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der besuch einer freundin bei granma
Ueber kubanischen Journalismus oder hallersche Weisheiten
Einige Gedanken von Anke Gehrmann
Inzwischen sind 2 Wochen von meinem Praktikum bei der Granma, der Tages- und glz. Parteizeitung (wird befinden uns noch immer in einem sozialistische Land) in Kuba, verflogen und es wird endlich Zeit, dass ich meine Eindruecke festhalte.
Ich bin bei der Granma in der Internationalen Abteilung untergebracht, dass heisst, hier wird jeweils eine Ausgabe der Zeitung in spanisch, franzoesich, englisch, portugisisch und deutsch publiziert und ins Ausland verschickt. Die internationalen Ausgaben erscheinen woechentlich, Ausnahme bildet die deutsche Ausgabe mit monatlichem Erscheinen, und sind die „Repraesentation der kubanischen Staatspartei im Ausland“ (grundsaetzlich also eher PR als Journalismus?). In der Praxis bedeutet dies, dass die einzelnen Redaktionen die wichtigsten Aritkel der Woche aus der Tageszeitung heraussuchen und uebersetzen.
Und hier sind wir beim ersten Konfliktpunkt angekommen: Die Artikel muessen originalgetreu uebersetzt werden. Das heisst, die Redakteure (oder sind es dann „nur“ noch Uebersetzer?) verfuegen ueber kein Kontrollrecht in Inhalt und Form der schon ausgewaehlten Artikel- Egal, wie (schlecht) sie geschrieben sind.
Als „kleine Journalistikstudentin“, die wenigstens einiges bei ihren Seminaren bei Frau Dr. Hoyer gelernt hat, zieht sich das Herz zusammen, etwas so uebersetzen zu muessen, obwohl es besser ausgedrueckt und geschrieben werden koennte. Der deutsche Redaktionsleiter begruendet dies folgendermassen: Das Prinzip besteht darin, den deutschen Lesern den kubanischen Journalismus vorzufuehren, damit sie selbst Kritik daran ueben koennen. Und auf meine Gegenfrage, ob denn Kritik geuebt wird, kommt die Antwort, „Leider sehr wenig“. Tja, und weiter wird (stur) uebersetzt. Eine Situation, die wohl kaum geaendert wird.
Die Arbeiten kann man aber auf der anderen Seite nicht an deutsche Journalistik-Tradition anlehnen, und die deutsche Ausgabe der Zeitung, auch wenn sie in deutsch ist und von Deutschen produziert wurde, nicht als deutschen Journalismus verkaufen. Schon anhand der Sprache entsteht eine ganz andere journalistische Schreibe. Und so wirken die Uebersetzungen der Artikel schon in den Ueberschriften einfach schief. Hinzu kommt der (politische) Hintergrund, vor dem der kubanische Journalismus steht. Es wird eben grundsaetzlich FUER einen Staat geschrieben. In Deutschland ist die Parteipresse eher schwach und der Staat beruht auf offen-pluralistischen, liberal kapitalistischen Prinzipien, die eine konkurrierende Willensbildung zulassen, wie uns unser Prof. Dr. Haller gelehrt hat.
Doch weiter. Schon nach 4 Tagen bekomme ich einen ersten eigenen Auftrag. Die Buchmesse findet in Havanna statt und die deutsche Kultur wird zu diesem Anlass geehrt, auch wenn die Bundesregierung im August letzten Jahres die kubanische Einladung als Ehrengast offiziell abgelehnt hat. So sollte ich (natuerlich am Wochenende- typisch Praktikantenglueck) losziehen und die Erfahrungen der deutschen Aussteller, die doch gekommen sind, vor Ort einfangen.
Allerdings bekomme ich keinen Presseausweis, was ich ja noch nachvollziehen konnte. Schliesslich bin ich nur drei Wochen in der Redaktion und dazu ja noch (evtl. kritischer) Auslaender...
Aber dann oeffnete sich mir der Boden unter den Fuessen. Mein kubanischer Chef hielt mich noch auf dem Gang an, entschuldigte sich dafuer, dass ich keinen Presseausweis bekommen konnte und erkundigte sich, was ich denn nun schreibe. Als er erfuhr, dass ich ohne kubanische Begleitung auf die Messe ziehe, erklaerte er: „Aber keine Interviews. Ich will nicht, dass du mit offiziellen Menschen redest oder irgendetwas fragst. Guck dir an, was es so fuer Buecher gibt und dann schreib was Nettes.“ Tja, Schweigen. „Esta bien, gracias“, meine Standartantwort, um keine Probleme anzufangen (in Kuba ist es erfahrungsgemaess zu vielen Gelegenheiten besser, nicht anzufangen zu diskutieren), aber in meinem Inneren purzelte alles durcheinander. Ich wurde also beauftragt, einen Artikel zu schreiben, aber gerade eben verbietet mir mein Chef, Informationen dafuer zu recherchieren. Wie bitteschoen kann ich dann einen Artiekl schreiben?? Vor allem worueber? Die Basis jeder journalistischen Arbeit, das Recherchieren, das Informationen-sammeln, abwaegen und sich ein Bild zu machen, um fuer meinen Leser das Geschehen transparent zu machen, sollte ich also weglassen? Und wo bleibt da die Sorgfaltspflicht, als allgemeingueltiges (auch in Kuba!) Grundprinzip jedes Journalisten fuer seine Arbeit?
Auf dem Heimweg kam ich in einen argen Gewissenskonlfikt. Nach dem, was ich bis jetzt ueber Journalismus gelernt habe, allem voran der Preessekodex, ueber Rechte und Pflichten des Journalisten, aber vor allem ueber die soziale Funktion des Journalismus, als Menschenrecht, wie es unser Verfassungsgericht ausdrueckte, ueber ein Geschehen zu berichten, es kritisch zu verfolgen, um der Oeffentlichkeit genuegend Raum fuer ihre Meinungsbildung zu schaffen, - konnte ich es mir selbst gegenueber denn dann ueberhaupt verantworten, in einem Medium zu arbeiten, in dem die Basis dieser Funktionen vom Medium selbst von vorneherein ausgeschaltet wird?
Die weitgreifenden Freiheiten, mit dem (nicht nur der deutsche) Journalismus ausgestattet wurde, beruhen auf dem obigen Verstaendnis. In Deutschland sie sind als dienende Freiheiten begriffen, um die oeffentliche Meinungsbildung zu ermoeglichen und somit den journalistischen Grundrechtsauftrag (Hallers Lieblingsquelle: Artikel 5 GG) zu erfuellen. Gerade durch diese freiheiliche Auffassung des Journalismus ist als Gegenstueck die Selbstkontrolle notwendig, angefangen bei der persoenlichen Ethik des einzelnen Journalisten bis zu den grossen Einrichtungen der Medienselbstkontrolle, wie dem Presserat. All dies scheint es im kubanischen Journalismus nicht zu geben.
Der deutsche Journalismus nimmt einen eigenstaendigen, kritischen Platz in der Gesellschaft ein. Der kubanische hingengen ist in seinem ganzen Umfange an den Staat angelehnt. Dabei wirft er eine ganz andere Perspektive auf sein Selbstverstaendnis.
Auch deshalb gibt es im kubanischen Journalismus es keine Skanadale, keine Paparazzis, keine Yellowpress, keine Exklusiventhuellungen oder andere Medienschlachten. Der Artikel in unserem Pressekodez ueber Schutz der Intimsphaere ist hier gar nicht notwendig. Darueber haben wir hier im Journalistikseminar in der Uni diskutiert- eine der wenigen, wenn nicht die einzige richtige Diskussion, in der der aktuelle Journalismus in Kuba im Journalistikstudium angesprochen wird.
Schliesslich lernen die Studenten auch einen Pressekodex, der in den Fundamenten dem deutschen recht aehnlich ist, wie sich ein Journalist zu verhalten hat, aber wenig die Stellung des Journalismus als in Instanz in der Gesellschaft erarbeitet. Aufgrund seiner Staatsnaehe wird er wohl fuer weniger analysiernoetig gehalten und als selbstverstaendliche Staatsinstanz verstanden.
Leider werden dem Journalist in der Praxis seine im Pressekodex ernannten Rechten und Pflichten nicht im vollem Umfange ermoeglicht. Da kann er laut Art. 1 die Prinzipien der Union der Journalisten in Kuba noch so hoch halten. Diese Union scheint sich wenig fuer den Journalisten in seiner taeglichen Arbeitssituation einzusetzen.
Auch die Funktion des Journalismus wird im Kodex wenig behandelt, nur in Art. 6 und 7 angedeutet: „Der Journalist soll die Prinzipien und Normen der Naion vorantreiben.“ Und: „Der Journalist traegt mit seiner Arbeit dazu bei, die Kenntnis ueber die Gesetze und das Perfektionieren unserer sozialistischen Gesellschaft voranzutreiben.“ Was dies genau bedeutet ist eine weit tiefergehende Frage, die hier nicht vollkommen analysiert werden kann. Nur soweit, hier wird die sozialistische Basis diese Landes deutlich. Der deutsche Journalismus hat natuerlich auch eine Bildungs- und eine Informationsfunktion, aber auf ganz anderer weniger staatstragenden Basis.
Fuer mich scheint es ein Balanceakt zu sein, guten (dh. nach den vom Pressekodex anerkannten Prinzipien) Journalismus zu machen und glz. im Namen des Staates zu schreiben. Oder schliesst sich das gar nicht aus? Bedeutet Journalismus nur, die journalistische Taetigkeit zu erfuellen, egal in welcher Funktion? Oder ist Journalismus nicht doch unzertrennlich mit seiner oeffentlichen Funktion? In Kuba existiert eben ein „anderer Journalismus“ als nach europaeischen Regeln definierter Journalismus, ist aber doch auch Journalismus? Kann denn ein „anderer Journalismus“, der nicht unsere Regeln erfuellt als Journalismus akzeptiert werden? Wenn nicht, bedeutet dies, das „richtiger Journalismus“ nur nach europaeischen bzw. amerikanischem Verstaendis definiert wird...
Ja, erinnerte ich mich, ich bin hier, um zu lernen, wie der kubanische Journalismus funktioniert. Jeder betet daher, dass es auf Kuba keine Pressefreiheit gibt. Aber sich selbst bewusst zu werden ueber kubanischen Journalismus und es am eigen Leibe zu erfahren, ist eine andere Sache.
Doch genau diese Erfahrung wollte ich ja suchen. Ploetzlich aber fragt man sich, indem ich dort arbeite, unterstuetze ich diese „Misshandlung“ von Journalismus, weil ich ja selbst in seinem Sinne schreibe, wenn auch nur fuer die Zeit eines Praktikums.
Ich kam schliesslich zu dem Schluss, mein Praktikum fortzusetzten, um mehr solcher Erfahrungen und Schluesselerlebnisse zu sammeln auf dem Weg, ein guter Journalist zu werden. Ein Journalist, der weiss, wie man es nicht machen sollte, das aber nicht aus Buechern weiss, sondern aus Situationen, in der ihm selbst die Rolle des Journalismus durch sein Gegenteil klar wird. Eines ist mir auf jeden Falle sehr klar geworden: Niemals werde ich, wenn ich als Journalist arbeite, gegen meine journlistische Ueberzeugung schreiben.
Natuerlich habe ich trotzdem Interviews gefuehrt und mich in meiner Informationssuche in keinster Weise einschraenken lassen. Ich schreibe meinen Artikel, so wie ich ihn schreiben will. Wenn die Zeitung ihn dann nicht drucken will, dann ist das nicht mein Problem, aber verbiegen lasse ich mich nicht.
So schrieb ich also meinem Artikel. Dabei kamen einige interessante Aspekte der Buchmesse heraus, positive aber auch negative, die ich selbst nicht erwartet haette. Alles habe ich mit eingearbeitet, der Journalist soll ja ein Beobachter des Geschehens sein, als Vermittler fuer die Oeffentlichkeit. Mit meinem fertigen Text suchte ich schliesslich die kubanische Journlistin auf, die mir das Textangebot gemacht hatte. Der Deal war, dass mein Text als Art Unterartikel in ihrem Artikel erschienen sollte.
Da mein Artikel mit kritisch analysierender Feder geschrieben war, aber doch ganz gut gelungen, war ich recht selbstsicher, aber wohlwissend, dass alle kritischen Aspekte aus dem Text herausgekuerzt werden. Schliesslich kann man von einem vom Staat organisierten Ereignis nicht von nur begrenztem Erfolg sprechen. Das Verblueffende an der Sache war, dass die Journalistin tatsaechlich mit kuehler Miene eiskalt, exakt alle kritischen Stellen wegkuerzte... Eine innere Pressefreiheit scheint gar nicht zu existieren, dh. Richtlinien- und Detailkompetenz werden geschluckt von einer einzigen Grundsatzkomptetenz, die beim Staat selbst liegt.
Im Anhang finden sich die beiden Artikel. Aus meiner kritischen Analyse, wie ich es nannte, machte sie einen fast neuen Artikel, zwar mit meinen Informationen, aber doch geschickt veraenderte sie mit ein bisschen Umstellen die gesamte Aussage meines Artikels. Am Ende bleibt von der deutschen Beteiligung und ihren Erfahrungen auf der Buchmesse nur die Tatsache, dass die lieben Deutschen trotz unmenschlichem Kulturboykotts ihr Buecher an die kubanischen Kiner spenden.
Dies alles nahm ich mit einem (lernenden) Laecheln hin, bis sie anfing auch durch winzige Veraenderungen in der Uebersetzung, auch den Zitaten eine ganz andere Aussage zu geben. Aus dem Zitat vom Leipziger Kinderbuchverlag: „Leider koennen wir die Becher hier nicht sofort verkaufen.“ Wurde: „Leider sind wir nicht hierhergekommen, um Buecher zu verkaufen“...
Diese Erfahrung liess mich nachdenklich zurueck. Was steht denn nun letztendlich jeden Tag in der Zeitung. Das, was die Journalisten zurechtschreiben und der Rest, den die Redakteure zurechtbiegen, nachdem sie natuerlich alle kritischen Punkte einfach weglassen, an denen der Leser normalerweise erst anfaengt, den Journalismus zu nutzen, naemlich als Interpretations-, Meinungsbildungs- und kritisches Leitinstrument.
Uebrig bleibt ein kleiner aalglatter Text ohne Kanten zum anecken. Da die Granma die einzige Zeitung ist (gut, es gibt noch einige kleinere Zeitungen, aber die finden sich alle im gleichen Redaktionshaus wieder, mit letztendlich demselben Besitzer) bleibt mir die zwingende Frage um den Leser. Es ist abzuleiten, wie er und mit welchen Informationen er versorgt wird.
Spaetestens hier wurde mir bewusst, warum ich nach dem Durchlesen der Tageszeitung so unzufrieden blieb: Die Artikel lassen keinen Raum zum Nachdenken, Weiterdenken, Weiterbilden. Es wird nur schoen erzaehlt, was so passiert, aber auch dies in sehr kompromierter, um es nett auszudreucken, und einseitiger Form. Entweder gut oder schlecht. Der deutsche Journalismus steht fuer seine Oeffentlichkeit und diese Stellung ist vom Staat nicht nur rechtlich abgesichert, sondern wird auch gefordert. Die oeffenltiche Aufgabe des Journalismus ist es doch eine Grundversorgung des Lesers mit Informationen zu versorgen.
Der kubanische Journalismus steht im Dienste des Staates, gibt in direkter Form die Meinung vor. Der Leser soll nicht nachdenken, sondern so denken, wie sein Staat es will.
Auch der Journalist soll im Dienste des Staates arbeiten, nachdenken ist dabei nicht gewuenscht.
Werden in der deutschen Journalismustradition idelle Werte hochgehalten, wie Aufklaerung, Vernunft, Freiheit und Unabhaengigkeit, so ist es eine verblueffend grosse Uebereinstimmung mit den Werten, die von der Revolution vorgetragen werden, aber bis zum Journalismus nicht reichen. -ENDE-
#4 RE:der besuch einer freundin bei granma
Das ist einen exzellenten Artikel. Druckreif. Verdient es, von vielen Zeitungen und Zeitschriften als Essay publiziert zu werden.
Sie kann prima analysieren und hat sich den gut-journalistischen Grundsatz zu eigen gemacht, die Sache von verschiedenen Seiten her zu beleuchten und sich dabei weiterzubilden und ihre eigenen Ansichten dabei teils zurückzustellen, obwohl sie durchaus eine sehr starke eigene Meinung hat.
Von dieser Praktikantin ist noch viel Gutes zu erwarten. Ich bin begeistert!
Elisabeth
zu "batailla de las ideas"...
oder wie der tägliche leitspruch heisst!
man muss den journalismus in kuba mit zweierlei mass sehen:
1. sicher kann der staat nur gutes über seine leistungen und erreichtes für die bevölkerung schreiben (sind wir ja aus der ddr gewohnt)
aber wieviel information braucht der mensch in kuba?
ist das leben nicht viel wichtiger und bringt die meisten und interessantesten informationen? was interessiert die kubaner der standige bericht über kriege und armut in der welt.
wer hierzulande mal mitzählt wieviel positive und negativ angehauchte nachrichten in der tagesschau gezeigt werden, der wird erstaunt sein das das verhältnis meistens 3:7 oder sogar 2:8 ist. würden viel mehr positive nachrichten gezeigt, dann hätten wir heute in Dland nicht so eine negative grundeinstellung zu allem!
man sehe dies im vergleich zu ntv in kuba! ;-)
ich wäre auch sehr dafür, dass sich unser journalistischer stil maehr einer realen und sachliche betrachtung anpasst anstatt einer hetzerischen und polemischen aufmachung.
(man denke mal nur an die "witzigen " beiträge über unsere politiker)- wer erscheint überhaupt noch glaubhaft???
2. natürlich kann sich ein kubaner kein reelles bild von den zuständen in und ausserhalb kubas machen, da er viel zu wenig informationen bekommt und wenn dann nur unwahre (schöngeformte) oder nur pro kuba-kritische(siehe usa).
sicher ist es der allg. meinungsbildung nicht zuträglich, generell vorhandene informationen vorzuenthalten, aber sehe man dies mal ehrlich: wie werden den hierzulande informationen verdreht und anders dargestellt. alles was man liesst und bildlich sieht sind immer nur sequenzen aus denen man sich nur aufgrund dessen sein eigenes bild macht. und dies kann so garnicht der vollen wahrheit entsprechen, ausser man war selbst dabei und hat sich selber die informationen vor ort besorgt.
ich meine damit, das man selbst hier alles kritisch beleuchten muss.
in cuba wird eben nur alles "schlechte" ausserhalb cubas dargestellt, daher kann man aufgrund fehlender information sich kein ganzes bild von den zuständen machen und vergleichen wie hier.
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Ein klasse Kommentar von Cuba 59. Er spiegelt genau meine Meinung über den oberflächlichen Journalismus im allgemeinen in "unserer schönen heutigen BRD" da. Besonders die kritischen Anmerkung über unser Verständnis mit Kritik an anderen Staaten wie Cuba sollte einmal hieran für jeden von uns hier im Forum überprüft werden. Das vieles Mist ist auf Cuba ist klar. Doch sagte mir ein Reiseleiter mal auf Cuba,
daß Cuba eben ein Land der Dritten Welt ist. Trotzdem versuche man alles mögliche zu tun, um den Aufenthalt von Ausländern wie uns Touristen aus Deutschland so angenehm wie möglich zu machen. Das wars mal halt so von mir hierzu.
(
Gast
)
#8 RE:der besuch einer freundin bei granma
Aber das schöne in Deutschland und demokratischen Staaten im Allgemeinen ist, daß keine Journalisten in den Knast- ohne richtiges Verfahren- gesperrt werden. Sondern frei berichten dürfen. Daß einiges davon Müll ist (Bild oder Express etc.) bleibt mal dahingestellt.
Aber reißerisch wird ja wohl auf Kuba ohne Ende berichtet, so wie damals auch in der DDR (da Du das schon erwähntest). Da gings dann halt gegen die gesamten Westblock, NATO, Kapitalismus usw.
Und jeden Tag zu hören, was doch der ach so tolle Fidel C. und seine Super-Partei für die Menschen tut und dann zu sehen, wie es den Leuten tatsächlich geht, ist bestimmt klasse. zB daß Frauen sich jeden Abend an Touristen verkaufen usw.
Aber daran ist ja eh nur die USA und die böse EU schuld.
(Lebe das Leben! Du hast nur eins!)
Kapier nicht worauf ihr hinauswollt, sicherlich ist unser Journalismus oberflächlich und es findet auch eine bedenkliche Konzentration der Medienmacht statt. Insbesondere Radio und Fernsehen sind bei uns wirklich übel, die Unterschiede zwischen öffentlich-rechtlich und "privat" sind nur noch marginal - für den Schrott zahlen wir Gebühren!!!
Aber wenn ich wirklich eine Information haben will, so kann ich sie hier auch kriegen.
In Kuba dagegen gibt es gar keinen Journalismus, es wird nur Kloopapier extrem schlechter Qualität hergestellt.
In Antwort auf:
daß Cuba eben ein Land der Dritten Welt ist.
Um den Erfolg der Revolution zu beurteilen gibt es, wenn man die Geschichte betrachtet nur drei vergleichbare Länder (Kuba mit Haiti oder Bolivien zu vergleichen ist Quatsch! Höchstens mit Argentinen oder Uruguay)- Hawaii, die Phillipinen und Puerto Rico! Naja! Ich war nie auf den Phillipinen, aber schlechter als Kuba wird es denen nicht gehen. Am besten zu vergleichen wäre Kuba wohl mit Hawaii.
Da war ich schonmal - naja!
In Antwort auf:
wer hierzulande mal mitzählt wieviel positive und negativ angehauchte nachrichten in der tagesschau gezeigt werden, der wird erstaunt sein das das verhältnis meistens 3:7 oder sogar 2:8 ist. würden viel mehr positive nachrichten gezeigt, dann hätten wir heute in Dland nicht so eine negative grundeinstellung zu allem!
Wie soll ich das verstehen? Das Schönen der Realität ist also also positiv zu bewerten?
Übrigens, trotz der außschleißlich beschönigenden Meldungen, die Stimmung in Kuba ist noch viel mieser als hier. Hilft wohl auch nicht!
(
Gast
)
#11 RE:der besuch einer freundin bei granma
Eben Quesito, die Welt ist wie sie ist und genau das wird bei uns gezeigt. Und wenn halt die negativen Nachrichten überwiegen, gerade wie jetzt in Kriegszeiten, dann ist es halt so.
Also wird dann auch nichts beschönigt in den Medien, im Gegensatz zu Kuba.
PS: Mit dem Schrott im Fernsehen und den Gebühren stimme ich Dir voll zu. Aber was solls, Musikatenstadl muß ja auch in den VAE gedreht werden für schweineviel Kohle und bezahlt von unseren Gebühren. Paah.
(Lebe das Leben! Du hast nur eins!)
Cuba59
(
gelöscht
)
#12 RE:der besuch einer freundin bei granma
es geht hier nicht ums schönen der realität, es geht mir nur um die jeweils 50ig prozentig gleichwertige darstellung von guten sowie schlechten nachrichten.(besser mehr positive)
unter schlechten verstehen ich: kriege, völkermord, arbeitlosigkeit, armut usw.
unter guten: wichtige wiss. erfolge, wicht. persönlichkeit, sport, tagesakt. pos. ereignisse,meldungen die zuschauer inspiriren-anspornen, beeindrucken (im pos. sinne)
wenn man mal über tage unsere nachrichten verfolgt, wird man immer wieder feststellen, dass die negativen überwiegen, ausgenommen bei grossereignissen wie olympia o.a.
man muss ja nicht die ganzen nachrichten mit kriegen füllen, dass gabs ja selbst im WW II nicht.
dass dies der allg. stimmung in der bevölkerung nicht zuträglich sein kein kann ich nurmal so hinstellen, aber jeder wird wohl mehr oder weniger zustimmen.
sicher stimmen in cuba die "berichtete" und die "wahre" lage nicht im geringsten überein, aber das wissen ja die meisten cubis. trotzdem findet man bei vielen gesprächen mit freunden, bekannten usw. nicht diesen unterschwelligen "jammer-ton" wie in D-land.
die lage ist wie sie ist und jeder versucht das beste daraus zumachen.
und wäre die stimmung unter den cubis so schlecht wie damals zu vorwendezeiten, dann hätte es ja eigentlich schon ein paar "revolten" geben müssen , oder?! die einzigste mir bekannte war 1994 von ein paar kleinen grüppchen...
sicher, sicher jetzt kommen wir wieder zum polizeistaat und seine allgegenwärtigen spitzeln...die dieses unmöglich machen
nochwas: noch ein bespiel um die "miese stimmung" in cuba zu verdeutlichen: nimm ein paar jugendliche und mach eine party. das resultat kennt man ja in cuba. jetzt mach das ganze aber hier in d-land mit deutschen; - man ist immer wieder beeindruckt, dass es nur zu gesprächen über arbeit, firma und auto (meistens, wenn keine chicas dabei sind) reicht.
ich trauere um deutschland... ;-)
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