Mein Freund, der Che

27.10.2005 09:01 (zuletzt bearbeitet: 27.10.2005 09:01)
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#1 Mein Freund, der Che
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Rey/Reina del Foro
Mein Freund, der Che

Porträt: Früher bereiste er mit Che Guevara Südamerika, heute bewirbt er Kuba und Castro.


Alberto Granado, ein Stück fleischgewordene Zeitgeschichte, auf Südtiroltour.

Der Che soll etliche Hundert, wenn nicht sogar etliche Tausend Gegner der kubanischen Revolution willkürlich hingerichtet haben? Wer solcherlei behauptet oder auch nur zur Diskussion stellt, wird von Alberto Granado schnell eines Besseren belehrt. "Das sind alles Lügen", sagt der alte Herr bestimmt. Wahr sei vielmehr, dass die Mörder und Folterer des 1959 von Che und Fidel Castro gestürzten Batista-Regimes abgeurteilt und ihrer gerechten Strafe zugeführt worden seien. Jede andere Version ist in Granados Augen, die immer wieder listig aufblitzen, kapitalistische Propaganda. In den meisten Geschichtsbüchern liest sich das freilich etwas anders: Nach der Flucht des von der USA unterstützten Diktators seien in Havanna täglich Dutzende Menschen zusammengetrieben und unter dem Kommando des Che erschossen worden - sie wurden verdächtigt, Anhänger Batistas zu sein. An seine Frau schreibt Guevara: "Ich bin wohlauf und lechze nach Blut."

Revolution im Kopf.

Blut will der 83-jährige Granado keines mehr fließen sehen. Den Kampf gibt er trotzdem nicht auf. Denn die Revolution - unblutig diesmal - schwirrt nach wie vor in seinem stets von einer grünen Partisanenmütze bedeckten Kopf herum. Der Kampf gilt dem Sozialismus, für ihn der einzig richtige Weg. Der Kampf gegen die amerikanische Hegemonie, deren Anführer George W. Bush es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Welt zu unterwerfen. Kuba und Castro seien die letzten Bastionen gegen den Imperialismus. Wenn man Alberto Granado zuhört, fühlt man sich in längst vergangene Zeiten versetzt. Das mag auch damit zusammenhängen, dass er das Jahr 1952 als eines der schönsten überhaupt ansieht. Damals machte sich der 29-jährige frisch gebackene Bio-chemiker gemeinsam mit dem 23-jährigen Medizinstudenten Ernesto Guevara auf, Latein-amerika auf einem alten Motorrad zu durchqueren. Die beiden Argentinier aus gutem Hause fahren nach Norden, durchqueren die Wüste Atacama, sehen das Elend der indianischen Minenarbeiter und erleben die Ungerechtigkeiten des Kontinents hautnah. Der brasilianische Filmemacher Walter Salles hat den Stoff verfilmt und zeigt, wie sich Granado (Rodrigo de la Serna) und Guevara (Gael García Bernal) in den neun Monaten ihrer Reise verwandeln. Aus den bürgerlichen Burschen der Großstadt werden Revolutionäre, die für eine bessere Welt kämpfen wollen. In dieser Zeit übt der ältere Granado großen Einfluss auf den jüngeren Guevara aus. "Diese Reise", sagt Granado heute mit verklärtem Blick, " hat mein Leben verändert. Wir haben viel gesehen: Armut, Reichtum, Lebensfreude, Leid, Unterdrückung und Ungerechtigkeit, die Unterschiede zwischen Ureinwohnern und Weißen, die Privatisierung von Staatsbetrieben und vieles mehr." Für die beiden war klar, dass es so nicht mehr weitergehen könne, dass es einen Wechsel brauche.

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27.10.2005 12:52
avatar  ( Gast )
#2 RE: Mein Freund, der Che
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( Gast )

Alberto Granda hat die Medizinische Hochschule von Santiago de Cuba gegründet. Er kommt in der letzten Szene des Films kurz vor. Ich finde den Film wunderschön.

elisabeth 2


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27.10.2005 15:07
avatar  Habanas ( gelöscht )
#3 RE: Mein Freund, der Che
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Habanas ( gelöscht )

ja echt guter film...

che wird als richtig netter bursche dargestellt ;) obs stimmt oder nicht, mag dahingestellt sein..aber dennoch..gut gemacht...



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