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Ein paar Zahlen zur kubanischen Sozialpolitik
#1 Ein paar Zahlen zur kubanischen Sozialpolitik
Ein paar Zahlen zur kubanischen Sozialpolitik Die Wirtschaftskommission für Lateinamerika (CEPAL:http://www.eclac.cl/),
eine UN-Organisation, hat Mitte August das Dokument "Millenniumsziele für die Entwicklung - Ein Blick auf Lateinamerika und die Karibik" veröffentlicht.
Auszug:
(...) die Kindersterblichkeit lag auf Kuba 2004 bei 5,8 auf 1000 und damit am niedrigsten unter allen Entwicklungsländern der Welt (2003 in Lateinamerika insgesamt bei 32 auf 1000); die Lebenserwartung war 2003 bei 76 Jahren, während sie in der Region sechs Jahre niedriger lag. Von den mehr als 850 Millionen Menschen, die laut Welternährungsorganisation (FAO) weltweit an Hunger und fehlender ärztlicher Versorgung leiden, den 860 Millionen, die Analphabeten sind oder den 130 Millionen Kindern, denen weltweit die Schulausbildung versagt bleibt, dürften nicht mehr als ein paar Hände voll aus Kuba kommen. Der Senegalese Jacques Diouf, FAO-Generaldirektor, der vergangene Woche seinen fünften Besuch auf Kuba machte (http://www.jrebelde.cubaweb.cu/2005/juli...cuba-roque.html), hebt immer wieder die "exzellenten Beziehungen Kubas zur FAO" hervor, die sich in Kooperationen Kubas mit afrikanischen und karibischen Ländern, jetzt auch mit Venezuela, auswirke.
Hunger und Armut gehören auch in Lateinamerika eng zusammen. In Lateinamerika, so die CEPAL-Zahlen des Jahres 2003, sind über 100 Millionen Menschen in absoluter Armut; zum Beispiel bedeutet das für Honduras 67 Prozent. In Mexiko leidet ein Drittel der Kinder an chronischer Unterernährung, in Guatemala jedes zweite.
Der Analphabetismus auf Kuba liegt bei 0,2 Prozent, in Lateinamerika bei 11,7 - Ergebnis des Umstands, dass der Schulbesuch bei weiterführenden Schulen (i. d. R. ab der sechsten Klasse) auf Kuba bei 99,7 Prozent, in Lateinamerika aber nur bei etwa 52 Prozent liegt. Die UNESCO errechnete bereits 1999, dass die kubanische Schulausbildung in allen dreizehn untersuchten Fächern an erster Stelle in Lateinamerika steht. Nach UNESCO-Zahlen des Jahres 2001 haben kubanische Grundschulkinder fast doppelt so große Lernerfolge als ihre Altersgenoss/inn/en aus anderen Ländern im lateinamerikanischen Durchschnitt. Schlüssel zu diesen Erfolgen ist auch die Versorgung der grundsätzlich auch auf Kuba problematischen Landregionen: drei Viertel der Schulen befinden sich dort, während weite Zonen lateinamerikanischer Staaten nahezu frei von nennenswerten Bildungseinrichtungen sind. 700 000 Universitätsabschlüsse wurden in dem kleinen Land gemacht; kein Land holt pro Einwohner/in mehr Goldmedaillen bei Olympischen Spielen als Kuba. Von allen Ländern der Welt gab es auf Kuba 2001 die höchste Pro-Kopf-Anzahl an Lehrer/inne/n (250 000), Ärzt/inn/en (67 500) und Sportausbilder/inne/n (34 000), den drei Sparten, die für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung eines Landes entscheidend sind. Die kubanische Ärztedichte ist 590 auf 100 000, und damit mehr als dreieinhalb Mal so hoch wie im lateinamerikanischen Durchschnitt.
In einem vergleichsweise gut gestellten Land wie Costa Rica, das z. B. bei der Kindersterblichkeit 2004 mit 8 auf 1000 auch einen sehr guten Wert hatte, erhöhte sich der Gini-Index, der die Ungleichheit erhebt, von 1990 bis 2003 von 0,37 auf 0,43, also um über 15 Prozent. Die Einkünfte der oberen zehn Prozent, die in dem zentralamerikanischen Land 1994 25 Mal höher waren als die der unteren zehn Prozent, sind nun 35 Mal so hoch. Da verwundert es nicht, dass auch die Feminisierung der Armut zunimmt: sie stieg in Costa Rica zwischen 1990 und 2001 von 18,9 auf 32,1 Prozent an. Diese Zahlen sind in wirtschaftlich schwächeren Ländern Lateinamerikas, besonders in Zentralamerika, und der Karibik noch erschreckender. (...)
hi,
..na ja mit solchen statistiken muß man sehr vorsichjtig sein, so ist die abtreibung in cuba noch mindestens bis zum 6.monat erlaubt; es gibt entsprechende untersuchungen und wenn eine behinderung beim kind zu erwarten ist, wird eben abgetrieben; deshalb gibt es in cubs z.b. wenig behinderte
.. das mit analphabetismus, na ja ich kenne doch einige die sich mit lesen und schreiben sehr schwer tun und andere schreiben lassen, z.b. bei briefen...
...von den vielen ärzten haben die cubener wenig, für sie selbst ist selten einer da und wenn castro jetzt am fernsehen im theatro carlos marx viele abmarschbereite (nach usa) mediziner präsentiert, mit rucksack und voller medikamente, dann ist das nur propaganda, denn die menschen selbst haben so gut wie keinen zugang zu medikamenten, ich weiß das!
...erschlägt einen jemand mit zahlen, die aufs komma immer den jeweiligen %-satz angeben, na ja dann ist das wie früher in rumänien, der udssr, der dddr...gesteuertund propaganda; wie bei uns übrigens auch mit sog. "offiziellen" zahlen;
trau keiner statistk, die du nicht selbst gefälscht hast...
y.s.
#3 RE: Ein paar Zahlen zur kubanischen Sozialpolitik
Medikamente gibt es zwar in Peso-Apotheken, allerdings sind wichtige Medikamente (z.B. Schmerzmittel) nicht immer vorrätig und dann auch von minderer Qualität (made in Boyeros). Die kostenfreie ärztliche Versorgung für Kubaner ist vorhanden! Allerdings ist die Qualität dieser Leistung meistens eher schlecht. Es werden sehr oft Mittel wie z.B. Cortison u.ä. gegeben die in medizinischen Kreisen als eine Art "Dämpfer" bekannt sind und nicht "heilen".
Als meine Süße mal eine allergische Reaktion hatte und überall Ausschlag bekam haben sie ihr auch nur eine Injektion mit Cortison in der Notaufnahme gegeben und der Allergiespezialist war einfach nicht da. Aber dafür ungefähr 20 Leute die auf ihn warteten. Und das ist normal in Kuba: Schnelle Behandlung ohne große Untersuchung, Medikamente minderer Qualität und Ärzte die nicht da sind.
Als Ausländer bekommt man in Kuba First-Class-Behandlung mit allen Medikamenten weil man das auch mit Fulas bezahlen muss, als Kubaner ist man auf das System angewiesen und hat keine Möglichkeit sich "zu beschweren".
LG
Cubomio
In Antwort auf:
.. das mit analphabetismus, na ja ich kenne doch einige die sich mit lesen und schreiben sehr schwer tun und andere schreiben lassen, z.b. bei briefen...
Von der Sorte Analphabeten gibt es in Deutschland tausende. Dass es in Kuba nur einige sind spricht für Kuba.
Die medizinische Versorgung ist verglichen mit Deutschland nicht akzeptabel, verglichen mit Lateinamerika fast vorbildlich.
Im übrigen halte ich Kuba für einen totalitären Staat. Schikanierereien durch Behörden und Denunziation von Nachbarn sind symptomatisch dafür.
Tja aber was ist nun besser?
Arm dran oder Arm ab.
In Vergleich mit den anderen 3. Welt Ländern, steht nun mal Kuba mit ganz Oben.
Und auch als Kubaner mit Fulas bekommst du fast alles.
Ist aber in anderen Staaten der 3. Welt auch so.
Ohne Moos nix los, wie überall auf der Welt.
Bildung muß man sich auch erkaufen, nur das sie in Kuba nichts kostet.
Was der Einzelne daraus macht, ist ja seine Sache, wie auch bei uns
und wenn meine Bildung nicht zum Einsätz kommt, dann verkümmert sie(siehe Probleme lesen und schreiben, oder wieviele Kubis lesen ein Buch).
Saludos
Cubomio schrieb:
In Antwort auf:
Als meine Süße mal eine allergische Reaktion hatte und überall Ausschlag bekam haben sie ihr auch nur eine Injektion mit Cortison in der Notaufnahme gegeben und der Allergiespezialist war einfach nicht da.
Glück gahabt, würde ich sagen:
Cortison wirkt antientzündlich und antiallergisch, und wird darum bei akuten Allergien gegeben. Mehr hätte der "Allergiespezialist" auch nicht gemacht.
Sieht für mich nach einer effizienten Verwendung der Ressourcen des kubanischen Gesundheitswesens aus.
@berlinero
Prinzipiell ist das zwar richtig. Die Frage ist nur: wurde da nicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen???
Ich bin auch schon in der Situation gewesen, eine allergische Reaktion (auf Caribe und Mückenstiche) zu haben und habe ebenfalls Cortison verabreicht bekommen (auf den Malediven als Spritze = am nächsten Tag alles weg, auf Cuba zweimal in Tablettenform (Prednisona) über ein paar Tage), aber das kann man auch schonender kurieren...
In Antwort auf:
Der Analphabetismus auf Kuba liegt bei 0,2 Prozent,
Das ist ein Scherz, jeder der Kubaner kennt, kennt deren Probleme mit dem Schreiben! Meine Novia ist Spanischlehrerin und ich weiß das einzuschätzen!
Interessant, daß Kuba als heutiges Entwicklungsland aufgeführt wird! Das war es vor der Revolutoin mit Sicherheit nicht!
Vergleicht Kuba mit Hawaii oder Puerto Rico, nicht mit Haiti oder irgendwelchen verfluchten Armutsregionen!
There\'s no future for you!
In Antwort auf:Kannst du diese These irgendwie mit Zahlen untermauern? Wir kennen ja Wilmas Ausführungen bzgl. glücklicher vorrevolutionärer Campesinos mit kleinen Häuschen und rosa Schweinchen, die Frage bleibt nur, wie konnte es in solch einer satten, friedlichen Welt zu einer Revolution kommen?
Interessant, daß Kuba als heutiges Entwicklungsland aufgeführt wird! Das war es vor der Revolutoin mit Sicherheit nicht!
In Antwort auf:Unfairer Vergleich. Man kann Kuba durchaus im lateinamerikanischen Kontext betrachten, aber dort nicht mit den von Europa oder USA gesponserten 'Außenprovinzen', sondern mit Ländern wie Mexiko, Honduras, Columbien, DomRep usw.
Vergleicht Kuba mit Hawaii oder Puerto Rico, ....
Moskito
In Antwort auf:Seltsamerweise erregt es bei einigen selbsternannten Verteidigern von Demokratie und Menschenrechten weniger Aufmerksamkeit und Entrüstung, wenn z. B. ein Kind in einem freien, demokratischen Armenhaus verhungert, als wenn in einem nichtdemokratischen Land z. B. ein Oppositioneller von Staatswegen Repressionen erleiden muss.
In Lateinamerika, so die CEPAL-Zahlen des Jahres 2003, sind über 100 Millionen Menschen in absoluter Armut; zum Beispiel bedeutet das für Honduras 67 Prozent. In Mexiko leidet ein Drittel der Kinder an chronischer Unterernährung, in Guatemala jedes zweite.
Man kann über das politische System denken was man will, aber das Problem einer breiten Massenverelendung gibt es in Kuba nicht.
Moskito
Wenn vergleichen, dann doch mir dem Süden der USA. Denn das ist die Meßlatte.
Arm und Schwarz in Kuba oder der USA, kommt etwa auf dasselbe heraus.
@guajira
In Antwort auf:
Prinzipiell ist das zwar richtig. Die Frage ist nur: wurde da nicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen???
Das kann ich nicht beurteilen. Allergien können aber einerseits zu akuten lebensbedrohliche Zustände führen, andererseits können dauernde organische Schäden zurückbleiben. Dagegen ist die (einmalige) Gabe von Cortison relativ unproblematisch. Ich würde einfach mal annehmen, dass die Ärzte das im konkreten Fall durchaus beurteilen können, Allergien dürften auch in Kuba ein geläufiges Krankheitsbild darstellen, insbesondere in den Großstädten.
Als ich damals krank wurde in Kuba, bin ich im Krankenhaus wie in einem Hotel versorgt worden. Danach stand die Kubi-Stasi bei denen vor der Tür. Sie bekamen alles, was notwendig war, von Obst bis Milch, die müssen sich vorgekommen sein wie im Schlaraffenland. Es wurde gedroht, wenn ich nicht zur Abflugszeit gesund sein würde, kämen sie ins Gefängnis. Ich konnte von dem ganzen Zeug kaum was essen, hatte ein schlechtes Gewissen und habe das Meiste denen gegeben. Wir haben es trotzdem geschafft, daß ich gesund nach Hause konnte. Brauchte auch nichts bezahlen dafür. Biene
In Antwort auf:
Ich habe einen akademischen Titel , verdiene sehr, sehr gut und weiß, da ich sehr viel unterwegs bin von was ich rede
Das zu verbergen gelingt dir sehr gut. Der Vergleich Cuba USA ist an sich so schwachsinnig das man da nicht weiter eingehen muss. Aber deine sonstigen Beiträge sind ähnlich fundiert. Bist du vielleicht mit CT/Lehna verwand?
ich hab ja mal erfahrung mit der medizinischen versorgung in cuba machen dürfen:
ausgangssituation war, dass unser damals 6 monate alter sohn gegen abend leichtes fieber bekam. also ab ins krankenhaus nach marianao. ich war eigentlich der meinung, dass kleine kinder des öfteren mal fieber haben, es also eher normal und nicht beunruhigend ist. nun gut, das weibsvolk ( meine frau, ihre mutter und ne tante) werden es schon wissen.
wir kommen im krankenhaus an, 3 behandlungsboxen, ca. 20 - 30 leute, warten. in den räumen ist so ziemlich alles kapputt oder geklaut was eine funktion hat. lichtschalter weg, sitzgelegenheiten abgebrochen usw. natürlich wird von der ärztin und einem pfleger nach kurzer zeit der zu melkende yuma ausgemacht. $20 wären nun fällig, das kind wäre ja ausländer. dank unseres taxistas, einem freund der familie, wird das aber abgeblockt.
endlich wird unser sohn dann untersucht. als erstes bekommt er eine spritze ! gegen fieber. dann begibt sich die ganze prozession in einen raum zum röntgen !, wo ein neuwertiges röntgen gerät von siemens steht. alle beteiligten inklusive der ärztin, exklusive meiner einer, bleiben während der aufnahmen im raum ! bleischutz für die genitalien des kleinen, fehlanzeige, wohl auch geklaut. schön mal eben die ganze gesellschaft bestrahlt...
als sahnehäubchen und behandlunsabschluss gibts dann noch eine dicke packung antibiotika ! in pulverform, die ich nach rückkehr ins casa unauffällig entsorge. danach habe ich erst mal meine frau aufgeklärt, was antibiotika überhaupt ist.
leute, der bengel hatte doch nur ein bisschen fieber...
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