Neuer Präsident Panamas verspricht Reformen

02.09.2004 10:21 (zuletzt bearbeitet: 02.09.2004 10:21)
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Neuer Präsident Panamas verspricht Reformen
- Sohn von Ex-Dikator Torrijos tritt höchstes Staatsamt an

Mit Versprechen zu Reformen und zur Korruptionsbekämpfung hat der neue Präsident Panamas, Martín Torrijos, seine fünfjährige Amtszeit angetreten. Bei seiner Vereidigung in Panama-Stadt kündigte der Sohn des früheren Militärdiktators Omar Torrijos an, ein Referendum über ein Milliarden-Projekt zum Ausbau des Panama-Kanals abzuhalten. Auch wolle er die angespannten Beziehungen zu Kuba normalisieren.


Torrijos (AFP)

Schließlich erklärte der 41-jährige Sozialdemokrat, jeder werde von der Justiz zur Rechenschaft gezogen, der die öffentlichen Kassen geplündert habe. Torrijos trat die Nachfolge von Präsidentin Mireya Moscoso an, nachdem er die Präsidentschaftswahl Anfang Mai mit rund 47 Prozent der Stimmen für sich entschieden hatte. Sein Vater, der Panama von 1968 bis 1981 mit harter Hand regierte, hatte 1977 mit dem damaligen US-Präsidenten Jimmy Carter die 22 Jahre später vollzogene Übergabe des Panamakanals an das zentralamerikanische Land ausgehandelt.
Der neue Präsident ging mit seiner im Volk äußerst unbeliebten Vorgängerin Moscoso hart ins Gericht. Diese sei zwar unerbittlich gegen Kleinkriminelle vorgegangen, habe sich aber gegenüber "Drogenhändlern, Terroristen" und dem Drahtziehern der organisierten Kriminalität äußerst nachsichtig gezeigt. Panama galt lange Zeit als ein Geldwäsche-Paradies für Einnahmen aus Drogen- und Waffengeschäften.

Während des Wahlkampfes hatte sich Torrijos von seinem Vater distanziert und angekündigt, er werde eine Wahrheitskommission einrichten, welche die Verbrechen unter der Militärdiktatur aufklären solle. Moscoso hatte erklärt, die Torrijos-Diktatur sei für den mutmaßlichen Tod von 110 politischen Gegnern verantwortlich. Sie ebnete damit den Weg für Entschädigungsforderungen der Hinterbliebenen.

Die Beziehungen Panamas zu Kuba sind belastet, seitdem Moscoso vier Kubaner begnadigte, die Havanna für ein im Jahr 2000 geplantes Mordkomplott gegen den kubanischen Staatschef Fidel Castro verantwortlich macht. Moscoso führte "humanitäre Gründe" für die Begnadigung an.

Bei der Vereidigung von Torrijos waren unter anderen US-Außenminister Colin Powell sowie der kolumbianische Präsident Alvaro Uribe anwesend. Rund 40 Prozent der 2,8 Millionen Einwohner Panamas leben nach offiziellen Statistiken in Armut.

afp, Donnerstag, 02. Sep, 10:16 Uhr


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