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Cuba - Familienurlaub der besonderen Art
(
Gast
)
#30 RE:Cuba - Familienurlaub der besonderen Art
In Antwort auf:
LOL - und pepe yuma wackelt ab und legt sich ins Auto!
Jeder Kubaner hätte die Tür eingetreten. Ich übrigens auch.
Mag ich wegen meine vergeblichen "Hausbaus" auch die Oberlachnummer aller Yumas auf der Insel sein, aber da hätte ich auch die Tür eingetreten! Die paar 1000 Euros scheren mich nicht so, aber das ich in meinem Urlaub nicht meinen Komfort habe und in einem verschissen Mietwagen pennen müßte (das hebe ich mit 20 das letze mal gemacht) - zudem mit dem Gedanken, was geht da hinter der Tür vor! Bei entsprechenden Alkoholpegel hätte ich sicher Bienes Idee verfolgt!
"Tja, Urlauber zu sein ist schon ein hartes Los ..."
Elisabeth 2
#31 RE:Cuba - Familienurlaub der besonderen Art
Kuba Teil 4 – auf zu neuen Ufern
Sonntag 13.03.05
Heute sind schon zwei Wochen Urlaub vorbei, gegen Mittag hatte meine Frau angerufen und ihren Besuch im Mirador angekündigt, klar, war ja auch mein geplanter letzter Aufenthaltstag, bevor ich zu meiner persönlichen Kubarundreise aufbrechen wollte. Wir haben einen schönen ruhigen Sonntag im Hotel verbracht, am Abend etwas Holguin, das war´s. Am nächsten morgen auschecken, ok, ich fahre heute noch nicht los, bleibe noch einen Tag in Freyre und fahre erst morgen, so hatte ich es zumindest kurzfristig umgeplant.
Na klar, dachte ja auch, dass zu meiner Verabschiedung nochmals ein Schweinchen zelebriert wird, aber Pustekuchen, niemand machte derartige Anstalten und weil mir ein Fernsehabend nun überhaupt nichts bringt, habe ich mich von Familie und Frau verabschiedet und bin nach Holguin aufgebrochen, außerdem wollte ich mich noch von So. verabschieden, sofern ich sie treffen sollte.
Hotel Mirador de Mayabe: http://www.oxp.de/view/pic/7135/med_58154.jpg
Klar, dass meine Frau über alles informiert war, fast über jeden Schritt den ich mich bewegte und auch mit wem ich mich bewegte, das versteht sich von selbst, das Informationssystem auf Cuba ist sensationell und deshalb kam abends meine esposa natürlich nach Holguin, um meine Aktivitäten am Abend insgeheim zu verfolgen – leider fehlgeschlagen, ich habe sie getroffen, woraufhin sie den Rückzug nach Freyre antrat.
Ich hatte wirklich das Glück, dass mir So. noch begegnete, reiner Zufall, und so durfte ich diesen letzten Abend mit einer der charmantesten und witzigsten cubanitas verbringen, die ich bisher kennen gelernt habe. Außer meiner Frau natürlich!
Der Elantra musste nochmals für diese Nacht als Schlafplatz herhalten bevor ich am nächsten morgen gen Westen aufbrach.
Man ist absolut beschissen dran, wenn man keine Straßenkarte hat und zudem dann noch die geografische Lage der Orte die man bereisen möchte durcheinander bringt. Dann eben zuerst Cienfuegos und danach Trinidad, klar wäre es sinnvoller gewesen von Osten nach Westen zuerst Trinidad anzusteuern, aber schon passiert.
Cienfuegos selbst ist zumindest im Zentrum und am malecon eine wunderschöne und ruhige Stadt mit klasse erhaltenen oder restaurierten Kolonialbauten, sogar einer Fußgängerzone und verhältnismäßig vielen Geschäften und Restaurants – anders als im Oriente, donde hay nada. Abends ist eigentlich nur am malecon was los, sonst ist es ziemlich still. Hatte eine habitación für 20,- CUC, das kleinere von 2 Zimmern war für eine Nacht vollkommen ausreichend, direkt am malecon.
Am Nachmittag schon während der Anreise bemerkte ich, dass die Automatik nicht mehr so richtig funktionierte, ein Ruckeln und ein Krachen bei den Schaltvorgängen und jetzt am Abend hatte ich keinen Rückwärtsgang mehr. Das ist gar nicht so lustig, wenn man nicht mehr rangieren kann, weshalb ich das Auto immer so geparkt habe, dass ich vorwärts wegfahren konnte.
Cienfuegos: http://www.oxp.de/view/pic/7135/med_58128.jpg
http://www.oxp.de/view/pic/7135/med_58132.jpg
Also am nächsten morgen zu Transtur und Auto getauscht, was ziemlich rasch über die Bühne ging, allerdings stand kein neueres Modell zur Verfügung und so musste ich mich mit einem kleineren (Hyundai Accent) und dazu noch älteren Auto (141.621 km) begnügen.
Ich sagte noch, wenn er denn zuverlässig ist, ist das für mich jetzt auch in Ordnung.
Klar sicher, das Auto ist absolut zuverlässig, klingelt es noch heute in meinen Ohren – auf nach Trinidad.
Außerhalb von Cienfuegos natürlich keine Beschilderung, also hab ich erstmal eine Familie mit Unmengen an Gepäck zusteigen lassen, die mir als Reiseführer nach Trinidad zur Verfügung standen. Ab ca. 60 km/h ist die gerade getauschte Kiste auf der Landstraße hin und her geschwommen, ich vermutete irgendeinen Defekt an den Radaufhängungen, bei der kleinsten Unebenheit und da gibt es einige auf Cubas Straßen wurde das Fahrzeug um einen halben Meter entweder nach links oder nach rechts versetzt – diese Kiste war lebensgefährlich – dennoch bin ich heil in Trinidad am frühen Nachmittag eingefahren.
http://www.oxp.de/view/pic/7135/med_58129.jpg
Alles mit der Ruhe, zuerst eine casa suchen, dann die historische Altstadt im Kurzdurchlauf besichtigen und anschließend tausche ich die Karre.
Punkt 16 Uhr war ich im Areal der Transtur angekommen. Sofort kommt ein netter Mechaniker und fragt nach meinem Problem, ich erkläre es ihm, er nickt und meint das wäre nicht so gut. Es dauert einige Zeit, vielleicht dreißig Minuten, bevor ein weiterer Mechaniker sich nach meinem Problem erkundigt und ich ihm die Sachlage erkläre. Er meint, oh, das sieht nicht gut aus, das Auto müsse getauscht werden – ja bitte – er geht wieder. Das Spielchen mach ich dann noch mit zwei anderen Kollegen mit, bis dann gegen 19 Uhr endlich der Chef des Ladens erscheint, ich ein fünftes Mal meine Geschichte erzähle und er sein OK gibt, dass der Wagen getauscht wird.
Bis ich dann endlich einen neuen Wagen und den neuen Vertrag hatte, war es ziemlich genau 21 Uhr - fünf Stunden um das eine Fahrzeug gegen ein anderes zu tauschen, das ist Weltrekord!
Außerdem ist der Wagen um eine weitere Klasse geschrumpft, jetzt hatte ich nur noch einen Hyundai Atos – vom Elantra zum Atos, da fehlen mindestens 2 Meter Auto, aber wenigstens war die Kiste mit 2.678 km fast neu.
Beim Abrechnen des Tankinhaltes wollten sie mich übers Ohr hauen. Im Vertrag stand vollgetankt mit 44 Litern und nachdem der Tank jetzt nur noch halbvoll war, fehlen demnach 22 Liter. Nach einem dezenten Hinweis, dass diese Schrottmühle bei aller Liebe sicher keine 22 Liter für 131 km verbraucht, wurden nur 9 Liter abgerechnet!
Also, immer schön Acht geben, bei den Benzinabrechnungen dieser Schlitzohren!
Hyundai Atos: http://www.oxp.de/view/pic/7135/med_58152.jpg
Zu Trinidad selbst: Die Stadt hat einen schönen Stadtkern der liebevoll restauriert wurde und nach wie vor wird, etwas abseits davon verfallen jedoch die Häuser zusehends und auch die Straßen sind in einem erbärmlichen Zustand. Trinidad ist sicherlich nicht sehr interessant für den Individualtouristen, da hier alles auf Tourismus getrimmt ist. Einmal gesehen zu haben das war es wert, zum Wiederholungstäter werde ich nicht.
Klasse war jedoch am Abend das Livekonzert einer Salsaband auf den Stufen vor der casa de la musica und anschließend noch Livemusik und Disco in dem einen Teil der casa de la musica, welcher von alten Mauern umgeben und nach oben hin offen, mit Palmen bepflanzt ist und eine super Akustik vorweisen kann. Spätestens um 2 Uhr ist dann Schluss und es gibt im centro keine weitere Kneipe die geöffnet hätte – dann muss man halt ins Bettchen.
Trinidad: http://www.oxp.de/view/pic/7135/med_58131.jpg
Donnerstag 16.03.05 – Ankunft in Havanna
Das Auto habe ich am malecon abgestellt und bin erstmal ein paar Stunden in der Altstadt umhergelaufen, der Nachmittag war ja noch jung. Wieder zurück im Auto habe ich eine habanera aufgegabelt, die mir behilflich war, eine casa zu finden. Zuerst haben wir die Adresse vom „Comandante“ angesteuert, aber der war zwischenzeitlich schon wieder zurück in Deutschland. Wie schade.
Leider konnte ich in der ersten casa nur die eine Nacht bleiben, da ab dem nächsten Tag das Zimmer schon wieder vermietet war, hatte aber bereits für den nächsten Tag eine andere Unterkunft klargemacht.
Die Polizei hat die habanera dann an einer Ecke abgepasst und ihr eine Multa von 500,- MN verbraten, die sie natürlich im Anschluss von mir erstattet bekommen wollte. Lo siento, que pena.
Hätte sie mich mal mit den Jungs reden lassen, aber das wollte sie ja nicht – selbst schuld!
Policia: http://www.oxp.de/view/pic/7135/med_58146.jpg
Havanna ist echt eine Klasse für sich, da geht der Bär ab, ist aber auch gefährlich, vor allem für Leute wie mich die gerne unterwegs sind und feiern. Am Abend zog ein Gewitter auf und es hat zum Teil aus Kübeln gegossen, über mehr als drei Stunden – das war kein guter Empfang den mir das Wetter bereitete.
Unter Arkaden am Plaza Central hatte ich mich mit zwei jungen chicas unterhalten, was will man anderes tun, wenn es so heftig schüttet. Vielleicht fünf Minuten und als sie weiter gingen, wurden sie sofort von zwei Polizisten abgefasst. Ich konnte mich nicht zurückhalten und habe die beiden Bullen angesprochen was das soll und, dass wir uns nur ganz normal unterhalten hätten und sonst überhaupt nichts war und sowieso, woraufhin sie mich zwar zurückwiesen, sie würden ja nur ihren Job tun, aber die beiden chicas ließen sie auch abziehen.
Es wird überhaupt sehr viel kontrolliert in Havanna ist mir aufgefallen und saftige multas gibt’s, das betrifft auch Bicitaxi-Fahrer die mit Touris unterwegs sind.
Während des heftigen Regens wollte ich an der Tankstelle Ecke Prado/Malecon den Tank befüllen lassen.
“Por favor, llena el depósito a todo”. “No es possible, esta lloviendo” war die Antwort. Ich hab´ mich fast weggeschmissen: Wenn es in Havanna regnet gibt’s also kein Benzin!
OK, nach nochmaligem Nachfragen kam auch die Erklärung, dass die Elektronik der Zapfsäulen spinnt, wenn es so heftig regnet. Sprit habe ich dann an der nächsten Tanke am malecon in Havanna 23 bekommen.
So um Mitternacht hat es mit dem Regnen aufgehört und ich bin um die Ecken von Havanna gezogen. Irgendwann hatte ich dann eine absolut penetrante jinetera am Bein. Sie hat mir gleich den Preis von 20,- CUC genannt, später waren wir bei 10,- CUC und am Morgen, wir waren im Auto unterwegs und hatten gerade gehalten, schon hatte sie den Hosenstall offen und war am fummeln, wollte sie mir umsonst einen bl…., nur hatte ich überhaupt keinen Bock und schon gar nicht von ihr. Hose wieder zu und die Tussi aus dem Auto geschmissen und die Flucht in die nächste Kneipe angetreten. Bin schließlich verheiratet und wenn ich schon bei Oberhammermaus So. standhaft geblieben bin, muss ich das hier erst recht nicht haben. Basta!
Capitolio: http://www.oxp.de/view/pic/7135/med_58130.jpg
Natürlich ist sie mir in die Kneipe gefolgt, ich habe sie mindestens fünf, sechs Mal immer wieder fortgeschickt, sie kam stets wieder zurück – unglaublich – bis mir der Geduldsfaden riss und ich den Barmann bat, sie rauszuschmeißen. Endlich Ruhe!
Einer Galletaverkäuferin, 61 Jahre alt wie sie mir sagte, sie sah wesentlich jünger aus, eine sehr interessante Frau, habe ich Frühmorgens ihre zwei vollen Schachteln galletas für 2 Dollar abgekauft, in der Bar eine Runde damit geschmissen und sie zu einem Frühstück eingeladen – eine sehr amüsante und interessante Begegnung.
Bar: http://www.oxp.de/view/pic/7135/med_58144.jpg
Fortsetzung folgt…
#37 RE:Cuba - Familienurlaub der besonderen Art
In Antwort auf:Und das sollen wir dir glauben?
Bin schließlich verheiratet und wenn ich schon bei Oberhammermaus So. standhaft geblieben bin, muss ich das hier erst recht nicht haben. Basta!
#39 RE:Cuba - Familienurlaub der besonderen Art
#40 RE:Cuba - Familienurlaub der besonderen Art
Kuba Teil 5 – Flüssignahrung und Vinales
Freitag – 18.03.2005
Es war etwa Halbelf morgens, als ich in meine habitación ging und den Koffer holte um in die andere casa zu wechseln. Die habanera vom Vortag wollte eigentlich um 11 Uhr vorbeischauen, kannte zudem auch die Adresse der anderen casa, gesehen habe ich sie nicht mehr. Eigentlich hätte sie sich doch noch etwas für ihre Multa zuverdienen können. So sind sie eben, die einen wollen nicht und die anderen haben schon.
Umzug erledigt und wieder zurück auf die Straßen von Havanna, wo ich mir immer mal wieder ein Bucanero zwischendurch gegönnt habe – viel laufen macht durstig.
Die durchzechte Nacht und etliche Bucanero zeigten ihre gewaltige Wirkung.
Ich wusste einfach nicht mehr, wo ich mein Auto abgestellt hatte, so ein Mist. Mit dem Bici habe ich mehr als eine Stunde nach dem blöden Auto gesucht, überall dort wo ich mich entsann in den letzten Stunden einmal geparkt zu haben, bis ich genervt aufgab und mich in meine casa chauffieren ließ. Mann war ich fertig, nach mehr als 24 Stunden „en las calles“ – ich Depp hatte das Auto nach dem Umzug gar nicht mehr bewegt und es stand friedlich und strahlend weiß vor der casa. Logisch, war ja auch vernünftiger so, nur daran hatte ich überhaupt nicht gedacht, dass ich so vernünftig war. Na wenigstens brauchte ich morgen nicht nach dem Auto suchen.
Moto: http://www.oxp.de/view/pic/7135/med_58142.jpg
Es war gegen 15 Uhr als ich mich schlafen legte, um noch ein paar Stunden bis zum Forumstreffen in Havanna auszuruhen. Meiner Casawirtin hatte ich aufgetragen, mich um 21 Uhr zu wecken, habe ja nur zwei Straßenzüge weiter weg gewohnt. Sie meinte dann, nachdem ich um 24 Uhr von selbst aufwachte, dass sie mich geweckt und ich ihr auch geantwortet hätte, ich aber, so wie es aussah weitergepennt habe. Das war es dann auch mit dem Forumstreffen. Echt toll gelaufen!
OK, das nächste findet dann eben bei Habanero in Bad Soden-Salmünster statt!
Zeitvertreib: http://www.oxp.de/view/pic/7135/med_58143.jpg
Was macht man mit dem angebrochenen Abend? Na klar, man geht auf die Piste, also den Prado rauf und mal sehen was noch los ist. Am Parque Central angekommen hat mich ein Bicifahrer angequatscht, auf dem Bock saß bereits eine chica. Ist sowieso egal, bevor ich hier ziellos umherstreife und eh nicht weiß wo es hingeht, weil ich mich nicht auskenne, dann lass ich mich lieber von ihm irgendwo hinfahren und eine nette Unterhaltung habe ich auch.
Die Gretel auf dem Bock hat nach einigen hundert Metern auch gleich ihr Ansage gemacht, nun ja für 50 Mäuse würde sie die Nacht mit mir verbringen und so und das kriegt sie immer. Ich dachte mir nur, für was eigentlich, was war noch mal das Thema? Im Übrigen, so toll war die puta auch nicht, vielleicht 160 cm groß, zwar hatte sie eine schön anzusehende Oberweite, aber dafür auch einen im Verhältnis zu ihrer Statur großen Hintern und nachdem ich, wenn schon, eher auf flacitas stehe, hatte sie schon verloren.
Macht ja nichts, die Unterhaltung war dennoch ganz nett, heran gefahren an eine carpita am malecon, eine cerveza, ein refresco und eine Flasche ron für uns alle. Nee, ist nicht, sie verkaufen nur Becherweise und dann kostet eine Flasche etwa 15,- CUC, weshalb ich den Bicitreter zum Ronkauf geschickt habe. Der ist auch nach fünf Minuten wieder gekommen, wir haben die Flasche geöffnet und jeder, außer der Kleinen, hat einen kräftigen Schluck genommen. Der cantinero kam und meinte, wir dürfen hier den ron nicht verzehren, auch mein Hinweis, dass ich doch auch Bier gekauft habe und dies hier trinke zog nicht.
Es gibt schon manchmal seltsame Anwandlungen hier auf Kuba, aber was soll´s, wieder rauf auf den Bock und er durfte wieder strampeln.
Ach ja, Chinatown, welch ein Erlebnis. Ich bestellte dem Bicifahrer und mir eine sopa agridulce, was bei uns normalerweise unter einer Sauerscharfsuppe durchgeht, den Teller für 1,20 CUC, der puta eine Platte mit Hühnerfleisch und Soße für 3,40 CUC.
Ich freute mich richtig auf die Suppe, hatte ich doch seit zwei Tagen nichts mehr gegessen und nur Flüssiges in Form von Bucanero oder ron zu mir genommen - ok, die Suppe war auch Flüssignahrung.
Also die Suppe kam und mit ihr schon die erste Enttäuschung, die sah absolut anders aus als ich sie von unseren Chinarestaurants her kannte. Eine klare Brühe mit Sojasprossen, irgendwelchen Hackfleischklümpchen und undefinierbarem Grünzeug. Der erste Löffel, den ich aufgrund des schockierenden Geschmackes wieder in den Teller zurück spuckte, bestätigte vollends die Optik: aqua con hierba!
Dem Bicitreter hat es jedenfalls geschmeckt und er hat nach seiner sopa auch noch die meine im Anschluss weggeputzt.
Das Gericht der Kleinen war ok und selbst die Soße hatte Geschmack.
Also wieder nichts Warmes im Bauch – ich verhungere hier auf Cuba – doch bis zur Rückkehr nach Deutschland würde ich noch durchhalten.
Malecon: http://www.oxp.de/view/pic/7135/med_58153.jpg
Ich weiß nicht mehr wie spät es war, als ich anschließend in meiner casa einlief, jedenfalls hatte ich gut geschlafen und war am nächsten Morgen gegen 11 Uhr bereits unterwegs nach Vinales, um dort meinen vorletzten Urlaubstag zu verbringen.
Pinar del Rio hatte ich allerdings nur durchfahren und eine Studentin abgesetzt, die bei Havanna zugestiegen ist. Sie wohnt unter der Woche bei ihrer Tante in Havanna und fährt jeden Samstag nach PdR zur Familie und am Sonntag wieder zurück. Welch eine Strapaze bei den Verkehrsanbindungen und -möglichkeiten.
Samstag 19.03.05
Vinales – ist schon ganz nett und vor allem sehr ruhig. Zu besichtigen gibt es Höhlen, Höhlen, Höhlen, z.B. die „cueva del indios“ für 5,- CUC, Einheimische zahlen nur 5,- MN, Busse voll Touristen mit Kanadiern und anderem Gesocks und, nachdem ich auf solche Volksveranstaltungen überhaupt nicht stehe, hab ich es dann auch sein lassen, außerdem fünf Mücken um ein Loch zu besichtigen, nein danke.
Schon am Nachmittag war klar, dass heute hier was abgeht, eine riesige PA-Anlage war auf dem plaza central aufgebaut, Kinder liefen angemalt als Katze oder Puma oder einfach nur kunterbunt herum und spielten, eine Kindergruppe trug Lieder vor und die Eltern waren stolz und begeistert.
Casa suchen, noch etwas ausruhen und auf den Abend vorbereiten. Mein Magen hatte noch das bocadillo con jamon y cheso von der Rastanlage zu verdauen.
Der Abend brach ein und ich auf in Richtung centro, zuerst mal noch in die Kneipe gesetzt, wo gerade das Baseball-Halbfinale, Pinar del Rio gg. HAV Industriales übertragen wurde und Bucanero vernichtet. Zwei Bier später also weiter zum plaza central. Es hatten sich schon eine Menge Leute eingefunden, die alle auf den Beginn des Konzertes warteten. „Moneda Dura“ war angesagt, bester cubanischer Salsa/Rock – die Jungs sind echt super, hatte sie schon mal in Holguin während der „romerias de mayo“ gesehen.
Das Konzert begann und nach noch nicht mal dem halben Song, war auf einmal der Strom weg – auch nichts Ungewöhnliches für Cuba – nach ein paar Minuten herum basteln war alles wieder in Ordnung und die cubanische Post ging ab.
Vinales: http://www.oxp.de/view/pic/7135/med_58151.jpg
Es war vom Feinsten, sie haben etwa zweieinhalb Stunden tolle Musik gemacht, alle waren absolut begeistert. Danach gab es noch weitere zwei Stunden musica de la conserva und einige Treibjachten besoffener cubanos, die sich vorher etliches in die Mütze gegossen und jetzt auf dieselbe gedroschen haben.
Meine Begleitung hat mich immer weggezogen, dabei wollte ich doch die Aktionen, wenn schon, dann auch aus nächster Nähe verfolgen.
Nach 2 Uhr dann noch kurz auf einen Absacker in eine Kneipe, aus der sie die Tische und Stühle verbannt hatten, damit die Leute tanzen konnten und gegen 3 Uhr bin ich zurück in meine casa. Alleine.
Der letzte Tag, zurück nach Varadero, aber bestimmt nicht auf dem gleichen Weg wie ich hierher nach Vinales kam, wäre ja langweilig. Zwischenzeitlich hatte ich mir in Trinidad auch eine Straßenkarte besorgt und so dürfte ich keine großen Probleme haben wieder auf die autopista zu kommen. Eine wirklich schöne Gegend, die Richtung stimmte, grob, nach drei Stunden sind die Zigaretten alle, die Tankuhr steht kurz vor Reserve und ich gurke hier immer noch in den Bergen herum, rauf und runter.
Es hat gereicht, vielleicht 50 km vor Pinar del Rio kam ich wieder auf die Autobahn und fuhr die nächste Tankstelle an, wobei ich wenden musste, denn in meine Richtung käme die nächste erst in Havanna. Wenn es viel war, hatte ich vielleicht noch zwei Liter im Tank. Nochmals für 20,- CUC aufgetankt, das müsste reichen bis Varadero.
Nochmals durch Havanna und dann Richtung Playa del Este um nach Matanzas zu gelangen. Ach ja, da war ja noch das Päckchen mit dem Handy, dem Brief, den Bildern und der Stütze, das ich noch zustellen musste.
In Guardalavaca hatte ich nochmals ein Mail an die Auftraggeberin abgesetzt, dass ich ihren Schatz telefonisch nicht erreichen könne, ich es weiterhin auf Handy oder über das casatelefon versuchen werde und, falls dies nicht klappen würde, sollte er mich dann eben am Flughafen von Varadero erwarten, damit ich ihm das Päckchen übergeben könnte.
Ich hatte noch genügend Zeit als ich in Matanzas eintraf. Zuerst habe ich über die öffentlichen Fernsprecher versucht, dann in der Filiale der ETECSA in Matanzas, keine Chance. Das casatelefon war ständig besetzt und das Handy war außer Dienst. OK, dann eben nicht und das Päckchen hat dann halt mit mir einen schönen Urlaub auf Cuba verbracht und darf wieder mit nach Deutschland fliegen.
Propaganda: http://www.oxp.de/view/pic/7135/med_58167.jpg
Die Condor ging nachts um Halbelf. Auto abgeben bei Transtur, der wusste schon Bescheid über meine tollen Erfahrungen mit ihren Superkarren. Der Typ war sehr freundlich und hat sich vielmals entschuldigt, aber das mit der Erstattung und so, das müsse ich dann schon in Deutschland mit der Agentur ausmachen. Na gut.
Beim Einchecken ist mir Gott sei Dank noch aufgefallen, dass ich meine kleine Kamera im Auto vergessen hatte – also nochmals zurück, Sie hatten den Wagen schon geparkt, die Kamera gefunden und persönlich gesichert.
Also, nochmals anstellen, ging aber ziemlich flott und als ich dran war, stutze der Typ am Schalter als er meinen Pass in den Händen hatte. Er hob die Hand und fuchtelte ganz aufgeregt herum. Oh, oh, hatte ich irgendwas angestellt ohne, dass ich dies mitbekommen hatte?
Kurz darauf kam ein cubano auf mich zu, gab mir erst die Hand und schloss mich anschließend zur Begrüßung in seinen Armen ein. Ahhh, klar doch, Du bist M., der Typ dem ich das Päckchen überbringen soll. Er hatte ein breites Grinsen in seinem Gesicht.
Wir gingen in das Restaurant die Treppen hoch, unterhielten uns und tranken gemeinsam einige Bucanero – er war total glücklich. Da macht es Spaß, den Boten zu spielen, wenn man solch strahlende Gesichter sieht.
Auftrag ausgeführt! Adios cuba, hasta la proxima vez, durch die inmigración und rein in die Maschine, ich wurde schon ausgerufen. Als ich die Maschine betrat erhielt ich Beifall – ja, der letzte Fluggast war zugestiegen, es ging nach Hause. Habe fast den ganzen Flug über gepennt und bin erst circa zwei Stunden vor der Ankunft in Frankfurt aufgewacht.
Am Kofferband wurde mir sofort vermittelt, dass ich wieder in Deutschland bin. Habe mich halt auch dazu gestellt um auf meinen Koffer zu warten, bis eine Schabracke mir giftig mitteilte:
„Können sie mal auf die Seite gehen, wir sehen ja unsere Koffer gar nicht kommen, wir waren als erster da und Sie drängen sich jetzt hier rein“!
Danke für´s Gespräch – hab sie noch gefragt, ob sie vielleicht vom Urlaub her gestresst wäre und habe mich woanders hingestellt.
Das Auto stand unversehrt dort, wo ich es abgestellt hatte und so waren auch meine letzten Bedenken an einen Familienurlaub der besonderen Art aus der Welt.
Jorge2
(
Gast
)
#43 RE:Cuba - Familienurlaub der besonderen Art
Na, Jorge, ich mach mir da eher sorgen um Deine Gesundheit bei so einer Tour de force.
Für mich wäre so ein Urlaub der reinste Albtraum, im Auto pennen, nicht genug Schlaf, nichts vernünftiges zu futtern, zuviel Alkohol. Da erhole ich mich ja gar nicht! Aber wie es gefällt! Gut, wenn man verheiratet ist, dann ist das vielleicht was anderes, mir würde aber auch meine Novia sehr fehlen, die ich diversen Gesellschaftsdamen, trotz deren noch so großen Liebreiz, doch vorziehen würde!
"Tja, Urlauber zu sein ist schon ein hartes Los ..."
Elisabeth 2
Gesundheit? Ist das denn nicht ein normaler Cuba-Urlaub:
wenig Schlaf, wenig essen und viel zu viel Alkohol?? Ich kenn
das auch nicht anders. Erholen kann man sich schließlich hier.
Ich würde das ganze allerdings auch nicht ohne meinen Herzallerliebsten
machen, da gebe ich dir Recht!
Kisa
Für Frau und Kind war von vornherein eine Woche länger gebucht.
Nachdem ich von Kuba nur den Oriente kannte, (Holguin, Moa, Baracoa, Punta Maisi, Guantanamo, SdC, Bayamo, Las Tunas) trotz fünfmaligem Aufenthalt und insgesamt 23 Wochen, wollte ich einfach einmal den Rest des Landes kennenlernen - wenn auch im Schnelldurchlauf und mit 4.500 km viel Fahrerei. Und es war sehr interessant und spannend. Zukünftig werde ich mich wohl wieder auf Holguin konzentrieren.
#47 RE:Cuba - Familienurlaub der besonderen Art
#50 RE:Cuba - Familienurlaub der besonderen Art
In Antwort auf:
Am nächsten Morgen hatte ich schon den ersten Streit mit meiner Novia, warum weiß ich auch nicht mehr so genau. Vermutlich hat ihr das Saufgelage mit Silvio zur Begrüßung nicht gepaßt und außerdem hatte ich ihr Vorwürfe gemacht, daß sie sehr wählerisch beim Essen ist und nicht einmal probiert, von dem was ich koche. Ich glaubte, wir hatten nach nicht einmal einer Woche bereits eine Auszeit gebraucht,
wo wir zwei Jineteras kennenlernten. Eine anhängliche Negra für Silvio und eine Nutella-Schnute (aufgrund des dunklen Lippenstiftes), die mir zugedacht war.
Sind mit den beiden die ganze Nacht herumgezogen und noch vor Morgendämmerung mit dem Auto außerhalb von Holguin gefahren, um uns von den beiden verwöhnen zu lassen. Leider ist das in Cuba ja nicht ganz so einfach, wirklich einen Feldweg zu finden, der dann nicht frequentiert wird. Und so wurden wir laufend von Reitern, Fahrradfahrern oder Ochsengespannen gestört und kamen nicht zum erwünschten Erfolg.
Habe mal einen älteren Reisebericht von Jorge2 angelesen, er hat es anscheinend damals schon ordentlich krachen lassen
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