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Diario 10.11.- 11.12.2005
#27 RE: Diario 10.11.- 11.12.2005
In Antwort auf:Ist das ein Hindernis? Besonders bei einigen weiblichen Forumsmitgliedern ist anhand der Zeitangabe sehr gut zu erkennen, daß sie hauptsächlich während ihrer Arbeitszeit hier im Forum abhängen.
vielleicht arbeitet sie ja
e-l-a
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#30 RE: Diario 10.11.- 11.12.2005
In Antwort auf:
Aber nun geht es erstmal durch Cienfuegos durch und vor allem wieder heraus in Richtung Trinidad. Das ist beileibe nicht so einfach, wie es auf der Karte aussieht ...
Darauf bin ich besonders gespannt! Habe jetzt auch erst nach mehreren weniger gelungenen Versuchen den Bogen raus.
#32 RE: Diario 10.11.- 11.12.2005
Wunderschön geschrieben. Viele Dank. Wenn ich mal jemanden das Gefühl vermitteln möchte, der noch nie in Cuba war, wie das so ist. Dann soll er das von Flora lesen. Schön, da sieht man so richtig, das ein Cuba-Besuch immer ein Abenteuer ist. Es passiert einfach immer so viel.
Ich hoffe Flora lässt uns noch viele Teile des diarios lesen.
#35 RE: Diario 10.11.- 11.12.2005
In Antwort auf:
Und dann kommt man an dem Bush/Adolf vorbei. [...] Oder war das schon vor Rodas- an einer Kurve?
Du sagst es, mein Lieber! Werde mal ein Foto ins Forum stellen, aber nicht in diesen Thread, der gehört Flora!
P. S.: Kenne mittlerweile eine spitzen Abkürzung durch die Stadt (Cienfuegos) Richtung Trinidad!
Diario IV - La primera vez sin un fula
Donnerstag, 10.11.2005 (Wir sind bereits am 09.11. gelandet, ich hatte mich anfangs um einen Tag geirrt). Unser Frühaufsteher-Mitfahrer hatte uns den Weg nach Trinidad ab Kreisverkehr vor Cienfuegos noch prima beschrieben: links ab, der nächste Ort wäre dann „Caunao“ – vorher allerdings aufpassen, dass man sich gleich wieder links hält und nicht etwa weiter um die Bucht fährt ...
Der Morgen graut, es ist ca 6.40, in dunstigem Licht rappeln die ersten Fuhrwerke in Richtung Zentrum, Hähne krähen, die Sonne taucht einstmals herrschaftliche Fassaden an der Chaussee ins Zentrum in sanftes rose. Lamellenfenster öffnen sich ratternd, Kindergequengel ist aus den Häusern zu hören und der Singsang der Hausfrauen breitet sich aus: Wo es heute was gibt wird über die Strasse gerufen, und wer sich wo anstellen soll. Wir sind verzaubert und beschließen, in die Stadt hineinzufahren. Vielleicht einen Kaffee in dem kleinen Lokal neben dem Teatro Terry? Wo man so schön den Parque Marti überblicken kann – wohlmöglich treibt man ja auch ein Sandwich auf? Was man sich als Europäer halt so wünscht. Gastronomiemäßig war am Parque Marti noch nichts los. Selbst die uns aus vorangegangenen zwei Urlauben (1x 2004, 1x Januar 2005) erinnerlichen Parkplatz-Abuelos hatten ihre Bänke mit Blick auf die Parkplätze an der südlichen Seite des Platzes noch nicht eingenommen. Auch auf dem Balkon der Casa „Amistad“, in der wir in unserem ersten Urlaub zu größter Zufriedenheit aller Beteiligten logiert hatten (inclusive 7 liebeskranker Katzen und 1 spanischlernenden schwedischen Dame, die dem Kommunismus zugeneigt war und durch die Begegnung mit dem real existierenden Fidelismus einen täglich verwirrteren Eindruck machte), sahen wir weder den linientreuen Armando noch seine geschäftstüchtige Frau Leonor. Schade, für einen Plausch mit ihnen hätten wir sofort gestoppt, allein um Leonor das Rezept für „Hühnchen in Cola“ zu entlocken. Nach einem „Hummer en Salsa de Casa“ in Santiago das köstlichste, was wir je in Cuba gegessen haben. Wir fuhren ohne Frühstück wieder auf den Prado zurück. Emsiges Treiben herrschte an den Bushaltestellen: „Da können wir sicher jemanden mitnehmen, der in Richtung Trinidad will und den Weg kennt.“ – „ Ja, aber wir können wegen des Kinderwagens nur eine Person mitnehmen. Willst Du die Diskussion führen, wer mitdarf?“ – „Nee. Ich fahre ja schließlich.“ – „Also, richten wir uns nach der Karte...“ Den Prado in nördliche Richtung wieder hochfahrend wollte ich zur Sicherheit wieder zum Kreisverkehr zurück, da mir die Weiterfahrt von dort aus übersichtlicher erschien. Nicht so mein Mann, mit seiner angeborenen Ungeduld hält er sich für einen Meister aller Abkürzungen, egal, wo in der Welt: „Erinnere dich doch mal, ein Stückchen hinter dieser merkwürdigen Episcopalkirche muß man rechts abbiegen. Das hätte unser Taxista von 2004 auch so gemacht, als er uns zum Botanischen Garten gefahren hat ... rechts käme dann irgendwann ein Friedhof und links so irre Villen ... guck doch mal auf die Karte ... muß doch drauf sein ... weißt du noch, dieser Typ hat sich furchtbar lustig gemacht über das Zementwerk „Carlos Marx“ und uns in ein Gespräch über dessen Companero „Federico Engels“ verwickelt, als er erfuhr, das wir in der Nähe von Wuppertal wohnen ... Während mein Mann auf mich einredete, versuchte ich auf den Stadtplan, den Ausschnitt auf der großen Karte, die wenigen Straßenschilder, und kompetent aussehende Personen, die man fragen könnte, gleichzeitig zu achten. Laut Karte musste es die Avenida 64 sein, die rechts abging. Ein gleichlautendes Schild war allerdings nicht auszumachen. Fixiert auf die 64 habe ich eventuell ein vorhandenes Richtungsschild „Trinidad“ übersehen. Igual, nehmen wir die Avenida 70, ist ja ungefähr die selbe Richtung. Da ich nicht bis Palmira warten will, um meinem Mann zu beweisen, dass wir falsch sind, frage ich eine ältere Dame mit zwei entzückenden Kindern an der Hand, die sich gerade anschickt, die Strasse zu überqueren. Die Kinder sehen mit ihren adretten Halstüchern wie kleine Pioniere aus. Und das sollen sie wohl auch sein. Das Mädchen bleibt brav stehen, nestelt verlegen an einer ihrer gigantischen Haarschleifen – das die Kleine während meines gesamten Dialoges mit ihrer Großmutter ein langgezogenes Kaugummi gewissenhaft mit dieser Haarschleife verwebt, wird mir erst bei näherem Hinsehen klar. Der Junge läuft sofort zur Fahrerseite und lässt sich von meinem Mann die Armaturen erklären. Die Dame beschrieb uns geduldig den Weg und ließ auf meine Bitte hin wiederholt ihre Worte langsam aufeinander abfolgen. Nachdem der junge Miguelito Schumacher noch 6x kräftig hupen durfte, ging es weiter. Wir kehrten um, bogen auf die C 37 und sahen sogleich ein „Trinidad“-Schild nach links. Es ging an einem kleinen Park vorbei, halblinks aus der Stadt heraus. Wir passierten tatsächlich den Friedhof mit bombastischem Portal und einige verfallene Prachtvillen auf der linken Seite. Schon lehnten wir uns entspannt zurück, als wir erneut an eine rätselhafte Kreuzung kamen: Nach „Pepito Tey“ rechts ab oder die Strasse weiter? Nun hilft nur Gefühl (Ein Schild gibt es nicht. Das markante Propagandaschild, dass das Geschichtsbewusstsein der Fidelistischen Werbeabteilung eindrucksvoll dokumentiert, hatten wir bereits bei Rodas bemerkt – kein Kommentar.) Die breite Strasse weiter, gleich muß es rechts gehen, geht es auch. Man sieht ja immer erst, wenn man im nächsten Ort mit nicht entwendeten Schildern ankommt, ob man richtig ist. Wir passieren „Arimao“. Dort gibt es einen Container, an dem gegen PC Luxusgüter verkauft werden. Gerade wird er aufgeschlossen. Leider bricht sich die zuständige Dame bei diesem Vorgang einen Fingernagel ab. Wir warten. Einige Freundinnen sind ihr nach 30 min zu Hilfe geeilt, die Luke öffnet sich: Im Angebot sind Schokoriegel, Zigaretten, Shampoo, Bier, Maggiwürfel und Handygehäuse mit Tiger- und Gepardenmuster. Da Frühstück in konventionellem Sinn nicht zu erwerben ist, kaufen wir Schokoriegel, zwei Bucanero und eine Packung Hollywood. Wie gut, dass Bier im Grunde alle wichtigen Nährstoffe enthält, um einen Nordeuropäer am laufen zu halten! Wir lassen uns den Weg nach „Gavilan“ wort- und gestenreich erklären, quetschen eine der Damen mit rein, die angeblich in Guajimico arbeitet, und uns dort ein grandioses Frühstück verspricht und fahren unverdrossen weiter. Nun sind wir zweifellos richtig in Richtung Trinidad, der üblen Touristenfalle, die wir so lieben. Unsere Mitfahrerin überblickt sofort die akustischen Möglichkeiten unseres Wagens und reicht uns eine MC. Wir freuen uns auf authentisch cubanische musik, mein Mann fädelte diese MC rein und es ertönte: „Über siehieben Brrücken musst Du gein ...“ Ganz flott waren wir dann am Ziel und ließen sie an der Abfahrt zur „Villa Guajimico“ aussteigen, das versprochene Frühstück ausschlagend. Dieses sollte uns allerdings bald einholen ...
#38 RE: Diario 10.11.- 11.12.2005
#40 RE: Diario 09.11.- 11.12.2005
In Antwort auf:Ist doch ganz interessant, endlich mal ausführlich zu lesen, wie Touristen versuchen, die richtige Straße von Cienfuegos nach Trinidad zu finden.
Flora, drück mal aufs Tempo. Wann sind wir endlich in Trinidad?
e-l-a
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(
Gast
)
#41 RE: Diario 09.11.- 11.12.2005
#43 RE: Diario 09.11.- 11.12.2005
Ich verspreche, demnächst einen etwas zusammengestrafften Bericht unserer Reise abzuliefern, leider habe ich nicht so viel Zeit, wenn ich mal Zeit habe, gucke ich mir die Fotos an, fühle über die zerfledderte Straßenkarte, höre die Stimmen, schmecke den Inhalt der am Straßenrand verkauften Wattebrötchen, der rosa und gelb bespritzten Kuchen ... So gerate ich leicht in Nebensächliches. Alte (Oster) hasen mögen mir verzeihen.
Diario V - La primera vez sin un fula
Nicht weit vor der Stelle, an der heute das hübsche Schild steht, dass einen in Trinidad begrüßt, hielten wir. Links rüber der Turm der Eremita, die steht also noch, wie beruhigend. Ein stiller Moment an der Strasse. Wo gehobelt wird, fallen Späne. Schwamm drüber, über 40 Jahre her...
Wir fuhren nach Trinidad rein und wunderten uns mal wieder über die stabile Bauweise der Kolonialherren, im Zentrum kaum noch Spuren der Hurricanes. Es war ca 9 Uhr. Unser Lieblingswirt fegte bereits vor seinem Haus und erkannte uns sofort, obwohl ich mich duckte und mein Mann mit seiner Sonnenbrille eher wie Sophia Loren d. Ä. aussah. Großes Hallo, die Saison begann wegen der vergangenen Hurricanes schleppend, natürlich sagten wir sogleich zu, in zwei Wochen bei ihm abzusteigen um die letzten 14 Tage in seinem Haus zu verbringen. Warum auch nicht, dort gibt es im Hinterhof Ruhe, gute Betten, gutes Essen und dort steht seit dem letzten Urlaub das Rad meines Mannes, dessen ausgezeichneter Zustand uns ungefragt vorgeführt wurde. Nach einer dramatischen Umarm- und Schulterklopf-Aktion, über deren Wirkung auf die Nachbarschaft die Dame des Hauses sorgfältig Regie führte, ging es ab zu unseren Freunden. Im Haus in der aufstrebenden Siedlung links von der Straße in Richtung Ancon waren schon alle ausgeflogen, wir bemerkten, dass unsere Freunde im Vorgarten mächtig gewerkelt hatte, eine Art Steingarten war entstanden, schüchtern zeigte sich Grün, die Wohnungstür des Reihenhauses (das war neu) war durch ein dickes Schloss abgesichert. Einer vertrauenswürdigen Lockenwicklernachbarin wurde das Kinderwagenpacket übergeben. Die wollte auch sofort, dass wir bei Ihr Frühstücken und war nur mühsam abzuwimmeln. Aber nun will ich mal weglassen, was wir noch im Wohnblock der abuela erlebten, wo sich unsere Freundin mit ihrem Kind aufhielt und flott unsere Reise erzählen: Wir haben auf Frühstück verzichtet und sind weiter nach Ciego de Avila, wo wir kurz Halt machten. Im Zentrum winkte uns sofort ein Männchen zu, wimmelte uns auf einen Parkplatz und bekam dafür 2 Stunden später ½ PC. Hübsches Städtchen, sogar eine Art Fußgängerzone gab es dort und erfreulich wenig Jineteros. Da wir wenig Zeit dort verbringen wollten, gingen wir in das erst beste Lokal, 7 Bedienstete in Tracht, alles hübsch mit Innenhof, Kolonialmöbeln, Stoffservietten und Springbrunnen ... Das Essen: gräulich und abscheulich. Ich hoffe, die Familien der Bediensteten hatten wenigstens ein leckeres Essen nach Feierabend. Nach dem Essen wurden wir immer müder, hühnerten jedoch noch nach Camagüey, wo uns unsere Lieblingswirtin aus Trinidad uns bereits eine Casa ihrer Wahl reserviert hatte. Dort verbrachten wir zwei Nächte in ausschweifendem Luxus. Wunderbare Betten, Bad wie bei uns, Essen nach Wunsch, 5Gehminuten ins Zentrum. Wir haben uns Kirchen, ehemalige Klöster und Friedhöfe angesehen. Ich (und 13 andere Frauen) habe mir in der Einkaufsstraße eine durchsichtige Bluse gekauft. In einem Gartenlokal sprang uns „Fred Astaire de Cuba“ an, ein Bekannter aus dem letzten Urlaub, der schon längst in Canada sein wollte. Tja, Shit, hat halt nicht geklappt... Den sollten wir auch noch wiedertreffen. Nach zwei Übernachtungen in Camagüey ging es am 12. weiter nach Holguin, die Straße ist prima, mit entsprechender Vorsicht und der Vorstellung von 90 km pro Stunde geht es auch gut voran, die Nelles Map bewährt sich und so viel mehr Strassen gibt es ja nicht. In Holguin halten wir nur kurz um Piratenbier zu tanken. Zu abgetakelt erscheint uns dieser Ort. Wir wollen weiter nach Gibara. Richtig so, in Gibara läuft eine Fiesta. Wir lernen Leute kennen, übernachten in einer CP und erleben allerlei... Sonntag treffen wir uns noch an der Kirche, dann geht’s ab am 13. Richtung Santiago. Wir nehmen ohne großes Nachdenken nach Ansehenstest jede Menge Leute mit: Frauen, Männer, Campesinos, keiner raubt uns aus. Im Gegenteil, die hinten Sitzenden bieten uns jede Menge Güter an: Honig, Käse, Schinken. Und wir hatten uns eigentlich auf dem Land schon auf bittere Armut eingestellt. Weit gefehlt, den Leuten geht es hier teilweise besser als in der Eifel. Schließlich Ankunft in Sbioney , rauf und runter mit dem Mietwagen, in zweiter Reihe geparkt und bei „Jimmy“ abgestiegen. , dort mäßig gut gegessen, seine Frau war nicht da. In der Strandbar wurden noch einige übergewichtige Westeuropäer mit ihren Therapeutinnen gesehen. Das wars.
Die 3 Nächte vom 14 – 17 verbrachten wir dekadenter Weise im „Melia“ Santiago. Auf zahlreichen Stadtrundgängen erlebten wir dies und das: mein Mann verscholl nach einem Streit in einem undurchsichtigen Barrio, mir kreuzte ein geschminkter junger Mann mit Truthahn auf dem Arm den Weg. Sofort stürzte ich, und verletzte mir das Knie. Die Schachkneipe ist allerdings toll, dort lernten wir die einzig brauchbaren Typen von Santiago kennen. Jedenfalls waren wir froh, dass unsere Buchung im „Casa Grande“ nicht geklappt hatte. Die Gesichter der Touristen, die dort aus und ein marschierten, sprachen Bände. Der Dachgarten ist dort aber einsame Spitze, wenn man seinen eigenen Rum mitbringt. Am 17. machten wir uns auf den Rückweg, kamen in eine (unsere einzige in 15 Tagen) Polizeikontrolle ( PNR Gugimaro). Wir übernachteten wieder in Camagüey (Karolina y Reyes). Nächste Station war Santa Clara, dort wurde erst mal Geld unter neuen Bedingungen getauscht, danach Übernachtung bei nettem jungen Ehepaar, das im Wohnzimmer Skiurlaubsfotos der Schwester aus Canada zur Schau stellte. Dann ging es in großem Bogen weiter nach Cienfuegos, wo wir nach einem „Abstecher“ (in den natürlichen Becken um Giron sieht man Herrliches, aber die Mücken lauern überall) in großem Bogen über Giron eine herrliche Unterkunft fanden: Die Casa von Isabel und Angel, die erste abgewrackte Villa auf der Landzunge in Sichtweite vom Palacio Valle. Wir bewunderten mit gemischten Gefühlen die prosperierende Jugend von Cienfuegos auf dem Mallecon. Am 20. fuhren wir voller Erlebnisse wieder gen Trinidad und mieteten uns spießiger weise bei unserem Lieblingswirt ein.
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