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1 Mai: Kuba - "Die Mutter aller Menschenrechte" ?!
(
Gast
)
#1 1 Mai: Kuba - "Die Mutter aller Menschenrechte" ?!
US-"Banditen" und EU-"Mafia
Es lebe der Sozialismus! Vaterland oder Tod! Wir werden siegen!": Kubas Maximo Lider Fidel Castro.
Havanna - Zerstreut wirkte er streckenweise bei seinem zweistündigen Diskurs, und bisweilen drohte ihm die Stimme zu versagen: Kein Zweifel, der Maximo Lider ist alt geworden. Doch in der Wortwahl war Fidel Castro auch am 1. Mai 2004 unerbittlich. Kampfeslustig geißelte er die US-"Banditen" und die EU-"Mafia". Die Massen auf der "Plaza de la Revolucion" hörten geduldig seine Botschaft von der "sauberen Revolution", welche die Kubaner "bis zum letzten Blutstropfen verteidigen" würden.
Journalisten in "Rothemden"
Rund eine Million dieser laut Fidel so kämpferischen Kubaner war heuer zu traditionellen Maifeiern aufmarschiert - nach seiner Schätzung. Für viele Bewohner der Zuckerinsel ist der 1. Mai ein Volksfest. Bereits um 6.00 Uhr früh waren die ersten Menschen auf dem Platz erschienen, mit Proviant und Fähnchen - viele in roten T-Shirts. Auch die ausländische Journalistenschar, die zu einem Tourismuskongress angereist war, wurde kurzerhand in "Rothemden" gesteckt. Das machte sich auf der Pressetribüne - unmittelbar in Fidels Blickfeld - sicherlich gut.
Vertrautes Che-Guevara-Porträt
Die Dramaturgie auf dem Revolutionsplatz folgte dem bewährten Muster. Unter dem Denkmal des Befreiungshelden Jose Marti saßen Abordnungen Jugendlicher, nach Sektoren in die Nationalfarben Rot, Weiß und Blau gekleidet. Gegenüber, neben dem vertrauten Che-Guevara-Porträt, verkündete ein Spruch in Riesenlettern "Jeder Kubaner ist eine Armee". Eine passende Kulisse für die dicht gedrängten Massen, die Castros Rundumschlag immer wieder mit zustimmendem Fähnchen-Schwingen bedachte.
55 Delegationen aus aller Welt
55 Delegationen aus aller Welt gaben der kubanischen Revolution im 45. Jahr ihres Bestehens die Ehre, verkündete der Platzsprecher stolz. Fünf ausgewählte Repräsentanten ausländischer Massenorganisationen bildeten, durchmischt mit Musik- und Tanzdarbietungen, das Vorprogramm zu Castros Rede an das Volk. Sie alle übten sich in Kampfrhetorik. Der kalifornische Gewerkschaftsboss schrie sich mit "Viva"-Rufen heiser, sein mexikanischer Kollege lieferte eine Tirade gegen "Bush und seine Kamarilla", und jener aus Venezuela pries die Errungenschaften von Präsident Hugo Chavez.
Erwartete Kritik an der US-Politik
Dann war endlich der Maximo Lider dran. Die Rüge für Kuba in der UNO-Menschenrechtskommission, wo Kuba in Genf wieder auf der Anklagebank saß, wollte Castro nicht hinnehmen. Fünf "schwache" Staaten Lateinamerikas hätten die Kuba-feindliche Resolution unterstützt, "servil und in US-Abhängigkeit", allen voran Mexiko. Zugleich prangerte er die USA an: deren schlechte Behandlung der Afghanistan-Häftlinge sei "eine der abscheulichsten Menschenrechtsverletzungen".
"Verstehen was von Menschenrechten"
"Wir verstehen etwas von Menschenrechten", so der kubanische Staatschef selbstbewusst. Kuba kenne keine Todesschwadronen und keine außergerichtlichen Verfahren. Die USA hingegen führten "brutale Bombardements" im Irak aus, und ihren Truppen gehörten "viele Schwarze und Latinos" an. Spanien, dessen "US-hörige" Regierung bei der Wahl die Rechnung präsentiert bekam, komme "eine moralische Verantwortung" zu, die mittelamerikanischen Soldaten aus dem Irak zurück zu holen, wo sie nur als "Kanonenfutter" dienten.
EU als "eine Herde von Scheinheiligen"
Nicht viel besser kam die Europäische Union weg. In Genf habe sich die EU wie "eine Herde von Scheinheiligen" hinter den USA benommen, als es um die Billigung einer kubanischen Resolution ging, die eine Beobachtermission für Guantanamo forderte. Und für die Verurteilung Kubas habe die Union gestimmt wie "eine Mafia-Clique, die sich Washington unterwirft". Das frostige Verhältnis der EU zu Kuba quittierte Castro mit den Worten, sein Land brauche weder "Almosen" - die europäischen Touristen in den Luxushotels brächten mehr Geld als die EU-Entwicklungshilfe ausmache - noch "Ratschläge in Sachen Demokratie" aus Brüssel.
"Figur aus einem historischen Roman"
"Es lebe der Sozialismus! Vaterland oder Tod! Wir werden siegen!" Der Maximo Lider schloss seine von heftigen Gesten begleitete Rede mit der gewohnten Kampfparole. Die Internationale wurde abgespielt, viel Volk sang aus voller Kehle mit. Einen jungen russischen Journalisten überzeugte das Spektakel keineswegs. "Meiner Generation kommt er vor wie eine Figur aus einem historischen Roman", meinte er. Der Russe trug, im Gegensatz zu seinen westlichen Kollegen, ein weißes T-Shirt. Wahrscheinlich hatte er in seiner Kindheit auf dem Roten Platz in Moskau schon zu viele Rotarmisten gesehen.
Artikel vom 02.05.2004 |apa, ap, afp |ron
In Antwort auf:
"Verstehen was von Menschenrechten"
(
Gast
)
#10 RE:1 Mai: Kuba - "Die Mutter aller Menschenrechte" ?!
In Antwort auf:
Also wie immer..
Es wird sogar schlimmer:
...
Mexiko und Peru haben unterdessen ihre Botschafter nach verbalen Angriffen von Fidel Castro aus Havanna abgezogen. Roberta Lajous und Juan Alvarez Vita würden in Kürze in Mexiko-Stadt und Lima zurückerwartet, berichteten nationale Medien.
Mexikos Außenminister Luiz Ernesto Derbez teilte mit, dass der kubanische Botschafter in Mexiko-Stadt, Jorge Bolaños, Mexiko binnen 48 Stunden verlassen müsse. Die Regierungen Mexikos und Perus reagierten damit auf Äußerungen Castros, der in seiner Rede zum 1. Mai beide Länder heftig kritisiert und ihnen Unterordnung unter die Interessen der USA vorgeworfen hatte.
Die Ausweisung des kubanischen Botschafters aus Mexiko bedeutet einen neuen Tiefpunkt in den Beziehungen zwischen den beiden früher befreundeten lateinamerikanischen Ländern. Das Verhältnis hat sich seit dem Amtsantritt von Mexikos Präsident Vicente Fox vor gut drei Jahren drastisch verschlechtert, weil Mexiko immer wieder öffentlich Menschenrechtsverletzungen in Kuba anprangerte.
Castro hatte am Wochenende in einer Rede gesagt, dass Mexiko sein Ansehen in Lateinamerika und der Welt ruiniert habe, weil es am 15. April dieses Jahres in der Uno-Menschenrechtskommission in Genf gegen Kuba gestimmt habe. Dem peruanischen Präsidenten Alejandro Toledo hielt Castro vor, angesichts seiner niedrigen Popularität von nur knapp zehn Prozent "regiere er wohl gar nicht mehr". Das täten vielmehr die "internationalen Konzerne und die Oligarchen".
Auszug aus: http://www.spiegel.de
Saludos
@ Anke
In Antwort auf:
wußte gar nicht das mexico so reagiert hat ...
Ja, ist schon starker diplomatischer Tobak.
Es beweist wieder nur einmal, daß Fidel schon ein schwachsinniger seniler Sack ist, dem jeder politische Instinkt abhanden gekommen ist
Saludos
PS und vielleicht ein schlechter Scherz:
Von diesem revolutionären Diktator könnte Castro noch was lernen -
Was denn? In Zelten zu schlafen?
Aber was will Kuba auch noch von Mexiko, erst mal sollen die zig Millionen Ölschulden begleichen und da hat sich Castro gedacht, er setzt noch mal einen drauf. LOL
Wird Zeit und vielleicht ist es bald soweit, daß er abtritt. Denn momentan scheint er ja die verbrannte Erde zu bevorzugen? Vielleicht ein Zeichen daß es zu Ende geht?...
(Lebe das Leben! Du hast nur eins!)
@ Devil-D
In Antwort auf:
Was denn? In Zelten zu schlafen?
Mehr bewundere ich die weibliche Leibwache des wüsten Sohnes
Aber ohne Scherz: Gaddafi hat sein Come-Back schon geschickt eingefädelt und dieie sprudelnden Ölquellen machen den Terroristen a.D. schon für den Westen wieder attraktiv.
Saludos
Heute kam im ZDF-Heute Journal ein guter Beitrag über die Journalisten die in Cuba im Untergrund arbeiten, vielleicht hat es ja noch jemand gesehen. Auch paar Auszüge von Fidels Rede zum 1. Mai waren zu sehen.
O-Ton Fidel: Kein Volk auf der Welt hat so eine Demokratie wie die des cubanischen Volkes...(ohne Worte)! Natürlich, wenn er die Demokratie aus seiner starrsinnigen Sichtweise beurteilt hat er wiederum Recht. Mal sehen wie lange noch...jedenfalls waren die Gesichtsausdrücke der im Hintergrund jubelnden Massen sehr vielsagend !
Saludos
(
Gast
)
#16 RE:1 Mai: Kuba - "Die Mutter aller Menschenrechte" ?!
@ Paloma
In Antwort auf:
vielleicht hat es ja noch jemand gesehen
Ja, ich habe den Beitrag gesehen
In Antwort auf:
Natürlich, wenn er die Demokratie aus seiner starrsinnigen Sichtweise beurteilt hat er wiederum Recht.
Seine Sichtweise ist sicherlich durch seinen Altersschwachsinn und den immerwährenden ihm auch zugebilligten Machterhaltungstrieb zu verstehen und somit ist seine Realitätsferne erklärbar.
Gut, daß die meisten Demokratien ihren "mächtigen" Präsidenten nur zwei Amtszeiten zugestehen und dann ist Schluß!
Saludos
In Antwort auf:
den immerwährenden ihm auch zugebilligten Machterhaltungstrieb
Natürlich, seine ach so schöne Demokratie ist auch nur noch durch die massive Polizei- und Seguridadpräsenz am Leben zu halten...ansonsten hätte er sich wohl schon lange in das nächst beste Mauseloch verkriechen müssen.
Saludos
@ Paloma
In Antwort auf:
Natürlich, seine ach so schöne Demokratie ist auch nur noch durch die massive Polizei- und Seguridadpräsenz am Leben zu halten...ansonsten hätte er sich wohl schon lange in das nächst beste Mauseloch verkriechen müssen.
Die "kubanische Erhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit" klappt für karibische Verhältnisse vorzüglich.
Und das kubanische Spitzel- und Überwachungswesen funktioniert auch im Ausland!
Es gibt ja nicht nur die "Miami 5", sondern auch in BRD gibt es genügend Informanten für die kubanische StaSi. Meist in den ex-Bruderstaaten hängengebliebene Studenten und Fremdarbeiter, aber auch frisch angeworbene "Ausgucker" in der Fremde oder sogar extra aus Kuba eingeschleußte "patriotische" Informanten...
Ein weites Feld und eine Story für einen neuen "kubanischen CasaBlanca"-Film wert.
Saludos
PS: Auch deutsche "Rot-Hemden" sind manchmal gegenüber den kubanischen Behörden mitteilungsbedürftig
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