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Zustandsbericht Nov.-Dez.05
Habe mich vorrangig in Havanna - Land aufgehalten, Havanna - Stadt desöfteren besucht.
Im Vergleich zu Sept. 05.
Grundsätzlich : Die Schraube ist massiv angezogen worden. In allen Bereichen kontrollieren "trabajadores sociales". Diese verdienen 400 PN + 40 CUC + reichlich Lebensmittel und sind voll auf Linie.
Am offensichtlichsten erkennbar an den Tankstellen. Angeblich wird seitdem 1 Mio. Liter Benzin am Tag "gespart". Auch z.B. die LKW Fahrer bekommen t.s. als Beifahrer beigestellt, um den Spritverbrauch zu ermitteln und zu kontrollieren, casas werden überprüft, ob die berechtigten Personen dort wohnen und z.B. ob die Elektrogeräte mit dem Stromverbrauch übereinstimmen und Papiere haben. Die Strompreise sind massiv erhöht worden ( verdoppelt ?)
Auch die Polizei Kontrollen sind verstärkt worden. Besonders staatliche Fahrzeuge werden auf die "Fahrberechtigung" überprüft.
Ich möchte behaupten, kein Trecker kommt ohne Kontrolle nach Havanna rein.
Mitte Nov. wurde gemunkelt, das private Trecker die in Havanna erwischt werden, inklusive der Ladung beschlagnahmt werden. Später stellte sich das als Gerücht raus, alle Trecker ohne gültige Papiere werden beschlagnahmt ( das war aber schon immer so )und der Bauer darf nur an die staatliche Großhandelsorganisation verkaufen. D.h. die privaten Kleinbauern sind massiv verunsichert und es stellt sich die Frage, ob sie nach der Ernte nochmal im gleichen Umfang anbauen. Wenn das nicht der Fall sein sollte, siehe ich Versorgungsengpässe zumindest auf Havanna zukommen.
Also der Schwarzmarkt ist ziemlich leergefegt.
Ich war ca. 10 x auf Bauernmärkten in Havanna, dies waren, in der Mittagszeit, immer gut bestückt, 1 libra Tomaten 10 PN ( auf dem Land 5 PN ) , ein Bund Zwiebeln, ca. 6 St. 15 PN ( auf dem Land nicht zu kriegen ) 1 Libra Möhren auch ca. 15 PN ( auf dem Land nicht zu kriegen) Das sind nur ein paar Preise, die ich noch im Kopf habe. Ob die hoch oder niedrig sind, kann ich nicht beurteilen, da die Gemüsepreise, wie auch bei uns, Saison abhängig sind; und wenn ich einen Kubaner fragte, was den die Tomaten vor einem Jahr um diese Zeit gekostet haben, bekam ich nur ein irritiertes Grinsen zurück.
Die $-Tiendas sind gut gefüllt und die Preise haben sich seit Mai 05 m.M.n. nicht geändert. Einmal gab es für 4 Tage in den Tiendas auf dem Land im Umkreis von 15 km kein Speiseöl. Dafür habe ich im Sept. 15 Tiendas in Havanna und Land abgeklappert um Mineralwasser einzukaufen.
2 x habe ich in Havanna Schlangen vor den Geschäften gesehen. Bin am nächsten Tag zu genau diesen Geschäften gefahren, keine Schlange und Regale normal befüllt. Keine Ahnung, warum die Schlangen da waren.
Die Librettaversorgung, zumindest auf dem Land, läuft, wie gewohnt, schleppend.
Soweit das dem phlegmatischen Land-Cubaner möglich ist, ist er im Moment mit dem System nicht zufrieden; was man auch leicht verstehen kann, wenn der Spritkocher nicht mehr aus Papas LKW befüllt werden kann.
Der Habanero schimpft schon kräftiger, das keine Geschäfte mehr möglich sind, sagt, wie immer, das alles so schwierig geworden ist, lehnt sich im Schaukelstuhl zurück und drückt dem Nachbarsjungen 5 $ in die Hand, damit er Bier einkauft.
Also von einem Versorgungsengpass und einer explosiven Stimmung kann ich im Moment nicht berichten. In den Diskos fliegen nach wie vor die Dollarscheine und auch auf den 2 besuchten Land-Stadt-Festen waren die Freß- und Saufstände überbelegt.
Klar, die negocios sind schwerer geworden und von 250 PN kann auch kein Cubaner leben. Keine Ahnung, wo die $ im Moment herkommen, aber Mitte Dez. wurde auch schon wieder, wenn auch vereinzelt, Sprit auf der Straße angeboten.
#2 RE: Zustandsbericht Nov.-Dez.05
Das deckt sich so ziemlich mit dem was ich gesendet bekomme.
e-l-a
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Mailservice E-Mails nach Kuba, auch wenn der Empfänger kein Internet hat.
Reiseangebot Urlaub bei den heissblütigsten Frauen der Welt
(
Gast
)
#3 RE: Zustandsbericht Nov.-Dez.05
Na hör mal 50% - geh´ nochmals zur Schule!
Bei uns steigen die Preise zwischen 0,5% und vielleicht 2,0% jedes Jahr und jetzt sag´ mir nicht, dass in Cuba die letzten 25 Jahre keine Preise erhöht wurden!
Die haben in den letzten 4 Jahren die Preise zwischen 50% und 100% erhöht! Das führt früher oder später in die Inflation, weil Fidel mit den bisschen Zugewinnen bei den Löhnen nicht gegen diese Spirale ankommt (auch wenn er durch den Tourismus kompensiert) - und wie schon z.T. bisher, die Leute dann das Geld lieber unter dem Kopfkissen im Sparstrumpf ansparen (horten) - bis das Geld was wert ist!
Das was er bisher betrieben hat (Dollar/Strafgebühr/etc.), damit kann er nur Zeit gewinnen, aber nicht die Entwicklung stoppen!
don olafio
(
gelöscht
)
#6 RE: Zustandsbericht Nov.-Dez.05
Zitat von Jorge2
Na hör mal 50% - geh´ nochmals zur Schule!
Bei uns steigen die Preise zwischen 0,5% und vielleicht 2,0% jedes Jahr und jetzt sag´ mir nicht, dass in Cuba die letzten 25 Jahre keine Preise erhöht wurden!
Die haben in den letzten 4 Jahren die Preise zwischen 50% und 100% erhöht! Das führt früher oder später in die Inflation, weil Fidel mit den bisschen Zugewinnen bei den Löhnen nicht gegen diese Spirale ankommt (auch wenn er durch den Tourismus kompensiert) - und wie schon z.T. bisher, die Leute dann das Geld lieber unter dem Kopfkissen im Sparstrumpf ansparen (horten) - bis das Geld was wert ist!
Das was er bisher betrieben hat (Dollar/Strafgebühr/etc.), damit kann er nur Zeit gewinnen, aber nicht die Entwicklung stoppen!
Selber "noch mal zur Schule" gehen!!! 0,5 bis 2 Prozent ist die DURCHSCHNITTLICHE Jahresteuerungsrate! Hier aber gehts um EIN Produkt. Kleine Hausaufgabe: Was hat nen Liter Diesel am 27.12.2003 in D gekostet - und was kostet er jetzt? Macht wieviel Prozent?? Wie bitte???
Setzen: Sechs!!!
Don Olafio
#8 RE: Zustandsbericht Nov.-Dez.05
Zitat von AlfredIn Antwort auf:
27.12.2003 in D gekostet - und was kostet er jetzt? Macht wieviel Prozent??
Ich hab die Preise von 2003 nicht mehr so im Kopf! Frage! Und wo ist bei uns der Schwarzmarkt??
Nos vemos, Alfred
Der heißt bei uns "SchwarzARBEITSmarkt" und ist so groß wie nie zuvor. Auf dem Schwarzmarkt wird halt alles gehandelt, was knapp ist.
Dennoch bleibt es dabei: Du kannst nicht die auch noch so exorbitante Preiserhöhung für EIN Produkt mit der Inflationsrate einer Volkswirtschaft (d.h. der DURCHSCHNITTLICHEN Preisentwicklung ALLER Güter und Dienstleistungen) gleichsetzen.
Don Olafio
In Antwort auf:
Selber "noch mal zur Schule" gehen!!! 0,5 bis 2 Prozent ist die DURCHSCHNITTLICHE Jahresteuerungsrate! Hier aber gehts um EIN Produkt. Kleine Hausaufgabe: Was hat nen Liter Diesel am 27.12.2003 in D gekostet - und was kostet er jetzt? Macht wieviel Prozent?? Wie bitte???
Setzen: Sechs!!!
Ok, wenn du ausser Diesel nichts kaufst stimmt das.
Wenn ich aber die Preise für ein Pfund Brot, einen Liter Milch, usw. reinrechne sieht das ganz anders aus.
Um die Energiekosten in der Teuerungsrate auszugleichen sind die Nahrungsmittel im Preis extrem gesunken. Von Unterhaltungselekronik ganz zu schweigen, DVD Player, HD Recorder, Flachbildschirme etc. pp., alles billiger.
----
"The way I see it, unless we each conform, unless we obey orders, unless we follow our leaders blindly, there is no possible way we can remain free."
-Major Frank Burns, 4077th
don olafio
(
gelöscht
)
#13 RE: Zustandsbericht Nov.-Dez.05
Zitat von Jorge2
Habe gestern für 1,08 €/Liter Diesel getankt.
Am 31.12.03 war der Preis trotzdem nicht bei 0,59 € (50% weniger)!
Schön für dich!
Aber: Im September 2003 lag der Durchschnittspreis für Diesel bei 83,4 cent/Liter; im September 2005 bei 112,6 cent/Liter
(Quelle http://www.benzinpreis.de/statistik.phtm...03&sorte=Diesel bzw. http://www.benzinpreis.de/statistik.phtm...05&sorte=Diesel)
So, und wenn du mit dem rechnen fertig bist, nehmen wir uns die Heizölpreise vor...
Don Olafio
macht ihr eigentlich auch noch urlaub bei all diesen scherereien ?
was außer euren frauen/nutten/geliebten zieht euch da eigentlich hin ?
wettbewerb im einhalten der wechselfristen für chicas im casa ?
gruss
6tourist
http://www.brasilien-live.com
6tourist
#16 RE: Zustandsbericht Nov.-Dez.05
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