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Textauszug: Die verschwundenen Mädchen
Die verschwundenen Mädchen
Auf Havannas Straßen greift die Polizei willkürlich zu
Es gibt da ein Problem", sagt Carlito - der kleine Carl. Er zieht an einer Zigarre und dreht seinen Kopf so schnell und kräftig, dass es knackt im Genick. "Wenn wir in die Revision gehen, fordert die Staatsanwaltschaft zwei Jahre." "Aber das Urteil, das wir anfechten, lautet nur ein Jahr", antworte ich. "Glaub mir", sagt Carlito. Das zentimeterkurze Haar des jungen Rechtsanwalts schimmert silbergrau. Er hat bei einsachtzig wenigstens zwanzig Kilo Übergewicht, und an den Fingern trägt er goldene Ringe mit glitzernden Steinen darauf. Obwohl ich ihn gerade erst kennen gelernt habe, glaube ich ihm. Carlitos Mutter schiebt mir ein Tässchen süßen Kaffee hin. Ich sei in ihrer Wohnung, die sie mit Carlito und seiner dritten Ehefrau teilt, willkommen wie ein Sohn, sagt sie. Zum Kaffee rauche ich eine von Carlitos dicken Zigarren der Marke Trinidad. "Geschenk eines Klienten", erklärt Carlitos Mutter. Sie ist Geschichtsprofessorin an der Universität von Havanna. Klebeband hält ihre Brille in der Mitte zusammen, ein oberer Schneidezahn fehlt. Wenn Carlito redet, begleitet sie seine Worte mit passendem Gesichtsausdruck. "Zwei Jahre", sagt Carlito noch einmal, "als eine Art Strafe dafür, in die Revision gegangen zu sein. Deswegen ist die zweite Verhandlung gefährlich. Aber mach dir keine Sorgen", sagt Carlito und fährt flüsternd fort, "ich kenn den Ehemann der Staatsanwältin. Ein Freund von mir. Gegen ein kleines Geschenk bleibt die Anklage bei einem Jahr." "Geschenk?" frage ich. "Wie viel hast du hier?" fragt Carlito. "Sechshundert Dollar." "Gib her", sagt er. "Fünfhundert für die Staatsanwältin. Das reicht. Und hundert für mich."
Meine Freundin Odelia ist Kubanerin und sitzt in einem kubanischen Hochsicherheitsgefängnis, wo sie gemäß einem Gerichtsurteil ein Jahr absitzen soll. Ich kam aus New York über Miami und die Bahamas nach Havanna geflogen, einen Tag nachdem ich von ihrer Verhaftung erfahren hatte. Während des geschlossenen Prozesses am nächsten Tag wurde ein Schreiben von mir vorgelesen. Darin stand, dass wir seit fünfzehn Monaten eine Beziehung haben, "stabil und ernst". Der Richter hatte während der Verhandlung meinen Pass auf- und wieder zugeblättert. Sehen wollte er mich nicht. Alberto, Odelias Verteidiger bei der ersten Verhandlung, zog nach dem Richterspruch seine Kutte aus und sagte, Zigarette zwischen den Lippen, dass das doch besser sei als nichts.
Vor einer Woche war Odelia in Havanna in eine Polizeikontrolle geraten. Der Polizist, der sie anhielt, sagte, sie suche nach Touristen, weil sie in der Provinzstadt Camagüey gemeldet sei, und was sonst könne sie in Havanna wollen. Sie suche nicht nach Touristen, antwortete sie, sie habe einen Freund, und ja, der sei Ausländer, doch das sei nicht strafbar, oder? Sie studiere hier, privat, sei eben erst, vor einer Stunde, wieder in Havanna angekommen, nachdem sie die Weihnachtsfeiertage bei ihrer Familie in Camagüey verbracht hatte, und eine Telefonzelle suche sie, um ihre Mutter anzurufen. Von einer Ausgangssperre für junge Frauen wüsste sie nichts. Sie sei eine Jinetera, eine Reiterin, die es mit Touristen für Geld mache, deswegen sei sie aus der Provinzstadt Camagüey nach Havanna gekommen, sagte der Polizist und fing an, einen Strafzettel über 300 Pesos, fünfzig Dollar, zweimal sein eigenes Monatsgehalt, auszuschreiben. Odelia fragte nach seinem Namen und der Dienstnummer. Der Polizist drohte mit Gefängnis. Sie entschuldigte sich. Sie weinte. In dem Augenblick kam eine zivile Streife entlanggefahren. Der Polizist warf den Strafzettel weg und stoppte seine Kollegen.
Um drei Uhr morgens kam Odelia in der Polizeistation Villa Clara am Rande der Stadt an. Vier Tage lang wurde sie verhört, ein Polizist namens Tony versprach ihr am fünften Tag, wenn sie ein Geständnis unterschreibe, das besagt, sie habe andere Verhältnisse mit Ausländern vor ihrer jetzigen Beziehung gehabt, könne sie gehen. Sie sagte, sie habe fünf- oder sechsmal einen Spanier getroffen, das sei bald zwei Jahre her und keine sexuelle Beziehung gewesen, und unterschrieb. Tony sagte, gut, nun haben wir dich, nächsten Dienstag ist dein Prozess. Am Abend konnte sie jemandem einen Zettel mit der Telefonnummer ihrer Mutter und mit meiner Nummer zustecken.
Vier Fälle wurden an diesem Vormittag im zuständigen Stadtgericht, einer alten Villa nahe der Strandpromenade, behandelt, alle wegen Prostitution. Auf der gefliesten Terrasse saßen die Angehörigen. Als der Autobus mit den vier angeklagten jungen Frauen Richtung Seiteneingang einbog, rannten die Angehörigen los. Die Mädchen verließen den Autobus, die Hände auf dem Rücken haltend, als würden sie von Handschellen zusammengehalten. Uniformierte Frauen drängten die Angehörigen zurück. Odelias Gesicht war traurig wie noch nie, und ich wusste, wie ernst die Lage war. Eine Stunde verging. Und noch eine. Kurz nach Mittag holte der Gerichtsdiener die wartenden Familienmitglieder und Freunde schließlich herein. Die vier Rechtsanwälte teilten den Wartenden die Urteile mit.
Im Saal warteten die vier Mädchen auf Holzbänken. Odelia saß auf einer der letzten Bänke. Als würde sie in diesem Moment aufwachen, begann sie auf- und abzuspringen. Sie hüpfte auf dem Fleck, als wollte sie instinktiv wegrennen. Dann begann sie, nach mir und ihrer Mutter zu weinen. Die Frauen in den grünen Uniformen plärrten sie an, sich zusammenzureißen. Um sie herum saßen ihre Mutter, vier Freundinnen und ich. Sie erzählte von den vergangenen Tagen. Nach zwanzig Minuten wurden sie und die drei anderen Frauen zum Aufbruch aufgefordert. Odelia wollte fest gedrückt werden. Die Frauen in den grünen Uniformen protestierten. Man brachte Odelia in das Frauen-Hochsicherheitsgefängnis von Havanna, nach Manto Negro, dem schwarzen Mantel. Eine weinende Mutter sagte, dass den Frauen in Manto Negro als Erstes der Kopf rasiert wird.
Ich brauche einen guten Rechtsanwalt, sagte ich in der österreichischen Botschaft zu dem Botschaftssekretär. Schwierig, sagte der, denn wenn man erstmal drinnen sei im kubanischen Rechtssystem, "wird s duster".
Ein Mann im schmutzigen Unterhemd, als der beste Rechtsanwalt Havannas von einer Bekannten angepriesen, hörte etwas später erst nicht zu und verschwand dann wortlos für eine halbe Stunde ins Nebenzimmer. Eine junge Anwältin blickte auf Fotos von Odelia und mir und wiederholte ein paar Mal, wie traurig das alles sei. Ein dritter Rechtsanwalt erzählte von seinem Vater, der einmal in New York gelebt hatte, bis er für die Revolution zurückkam, und als der Rechtsanwalt gerade seinen Vater anrufen wollte, damit wir ein bisschen über New York plaudern könnten, ging ich.
Carlito war der letzte Rechtsanwalt, mit dem ich am Nachmittag nach der Verhandlung sprach. Er hörte genau zu, und ich glaubte herauszuhören, dass er sein Land sehr mag und die Leute Kubas kennt, das schien mir eine gute Voraussetzung für eine ordentliche Verteidigung bei der Revisionsverhandlung. Hermano, begrüßte mich Carlito am nächsten Tag. In seiner großen Hand lag ein verschrumpelter Brief von Odelia. Es gab wieder süßen Kaffee aus der Thermoskanne. Carlito zwinkerte und sagte, die Staatsanwältin und ihr Ehemann haben das Geschenk akzeptiert. Außerdem war Carlito heute in Manto Negro. Er reichte mir eine Liste, Nahrungsmittel, Unterhosen, eine Zahnbürste, einen Eimer zum Waschen und vor allem Beruhigungsmittel brauche sie, "weil sie nicht schlafen könne. Sie sagt, sie sei stark, aber sie ist es nicht. Sie verträgt das Essen nicht". Carlito versprach, dass Odelia spätestens in vier oder fünf Monaten frei sein wird, "auch wenn wir die Revision verlieren". Untergebracht sei sie in einem Zimmer mit 24 anderen Mädchen. Ich solle ihr Dollarnoten in Brotteig stecken, und auf die Frage, was sie damit im Gefängnis kaufen könne, antwortete Carlito: "Alles."
Ich habe einen Plan. Ich sagte Carlito, dass, wenn Odelia innerhalb der nächsten zwei Wochen ihre Revision hat und wenn sie davor oder danach freikommt, er von mir 3 000 Dollar erhält. Zusätzlich zu allem, was er für seine Arbeit braucht. Ich sagte ihm auch, dass ich für dieses Land keine vernünftigen Antennen besitze, und er mir sagen muss, wann und wen und wie viel ich bezahlen muss. Er habe den Fall nicht wegen des Geldes angenommen, erklärte Carlito, sondern weil es sich um einen groben Fall von Ungerechtigkeit handele. Er würde aber mein Angebot akzeptieren, und er sagte: "In zwei Wochen ist Revision." Und weil er gestern hundert Dollar für sich wollte, bekommt er heute zur Feier des Tages zweihundert.
Am Morgen der Revision hole ich Carlito ab. Carlitos Schuhe sind geputzt, er trägt keine Goldringe. Carlito will mich als Zeugen vorladen. Wir haben eine Erklärung vorbereitet, die ich dem Gericht vorlesen werde. Carlito sagt, wir hätten Pech mit dem Richter, der sei ein Hundesohn. Mit der beisitzenden Richterin allerdings hätten wir Glück, die habe er mal, und er dreht seine Faust auf und ab, als würde er im Standgas sein Motorrad aufheulen lassen.
Das Provinzgericht ist keine alte Villa mehr, sondern ein richtiges Gericht. Danach kommt in der Justizreihenfolge nur noch der oberste Gerichtshof, da könne man gleich direkt zu Fidel gehen, sagt Carlito. Großfamilien warten in der Halle, und vor dem Eingang streckt sich eine Schlange von fünfzig Leuten. Dann werden die Mädchen durch den Wartesaal gebracht, zwölf im Ganzen, der erste Verhandlungsschub, bis Mittag wird der Richter zwölf weitere Fälle behandeln. Ich werde tatsächlich zugelassen, den Verhandlungssaal zu betreten. Carlito flüstert mir zu, der Richter habe aber gesagt, ich dürfte nicht sprechen. Die Mädchen sitzen rechts vorn. Odelia schaut konzentriert. Aus ihren Briefen weiß ich, dass sie diesen Tag für den Tag der Wahrheit hält. Sie glaubt einfach, und ich bin mir nicht sicher, an wen. Ein paar Mal dreht sie den Kopf. Bei seinem letzten Besuch in Manto Negro - Carlito war sieben Mal dort, um mit Odelia ihre Aussage vorzubereiten - hat er ihr gesagt, wenn es nicht gut ausginge bei der Verhandlung, könnte er für uns zwei einen Pavillon im Gefängnis besorgen, gegen ein kleines Geschenk, wo wir die eine oder andere Nacht zusammen verbringen könnten. Was hat sie gesagt, wollte ich wissen. Sie habe ihn nur angesehen, sagt Carlito.
Die Mädchen erheben sich, als der Richter den Saal betritt. Er ruft den ersten Fall auf. Carlito sitzt in einer der hintersten Bänke. Dann kommt Odelia an die Reihe. Mit fester Stimme erklärt sie dem Richter, was passiert ist. Die beisitzende Richterin sichtet das Beweismaterial. Lange schaut sie sich die Fotos von Odelia und mir an. Der Richter fragt, was für eine Art von Beziehung wir hätten. Als ob sie nicht wüsste, was der Richter hören will, zögert sie. "Eine normale", sagt sie schließlich. Dann ist Carlito an der Reihe. Zu seinen Beweisen gehören notariell beglaubigte Erklärungen der Piano- und der Englisch-Professorin, die besagen, dass Odelia bei den Frauen studiere, dazu ein Flugticket, das aufzeigt, dass sie, kurz bevor sie in die Polizeikontrolle geraten ist, in Havanna angekommen war. Zwischenrein wirft Carlito, ich sei ein Liebhaber der kubanischen Revolution, wovon es im Ausland nicht mehr viel gäbe. Der Richter schaut streng. Das Beweismaterial von Carlito liegt in einer Mappe. Die Staatsanwaltschaft hat keine Beweise und braucht auch keine, weil im Zweifel alles für den Staat spricht. Der Richter blättert durch die englischen Grammatikhefte von Odelia. Sieht die Erklärung der Englisch-Professorin an, legt sie wieder weg. Sie ist gefälscht. Als Carlito die Englisch-Lehrerin fragte, ob sie die Erklärung abzugeben bereit sei, sagte sie ja. Am nächsten Tag fürchtete sie sich. Sie könne nicht unterschreiben, und falls der Rechtsanwalt ihren Namen nennt während der Verhandlung, werde sie behaupten, Odelia habe ihr einen Ring und vier Teller gestohlen. Auch das Flugticket ist gefälscht. Odelia fand es nicht mehr, und Carlito hat einen guten Freund bei Cubana Airways.
Odelia war das Einzige von 24 Mädchen, das bei der Verhandlung freikam. Der Richter nahm sich für jede der jungen Frauen etwa zehn Minuten Zeit. Zwei Mädchen wurden während des Prozesses ohnmächtig. Fünf waren erst sechzehn Jahre alt. Eine war siebzehn und hatte eine ein Jahr alte Tochter. Zwischen zwei und acht Jahren werden sie hinter Stacheldraht verbringen, bewacht von bewaffneten Männern, werden sich nicht vernünftig waschen können, weil es in Manto Negro kein fließend Wasser gibt, werden hungrig sein und nur alle zwei Wochen für eine Stunde Besuch empfangen dürfen, doch auch nicht alle, denn ein paar Mädchen konnten nicht einmal ihre Eltern benachrichtigen, sind einfach verschwunden. Jedes der Mädchen war zur falschen Zeit am falschen Ort. Manche mit einem Touristen, andere alleine. Warum Odelia freikam, weiß ich bis heute nicht.
Als Carlito und ich Odelia am Tag nach der Revision im Gefängnis abholen wollen, taucht der Soldat mit den Freilassungspapieren nicht auf. Gegen Mittag war er vom Provinzgericht aufgebrochen. Manto Negro liegt fünfzehn Kilometer entfernt. Eine Frau steht vor dem Gefängnis und schreit "Freiheit für meine Tochter". Niemand beachtet sie. Wir warten bis abends um sieben, dann fährt Carlito auf seinem Motorrad los, den Soldaten zu suchen. Eine Stunde später kommt er mit dem Soldaten zurück. Irgendwo am Straßenrand hat er ihn aufgelesen. Zwei Stunden danach, es ist dunkel, beginnt hinter dem Stacheldraht von Manto Negro ein Gesang: "Odelia vas, Odelia vas, y nunca vas a regresar", singt ein Frauenchor, "Odelia darf gehen, Odelia darf gehen, und sie wird nie wieder zurückkehren." Zwanzig Minuten später läuft Odelia den langen, geteerten Weg von den schlecht beleuchteten Zellen zum Haupteingang mit den massiven Gittern. Ihre Haare sind zu zwei Zöpfen gebunden. Dann beginnt sie zu rennen. So schnell sie kann.
Als die amerikanische Schriftstellerin Susan Sontag Ende der sechziger Jahre das kommunistische Vietnam besuchte, schrieb sie in einem Aufsatz für das Magazin "Esquire", dass sich dort eine "äußerst zivilisierte Gesellschaft bilde, mit einem großen Anspruch an Freundlichkeit und Menschlichkeit". Sie beschrieb, wie die Regierung Prostituierte rehabilitierte, indem die Frauen in schön angelegte Ressorts geschickt wurden. Dort wurden ihnen Märchen vorgelesen und Spiele mit ihnen gespielt, um ihnen das Vertrauen in die Menschheit zurückzureichen. Im Gefängnis von Manto Negro gibt es keine Märchen. Als das siebzehnjährige Mädchen Yasmin sagte, sie wolle keine Sprüche von Fidel mehr auswendig lernen, schließlich sei er schuld daran, dass sie hier sei, musste sie eine Woche lang in Einzelhaft darüber nachdenken, ob sie nicht doch Interesse für ihr Land aufbringen würde.
"Cuba no es libre", hatte ich einen deutschen Touristen eines nachts plärren hören, als ihm seine dunkelhäutige Begleitung vom Arm weg festgenommen und in einen Polizeiwagen gesteckt wurde. Nein, frei ist Kuba nicht, und wäre es frei, würde dieser deutsche Tourist mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mit dieser Frau die Straße heruntergegangen sein, weil sich die Frau etwas besseres vorstellen kann als Socken in Sandalen, Halbglatze und Sonnenbrand. Doch im Augenblick brauchen die Mädchen die Ausländer, so wie das Land den Tourismus braucht. Im Gefängnis, sagt Odelia, habe sie gehört, dass es drei Mietautos in Havanna gäbe, in denen keine Touristen, sondern Polizisten sitzen, die die Mädchen von der Straße einsammeln. Ein blaues, ein rotes und ein weißes Auto. Toyotas. Das würden sie sich merken, die Mädchen von Manto Negro, erzählt Odelia, für die Zukunft, statt der Märchen.
Von Michael Saur/Thomas Schuler erscheint im August im Picus Verlag "Das Leben war ein Pfeifen. Kubanische Fluchten".
Zwei bis acht Jahre müssen die Mädchen hinter Stacheldraht verbringen, bewacht von bewaffneten Männern.
http://www.berlinonline.de/berliner-zeit...1/magazin/0002/
Wirklich interessante Erzählung, die den Vorteil hat, dass sie realistisch ist. (brauchen wir den kubanischen Krimiautor Padura?) Erinnert mich irgendwie an "Der Prozess" von Kafka.
In Antwort auf:
Franz Kafka: Der Prozess
Inhalt:"Jemand musste Josef K. verleumdet haben, denn ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet." So beginnt der Roman. Trotz der Verhaftung an seinem 30. Geburtstag darf sich der Bankprokurist Josef K. frei bewegen. Vergeblich versucht er herauszufinden, wessen er angeklagt wurde und wie er sich rechtfertigen könnte. Ebenso wenig greifbar sind das Gericht und das Gesetz. In einem Prozess, von dem nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch der Angeklagte ausgeschlossen bleibt, wird Josef K. schließlich von einer anonymen, für ihn unerreichbaren Gerichtsinstanz, die sich seinem Verständnis entzieht, zum Tod verurteilt. Und Josef K. fügt sich dem mysteriösen Urteilsspruch, ohne jemals zu erfahren, was man ihm vorwirft. Zwei höfliche Schergen holen ihn ab und erstechen ihn an seinem 31. Geburtstag "wie einen Hund" in einem Steinbruch. Mit den Worten "es war, als sollte die Scham ihn überleben", endet er Roman.
In Antwort auf:
realistisch
Na, schauen wir mal. Die brillante Recherche springt einem ja förmlich ins Gesicht:
In Antwort auf:
einen Strafzettel über 300 Pesos, fünfzig Dollar, zweimal sein eigenes Monatsgehalt, auszuschreiben.
Der offizielle Wechselkurs zwischen Dollar (jetzt Peso Convertible) und Moneda Nacional (Peso) steht seit Jahren auf 26:1. Nach Adam Riese sind 300 Peso also etwas weniger als zwölf Dollar. Fünfzig Dollar wären 1300 Pesos. Das Monatsgehalt eines Polizisten liegt m.W. bei mindestens 400 Peso. Also ist in der "Rechnung" irgendein gewaltiger Wurm.
Aber verlassen wir doch einfach das Reich Bamboleischer Märchen und wenden uns der Realität zu: Die beiden Primos eines Freundes wurden Anfang des Jahres eingebuchtet. Weil sie jemanden vermöbelt hatten, der einen Familienstreit schlichten wollte. Dummerweise war das ein Polizist in Zivil. Beide wurden dann nach 1/2 Jahr Untersuchungshaft zu einer Freiheitsstrafe von jeweils vier Jahren verurteilt.
Anders als in dieser tollen Story führte die Intervention eines Anwalts allerdings nicht zu einer Verdoppelung der Strafe, sondern zum Straferlaß gegen Zahlung einer Gebühr von 500 Peso (Ja, richtig, Moneda Nacional und nein, es sind keine dolares parallel geflossen). Die beiden Jungs sind beide übrigens wirklich nett, und schlagen nur nach ein bischen Rum mal etwas über die Strenge. Das halbe Jahr Knast hat zu keinerlei körperlichen oder seelischen Schäden geführt. Und verhungert sind sie auch nicht. Ich glaube sogar, dass sie beim nächsten mal nicht ganz so schnell zuschlagen. Und dann hätte die Strafe sogar einen wünschenswerten Lerneffekt mit sich gebracht. ...
Apropos Knast: Wegen ähnlicher (vermutlich ähnlich gut recherchierter) Schreckensmeldungen von Bamboleo hatte ich auch sonst mal ein bischen gehorcht. Und siehe da, zu langjährigen Haftstrafen verurteilte (u.a. viele Jineteras) waren des Öfteren schon nach wenigen Monaten wieder zu Hause. Und dann wurde mir z.B. von einem jungen Vater berichtet, der schon kurz nach der Verurteilung wegen seines neu geborenen Kindes jedes Wochenende nach Hause darf, obwohl er noch eine paar Jahre abzusitzen hat. Dazu soll es auch Freigangskonzepte geben, bei denen der Inhaftierte bspw. jeden Tag zur Arbeit gehen darf usw.
Mich erinnert das eher an Deutschland, als an russische Gulags oder den insgesamt in Lateinamerika üblichen Standard im Strafvollzug. Aber das darf natürlich nicht sein, weil in Havana schließlich ein böser, böser Diktator sein Unwesen treibt. Und ohne den ginge es allen Kubanern natürlich viel viel besser.
Natürlich glaube auch ich daran, dass all die Länder mit viel inhumanerem Strafvollzug, viel mehr Hunger und viel mehr Armut, Korruption und Kriminalität von noch viel böseren Diktatoren regiert werden. Z.B. von George Walker Bush.
Immer wieder von Bamboleos Schaudermärchen erfreute Grüße,
Stephan
(
Gast
)
#4 RE:Textauszug: Die verschwundenen Mädchen
hört sich schlimm an, aber nicht zu vergessen wir haben es dort mit einem totalitären System zu tun.
Deshalb sollte man sich die Zustände einmal in dem angeblich liberalsten Land der Welt anschauen.
oder folgenden Bericht lesen.
Gefesselt bei grellem Licht und dröhnender Rap-Musik
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,323556,00.html
dinero no es todo pero todo es nada sin dinero
(
Gast
)
#5 RE:Textauszug: Die verschwundenen Mädchen
@ el-loco-yuma
Dein Nickname passt wirklich gut.
12 Stunden Rap-Musik im grellen Scheinwerferlicht? Was für schlimme Haftbedingungen! (LOL)
Es gibt nicht wenige Teenager, die für ein Konzert mit Anastacia oder Eminem sich gerne mal 12 Stunden lang fesseln lassen würden. Natürlich haben sie auch nichts dagegen, 12 Stunden im Scheinwerferlicht zu stehen (siehe die Popstars-Castings) oder aber die selbe Zeit die sicher etwas einfältige Musik ihrer Pop-Lieblinge zu hören.
Mir scheinen solche Verhörmethoden sicher nicht sehr wirksam, eher etwas einfältig.
Bei etlichen (aber sicher nicht allen) dieser muslimischen "Freiheitskämpfer" (LOL) handelt es sich um Schergen der Talian-Schreckensherrschaft, die mit zu einem der schlimmsten Regimes gehören, die jemals auf Erden geherrscht haben. Diese Typen hatten nie Mitleid mit ihren größtenteils völlig unschuldigen Opfern, die wegen Kleinigkeiten geschlagen, gefoltert, bedroht oder ermordet wurden. Nahezu völlig unbemerkt von der westlichen Öffentlichkeit konnten diese Killer jahrelang ihr Unwesen treiben.
Ich kann daher deine Krokodlistränen für diese Monster nur als "loco" bezeichnen.
Hier ein netter Bericht, wie´s bei Talibans zugegangen ist. Übrigens: Rap-Musik gab´s keine. Denn die war verboten. Wie übrigens jede Art von Musik.
In Antwort auf:
2. Oktober 2001. Das Filmmaterial ist wacklig und unscharf aber nichtsdestotrotz aufwühlend: Ein Fußballstadion in Afghanistan ist voller Menschen, aber es findet kein Spiel statt. Stattdessen fährt ein Geländewagen ins Stadion, beladen mit drei in Ganzkörperschleier (Burqas) gehüllte Frauen.Bewaffnete Männer mit Turbanen zerren eine Frau vom Wagen und lassen sie auf der Elfmeterlinie niederknien. Verwirrt und orientierungslos versucht die Frau, sich umzudrehen, als ihr auch schon der Lauf einer Pistole an den Hinterkopf gedrückt wird. Ohne jegliche Begleitfanfare wird sie erschossen. Die wacklige Videokamera erfasst die johlende Menge, Menschen stehen auf, um eine bessere Sicht auf die Leiche zu haben. Die blauen Falten der Burqa färben sich rot.
Diese öffentliche Hinrichtung ist eines der schockierendsten Filmdokumente, vielleicht das aussagekräftigste Dokument, das dem Westen über die Schreckensherrschaft der Taliban vorliegt. Diese Szene ist jedoch lediglich Teil der erschreckenden stundenlangen Dokumentation "Unter dem Schleier", das im Moment auf CNN zu sehen ist. Zusammengestellt von der halbafghanischen BBC-Reporterin Saira Shah, die letztes Jahr inkognito in Afghanistan drehte, fängt "Unter dem Schleier" eindrucksvoll das furchtbare Leben unter den Taliban ein - öffentliche Hinrichtungen für solch geringfügige Vergehen wie Prostitution oder Ehebruch, die Brutalität der Religionspolizei, die Massaker an Zivilisten, die das Pech haben, an der Frontlinie zur Nordallianz zu leben.
Bei ihren Aufnahmen besuchte Shah die Häuser afghanischer Bürger, und sie ging zu den Schlachtfeldern, stets auf der Hut vor dem "Ministerium für die Vermeidung des Lasters und die Förderung der Tugend", die sie wegen illegalen Filmens ins Gefängnis geworfen hätten - alle unautorisierten Aufnahmen sind verboten. Sie besuchte Gebiete der Nordallianz und ein Dorf, wo die Taliban Dutzende von Zivilisten einige Wochen zuvor grausam umgebracht hatten - ein lokaler Hochzeitsphotograph hatte gefilmt, wie die überlebenden Dörfler die verstümmelten und skalpierten Leichen ausgruben. Dort hatte Shah auch drei Mädchen im Teenager-Alter getroffen, deren Mutter von den Taliban getötet worden war. Sie waren so traumatisiert von dem, was die Taliban ihnen nach dem Massaker angetan hatten, dass zwei von ihnen nicht mehr sprechen konnten.
@ "Ich"
In Antwort auf:
Der offizielle Wechselkurs zwischen Dollar (jetzt Peso Convertible) und Moneda Nacional (Peso) steht seit Jahren auf 26:1. Nach Adam Riese sind 300 Peso also etwas weniger als zwölf Dollar. Fünfzig Dollar wären 1300 Pesos. Das Monatsgehalt eines Polizisten liegt m.W. bei mindestens 400 Peso. Also ist in der "Rechnung" irgendein gewaltiger Wurm.
Na gut, "Ich", da muss ich dem "Ich" mal wieder Recht geben. Villeicht waren´s 1.300 Pesos. Oder 13.000. Oder eben nur 130. Macht eigentlich keinen Unterschied in einem Land, in dem dem Grundsatz des "Habeas Corpus" keinerlei Stellenwert eingeräumt wird. Das Infame dieser Gesetze besteht ja gerade darin, für relativ geringfügige Vergehen, welche nicht einmal juristisch korrekt im "Gesetz"-Buch definiert sind (wie Prostitution) so hohe Strafen angedroht werden, dass die Betroffenen beinahe alles tun würden, um der "gerechten" (LOL) Strafe zu entgehen. Beispielsweise auf den Strich gehen (dieses mal für den freundlichen Polizeioffizier, um dessen Privatmulta abzuarbeiten), andere Leute zu verleumden ("Feinde der Revolution") oder aber sonst "nett" sein zum Onkel Polizisten.
Natürlich alles so freiwillig wie die bittere Entscheidung sich Touristen an den Hals zu werfen, um dem eigenen Kind ein Paar Schuhe kaufen zu können oder etwas Milch. (welche für Kinder über 7 nicht mehr auf Libreta gewährt wird)
Zu der Prügelgeschichte: Das gibt´s in Bayern jedes Wochenende auf den Volksfesten in der Provinz, ohne dass Leute gleich 1/2 Jahr in "Untersuchungshaft" (Frage: was wurde denn da untersucht ???) verschwinden. Wer solche Methoden als vorbildlich darstellt, entlarvt sich als Anhänger eine autoritären Polizeistaates.
In Antwort auf:
Wer solche Methoden als vorbildlich darstellt, entlarvt sich als Anhänger eine autoritären Polizeistaates.
Ich kenne da ein Land, in dem das Küssen der 17jährigen Freundin durch einen 18jährigen als Verführung Minderjähriger geahndet wird. Mit allen dort üblichen Konsequenzen: Langjährige Haftstrafen, lebenslanges - datenschutzfreies - Anprangern als Sexualstraftäter usw.
Um welches Land es ging: Die selbsternannte Mutter aller Demokratien, natürlich: Die Vereinigten Staaten von Amerika. Aber da hattest Du ja zwei Postings weiter vorne bereits geschrieben, dass Du die Verhörmethoden und auch mehrjährige Haft (natürlich ohne den Zusatz Untersuchung, weil nix untersucht wird) auf Grund der Bartlänge für ganz normal hältst.
Hatte ich auch nicht anders erwartet. Schließlich war sogar in der DDR alles besser. Und auch das stimmt: Ich kann Dir aus erster Hand bestätigen, dass das MfS diese Verhörverfahren weit besser beherrscht hat als unsere amerikanischen Freunde. Demgemäß hat mancher dort schon nach zwei, drei Monaten Haft nie mehr ein Bein an den Boden bekommen.
Jetzt aber die lieben Diktatorenjäger wieder ihrer Vorstellungswelt überlassende Grüße,
Stephan
(
Gast
)
#8 RE:Textauszug: Die verschwundenen Mädchen
@ "ICH"
In Antwort auf:
Ich kenne da ein Land, in dem das Küssen der 17jährigen Freundin durch einen 18jährigen als Verführung Minderjähriger geahndet wird. Mit allen dort üblichen Konsequenzen: Langjährige Haftstrafen, lebenslanges - datenschutzfreies - Anprangern als Sexualstraftäter usw.
In welchem Land gibt es die meisten Teenager-Schwangerschaften? In den USA natürlich. Gemäß den Lehren unseres amerikanischen Präsidenten und seiner Glaubensbrüder werden solche Schwangerschaften ja durch Küssen hervorgerufen.
Also ist es nicht inkonsequent hart durchzugreifen.
LOL!
Jetzt mal im ernst, die Methoden des Tugendterrors des kubanischen Präsidenten befinden sich in der besten Tradition seines erzreligiösen Widersachers im Weissen Haus. Und der der Tugendterroristen im Iran und Afghanistan.
Es gibt hier nur graduelle Unterschiede, aber die Intention, die Beschneidung individueller Freiheiten Andersdenkender ist völlig identisch.
Übrigens für die wiedergeborene Katholiken, bibeltreue Christen und andere Fanatiker:
Am 7.12. ist "el día de la concepción inmaculada"
@ Ich
In Antwort auf:
Hatte ich auch nicht anders erwartet. Schließlich war sogar in der DDR alles besser. Und auch das stimmt: Ich kann Dir aus erster Hand bestätigen, dass das MfS diese Verhörverfahren weit besser beherrscht hat als unsere amerikanischen Freunde. Demgemäß hat mancher dort schon nach zwei, drei Monaten Haft nie mehr ein Bein an den Boden bekommen.
Das macht mich aber wirklich neugierig. Warst Du auch bei solchen Verhören dabei? Hast Du selber zugeschlagen oder nur die Anweisungen gegeben??
Du solltest Dich beim CIA bewerben, die suchen bestimmt "fähige" Verhörexperten.
@ Ich
In Antwort auf:
Um welches Land es ging: Die selbsternannte Mutter aller Demokratien, natürlich: Die Vereinigten Staaten von Amerika. Aber da hattest Du ja zwei Postings weiter vorne bereits geschrieben, dass Du die Verhörmethoden und auch mehrjährige Haft (natürlich ohne den Zusatz Untersuchung, weil nix untersucht wird) auf Grund der Bartlänge für ganz normal hältst.
Dein Freiheitskampf für die unschuldigen Guantánamo-Afghanen wird inzwischen auch von Gesinnungsgenossen in Afghanistan unterstützt, welche UN-Wahlhelfer aus Drittländern, so wörtlich "zerhacken" wollen, um ihre Kumpels in Guantánamo freizupressen.
In Antwort auf:
"Wir werden sie zerhacken"Eine Extremistengruppe, die kürzlich drei Uno-Mitarbeiter in Afghanistan entführte, droht damit, ihre Geiseln bestialisch zu ermorden. Unterdessen nimmt die Sorge zu, wie im Irak könnten auch am Hindukush immer mehr Ausländer entführt werden.
REUTERS
Proteste vor Uno-Gebäude im afghanischen Herat (September 2004): Gefahr nimmt zu
Kabul - "Wir werden sie nicht nur enthaupten, sondern wir werden sie auch zerhacken, wie es im Irak geschehen ist", sagte Mullah Ischak Mansur, ein Sprecher der Taliban-Gruppe Dschaisch-e-Muslimin, der Nachrichtenagentur Reuters am Samstag.Die Gruppe hat eine Frau mit britischer und irischer Staatsbürgerschaft, eine Frau aus dem Kosovo und einen philippinischen Diplomaten entführt. Die drei Geiseln hatten bei der Vorbereitung der Präsidentenwahl in Afghanistan geholfen und waren am Donnerstag verschleppt worden.
Es war die erste Entführung von Ausländern in der afghanischen Hauptstadt Kabul. Sie nährte die Sorge, die Extremisten, die gegen die fast 28.000 Soldaten der USA und der Nato kämpfen, könnten die Strategie der Terroristen im Irak übernehmen. Dort haben Extremistengruppen zahlreiche Ausländer entführt und zum Teil getötet, um den Abzug ausländischer Truppen und Firmen zu erpressen. Die Taliban-Gruppe hatte zuvor erklärt, die drei Geiseln seien am Leben, würden aber getötet, wenn nicht alle gefangen gehaltenen Kämpfer der radikal-islamischen Taliban in Afghanistan und dem US-Militärstützpunkt Guantanamo Bay auf Kuba freigelassen würden.
In Antwort auf:
Jetzt mal im ernst, die Methoden des Tugendterrors des kubanischen Präsidenten befinden sich in der besten Tradition seines erzreligiösen Widersachers im Weissen Haus. Und der der Tugendterroristen im Iran und Afghanistan.
Hier sind wir ganz einer Meinung. Hinzu kommen noch eine ganze Reihe guter Demokraten und einige gute Freunde, die ein bischen weniger demokratisch sind. In Bezug auf die Person in Havana komme ich deswegen zu dem Ergebnis, dass jede Veränderung dazu führt, dass sich die Perspektiven für das kubanische Volk mittel- bis langfristig erheblich verschlechtern. Für (vermeintliche) Meinungsfreiheit und alle paar Jahre ein Kreuz auf dem Wahlschein kann man sich nunmal nichts zu essen kaufen.
In Antwort auf:
Das macht mich aber wirklich neugierig. Warst Du auch bei solchen Verhören dabei? Hast Du selber zugeschlagen oder nur die Anweisungen gegeben??
Auch hier muß ich Dich enttäuschen. Ich bin leider erst seit 1991 dabei. Hatte ich aber bereits mehrfach erwähnt. Übrigens unterhalten wir extra für euch ewig Gestrige aus der "Früher war alles besser"-Fraktion ein Netz von Gedenkstätten, in denen man sich die damaige Praxis des Umgangs mit politischen Gefangenen ziemlich genau ansehen kann.
Hinsichtlich der MfS-Mitarbeit habe ich allerdings schon während meiner Aufräumarbeiten nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich die Masse der "Wenn ich gefragt worden wäre, dann hätte ich abgelehnt" Märchenonkel und -tanten für ebendiese halte. Denn die Erfahrung lehrt, dass gerade unter den selbsternannten Gutmenschen die größten Teufel rumlaufen.
In Antwort auf:
um ihre Kumpels in Guantánamo freizupressen.
Ah. Kumpels. Die sind jetzt also auf einmal Terroristen, weil sie von Terroristen freigepresst werden sollen. Da können wir ja nur hoffen, dass Du hier mal eingebuchtet wirst und dann schnell einen Freund im Irak findest, der den ewigen Ritter des Gutmenschentums hier durch tatkräftige Hilfe freipressen möchte. Denn dann wüssten wir ja, dass Du auch ein Kumpel bist.
Im Übrigen erinnert mich das an einige Versammlungsverbote, die mit der Vermutung, dass es gewalttätige Gegendemonstrationen geben könne, ausgesprochen wurden. Bei sowas muss ein Verwaltungsrichter sich dann immer fragen, ob er nun über soviel Dummdreistigkeit lachen oder über soviel bornierte Dummheit weinen soll.
Ich mache nichts von alledem und überlasse Dich einfach weiter Deiner seltsam verbogenen Sicht der Welt,
Stephan
(
Gast
)
#12 RE:Textauszug: Die verschwundenen Mädchen
@ Ich
In Antwort auf:
In Bezug auf die Person in Havana komme ich deswegen zu dem Ergebnis, dass jede Veränderung dazu führt, dass sich die Perspektiven für das kubanische Volk mittel- bis langfristig erheblich verschlechtern.
Diesem Gedankengang kann ich nicht ganz folgen. Bekanntlich ist die "Person In Havanna" nur ein Mensch, und Menschen sind bekantlich sterblich. Wird sich also die Lage in jedem Fall verschlechtern?
Ich kann auch nicht nachvollziehen, welchen materiellen oder immateriellen Nutzen das "kubanische Volk" (LOL) aus der Anwesenheit der Person aus Havanna gehabt haben soll.
Stromausfälle? Einstürzende Bauten? 1x Fleisch pro Quartal?
In Antwort auf:
Für (vermeintliche) Meinungsfreiheit und alle paar Jahre ein Kreuz auf dem Wahlschein kann man sich nunmal nichts zu essen kaufen.
Allerdings auch nicht durch Beschneidung der Meinungsfreiheit und keine Wahlfreiheit.
Wie schon Abraham Lincoln sagte: "You can fool all people some of the time. You also can fool some people all of the time. But you never can fool all people all of the time."
Wenn es Wahl- und Meinungsfreiheit gäbe, könnten die Kubaner eine Regierung wählen, die ihnen mehr als die eiserne Reisschale bringt. Und nicht nur davon träumen.
Das ist der Grund warum eine unfähige Regierung unter der Führung eures Mannes aus Havanna keine freien Wahlen zulässt.
In Antwort auf:
Auch hier muß ich Dich enttäuschen. Ich bin leider erst seit 1991 dabei. Hatte ich aber bereits mehrfach erwähnt. Übrigens unterhalten wir extra für euch ewig Gestrige aus der "Früher war alles besser"-Fraktion ein Netz von Gedenkstätten, in denen man sich die damaige Praxis des Umgangs mit politischen Gefangenen ziemlich genau ansehen kann.Hinsichtlich der MfS-Mitarbeit habe ich allerdings schon während meiner Aufräumarbeiten nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich die Masse der "Wenn ich gefragt worden wäre, dann hätte ich abgelehnt" Märchenonkel und -tanten für ebendiese halte. Denn die Erfahrung lehrt, dass gerade unter den selbsternannten Gutmenschen die größten Teufel rumlaufen.
Diesen konfusen Ausführungen kann ich leider nicht folgen. Was hat dies mit Deinem Lob für die MfS-Verhörmethoden zu tun?
In Antwort auf:
Ah. Kumpels. Die sind jetzt also auf einmal Terroristen, weil sie von Terroristen freigepresst werden sollen. Da können wir ja nur hoffen, dass Du hier mal eingebuchtet wirst und dann schnell einen Freund im Irak findest, der den ewigen Ritter des Gutmenschentums hier durch tatkräftige Hilfe freipressen möchte. Denn dann wüssten wir ja, dass Du auch ein Kumpel bist.Im Übrigen erinnert mich das an einige Versammlungsverbote, die mit der Vermutung, dass es gewalttätige Gegendemonstrationen geben könne, ausgesprochen wurden. Bei sowas muss ein Verwaltungsrichter sich dann immer fragen, ob er nun über soviel Dummdreistigkeit lachen oder über soviel bornierte Dummheit weinen soll.
Auch hier bleibt mir die Spucke weg.
In Antwort auf:
Was hat dies mit Deinem Lob für die MfS-Verhörmethoden zu tun?
Lob für MfS-Verhörmethoden? Von mir? Da kanst Du lange suchen. Ich habe eine tief ausgeprägte Abneigung gegen Polizeistaaten und jedwede Verquickung von Geheimdienst und Polizei. Wenn das anders wäre, hätte ich mir sicher einen Job gesucht, der nix mit der Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit zu tun hat.
Die von mir kommentierte (sic!) Aussage, dass die DDR im Vergleich zu Kuba geradezu das Muttlerland der Demokratie und der Wahrung der Menschenrechte gewesen sei, die stammt von Deinen Freunden aus der Gutmenschen-Fraktion. Nicht von mir. Ich kenne die Verhältnisse in beiden Ländern nämlich recht genau. Ich beschäftige mich allerdings nicht ganztags mit unreflektiertem "cut & paste" von Beiträgen, die irgendwelche anderen Leute verfasst haben.
Meint: Ich hatte mit dem Musterländle DDR also nur ein weiteres abstruses Posting aus Deiner Fangemeinde zitiert. Normalerweise stelle ich derart Hohlgebohrtes nicht noch einmal ein. :-) Aber Dir helfe ich natürlich gerne mit einem Beispiel aus:
http://2001662.homepagemodules.de/topic....message=6293995
Das Niveau hat die Normalnull bereits von oben durchschlagen. Weitere Diskussion dort entbehrlich. Hier wohl auch. Nützt ja nix, wenn Du es nicht verarbeiten kannst. Sorry. Habe einfach keine Zeit und Lust, alles fünfmal zu erklären.
Insofern um Verständnis bittende Grüße,
Stephan
(
Gast
)
#14 RE:Textauszug: Die verschwundenen Mädchen
@ Ich
In Antwort auf:
Der offizielle Wechselkurs zwischen Dollar (jetzt Peso Convertible) und Moneda Nacional (Peso) steht seit Jahren auf 26:1. Nach Adam Riese sind 300 Peso also etwas weniger als zwölf Dollar. Fünfzig Dollar wären 1300 Pesos. Das Monatsgehalt eines Polizisten liegt m.W. bei mindestens 400 Peso. Also ist in der "Rechnung" irgendein gewaltiger Wurm.
In dem Artikel Bamboleos wird die Odyssee einer jungen Kubanerin erzählt, welche wegen vermeintlicher Prostitution ohne jegliche Beweise zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt wird. Sie wird von Polizeioffizieren bedroht und um einen hohen Geldbetrag erpresst, mit dem Hinweis so der Strafverfolgung wegen eines imaginären Verbrechens entgehen zu können.
Dir als – wenn ich das richtig interpretiere - Angestellten der ehemaligen Gauck-Behörde fällt dazu nichts weiter ein, als einen Tippfehler (300 Pesos statt richtigerweise 1.300 Pesos) zu kritisieren.
In Antwort auf:
Natürlich glaube auch ich daran, dass all die Länder mit viel inhumanerem Strafvollzug, viel mehr Hunger und viel mehr Armut, Korruption und Kriminalität von noch viel böseren Diktatoren regiert werden. Z.B. von George Walker Bush.
Du bezeichnest Herrn Bush als „bösen Diktator“ (soll das Ironie sein ??), der noch "böser" sei als Herr Castro. Kein weiterer Kommentar.
In Antwort auf:
Hatte ich auch nicht anders erwartet. Schließlich war sogar in der DDR alles besser. Und auch das stimmt: Ich kann Dir aus erster Hand bestätigen, dass das MfS diese Verhörverfahren weit besser beherrscht hat als unsere amerikanischen Freunde. Demgemäß hat mancher dort schon nach zwei, drei Monaten Haft nie mehr ein Bein an den Boden bekommen.
Eine eigenartige Aussage von jemandem, der nach eigenen Angaben an der Aufarbeitung der Menschenrechtsverletzung der DDR mitarbeitet.
Offensichtlich sind hier schwerwiegende Mängel im Rekrutierungssystem der Gauck-Behörde erkennbar.
Solche Leute wie „Ich“ verhöhnen – alimentiert mit hohen Bezügen aus der Staatskasse ohne Abgabenzwang für KV, ALV und RV - die Opfer des DDR-Regimes und machen sich über diese lustig. Das ist absolut unerträglich.
In Antwort auf:
Lob für MfS-Verhörmethoden? Von mir? Da kanst Du lange suchen. Ich habe eine tief ausgeprägte Abneigung gegen Polizeistaaten und jedwede Verquickung von Geheimdienst und Polizei. Wenn das anders wäre, hätte ich mir sicher einen Job gesucht, der nix mit der Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit zu tun hat.
Soso, und was ist dann das??
In Antwort auf:
Aber verlassen wir doch einfach das Reich Bamboleischer Märchen und wenden uns der Realität zu: Die beiden Primos eines Freundes wurden Anfang des Jahres eingebuchtet. Weil sie jemanden vermöbelt hatten, der einen Familienstreit schlichten wollte. Dummerweise war das ein Polizist in Zivil. Beide wurden dann nach 1/2 Jahr Untersuchungshaft zu einer Freiheitsstrafe von jeweils vier Jahren verurteilt.
Anders als in dieser tollen Story führte die Intervention eines Anwalts allerdings nicht zu einer Verdoppelung der Strafe, sondern zum Straferlaß gegen Zahlung einer Gebühr von 500 Peso (Ja, richtig, Moneda Nacional und nein, es sind keine dolares parallel geflossen). Die beiden Jungs sind beide übrigens wirklich nett, und schlagen nur nach ein bischen Rum mal etwas über die Strenge. Das halbe Jahr Knast hat zu keinerlei körperlichen oder seelischen Schäden geführt. Und verhungert sind sie auch nicht. Ich glaube sogar, dass sie beim nächsten mal nicht ganz so schnell zuschlagen. Und dann hätte die Strafe sogar einen wünschenswerten Lerneffekt mit sich gebracht. ...
Primitiver geht´s nicht. Allerunterste Schublade. Einfach mal so einbuchten für ein halbes Jahr. „Schaden tut´s ja nicht.“
Du bist wirklich an der völlig richtigen Stelle, wenn Du von Berufs wegen an der Aufarbeitung der Verbrechen des DDR-Regimes mitarbeitest.
Ist ungefähr so, als würde Herr Schönhuber im Simon-Wiesenthal-Center mitwirken.
#15 RE:Textauszug: Die verschwundenen Mädchen
Vilmaris-Joaquim, übergibst du dich eigentlich als erstes, wenn du morgens aufstehst?
Um 6.27 Uhr......heute ist der 1. November, da solltest du dich ein wenig besinnen...
Moskito
In Antwort auf:
Die von mir kommentierte (sic!) Aussage, dass die DDR im Vergleich zu Kuba geradezu das Muttlerland der Demokratie und der Wahrung der Menschenrechte gewesen sei, die stammt von Deinen Freunden aus der Gutmenschen-Fraktion
Zumindest hält deine Ahnungslosigkeit und Begriffsstutzigkeit mit deinem Ego schritt. Besser als gar nichts.
Na gut, ich vermute mal du beziehst dich damit auf meine Aussage, noch mal ganz langsam damit auch du es kapierst.
"Wobei die DDR im Vergleich zu Cuba die Mutter der Freiheit war."
Das soll nicht bedeuten das ich die DDR gut finde (fand). Das sollte nur zum Ausdruck bringen, das die Cubaner erheblich weniger persönliche und ökonomische Freiheiten haben als die Bürger der ehemaligen DDR hatten. Cubaner die solche, zweifellos minimalen und bei weitem nicht ausreichenden, Freiheiten fordern, bekommen zur Belohnung 10 Vollpension auf Staatskosten. Würdest du dich nur etwas mit beiden Ländern beschäftigen wüsstest du das.
Ach ja, zu Thema Gefängnis, schau dir erstmal ein cubanisches an, auch mal von innen.
(
Gast
)
#17 RE:Textauszug: Die verschwundenen Mädchen
@Vilmaris
In Antwort auf:
Bei etlichen (aber sicher nicht allen) dieser muslimischen "Freiheitskämpfer" (LOL) handelt es sich um Schergen der Talian-Schreckensherrschaft, die mit zu einem der schlimmsten Regimes gehören, die jemals auf Erden geherrscht haben. Diese Typen hatten nie Mitleid mit ihren größtenteils völlig unschuldigen Opfern, die wegen Kleinigkeiten geschlagen, gefoltert, bedroht oder ermordet wurden. Nahezu völlig unbemerkt von der westlichen Öffentlichkeit konnten diese Killer jahrelang ihr Unwesen treiben.Ich kann daher deine Krokodlistränen für diese Monster nur als "loco" bezeichnen.
Da muss ich Dich entäuschen Krokodilstränen vergieße ich sicherlich nicht für die Taliban. Im Übrigen wurde genau diese Monster jahrelang von den Amis unterstützt.
Aber es darf doch mal bemerkt werden, dass das was die Amis dort mit den Gefangenen machen jeglichen Gründsätzen einer Demokratie und eines Rechtsstaates widersprechen.
Diese Leute gehören vor ein internationales Tribunal.
dinero no es todo pero todo es nada sin dinero
In Antwort auf:
Gauck-Behörde
Da muss ich Dich leider enttäuschen. Leider folgerst Du nur ein weiteres mal falsch. Ich habe zwar lange Jahre viel mit dieser Behörde zu tun gehabt, aber dort nie gearbeitet. Beeinduckend ist hier - wie immer - auch Dein Faktenwissen: Bei Gelegenheit kannst Du Dich ja mal über die Struktur und Aufgaben der BStU informieren. Die hat eine recht ansprechende Internetpräsentation (wenn sie nicht mittlerweile ein "Designer" verpfuscht hat).
Im Übrigen habe ich tagtäglich mit Gutmenschen Deines Schlages zu tun. Aus langjähriger Erfahrung weiß ich daher, ab welchem Zeitpunkt weitere Diskussionen sinnlos sind. Insofern habe ich mir gestattet, den Rest Deiner "Kommentare" an deren Quell ( >NUL ) zu entsorgen.
Jetzt JFK die Daumen drückende Grüße,
Stephan
In Antwort auf:
Das sollte nur zum Ausdruck bringen, das die Cubaner erheblich weniger persönliche und ökonomische Freiheiten haben als die Bürger der ehemaligen DDR hatten.
Genau. Und die Erde ist eine Scheibe. :-)
Natürlich war auch der überwiegende Teil der in der DDR lebenden Bevölkerug mit dem System ganz zufrieden. Das ist ähnlich wie in Kuba. Vielleicht mit dem Unterschied, dass der Maximo Lider auch bei freien und geheimen Wahlen locker eine Zweidrittelmehrheit erreichen würde. Was den Erichs weniger zuzutrauen gewesen wäre.
Vielleicht nicht unter den rein ökonomischen, dafür aber gerade unter Freiheitsgesichtspunkten ist Kuba mit der wesentlich restriktiveren DDR auch ansonsten überhaupt nicht vergleichbar. Im Verleich zur DDR ist Kuba geradezu ein Musterland der Freiheit. Und das gilt auch den Strafvollzug. Der liegt in keiner Weise unter, sondern allenfalls über südamerikanischem Standard. Was ausdrücklich demokratische Länder wie Mexico oder die Domirep mit einbezieht.
Auch sind in Kuba nur 200 bis 300 sogenannte politische Gefangene bekannt. Zum Vergleich darfst Du gerne mal nachsehen, wieviele ihrer Bürger die DDR in der Zeit ihrer Existenz an die Bundesrepublik verkauft hat. Versuchte Republikflucht. Auch hier kannst Du die Konsequenzen in der DDR im Netz und in Kuba etwa in relativ aktuellen SPIEGEL Versionen nachlesen.
Zue Behandlung politischer Gefangener in der DDR empfehle ich Dir, auf der nächsten Berlinreise (nach Berlin fährt doch jeder mal) in Magdeburg von der Autobahn abzufahren und dort den Moritzplatz aufzusuchen. Dann machst Du mal eine Führung durch das dortige MfS-Gefängnis. Da gab es natürlich genug zu essen. Nur hat Dir das nichts genützt, weil die Verhörmethodik an ganz anderer, weit effektiverer, Stelle ansetzte. Und sowas gibt es in Kuba in dieser Form nunmal nicht.
Weswegen Dein "Vergleich" nicht nur hinkt, sondern gleich völlig aus der Spur läuft. Für mich ist das DDR-Nostalgie eines völlig Unwissenden. Naja. Unsere Leerer bringen den Kids ja heute auch nichts mehr bei, weil sie selber nicht durchblicken.
Ach, noch ein letztes: Inhaftierte Nutten sind für mich keine politischen Gefangenen. Und es gibt einige gute, demokratische Länder, in denen Prostitution ebenfalls strafbar ist und wo auch langjährige Haftstrafen verhängt werden. Es gibt auch heute noch Länder, in denen Homosexualität und Ehebruch strafbar sind. Das musst Du nicht tolerieren, aber zumindest für die Einsicht, dass das nun wirklich gar nix mit bösen Kommunisten zu tun hat, da sollte es doch reichen.
Das Zeitalter der Aufklärung jetzt beendende Grüße,
Stephan
#20 RE:Textauszug: Die verschwundenen Mädchen
In Antwort auf:
Natürlich war auch der überwiegende Teil der in der DDR lebenden Bevölkerug mit dem System ganz zufrieden. Das ist ähnlich wie in Kuba. Vielleicht mit dem Unterschied, dass der Maximo Lider auch bei freien und geheimen Wahlen locker eine Zweidrittelmehrheit erreichen würde. Was den Erichs weniger zuzutrauen gewesen wäre.
Das sehe ich anders, aber mangels freier Wahlen nur eine Behauptung.
Wenn ich von meiner novia und deren Familie ausgehen würde, läge Castro eher bei 0 %.
In Antwort auf:
Vielleicht nicht unter den rein ökonomischen, dafür aber gerade unter Freiheitsgesichtspunkten ist Kuba mit der wesentlich restriktiveren DDR auch ansonsten überhaupt nicht vergleichbar. Im Verleich zur DDR ist Kuba geradezu ein Musterland der Freiheit. Und das gilt auch den Strafvollzug. Der liegt in keiner Weise unter, sondern allenfalls über südamerikanischem Standard. Was ausdrücklich demokratische Länder wie Mexico oder die Domirep mit einbezieht.
Wie du zu solchen Aussagen kommst ist mir völlig schleierhaft. Im Gegensatz zu dir kenne ich beide Länder mehr oder weniger. Die DDR etwas mehr. Ich kann dir versichern das dem nicht so ist. Die Einmischung des Staates in die Angelegenheiten seiner Bürger ist in Cuba um vielfaches höher als in der DDR.
In Antwort auf:
Auch sind in Kuba nur 200 bis 300 sogenannte politische Gefangene bekannt.
Diese Zahlen sind mit sicherheit zu niedrig. Mag sein das viele durch andere Vorwürfe hinter Gitter gebracht wurden. Schau dich doch mal zur Awechslung bei deinem nächsten Cubaaufenthalt etwas um, dann wirst du merken das Leute, die die falsche Meinung vertreten relativ schnell mal 10 Jahre verschwinden.
In Antwort auf:
Zue Behandlung politischer Gefangener in der DDR empfehle ich Dir, auf der nächsten Berlinreise (nach Berlin fährt doch jeder mal) in Magdeburg von der Autobahn abzufahren und dort den Moritzplatz aufzusuchen. Dann machst Du mal eine Führung durch das dortige MfS-Gefängnis. Da gab es natürlich genug zu essen. Nur hat Dir das nichts genützt, weil die Verhörmethodik an ganz anderer, weit effektiverer, Stelle ansetzte. Und sowas gibt es in Kuba in dieser Form nunmal nicht.
Woher weißt du das? Bedenke das die DDR aufgearbeitet wurde, was Cuba noch bevorsteht.
In Antwort auf:
Weswegen Dein "Vergleich" nicht nur hinkt, sondern gleich völlig aus der Spur läuft. Für mich ist das DDR-Nostalgie eines völlig Unwissenden. Naja. Unsere Leerer bringen den Kids ja heute auch nichts mehr bei, weil sie selber nicht durchblicken.
Jetzt konnte ich nicht mehr vor Lachen. Noch, mal im Gegensatz zu dir kenne ich die DDR, gegenüber Cuba war sie allerdings ein Paradies. Wenn dich schon die DDR so erschreckt solltest du dich vielleich mal mit Cuba befassen. (vergiss aber nicht deine rosarote Brille abzunehmen) Du bist der erste der mir soetwas unterstellt, und beweißt das du wirklich keinen Blassen hast wovon du redest.
Ach, noch ein letztes: Inhaftierte Nutten sind für mich keine politischen Gefangenen. Und es gibt einige gute, demokratische Länder, in denen Prostitution ebenfalls strafbar ist und wo auch langjährige Haftstrafen verhängt werden. Es gibt auch heute noch Länder, in denen Homosexualität und Ehebruch strafbar sind. Das musst Du nicht tolerieren, aber zumindest für die Einsicht, dass das nun wirklich gar nix mit bösen Kommunisten zu tun hat, da sollte es doch reichen.
In Antwort auf:
Das Zeitalter der Aufklärung jetzt beendende Grüße,Stephan
Wenn ich so lese was du für einen Schwachsinn schreibst, hat es noch gar nicht begonnen.
#21 RE:Textauszug: Die verschwundenen Mädchen
Es gibt nur einen Punkt, in dem ich mit diesem ganzen Politisiergefasel übereinstimmen kann. In der DDR durfte man nicht vor dem Rentenalter besuchsweise ausreisen, auch dann nicht, wenn ein Ausländer dafür die Einladungspapiere bezahlt hätte. In dieser einzigen Hinsicht ist Kuba wirklich liberaler.
Ach ja noch was. In der DDR galt die 0,0 Promille-Grenze und die wurde rigoros durchgesetzt. In Kuba kann man ungestraft besoffen rumfahren, solange nichts passiert.
Mehr fällt mir nicht ein, worin Kuba im Vergleich zur DDR ein Musterland bezüglich Freiheit sein soll.
e-l-a
(
Gast
)
#22 RE:Textauszug: Die verschwundenen Mädchen
@ Ego
In Antwort auf:
--------------------------------------------------------------------------------
einen Strafzettel über 300 Pesos, fünfzig Dollar, zweimal sein eigenes Monatsgehalt, auszuschreiben.
--------------------------------------------------------------------------------
Der offizielle Wechselkurs zwischen Dollar (jetzt Peso Convertible) und Moneda Nacional (Peso) steht seit Jahren auf 26:1. Nach Adam Riese sind 300 Peso also etwas weniger als zwölf Dollar. Fünfzig Dollar wären 1300 Pesos. Das Monatsgehalt eines Polizisten liegt m.W. bei mindestens 400 Peso. Also ist in der "Rechnung" irgendein gewaltiger Wurm.
Gut erkannt Einstein. Da haben die Berliner wieder gerechnet und dem original Buchtext mehr "Wahrheit" zugedichtet.
Denn im Buch (Seite 50) heißt es wirklich: sagte der Polizist und fing an einen Strafzettel über dreihundert Pesos, fünfzehn Dollar, auszuschreiben. - aber hast Du ähh Ich sicherlich noch n(ich)t gelesen
In Antwort auf:
Aber verlassen wir doch einfach das Reich Bamboleischer Märchen und wenden uns der Realität zu: Die beiden Primos eines Freundes wurden Anfang des Jahres eingebuchtet. Weil sie jemanden vermöbelt hatten, der einen Familienstreit schlichten wollte. Dummerweise war das ein Polizist in Zivil. Beide wurden dann nach 1/2 Jahr Untersuchungshaft zu einer Freiheitsstrafe von jeweils vier Jahren verurteilt.
Na, zuviel der Ehre. Weder arbeite als Schreiberling für die SZ(Süddeutsche nicht Sächische Zeitung) - wie die besagten Buchautoren - noch bei Berliner Gazetten, wie der obige Artikelverfasser.
Der Rest Deiner ausgiebiegen Aussagen passen eher in ein persönlichen Erlebnisbericht der vierten Jahrgangsstufe oder in einen naiven Fantasyroman.
Kleine Kerze brenn...
In Antwort auf:
ausreisen
Diese Reisefreiheit war doch noch 1989 der zu mehr als 90 v.H. genannte Grund für den Wechsel. Wurde erst 1990 von der harten Deutschen Mark abgelöst.
Ich finde aber beim spontanen suchen noch ein paar andere Dinge: Z.B. der Häuslebau? Wieviele Leute kennst Du, die sich in der DDR ein Eigenheim gebaut haben? Oder die Selbständigkeit. In Kuba gibt es viele Möglichkeiten, für sich selbst zu arbeiten. Wieviele Leute durften das in der DDR? Und unter welchen Auflagen? Und was passierte in der DDR, wenn man gar nicht zur Arbeit gegangen ist?
Oder die Einreisekontrollen. SPIEGEL oder gar 'nen Ottokatalog mitnehmen? Fehlanzeige? Als alter Marienborn-Kunde kenne ich auch die (übrigens immer vom Zoll und nicht von der Stasi) zerlegten Autos und das restlos durchgekramte Gepäck zur Genüge. Demgegenüber sind die Grenz- und Zollkontrollen in Kuba wirklich ein Witz.
Die DDR war nunmal deutscher Realsozialismus: Preußisch, überreglementiert, kleinbürgerlich und spießig. Zu allem Überfluss gab es dann auch noch spitzelnde Blockwarte an jeder Ecke. Man geht von 100.000 Spitzeln des MfS bei etwa 17 Mio. Einwohnern aus. Kein schlechter Wert.
Jedenfalls hat der Spießerstaat DDR mit dem karibischen, laissez faire geprägten Sozialismuss meiner Meinung nach ziemlich wenig zu tun. Wobei die angenehmen Seiten natürlich in beiden Systemen ähnlich waren. Weswegen Du da vermutlichn auch immer wieder hinfährst. ;-)
In Antwort auf:
besoffen rumfahren
Das hat nix mit freiheit zu tun. Ist eine politische Entscheidung, ob besoffen rumfahren erlaubt wird oder nicht. Im Prinzip das Gleiche wie mit den Nutten. Die gab's in der DDR auch. Wie hat der Staat darauf reagiert?
Die DDR und Kuba für in keiner Weise vergleichbar haltende Grüße,
Stephan
In Antwort auf:
Denn im Buch (Seite 50) heißt es wirklich: sagte der Polizist und fing an einen Strafzettel über dreihundert Pesos, fünfzehn Dollar, auszuschreiben. - aber hast Du ähh Ich sicherlich noch n(ich)t gelesen
Wieso sollte ich ein Buch, dass offenkundig schlecht recherchiert ist, lesen, wenn Du es nicht einmal schaffst, einen simplen Satz zu Ende zu lesen. Ich darf noch einmal aushelfen:
In Antwort auf:
Das Monatsgehalt eines Polizisten liegt m.W. bei mindestens 400 Peso. Also ist in der "Rechnung" irgendein gewaltiger Wurm.
Der auch bleibt. Erst recht, wenn im Buch 300 Peso steht. Und wenn ich dann die Beispiele mit den Hundertern und Tausendern - natürlich alles dolares - lese, dann fallen mir dazu nur noch einige blauäugige Spezialisten ein, die man in Havanna wie eine Weihnachtsgans ausgenommen hat. Sowas als "Dokumentation" verkaufen zu wollen, ist dann aber einfach nur noch peinlich. Der Anwalt wird sich heute noch vor Lachen den (vermutlich jetzt doppelt so fetten) Bauch halten.
Fakten zum Thema sind übrigens in diesem Thread (offenbar wesentlich kompetenter als in dem von Dir vorgestellten Roman) beschrieben:
http://2001662.homepagemodules.de/t42197...a_im_Knast.html
Meine Zeit durchaus mit hochwertigeren Büchern verbringen könnende Grüße,
Stephan
#25 RE:Textauszug: Die verschwundenen Mädchen
In Antwort auf:solche Aussagen bestätigen nur, daß du nie in der DDR gelebt hast, bzw. keine Ahnung vom wirklichen Leben damals haben kannst. Das pflück ich dir alles auseinander wenn du Wert darauf legst und belege das Gegenteil jeder einzelnen deiner zitierten Aussagen.
Ich finde aber beim spontanen suchen noch ein paar andere Dinge: Z.B. der Häuslebau? Wieviele Leute kennst Du, die sich in der DDR ein Eigenheim gebaut haben? Oder die Selbständigkeit. In Kuba gibt es viele Möglichkeiten, für sich selbst zu arbeiten. Wieviele Leute durften das in der DDR? Und unter welchen Auflagen? Und was passierte in der DDR, wenn man gar nicht zur Arbeit gegangen ist?
Im Gegensatz zu Kuba gehörte den Eigenheimbauern, und es gab viele davon in der DDR, auch der Grund und Boden. (mit Ausnahme, dieser Boden gehörte früher mal einem Juden oder anderweitigen Vertriebenen, das war nach der Wende dann zwar Pech, war aber nicht die Regel.) In Kuba ist privater Grundbesitz so gut wie ausgeschlossen, also hat definitiv kaum einer ein "eigenes" Haus.
Ich selbst habe bei einem Selbständigen gearbeitet. Fast alle Handwerker waren selbst., auch kleinere Ladenbetreiber und Betriebe mit bis 10 zu Angestellten. Nenne mir einen Privatladen in Kuba? Oder einen, der bei einem selbst. Kubaner privat angestellt ist. Ich kenne keinen.
die Pflicht auf Arbeit in der DDR wurde bereits 1976 abgeschafft. (der sog. Assiparagraph)
Um nur einige von deinen vielen Beispielen zu widerlegen, damit du nicht auch noch in Zukunft daherredest wie ein Blinder über die Farbe.
e-l-a
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