Integration in Deutschland

07.12.2002 09:41
#1 Integration in Deutschland
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sehr erfahrenes Mitglied

Hallo Kuba-Freunde!

Hat jemand Erfahrungen, was man beachten muß, damit eine Kubanerin (meine zukünftige Frau) möglichst schnell und möglichst erfolgreich hier in Deutschland integriert wird? Wer hat Erfahrungen und gute Tipps?

Vielen Dank im voraus für Eure Hilfe.


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07.12.2002 10:10
avatar  UJC
#2 RE:Integration in Deutschland
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UJC
super Mitglied

@karamboli:

Grundsaetzlich musst Du Dir vor allem darueber Gedanken machen, wie Du sie denn hierzulande bei Laune halten willst. Am wichtigsten ist, dass sie beschaeftigt und auch etwas gefordert wird, denn ansonsten wird sie sich schon bald kruemmen von den aufkommenden Heimwehgefuehlen.

Meine Frau besuchte bei ihrem ersten Aufenthalt einen Deutschkurs (jeden Vormittag). Die Ausbeute in bezug auf ihre Deutschkenntnisse war jedoch eher verhalten. Andererseits konnte sie hier zahlreiche Kontakte zu anderen Leuten aus Lateinamerika knuepfen, was die Intergration auch wieder erleichterte. So hatte sie schon bald ihren eigenen Freundeskreis, was uebrigens auch den Vorteil hatte, dass ihr von ihren Amigas oftmals genau das bestaetigt wurde, was ich ihr schon zuvor selber erklaert habe.

Eigentliche Quantenspruenge mit der Integration machte sie jedoch erst seit ihrem zweiten Aufenthalt. Kurz nach ihrer Ankunft hat sie ihren ersten Job angenommen. Das wirkt Wunder! Seither ist sie viel selbstaendiger und ausserdem habe ich den Eindruck, dass sie hier auch wesentlich schneller deutsch lernt. Abgesehen davon ist sie nun fuer ihre Ausgaben oder Ersparnisse allein verantwortlich.

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07.12.2002 12:01
avatar  Moskito
#3 RE:Integration in Deutschland
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Rey/Reina del Foro


Der erste und wichtigste Schritt jeglicher Integration ist das Erlernen der Sprache. Fehlende Sprachkenntnisse sind gleichbedeutend mit sozialer Isolation.

Wichtig auch zunächst sind Kontakte zu anderen Latinas/os, die schon eine Weile in D. leben. Nichts ist tödlicher als wenn deine Frau den ganzen Tag alleine in der Wohnung sitzt und du die einzige Bezugsperson bist.

Wie UJC schreibt, ist ein Job optimal zur Förderung der Integration, Vorraussetzung sind natürlich Sprachkenntnisse...

Moskito


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07.12.2002 14:09
#4 RE:Integration in Deutschland
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Rey/Reina del Foro

Also ich finde, daß die Bildung eines neuen Freundeskreises mit vorwiegend Latinas/-nos nicht unbedingt zur Integration beiträgt. Die Gefahr einer Kliquenbildung und der inneren Abschottung gegenüber der deutschen Bevölkerung ist einfach sehr groß. Auch wird untereinander ausschließlich spanisch gesprochen.

Besser ist es, die Frau in deinen gewohnten Freundeskreis zu integrieren. Wenn sie ein paar Grundkenntnisse der deutschen Sprach bereits erworben hat, wird sie sich schnell an der Kommunikation beteiligen können. Sie sollte vielleicht sogar in den selben Vereinen aktiv werden wie du. Das dient wiederum der Verbesserung ihrer Deutschkenntnisse und ist dem Erkennen ihrer neuen Welt sehr förderlich.

Grundsätzlich sollte man ihr den Umgang mit Latinas nicht vorenthalten, aber unbedingt versuchen zu dosieren. Zum Beispiel bei gelegentlichen Treffen mit gleichen dt/cub. Paaren. Nur sollte das keinesfalls zur täglichen Freizeitbeschäftigung ausarten.

Anders herum betrachtet hätte es mir zum Beispiel überhaupt nichts gebracht, wenn ich das halbe Jahr in Cuba nur unter deutschen Residenten verbracht hätte. Solche Residenten-Enklaven gibt es in der DomRep. Mit der Folge, daß viele Deutsche dort mitunter nach 6 Jahren immer noch kein oder nur geringfügig Spanisch sprechen. Von Integration in die dortige Bevölkerung kann man da nicht unbedingt reden.


e-l-a


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07.12.2002 14:42 (zuletzt bearbeitet: 07.12.2002 14:43)
avatar  Moskito
#5 RE:Integration in Deutschland
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
Die Gefahr einer Kliquenbildung und der inneren Abschottung gegenüber der deutschen Bevölkerung ist einfach sehr groß....Sie sollte vielleicht sogar in den selben Vereinen aktiv werden wie du...
ELA, ich denke nicht, dass der Umgang mit Latinas/as eine Integration negativ beeinträchtigt, und eine Abschottung gegenüber der (deutschen) Bevölkerung entspricht auch überhaupt nicht der Mentalität von Latiaas/os.

Und ob sie sich im Fussballverein von Krambamboli wohlfühlt sei dahingestellt...

Es geht auch nicht um die Bildung von "Latino Enklaven" und Kliquen, aber ich könnte mir vorstellen, dass wenn du während deines halben Jahres Cuba, den einen oder anderen deutschstämmigen Nachbar gehabt hättest, der vielleicht schon 2 oder 3 Jahre im Lande lebte, hättest du dich sicherlich auch ab und zu abends oder am Wochenende mit ihnen zusammengesetzt, um Erfahrungen auszutauschen, und wäre dies etwa nicht vorteilhaft für dich gewesen?

Übrigens, die DomRep Deutschen haben in der Regel null Interesse sich in die DomRep zu integrieren, da sie ja aus einem überlegenen Kulturkreis stammen......habe ich einige solche kennengelernt.

Moskito


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07.12.2002 16:45
avatar  UJC
#6 RE:Integration in Deutschland
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UJC
super Mitglied

In Antwort auf:
Also ich finde, daß die Bildung eines neuen Freundeskreises mit vorwiegend Latinas/-nos nicht unbedingt zur Integration beiträgt. Die Gefahr einer Kliquenbildung und der inneren Abschottung gegenüber der deutschen Bevölkerung ist einfach sehr groß. Auch wird untereinander ausschließlich spanisch gesprochen.


Klar, das sind natuerlich die Nachteile. Eigentlich wollte ich anfangs auch vermeiden, dass ein uebermaessiger Kontakt mit spanischsprachigen Leuten stattfindet. Die Schule hat diese Nebenerscheinung einfach in unseren Alltag gebracht. Es hat sich - in unserem Fall - aber eindeutig herausgestellt, dass sich meine Frau zumindest nicht mehr isoliert fuehlte. Zugegeben, das Deutsch meiner Frau ist ausgesprochen schlecht. Das liegt sicherlich auch daran, dass sie sich hauptsaechlich mit spanisch- und portugiesisch-sprechenden Leuten aufhaelt. Daneben gibt es aber noch eine Vielzahl weiterer Faktoren: Wir sprechen nur Spanisch zu Hause, der TV-Konsum beschraenkt sich fast nur auf spanischsprachige Programme und nicht zuletzt ist die Schweiz wohl auch eher ungeeignet, um der deutschen Sprache maechtig zu werden

Dennoch reichen ihre Deutschkenntnisse aus, um sich im Alltag durchzuschlagen. Und wie ich schon erwaehnt habe, lernt sie vor allem bei der Arbeit. Das hat dann auf Dauer wieder den Nachteil, dass sie gewisse "kubanische Grundzuege" abstreift und allmaelich urschweizerische Zuege annimmt (z.B. die Puenktlichkeit fruehmorgens). Das mag sicherlich auch daran liegen, dass Cubaner doch eher autoritaetshoerig sind, was wiederum dem Arbeitgeber gefaellt

In Antwort auf:
Sie sollte vielleicht sogar in den selben Vereinen aktiv werden wie du.


Auch hier bin ich der Meinung, dass sie hier ihren eigenen Weg gehen sollte. Meine Chica hat schon mal einen HipHop-Kurs besucht und war - trotz mangelnden Deutschkenntnissen - aeusserst beliebt.

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07.12.2002 18:08
#7 RE:Integration in Deutschland
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spitzen Mitglied

In Antwort auf:
und war - trotz mangelnden Deutschkenntnissen - aeusserst beliebt.

Schmunzel


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08.12.2002 07:54 (zuletzt bearbeitet: 08.12.2002 07:59)
avatar  ( Gast )
#8 RE:Integration in Deutschland
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( Gast )

Meine Erfahrungen mit Integration

Vorab:
Wenn man in ein anderes Land kommt dann muss ich eindeutig den klaren Rat geben:

INTEGRIEREN!!
(Duden: in ein grösseres Ganzes eingliedern, einbeziehen, einfügen)

Das habe ich schon mal hier in Forum geschrieben.

Anfang der 70-Jahre. Fünf Jahre lang wurde ich jedes mal mit zweithöchsten Stimmzahl in den Elternbeirat gewählt. Da waren noch Zeiten als an der Grundschule unter 600 Kindern nur 20 Ausländische waren.
Nach 6 Jahren, als meine Kinder 11 und 13 waren, habe ich gemerkt, dass die beiden praktisch nur mit den ausländischen Kinder zusammen kommen.
Klar, es hat mich schon interessiert, warum das so ist.
Ein Grund war schon, dass die deutschen Kinder nicht so viel Freiheit hatten.
Den Hauptgrund habe ich bei den Eltern gesehen.
Damals gab es praktisch keine Mischehen.
Ich kann eindeutig sagen, dass die Eltern, die sich integriert haben, da sind deren Kinder auch mit den deutschen Kindern normal umgegangen.
Integriert meine ich, dass sich die Familien mit den Kindern gegenseitig besucht haben.
Wir haben praktisch keine Besuche gehabt, weil unsere Ehe die ganze Zeit vegetiert hat und ich habe die Freunde Alleine besucht.

Damit will ich betonen, dass sich die Eltern auch wegen der Kinder bemühen sollen, sich zu integrieren.

Der Nachbar 48, will ihr nicht die Arbeitserlaubnis, das vermute ich, organisieren, weil er Angst hat, dass er sie verliert. Er kann keine Kinder zeugen; aber auch sie ist nicht so richtig gesund.
(Die Menstruation bekommt sie dauernd unregelmässig)
Der Italiener erzählt mir, dass seine Bekannte, die mit der Kubanerin leben, auch sehr eifersichtig sind und möchten nicht gerne, dass die anderen Männer in die Nähe kommen.
Auch deswegen nicht, weil die Kubanerinnen sehr schnell alle Gesetze kennen, welche Rechte sie in Italien haben, wenn sie sich scheiden.
Nach so einer Scheidung ist der Mann in Italien ruiniert, sagt er.

Aber ist es doch so, oder? Dass Mann mit dem Ehevertrag doch erreichen kann, dass sie kranken- und sozialversichert ist und so lange keine Kinder da sind, bekommt sie noch eine Abfindung und den Flug bezahlt, wenn sie sich scheiden will.
Das wäre nicht sittenwidrig, habe ich beim blättern solcher Bücher verstanden.

Gruss
José


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09.12.2002 10:18 (zuletzt bearbeitet: 09.12.2002 15:14)
avatar  ( Gast )
#9 RE:Integration in Deutschland
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( Gast )

In Antwort auf:
Grundsätzlich sollte man ihr den Umgang mit Latinas nicht vorenthalten, aber unbedingt versuchen zu dosieren

Das stimmt so und ist auch richtig, aber vielleicht einfach gesagt. Aber als ich mal in Italien gelebt habe, werde ich nie vergessen, wie schön es war, als ich ein doofes deutsches Buch entdeckt habe und mich mit meiner Sprache in meine Welt zurückziehen konnte.

Ich glaube, wir Europäer sind viel anpassungsfähiger als Latinos und Sprachen lernen ist für manche von uns ein Kinderspiel und für unsere lieben Kubaner eine never ending story...
Hanna


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