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Nach dem PDS-Skandal: "Kuba ist ein souveräner Staat"
»Kuba ist ein souveräner Staat«
Nach dem Skandal in der Linkspartei.PDS um eine antikubanische Resolution reiste Parteiführung nach Havanna. Ein Gespräch mit Lothar Bisky
Lothar Bisky ist Vorsitzender der Linkspartei.PDS und war am 30. und 31. März in Havanna
F: Sie waren gerade einmal 48 Stunden in Havanna zu Gesprächen mit Vertretern der Kommunistischen Partei Kubas. Wie bewerten Sie Ihren Besuch?
Unser Besuch war kurz, aber intensiv. Wir konnten in den Gesprächen interessante Erfahrungen austauschen, obgleich wir einen entsprechenden Dialog auch in der Vergangenheit geführt haben und in der Zukunft führen werden. Wir werden gegenüber Kuba in dem Maße einen kritischen Dialog bewahren, wie auch Havanna unsere Politik kritisch begleitet. Wir werden verschiedene Solidaritätsprojekte wie die Arbeitsgemeinschaft Cuba sí weiter unterstützen. Kurzum: Ich war in Havanna, um mit Freunden zu sprechen.
F: Welche Beziehung haben Sie persönlich zu Kuba?
Meine Partei unterhält seit Anfang der neunziger Jahre Kontakte zu Havanna. Aber schon vor 1989 war ich in Kuba. Als Filmwissenschaftler haben wir damals in Kuba Fragen der Ästhetik in einer so offenen Weise diskutiert, wie ich es aus den anderen Ländern des sozialistischen Lagers nicht kannte.
F: Ein Dokumentarfilm über Kuba hatte vor einigen Wochen in Deutschland für Debatten gesorgt. Der Film versuchte, Kuba für den Mord an US-Präsident John F. Kennedy verantwortlich zu machen ...
Für mich war das kein Dokumentarfilm, sondern ein schlecht inszenierter Krimi. Dieser Film vertrat eine abenteuerliche These, die wenig glaubwürdig war.
F: Das Thema Kuba beschäftigte unlängst aber auch Ihre Partei, nachdem drei Ihrer Genossen im EU-Parlament für eine antikubanische Resolution gestimmt hatten. Kaum hatte der Parteivorstand die Position geklärt, brachten die Grünen im Bundestag einen entsprechenden Antrag ein. Was halten Sie davon?
Die Diskussion über Menschenrechte soll offenbar instrumentalisiert werden, um gegen unsere Partei vorzugehen. Wir meinen aber, daß Menschenrechte nicht als Bedrohungsmittel mißbraucht werden sollten. Wir wenden uns also klar gegen die Drohungen gegen Kuba und die Erpressung nach dem Schema: Wenn ihr die Konditionen der EU nicht erfüllt, folgen Sanktionen. Im Bundestag wollen schließlich diejenigen Parteien Kuba verurteilen, die Kriege im Kosovo und im Irak unterstützen, die wir ablehnen.
Wie immer man die Abstimmung der drei Europaabgeordneten beurteilen mag, sie haben sich bisher immer solidarisch zu Kuba verhalten.
F: Was müßte sich also im Umgang mit Kuba ändern?
Wir haben Partner in Kuba. Die Gespräche in Havanna sind in einer guten Atmosphäre offen geführt worden, ohne Vorbedingungen. Das ist ein wichtiger Punkt, denn Kuba ist ein souveräner Staat. Für mich sind drei Punkte bedeutend: das Recht auf Selbstbestimmung des kubanischen Volkes, das Ende der US-Blockade und das Ende der arroganten westlichen Politik, kleinen Staaten eine bestimmte Politik aufzwingen zu wollen. Dies gehört dazu, wenn man über Menschenrechte spricht. Diese Linie haben wir auch in der Bundestagsdebatte vertreten, die ja im Kontext des Streites um einen entsprechenden Antrag im EU-Parlament stand. Interessant war, daß, als unsere Partei das Wort erteilt bekam, die Fernsehübertragung abgebrochen wurde.
F: Welche Punkte standen im Mittelpunkt der Gespräche bei Ihrem Besuch in Havanna?
Zunächst war die Verbesserung des Dialoges im beidseitigen Interesse. Mich persönlich interessiert besonders die »Misión Milagro«, ein Gesundheitsprogramm, in dessen Rahmen arme Menschen aus verschiedenen Nationen nach Kuba gebracht und kostenlos behandelt werden. Ebenso faszinieren mich die humanitären Hilfsprojekte Kubas in Lateinamerika und Pakistan. Beeindruckt war ich von dem Besuch der Lateinamerikanischen Medizinschule, auf der Studenten aus dem ganzen Kontinent ausgebildet werden. Aus diesen Projekten wird deutlich, was Kuba für die Menschen leistet – nicht nur im eigenen Land. Man muß sich nur diese konkreten Ergebnisse ansehen, um eine Antwort darauf zu bekommen, was dieses kleine Land für die Welt bedeutet. Wir haben aber auch über die kontroversen Punkte gesprochen, etwa den Umgang mit der Todesstrafe.
Interview: Deisy Francis Mexidor, Havanna
(Übersetzung: Harald Neuber)
http://www.jungewelt.de/2006/04-04/032.php
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hpblue - zurich - switzerland
und hier noch ein Interview aus "Neues Deutschland". Der ärmste scheint einen wahren Inverview-Marathon hinter sich zu haben!
In Antwort auf:Kontrovers zu diskutieren ist mit Kuba möglich
Lothar Bisky über Menschenrechte und Solidarität auf und mit der Karibikinsel
Der Vorsitzende der Linkspartei.PDS, Lothar Bisky, war gerade auf einem zweitägigen Kurztrip in Kuba. Noch im Februar wurde eine geplante Delegationsreise von den kubanischen Gastgebern verschoben. Über die Beziehungen zu Kuba und dessen Rolle für die Linke sprach mit ihm Martin Ling.--------------------------------------------------------------------------------
ND: Die Zustimmung dreier EU-Linkspartei-Parlamentarier zu einer Resolution, die die Menschenrechtssituation auf Kuba kritisiert, ist in Kuba nicht gut angekommen. Ist Ihre Reise nun ein Indiz dafür, dass die Verstimmung bei den Kubanern ausgeräumt ist?
Bisky: Ich denke schon. Wir haben miteinander gesprochen – das ist ja meistens besser, als übereinander nur nachzudenken. Wir haben unsere Meinungen auch über Dinge ausgetauscht, wo wir unterschiedlicher Auffassung sind.Über Menschenrechte kontrovers zu diskutieren ist möglich?
Das ist selbstverständlich möglich und das haben wir übrigens auch schon in den Jahren zuvor gemacht. Ich war ja in den 90er Jahren öfter in Kuba. Es gab immer eine angenehm offene Atmosphäre und wir haben uns auch offen die Meinung gesagt. Zu den unterschiedlichen Auffassungen gehört – das ist kein Geheimnis – die zur Todesstrafe. Da sind wir unterschiedlicher Meinung. Auch über die Interpretation der Pressefreiheit tauschen wir uns rege aus: Wie ist das Verhältnis zwischen ökonomischer Abhängigkeit und der Pressefreiheit, etwa in großen Medienkonzernen? Aber auch: Wie ist es um die Pressefreiheit in Kuba bestellt? Beide Seiten legen Wert darauf, dass sie selbstständige Parteien, aber natürlich auch durch eine Reihe von Gemeinsamkeiten verbunden sind.Als da wären?
Wir haben uns immer eingesetzt für die Souveränität des kubanischen Volkes und gegen die Embargopolitik der USA, die vor allen Dingen auch gegen die Bevölkerung Kubas gerichtet ist. Wir haben immer ein Interesse daran gehabt, über theoretische Fragen miteinander zu reden: über die globale Entwicklung und insbesondere über die Entwicklung in der Dritten Welt mit dem Fokus auf Lateinamerika.
Und wir haben unsere Solidarität mit Kuba in all den Jahren gelebt. Es ist bekannt, dass Cuba Si und auch KarEn da eine ganz hervorragende Arbeit leisten – und dabei soll es bleiben.Wie erklären Sie sich die hohen Wogen der innerparteilichen Diskussion? Ist die Menschenrechtsfrage nicht ausreichend geklärt?
Doch. Wir haben einen klaren Vorstandsbeschluss. Diese Frage ist in der Partei geklärt, da kann man sich den Standpunkt nicht beliebig aussuchen. Manchmal drängt sich die Frage auf, ob es da überhaupt um Menschenrechte in Kuba geht oder vielmehr um innerparteiliche Auseinandersetzungen. Manchmal prallen einfach die Unterschiede in der Partei aufeinander.In der Erklärung des Parteivorstands steht: Kuba unterscheidet sich grundlegend von staatssozialistischen Modellen, wie sie aus Europa bekannt waren. Woran lässt sich das 47 Jahre nach der Revolution noch festmachen?
Ich habe mich schon vor der Wende an filmästhetischen Kolloquien in Kuba beteiligt. Dort traf ich auf eine weltoffene Atmosphäre, die man in Kolloquien in der DDR nicht so recht hatte. Das war für mich immer eine offene Welt. Und es gibt einen ganz bemerkenswerten Unterschied: Kuba hat selber eine Revolution gemacht und dann die Ergebnisse dieser Revolution verteidigt. Es gibt dort eine andere Tradition des Befreiungskampfes. Das spielt in intellektuellen Debatten, in der Kultur und auch in der Politik eine Rolle.Welche Rolle spielt Kuba als Modell für die lateinamerikanische und für die europäische Linke?
Ob Kuba ein Modell ist, ist nicht so sehr die Frage. Kuba ist lebendige Realität. Es spielt eine große Rolle in Lateinamerika, das gerade einen Ruck nach links erlebt. Es gibt sehr enge Beziehungen mit Venezuela und eine Reihe von neuen Kontakten zu den anderen Linksregierungen in Bolivien, Argentinien, Brasilien etc.
Und nach wie vor leistet Kuba beispielhafte Solidarität. In der lateinamerikanischen Medizinschule, die wir besucht haben, werden viele junge Menschen aus Lateinamerika in medizinischen Berufen kostenlos ausgebildet. Wir waren in der Augenklinik in Havanna. Kuba hat mit Ärzten aus dieser Klinik Tausenden Menschen in Entwicklungsländern geholfen, die an den Augen operiert werden mussten. Und nicht zuletzt denke ich an den Einsatz von kubanischen Ärzten im Erdbebengebiet von Pakistan. Ich habe großen Respekt davor, dass ein relativ armes Land wie Kuba so umfangreiche menschliche Solidarität übt.
http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=88340&IDC=2
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hpblue - zurich - switzerland
Zitat von hpblue
Für mich sind drei Punkte bedeutend: das Recht auf Selbstbestimmung des kubanischen Volkes,.......
Aus dem Mund eines PDS-Politikers klingt es ziemlich hohl, wenn er vom Recht auf Selbstbestimmung eines Volkes redet, das seit fast einem halben Jahrhundert unter einer Diktatur lebt!!
Kuba ist ein souveräner Staat.
Für mich sind drei Punkte bedeutend:
das Recht auf Selbstbestimmung des kubanischen Volkes,
das Ende der US-Blockade und
das Ende der arroganten westlichen Politik,
kleinen Staaten eine bestimmte Politik aufzwingen zu wollen.
Dies gehört dazu, wenn man über Menschenrechte spricht.
sagte Bisky.
Dazu kann man nur AMEN sagen.
Nach 450 Jahren Sklaverei und Ausbeutung,
die auch heute noch nicht zu Ende ist
(Bauern in EU bekommen 600$/tone Zucker, Brasilien und Kuba aber 200$/tone).
darüber, was oben gesagt wurde, sollte ein,
einigermassen humaner Mensch zuerst nachdenken,
bevor er die Floskel Diktatur und Menschenrechte in den Mund nimmt.
Jose
Zitat von AlfIn Antwort auf:
das Recht auf Selbstbestimmung des kubanischen Volkes,
Die Aussage finde ich besonders merkwürdig. Mit wem hat er nun gesprochen, dem Volk oder der Regierung?
Angeblich hat Bisky u.a. gesprochen mit:
Jaime Crombet, Vizepräsident des kubanischen Parlaments
Fernando Remírez de Estenoz Barciela,
Leiter der Abteilung für Internationale Beziehungen der KP Kubas
http://www.cubaminrex.cu/Actualidad/2006...20del%20PDS.htm
Auf dem Foto in diesem Artikel
http://www.cuba.cu/noticias.php?idnoticia=15221&orden=5
kann man auch "Oscarito" Martinez Cordoves,
den ehemaligen Botschafter Kubas in Deutschland, erkennen.
Salu2
Frengg
BBC Serie über USA:
In pursuit of American interests, the US has overthrown or undermined
around 40 Latin American governments in the 20th Century.
Nirgendwo sind die Interesen der USA
so materiell bestimmt,wie in Kuba
und überall war es nachher schlechter als vorher.
Wenn Viele sogar hier im Forum meinen,
dass die "Demokratisierung" nicht die Lösung für Kuba ist,
weil dann würden die Miami Kubaner zurück kommen,
dann kann man aus dieser Erfahrung schliessen,
dass es nachher viel schlimmer kommen würde,
als wir jetzt vermuten.
So bleibt nicht viel als auf die offensichtliche Mängel
der jetzigen Machhaber aufmerksam zu machen.
Jose
In Antwort auf:
Jaime Crombet, Vizepräsident des kubanischen Parlaments
Fernando Remírez de Estenoz Barciela,
Leiter der Abteilung für Internationale Beziehungen der KP Kubas
http://www.cubaminrex.cu/Actualidad/2006...20del%20PDS.htmAuf dem Foto in diesem Artikel
http://www.cuba.cu/noticias.php?idnoticia=15221&orden=5
kann man auch "Oscarito" Martinez Cordoves,
den ehemaligen Botschafter Kubas in Deutschland, erkennen.
Die Auswahl seiner Gesprächspartner wiederspricht seiner Aussage:
" das Recht auf Selbstbestimmung des kubanischen Volkes, "
Nachteilig an der Demokratie ist das solche Spinner frei rum laufen dürfen und ungestraft Lügen verbreiten dürfen.
#11 RE: Nach dem PDS-Skandal: "Kuba ist ein souveräner Staat"
Zitat von el prieto
Sieht allerdings eher nach einer Zusammenkunft in einer Kegelbahnkneipe als nach einem offiziellem Gespraech aus.
In solch einem volksnahen Ambiente gehen dann dem Genossen Bisky die Floskeln vom Selbstbestimmungsrecht der kubanischen Bevölkerung viel leichter über die Zunge!!
Chaval schreibt:
In solch einem volksnahen Ambiente
gehen dann dem Genossen Bisky die Floskeln
vom Selbstbestimmungsrecht der kubanischen Bevölkerung
viel leichter über die Zunge!!
Lies jetzt dein Beitrag, um zu merken,
wie sich mit den Wörtern, die du verwendet hast,
versteht.
Noch etwas.
PDS hin oder her, es ist lächerlich,
die Leute zu verunglimpfen und nicht ihre Ideen,
weil es ist öfters offensichtlich, dass sie Recht haben
aber die "Demokraten" das nicht zugeben wollen.
Jose
#15 RE: Nach dem PDS-Skandal: "Kuba ist ein souveräner Staat"
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