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ALBA statt Ausbeutung
ALBA statt Ausbeutung
Wirtschaftsbündnis zwischen Bolivien, Kuba, Venezuela: Die bolivarische Alternative zum Freihandel nimmt Gestalt an
Sahra Wagenknecht
Die Plünderung ist vorbei«, erklärte Boliviens Präsident Evo Morales am 1. Mai, als er der Öffentlichkeit in La Paz seinen Neun-Punkte-Plan zur Renationalisierung der Öl- und Gasindustrie präsentierte. Damit hat Morales 100 Tage nach seinem Amtsantritt sein zentrales Wahlversprechen eingelöst. Da Bolivien über die zweitgrößten Gasreserven in Lateinamerika verfügt, soll dies allein in diesem Jahr zusätzliche Einnahmen von über 300 Millionen US-Dollar in die Staatskasse spülen.
Zwar werden die westlichen Konzerne nicht müde, darauf zu verweisen, daß Bolivien ohne externe Hilfe nicht in der Lage sein wird, die Gasvorkommen zu erschließen, da dem Land die dazu nötige Technologie und das Kapital fehlen. Doch Morales ist nicht allein: Kurz vor der Präsentation seines Plans zur Renationalisierung traf er mit den Präsidenten von Venezuela und Kuba zusammen, um die »Vereinbarung zur Errichtung der Bolivarischen Alternative für die Völker unseres Amerikas« (ALBA) zu unterzeichnen.
Im Gegensatz zu Freihandelsabkommen, die von der USA und der EU vorangetrieben werden und in denen die Interessen transnationaler Konzerne im Vordergrund stehen, bemüht man sich mit ALBA um solidarische Handelsbeziehungen. Ziel ist der Abbau von Ungleichgewichten innerhalb und zwischen den beteiligten Ländern, die Bekämpfung von Armut sowie die Verbesserung des Gesundheits- und Bildungswesens im Interesse der armen Bevölkerungsmehrheit.
Von Chávez als wichtiges Projekt für die lateinamerikanische Integration vorangetrieben, begründete ALBA zunächst eine strategische Partnerschaft zwischen Venezuela und Kuba. Mit dem Beitritt Boliviens zu ALBA wurde die Kooperation nun um verschiedene Aspekte erweitert: Neben einer weitreichenden Zusammenarbeit im Energie- und Bergbaubereich wollen Venezuela und Kuba der Regierung Boliviens bei der Einrichtung einer nationalen Fluggesellschaft helfen, für die bolivianische Forderung nach bedingungsloser Schuldenstreichung eintreten, das Alphabetisierungsprogramm und die Verbesserung des Gesundheitswesens unterstützen sowie verstärkt bolivianische Exportprodukte wie Sojabohnen kaufen und dadurch die negativen Folgen jener Freihandelsabkommen abfedern, die die Nachbarländer Boliviens mit den USA geschlossen haben.
Zwar sind die westlichen Medien bemüht, die Bedeutung von ALBA herunterzuspielen und auf symbolische Politik zu reduzieren. Daß die Ausstrahlungskraft des alternativen Integrationsprojekts weit über Venezuela, Bolivien und Kuba hinausreicht, hat man jedoch auch in den USA und Europa gemerkt. Dort fürchtet man vor allem den Erfolg der von Chávez initiierten Projekte »Telesur«, »Petrosur« oder »Petrocaribe«, an denen über die ALBA-Staaten hinaus auch Brasilien, Argentinien und Uruguay bzw. im Fall von Petrocaribe 14 Staaten der Karibik beteiligt sind. Schließlich wird hier die Hegemonie der reichen Industrieländer auf zentralen Feldern– Medien sowie Energieversorgung– angegriffen.
Daß eine Mehrheit der Bevölkerung in Lateinamerika zu eigenständiger und sozialerer Entwicklung entschlossen ist, zeigt die breite Unterstützung, die linken Kandidaten in den zurückliegenden Wahlen zuteil wurde. Mit der Etablierung neuer linksgerichteter Regierungen wird es für die USA– und auch die EU – nun deutlich schwieriger, ihre alte Handelspolitik mit Lateinamerika fortzusetzen, die auf der Ausplünderung von dessen Ressourcen zunutzen der eigenen Großkonzerne und der korrupten Eliten vor Ort beruhte. Beim Lateinamerika-Gipfel in Wien steht die EU nun vor einem Problem: Geplant war die Unterzeichnung eines Abkommens mit dem lateinamerikanischen Wirtschaftsverbund Mercosur, das darauf abzielt, bis 2010 die größte Freihandelszone der Welt zu schaffen. Dieses Vorhaben ist jedoch weiter in die Ferne gerückt, da in der Mehrzahl der zehn Länder, die dem Mercosur angehören oder mit ihm assoziiert sind, mittlerweile linke Regierungen an der Macht sind. Diese agieren immer ablehnender gegenüber Plänen, ihre Handelsbeziehungen einseitig zugunsten der Industrienationen auszurichten. Denn daß in erster Linie europäische Konzerne von einem Abkommen profitieren werden, welches den Handel mit Waren und Dienstleistungen aller Art »liberalisieren«, intellektuelles Eigentum schützen und das öffentliche Beschaffungswesen für Wettbewerber aus dem Ausland öffnen soll, ist auch den lateinamerikanischen Regierungen nicht verborgen geblieben. Notwendig wäre die Schaffung neuer, fairer Beziehungen, die das Wohl der Bevölkerung in den Mittelpunkt stellen. Ob die EU, die selbst Privatisierungen und Sozialabbau zum Credo erklärt, dazu in der Lage ist, muß jedoch bezweifelt werden.
#2 RE: ALBA statt Ausbeutung
Vielleicht ist dies wirklich der Beginn einer Alternative zu US-Hegemonie und Globalisierungswahn?
e-l-a
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#3 RE: ALBA statt Ausbeutung
#4 RE: ALBA statt Ausbeutung
In Antwort auf:Wie geht es denn der Schweiz wirtschaftlich gesehen so im Vergleich zu den meisten EU-Staaten?
Genau, jeder wieder für sich, wie die kleine Schweiz im Alleingang gegen die EU
e-l-a
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#5 RE: ALBA statt Ausbeutung
Es geht uns nicht besser und auch nicht schlechter als vor einigen Jahren. Natürlich ist die EU für die CH sehr Kostenintensiv geworden (z.B. die eine Mrd. CHF als Beitrag der CH für die Osterweiterung, weiter der Aufwand für die Bilateralen Verträge, und Verteidigung unseres Steuergesetzes...)
Saludos
El Cubanito Suizo
#6 RE: ALBA statt Ausbeutung
Du bist meiner Frage ausgewichen, die da lautete
In Antwort auf:
im Vergleich zu den meisten EU-Staaten?
e-l-a
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Ich habe nichts gegen ALBA, im Prinzip scheint mir das eine sehr gute Idee zu sein.
Ich mag es nur nicht wenn Soldaten etwas besetzen, egal wie gerecht die Gründe angeblich sind. Das ist ungefähr so, als ob man mit der Mafia über Preise verhandelt. So wie beim Paten "Entweder dein Hirn oder deine Unterschrift zieren diesen Vertrag"
----
"The way I see it, unless we each conform, unless we obey orders, unless we follow our leaders blindly, there is no possible way we can remain free."
-Major Frank Burns, 4077th
Hoert sich im Moment ja alles sehr gut an, die naechsten jahre werden zeigen ob sich diese Politik auch in der
Praxis durchsetzt. Natuerlich ist es ungemein populaer wenn Sr. Morales die Bodenschaetze Boliviens
verstaatlicht und den Armen verspricht dass diese in zukunft ihren gerechten Anteil bekommen werden.
Auch in Namibia war es ungemein populaer die weissen Grossgrundbesitzer zu enteignen, und das Land
unter den "Armen" aufzuteilen" , nur dumm , dass seitdem Namibia auf den Import von Lebensmitteln angewiesen
ist, und vor der Enteignung ein bedeutender Exporteur war.
Habe zu diesem Thema gestern ein wie ich meine sehr gutes Interview mit dem praesidenten perus gelesen,
der ja nicht unbedingt ein Freund dieser neuen Achse des "Guten" ist, und anderem meinte, dass Hogo
Chavez zwar der gewaehlte praesident venezuelas waere, aber nicht der ganz Lateinamerikas.
Sockke schrieb:
Ich mag es nur nicht wenn Soldaten etwas besetzen, egal wie gerecht die Gründe angeblich sind. Das ist ungefähr so, als ob man mit der Mafia über Preise verhandelt. So wie beim Paten "Entweder dein Hirn oder deine Unterschrift zieren diesen Vertrag"
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Hmmmmmmmmm....... Socke hat es wahrscheinlich lieber wenn Gossimperatorx Bush CIA oder Negropontes Todesschwadronen die Verhandlungspartner für die Multis bestimmen.
Da verhandelt es sich gleich leichter.
Die Idee eine Volkswirtschaft nur auf der Ausbeutung einer Ressource aufzubauen ist höchst naiv und gefährlich. Die zu große Abhängigkeit von einem Exportartikel wirkt mittel- und langfristig wie eine Wachstumsbremse.
Die Verzerrungen der internen Arbeitsmärkte sowie der Dienstleistungebereiche führen zu einem Abzug von Ressourcen aus produktiven Bereichen. Diesen Effekt nennt man DUTCH DISEASE.
Es ist geradezu auffällig, dass das BIP/Kopf in allen rohstoffreichen Ländern seit Jahren stagniert.
Das Problem Boliviens ist nicht die Verteilung der Rohstoff-Gewinne, sondern die ungenügende Diversifizierung, die geringe Industralisierung sowie eklatante Schwächen in Infrastruktur, Ausbildung sowie Produktivität.
Die geraubten Gelder aus der Verstaatlichung werden nicht eweig reichen, wahrscheinlich versickern sie irgendwo in der Bürokratie, ohne das Land voranzubringen.
Die Verstaatlichung der Erdölvorräte ist ja auch nicht die einzige Massnahmen,die Morales setzen will.....
Als nächstes will er die Grossgrundbesitzer teilweise enteignen. Auch hat Bolivien ncoh verschiedene andere Bodenschätze,von deren Erträgen weder die boliv. Regierung noch die Bevölkerung bis jetzt nichts gesehen hat.
Zitat von elcrocoloco
Sockke schrieb:
Ich mag es nur nicht wenn Soldaten etwas besetzen, egal wie gerecht die Gründe angeblich sind. Das ist ungefähr so, als ob man mit der Mafia über Preise verhandelt. So wie beim Paten "Entweder dein Hirn oder deine Unterschrift zieren diesen Vertrag"
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Hmmmmmmmmm....... Socke hat es wahrscheinlich lieber wenn Gossimperatorx Bush CIA oder Negropontes Todesschwadronen die Verhandlungspartner für die Multis bestimmen.
Da verhandelt es sich gleich leichter.
Ich weiß zwar nicht wie du meine recht einfache Aussage falsch verstehen konntest, aber ich drücke es noch einfacher aus.
Ich nix mögen Gewalt, Gewalt nix gut.
Linkes Gewalt und rechtes Gewalt nur Tot und Leid.
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Zitat von elcrocoloco
Socke, jede amerikanische Marionettenregierung in Südamerika basiert auf Gewalt(man sieht es allerdings nur,wenn man es auch wahrnehmen will)
Und wessen Gewalt ist jetzt gut und wessen nicht?
Und welche Gewalt macht die Betroffenen glücklicher?
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-Major Frank Burns, 4077th
#16 RE: ALBA statt Ausbeutung
In Antwort auf:Gewalt die vom Volke ausgeht ist gut, die gegen das Volk gerichtete ist böse. So einfach ist das.
Und wessen Gewalt ist jetzt gut und wessen nicht?
e-l-a
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Zitat von Español
Hilf uns doch mal auf die Spruenge, und nenne uns einige "Marionettenregierungen" der USA
in Suedamerika?????????
Oh, davon gab es viele - fast der ganze Subkontinent war voll von ihnen: Paraguay, Uruguay, Argentinien, Brasilien, Chile, Guatemala, Nicaragua... . Fast alle waren blutige Militärdiktatutren, fast immer installiert und immer ausgehalten vom mächtigen Norden. Dass sich das Blatt nun gewandelt hat, liegt nicht zuletzt an der immer sichtbarer werdenden Schwäche der Vereinigten Staaten, die sich offensichtlich als nun einzige Weltmacht in einer multipolaren Welt mit dem Versuch, aus der multipolaren eine unipolare Weltordnung zu errichten (mit den üblichen "Maßnahmen"), ganz offensichtlich politisch, wirtschaftlich aber möglicherweise auch militärisch heftig "überhoben" haben. Die zwei gescheitereten Putschversuche gegen Hogo Chavez sind nur ein Beleg dafür (früher hätte es einen solchen "Misserfolg" mit Sicherheit nicht gegeben). Der Gang der Dinge - vor allem in der Hinsicht, ob und wie die USA noch auf die aktuelle Entwicklung in Lateinamerikain ihrem Sinne reagieren können - bleibt abzuwarten. Aber es scheint spannend zu werden.
Don Olafio
Zitat von Español
Hilf uns doch mal auf die Spruenge, und nenne uns einige "Marionettenregierungen" der USA
in Suedamerika?????????
Ecuador hat auch ständig mit der Einflussnahme der Amerikaner zu kämpfen. Unter dem Deckmantel des Antidrogenkrieges haben die Amis dort verschiedene Militärstützpunkte eingerichtet (z.B. Manta). In Tat und Wahrheit geht es denen aber nur darum, günstig an die Erdölvorkommen im Amazonangebiet zu kommen .....
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hpblue - zurich - switzerland
Zitat von marina
Die Idee eine Volkswirtschaft nur auf der Ausbeutung einer Ressource aufzubauen ist höchst naiv und gefährlich. Die zu große Abhängigkeit von einem Exportartikel wirkt mittel- und langfristig wie eine Wachstumsbremse.
Die Verzerrungen der internen Arbeitsmärkte sowie der Dienstleistungebereiche führen zu einem Abzug von Ressourcen aus produktiven Bereichen. Diesen Effekt nennt man DUTCH DISEASE.
Es ist geradezu auffällig, dass das BIP/Kopf in allen rohstoffreichen Ländern seit Jahren stagniert.
Das Problem Boliviens ist nicht die Verteilung der Rohstoff-Gewinne, sondern die ungenügende Diversifizierung, die geringe Industralisierung sowie eklatante Schwächen in Infrastruktur, Ausbildung sowie Produktivität.
Die geraubten Gelder aus der Verstaatlichung werden nicht eweig reichen, wahrscheinlich versickern sie irgendwo in der Bürokratie, ohne das Land voranzubringen.
Die Idee, die möglicherweise einzige Ressource einer Volkswirtschaft für 'n Appel nd 'n Ei zur Ausbeutung an auswärtige Unternehmen zu verschleudern, ist noch viel gefährlicher - vor allem für die achtzig oder neunzig Prozent der Bevölkerung, die nicht davon bisher nicht profitieren konnte und in bitterster Armut leben.
Im übrigen: Es gibt eine ganze Reihe von Volkswirtschaften, die bereits seit Jahrzehnten sehr gut von "der Ausbeutung einer Ressource" leben. Die Golfstaaten zum Beispiel. Und wenn dereinst in Bolivien "das BIP/Kopf" auf dem Niveau der Vereingten Arabischen Emirate stagnieren sollte - ja nun...
Noch was? Ach ja: Gewohnheitsmäßigen Demagogen ist es eigen, Dinge wahrheitswidrig darzustellen, um aus der vorsätzlich falschen Darstellung der Tatsachen einen "Vorteil zu erlangen. So auch hier: "Die geraubten Gelder aus der Verstaatlichung...". Wie jedermann weiß, wurde nichts "verstaatlicht", sondern es wurden mit Nachdruck Verträge
für nichtig erklärt, die entgegen der gesetzlichen Vorschriften nicht vom bolivianischen Parlarment gebilligt wurden. Dass die Aneignung von Gewinnen aus offen illegalen "Verträgen" dem Tatbestand "Raub" bedeutend näher kommen, als das Durchsetzen legaler Verträge, sollte eigentlich außer Zweifel stehen.
(Aber mach das mal einem Demagogen oder gar einer Demagogin klar...)
Don Olafio
In Antwort auf:
On May 1, President Evo Morales announced the nationalization of Bolivia’s oil and gas resources. According to Decree 28701, all companies, refineries and pipelines on the country’s territory will henceforth have to belong to the state company Yacimientos Petrolíferos Fiscales Bolivianos (YPFB) at a minimum of 51%. The Bolivian state also plans to increase the share of taxes and royalties to 82% of the sector’s total revenue from the 50% in effect this Morales described the nationalization measure as “nationalization without confiscation.” The President nonetheless backed his announcement by deploying troops to the main production sites. According to a 2004 referendum, over 92 % of Bolivians supported nationalization, an important segment of which has been in support of a more radical “confiscation without Morales gave 180 days to the 26 foreign companies directly affected by the decree to make arrangements with the Bolivian government or leave the country. Petrobras (Brazil) and Repsol YPF (Spain), each controlling 25% of gas reserves in Bolivia, are the most affected by the takeover and have initiated talks with the Morales government. The decree has triggered speculations about foreign investments to Bolivia in a context of high energy prices and demand coming from the United States, China and India.
In Antwort auf:
The Problem is not Nationalization: It’s How Morales Did ItVladimir Torres
When Evo Morales announced on May 1 that his government was nationalizing Bolivia’s hydrocarbons, no one was more surprised than the leaders of Brazil, Argentina and Spain. If the differences within what is still grouped as the “Left” were brushed aside by many analysts, well, think again: Morales’ hardcore old-fashioned State-ism has alienated his friends, first and foremost.
Bolivia faces huge challenges, directly or indirectly derived from its social inequalities and economic predicaments, and certainly the immediate increased share of revenue.estimated at US$300-400 million for this year.obtained through the nationalization decree, could help, but, at what cost?
The Bolivian government has the sovereign right to nationalize the country’s natural resources. But the sad paradox of one of the poorest populations in Latin America sitting on top of the second largest reserves of natural gas in South America is very likely to remain as such, given the chosen course of action. In the short term, Bolivia has neither the technological, managerial nor financial capacity to run such a complex industry. So, where is the assistance on those three areas to come from?
The main foreign investors in the energy sector in Bolivia are Brazil’s Petrobras and Spain’s Repsol- YPF (with Argentine participation). Their substantial investments so far have contributed to doubling the amount of proven Bolivian reserves, while ensuring the supply to the main markets of Southern Brazil and Argentina. For further development of the industry to occur and markets to be diversified, massive investments in infrastructure are required.
The energy picture in South America is rather complicated. Brazil relies on Bolivian gas, but has recently reached oil self-sufficiency (ANBA, 21/04/2006) and within two years could be exploiting its own gas reserves, lessening the dependence on Bolivia. Argentina buys Bolivian gas mostly to compensate for the decrease in its own reserves and as a substitute for other fuels (fuel oil and coal), but also to resell to Chile.a country in much need of imported gas, but with no diplomatic ties with Bolivia. Peru also has considerable unexploited natural gas reserves, yet another reason to closely monitor its current political uncertainties.
Bolivia has no direct way of exporting its natural gas without going through its neighbours. Access to the Pacific would be essential: gaining it through Chile.albeit the shortest and most reasonable route from an economic viability perspective.is unlikely given the political implications; a projected gas pipeline to the southern port of Ilo in Peru, that would also demand considerable investments in the port’s infrastructure, was in the early stages of planning, with the participation of Repsol-YPF, among others, as the main stakeholders in a joint venture.
Even if the nationalized Bolivian industry would find the way to carry out a project of such scale, gaining the coveted maritime access critical for opening markets, these could not be taken for granted. One of the issues that triggered the mobilizations that ended former Bolivian President Gonzalo Sánchez de Lozada’s tenure was his announced plans to sell natural gas to Mexico and the US.
During his electoral campaign Morales promised his most radical constituents that he would indeed nationalized the hydrocarbons.and all the natural resources.whilst reassuring foreign companies and the markets that he would negotiate in good faith. On a pre-election trip to Brasilia by invitation from President Luiz Inázio Lula da Silva, who takes pride in being a shrewd negotiator, Morales committed not to touch Petrobras’ interests. Soon after being elected, on a visit to Madrid, he gave similar reassurances to the Spanish government.
With his unexpected unilateral announcement and the military occupation of oil facilities on May 1, Morales single-handedly wiped aside not only the hardto- win trust of foreign investors, but the hope of negotiations within a clear framework based on the rule of law. His actions all but closed the door on the many potential business models that could ensure both Bolivia’s sovereign designs for its natural resources and an attractive and profitable investment climate for foreign companies. Future joint ventures for infrastructureinvestments, new schemes for profit sharing, commercialization and new markets initiatives, are all part of a long list of options that will not make it to the discussion tables.
An emergency “Energy Summit” held on May 4 between the Brazilian, Argentine, Bolivian and Venezuelan Presidents ended with a rather vague declaration “accepting” Bolivia’s sovereign decision and guaranteeing supplies, while leaving all further details (including pricing) to be negotiated bilaterally. Venezuelan President Hugo Chávez announced that Bolivia would now become part of the “Gas Pipe of the South,” a Pharaoh-scale US$20 billion project, with a 12,000 kilometres extension. But, the fact is that in the absence of mutually beneficial economic agreements between South American countries, political affinities alone will not deliver the touted integration anytime soon.
What is at stake in the Bolivian nationalization goes far beyond the dichotomy between national and foreign interests, as these, if intelligently managed, could be one and the same. What seems to be prevailing in the current situation is an ideological stance. The revolutionary intransigence shown by Morales, might please the likes of Chávez and Castro, but represents a headon collision with the economic long-term rationale that could help Bolivia truly manage its own destiny.
Vladimir Torres is a Free-lance Latin America current affairs Analyst, and a Consultant at FOCAL. E-mail: vladtorres@sympatico.ca Abstracts
In Antwort auf:
Die Idee, die möglicherweise einzige Ressource einer Volkswirtschaft für 'n Appel nd 'n Ei zur Ausbeutung an auswärtige Unternehmen zu verschleudern, ist noch viel gefährlicher - vor allem für die achtzig oder neunzig Prozent der Bevölkerung, die nicht davon bisher nicht profitieren konnte und in bitterster Armut leben.
Im übrigen: Es gibt eine ganze Reihe von Volkswirtschaften, die bereits seit Jahrzehnten sehr gut von "der Ausbeutung einer Ressource" leben. Die Golfstaaten zum Beispiel. Und wenn dereinst in Bolivien "das BIP/Kopf" auf dem Niveau der Vereingten Arabischen Emirate stagnieren sollte - ja nun...
Ein weiteres leuchtendes Beispiel dafür, dass die Verstaatlichung wirklich alle Probleme löst, ist die kubanische Zuckerindustrie, welche nach der Verstaatlichung eine deutliche Verbesserung der Produktivität erreichte.
Inzwischen führt Kuba sogar Zucker aus den Brasilien und den USA ein, um den eigenen Bedarf abzudecken bzw. Lieferverträge zu erfüllen.
Der Führer hat sich ja auch ein Namen für Entstaatlichung gemacht, in dem er zum Beispiel den Markennamen "Havana Club" an den französichen Spirituosenkonzern Pernod Ricard verkaufte.
#23 RE: ALBA statt Ausbeutung
In Antwort auf:Dieser Vergleich von Zucker mit Erdöl ist mit Verlaub Schwachsinn. Im Gegensatz zum Zucker kann und wird niemand Erdöl billiger anbieten, als es der Weltmarktpreis hergibt. Ergo wird eine "verstaatlichte" Ölpumpe genau so produktiv sein wie eine konzerneigene und der Preis des Öls hängt lediglich von der geografischen Beschaffenheit und der daraus resultierenden Qualität ab.
Ein weiteres leuchtendes Beispiel dafür, dass die Verstaatlichung wirklich alle Probleme löst, ist die kubanische Zuckerindustrie, welche nach der Verstaatlichung eine deutliche Verbesserung der Produktivität erreichte.
Und eine ernst zu nehmende Konkurrenz von Öl aus Rüben ist bislang nicht in Sicht.
e-l-a
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In Antwort auf:
Dieser Vergleich von Zucker mit Erdöl ist mit Verlaub Schwachsinn. Im Gegensatz zum Zucker kann und wird niemand Erdöl billiger anbieten, als es der Weltmarktpreis hergibt. Ergo wird eine "verstaatlichte" Ölpumpe genau so produktiv sein wie eine konzerneigene und der Preis des Öls hängt lediglich von der geografischen Beschaffenheit und der daraus resultierenden Qualität ab.Und eine ernst zu nehmende Konkurrenz von Öl aus Rüben ist bislang nicht in Sicht.
e-l-a
Das ist in mehrfacher Hinsicht total falsch.
Es geht erstens in Bolivien im Gas und keineswegs um Öl.
Zweitens verkauft Herr Chavez Erdöl an befreundete Regierungschefs zum Discount-Preis.
Drittens ist der Zuckerpreis geradezu explodiert und befindet sich auf All-Time-High. Alle Produzenten weltweit haben ihre Produktion drastisch ausgeweitet und sind außerdem hochprofitabel.
Ich rede hier ausdrücklich nicht von den subventionierten Industrien in den USA und Europa.
Zum Glück gibt es die Freihandelsorganisation WTO, die dafür sorgt, dass die Subventionen reduziert werden und diejenigen Produzenten Zucker herstellen, welche Zucker global am günstigsten produzieren können.
Viertens ist heutzutage die Öl- und Gasindustrie eine High-Tech-Industrie, die den Einsatz neuester Explorations- sowie Fördertechnik und einen SEHR HOHEN Kapitaleinsatz erfordert.
Beispielsweise müssen Pipelines gebaut werden, um das Gas zu vermarkten. Wie aus der Schröder-Affäre bekannt sein sollte, sind hierbei Investitionen in Milliardenhöhe erforderlich, die das relativ arme Bolivien niemals selbst stemmen kann.
Fünftens wird durch den gestiegenen Ölpreis die Herstellung von Benzin aus Zuckerrohr immer attraktiver. In Brasilien werden bereits 50% des Kraftstoffes aus Zucker gewonnen.
Auch in unserem Land wird über die Beimischung von Ethanol, der aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wurde, diskutiert, weil dies NACHWEISLICH die billigste bekannte Variante der Substitution von Erdöl ist.
Leider ist jede einzelne Aussage völlig falsch, genau das Gegenteil stimmt jeweils.
Zitat von marina
[quote]
Ein weiteres leuchtendes Beispiel dafür, dass die Verstaatlichung wirklich alle Probleme löst, ist die kubanische Zuckerindustrie, welche nach der Verstaatlichung eine deutliche Verbesserung der Produktivität erreichte.
Inzwischen führt Kuba sogar Zucker aus den Brasilien und den USA ein, um den eigenen Bedarf abzudecken bzw. Lieferverträge zu erfüllen.
Der Führer hat sich ja auch ein Namen für Entstaatlichung gemacht, in dem er zum Beispiel den Markennamen "Havana Club" an den französichen Spirituosenkonzern Pernod Ricard verkaufte.
Ach Marina - es nervt einfach nur noch... .
Genausogut könnte ich das ebenso hirnrissige Beispiel der US-Autoindustrie präsentieren (Chrysler z.B.), um die Unfähigkeit a l l e r nichtverstaatlichten Industrien darzulegen... . Nur, dass die kubanische Zuckerindustrie - neben der grandiosen Zerschlissenheit der Produktionsstätten - eben auch unter den staatlichen Eingriffen jener Länder zu leiden hatte, die du ja stets als von staatlichen Vorgaben "freie" Marktwirtschaften darstellst: Erinnert sei an das US-Embargo (einst der Hauptabnehmer des kubanischen Zuckers), in aktueller Zeit die fast absulute Marktabschottung durch die EU... . Hinzu kam der am Boden liegende Weltmarktpreis. Also hatte die kubanische Regierung beschlossen, sich von der Monokultur Zuckerrohr weitestgehend zu verabschieden.
Und was Havanna Club betrifft - da hast du nun in der Tat einen grandiosen Schuss ins eigene Knie vollbracht: Denn tatsächlich wurden nur die V e r m a r k t u n g s r e c h t e vergeben - die nach wie vor in staatlicher Hand befindliche P r o d u k t i o n aber ist doch geradezu eine Erfolgsstory schlechthin!
Äh...- was wolltest du doch gleich noch sagen...?
Don Olafio
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