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Weimar bietet kubanischem Autor für drei Monate Zuflucht
Weimar bietet kubanischem Autor für drei Monate Zuflucht
Weimar (dpa) - Der kubanische Schriftsteller José Anibal Campos hat für drei Monate Zuflucht in der Klassikerstadt Weimar gefunden. Der politisch verfolgte Autor werde in Weimar innerhalb des Programms «Städte der Zuflucht» wohnen und arbeiten, teilte die Stadt mit. Weimar ist Mitglied des gleichnamigen Vereins.
Ende 2002 hatte Campos Kuba verlassen. Er darf wegen seiner kritischen Haltung zur kubanischen Regierung nicht in sein Land zurückkehren. Seither lebt er in spanischen Exil in Barcelona.
Campos wurde 1965 in Havanna geboren und studierte Germanistik. Seit 1998 ist er freiberuflich tätig. Er ist auch Übersetzer zahlreicher deutschsprachiger Autoren. Zurzeit arbeitet er an einem Buch über den österreichischen Dirigenten Erich Kleiber, der von 1943 bis 1947 das philharmonische Orchester in Havanna leitete.
05.07.2004 17:23
http://www.augsburger-allgemeine.de
Yer Baby !
(
Gast
)
#3 RE:Weimar bietet kubanischem Autor für drei Monate Zuflucht
In Antwort auf:
Die Deutsche Presse Agentur steht auch mit der deutschen Sprache auf dem Kriegsfuss
Ja Jan & jejeje,
dann schau mal, was für einen stupiden Scheiß der DPA-Mann in Havanna, Pablo Rodriguez, in die Medien verbreitet!
Woolworth verschwindet aus Havanna - Buchstaben entfernt
Von Pablo Rodriguez, dpa
Havanna (dpa) - Woolworth hat sich gut 44 Jahre nach der Revolution endgültig aus Kuba verabschiedet - und fast keiner hat's gemerkt. Viele Touristen freuten sich über das Fotomotiv und die historischen Spuren in Havanna, wenn über Jahrzehnte hinweg noch die Buchstaben des US-Konzerns in Goldfarbe über den Eingangstüren des Warenhauses schimmerten, das lange schon «Variedades Galiano» heißt. Regelmäßig hatten die Fensterputzer sie blank gewienert. Auf einmal sind alle Buchstaben überklebt.
«Tja, wann war das? Na, so vor ein paar Wochen fiel mir das auf», erzählt Doña Maria. Die alte Dame, Mitte 70, wohnt in der Nachbarschaft und ist seit über 50 Jahren Kundin bei Woolworth alias Galiano. «Früher gab es alles, wirklich alles, und so preiswert», erzählt sie. «Alle nannten das Warenhaus Tencent, das war der Preis für die meisten Artikel des täglichen Bedarfs.» Sie schreibt das Wort auf und sagt: «So viel Englisch konnten wir alle.» Damals war ein Peso einen Dollar wert und ein Centavo einen Cent.
Doña Rita ist noch rüstig zu Fuß. Aber ins Kaufhaus geht sie seltener heute. Auch die Peso-Preise kann sie sich kaum leisten. Wie viele Kubaner bekommen harte Devisen von Verwandten und Freunden aus den USA? Die Schätzungen der Taxifahrer am Stand in der nahen Calle San Miguel liegen so zwischen 35 und 45 Prozent. Gegenüber dem Kaufhaus auf dem Platz mit schattigen Bäumen und alten Bänken drehen am Wochenende Kinder in einer Karre, von einer Ziege gezogen, ihre Runden. Das lustige Gespann mit dem alten Mann, der sich so ein paar Pesos verdient, hat überlebt.
Die braunen Vitrinen mit viel Verglasung und die Rolltreppen im alten Kaufhaus haben über 50 Jahre auf dem Buckel, die Spiegel an den Säulen blinde Stellen. Viele Auslagen sind leer. Die Rolltreppen stehen still. Oben ist es dunkel. Die früheren Verkaufsetagen sind längst geschlossen. Über den Woolworth-Buchstaben an den Türen prangt nun «Galiano». Ob es selbstklebende Folien sind oder Banderolen, die mit Kleister angebracht wurden - das weiß wohl keiner der Verkäufer. Eine jüngere Frau meint: «Eines Morgens war Woolworth verschwunden.»
Unlängst rügte ein Tourist aus New Orleans in ordentlichem Spanisch beim Verlassen des Taxis die langweilige Architektur des Wolkenkratzer-Hotels «Habana Libre». Der Fahrer klärte ihn auf: «Das war früher das Hilton». Dann witterte er ein Geschäft: «Wir können eine Nostalgie-Fahrt machen. Ich zeige ihnen auch, wo Sears, Gillette und andere ihren Sitz hatten.» Es gibt noch viele Gebäude in Kuba, in denen früher namhafte US-Unternehmen residierten, deren unerfüllte Forderungen nach Entschädigung viele Aktenordner füllen. Und wer in Habana Vieja, der Altstadt, ein paar Blöcke vom restaurierten Viertel mit der Kathedrale entfernt spazieren geht, kann auf manch bröckelnder Mauer bleiche Werbeschriften wie «Coca Ccola» entziffern.
27.12.2003
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Und der mediale Mist wurde so von den Zeitungen & CO aufgesogen und weiterverbreitet
Siehe auch diesen hiesigen Forumsverweis:
Woolworth verschwindet aus Havanna.
Yer Baby !
In Antwort auf:
Mittwoch, 07.07.2004
Kubaner im Exil findet Stadt der Zuflucht
Als José Anibal Campos Ende 2002 Kuba verließ, um nach dem Germanistik-Studium ein Stipendium in Bonn anzutreten, wusste er nicht, dass er seine Frau und seine jetzt zehnjährige Tochter bis heute nicht wieder sehen würde. Campos, geboren 1965, ist einer von rund zwei Millionen Kubanern, die im Exil leben.Und er muss dort leben, weil er im Lande Fidel Castros zu den unliebsamen Intellektuellen gehört. Der aufmerksame Blick, offene und klare Worte. Mit diesem ersten Eindruck, den José Anibal Campos hinterlässt, ist zugleich beschrieben, warum ihn die kubanische Regierung nicht mehr zurück lässt. - Es sei denn, um ihn zu inhaftieren. Hinzu kommt sein Engagement für Kulturpolitik und gegen Totalitarismus, gegen die Inhaftierung Intellektueller und die Ermordung von Menschen, die die Flucht versucht haben. Dies alles hat er weniger als Übersetzer zahlreicher deutschsprachiger Autoren denn als Essayist in Worte gefasst. Worte, die zwar gedruckt wurden, aber nur in ausländischen Zeitungen.
Nach seiner Bonner Zeit lebte Campos über ein Jahr in Spanien, seit Freitag bis Ende September in Weimar. Der Verein "Städte der Zuflucht" finanziert den Aufenthalt im Rahmen des gleichnamigen Programms. Ganz ohne finanzielles Zutun der Stadt, wohl aber unter ihrer politischen Obhut.
Diese Zeit will Campos nutzen, um weiter an einem Buch über klassische Musik zu arbeiten, das er für einen spanischen Verlag übersetzt. Und für die Auseinandersetzung damit, wie sich in der Stadt des Humanismus auf dem Buchenwald die Barbarei der Nazis einnisten konnte. In der DDR sieht er Parallelen zu Kuba: Erst im Exil wurde ihm bewusst, dass "ich eigentlich ein Linker bin", bekennt Campos und fügt hinzu: "Die Ziele der Revolution waren gut, nicht aber das, was Castro daraus gemacht hat."
Was nach ihm kommt? Vor allem die Intellektuellen, von denen viele in Spanien leben, haben wenig Hoffnung, dass die links-demokratische Bewegung eine Chance hat. Einfluss, Macht und Lobby in den USA hätten allein die Exil-Kubaner in Miami. Sie, sagt Campos, haben sich zu "massiven Rechten" entwickelt.
Privat hofft er auf eine Familienzusammenführung in Spanien. Doch die kubanische Regierung bestimmt, wer ins Land einreisen und wer ausreisen darf. José Anibal Campos, seine Frau und seine Tochter gehören (noch) nicht dazu. Susanne SEIDE
07.07.2004
Copyright: Thüringer Allgemeine
Yer Baby !
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