Bericht zufolge Mohamed el Gharani, dem vorgeworfen wird, 1998 an der Vorbereitung eines Anschlags in London durch al-Qaida beteiligt gewesen zu sein. Zu der Zeit aber sei er erst zwölf Jahre alt gewesen - und habe bei seinen Eltern in Saudi Arabien gelebt. Er sei im Oktober 2001 im Alter von 14 Jahren in Karatschi, Pakistan, verhaftet worden und habe seither einige Jahre in Einzelhaft verbracht. Ihm wird vorgeworfen, ein Qaida-Kämpfer zu sein.

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http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,418364,00.html



¡Vivan los derechos humanos!

Moskito


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