Reisebericht mal von einer Frau - Januar 2002

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31.01.2002 08:18
avatar  Jamesine ( gelöscht )
#1 Reisebericht mal von einer Frau - Januar 2002
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Jamesine ( gelöscht )
Weil ich aus diesem Forum auch nützliche Informationen erhalten habe, dachte ich mir, ich berichte auch von meinem Urlaub. Bin keine Kubakennerin, darum findet Ihr da keine heissen Tipps. Der Bericht ist wohl eher etwas für Kuba-Neulinge oder um "Dèjà-vu" Erlebnisse aufzufrischen…

Der zweite Teil des Berichtes ist persönlich. Könnt gerne kommentieren, aber geschmacklose Bemerkungen hättet Ihr wohl auch nicht gerne, deshalb…


Es soll meine zweite Reise nach Cuba werden, nachdem ich im letzten Sommer eine Woche AI in Varadero und 3 Tage in La Habana Vieja verbracht habe.

Der Anflug auf Havanna ist wunderschön - mag mich nicht erinnern, dass ich es beim ersten Mal so empfunden habe. Die Palmenumsäumte Landepiste, der strahlend blaue Himmel, die Sonne - ja, es war richtig, nochmals zu kommen, auch wenn es nur für gut eine Woche ist. Ich habe das Gefühl, im campo zu landen, obwohl vor der Landung "Hochhäuser" zu sehen sind....

Gut sitze ich in der ersten Ecositzreihe, denn letztes Mal pressierte es mir nicht mit Aussteigen (tut es selten, ich hasse die "Stürmis", die jeweils fluchtartig den Stahlvogel verlassen, als ob sie eine Biene gestochen hätte) und was war passiert? Ich war die Allerletzte, die durch den Zoll ging - und zwar nach geschlagenen zwei Stunden (es war kurz vorher noch ein Flieger angekommen). Also diesmal nichts wie raus und wer sagt's denn? Bin doch dieses Mal prompt die Erste...der Beamte fragt nach dem Hotel und ich gebe mein AI Hotel in Varadero an, wo ich dann auch die letzten drei Nächte verbringen werde. Und gleich geht's weiter - aha, ist ja ganz 'was anderes als das letzte Mal, als wir zu Hunderte in einem Raum gequetscht waren. Da ist ja auch schon mein Gepäck. Ich habe im Rucksack einen Bioapfel, den ich am Vorabend noch gekauft hatte, an den ich dann aber auch nicht mehr gedacht hatte. Das X-ray Tussi will aber, dass ich ihn dort lasse. Er ist aber so schön rot und sieht saftig aus und so frage ich (stehe zu meinen Spanischkenntnissen und stelle mich nicht als "no hablo español/inglés etc an), ob es okay sei, wenn ich ihn gleich esse. Sie stimmt zu, allerdings muss ich es schön brav neben ihr tun. Na ja, geschmeckt hat er auf jeden Fall und mit einigen Vitaminen mehr gewappnet gehe ich in die Empfangshalle, wo mein Casabesitzer schon auf mich wartet (Zeitaufwand Zoll-Gepäck-Apfel max. 10 Minuten).

Ich hatte das casa via Internet gebucht, hatte schöne Fotos drin davon und ich hatte bewusst eine Familie als Vermieter ausgewählt. Als alleinreisende Frau wollte ich nicht unbedingt in einen Männerhaushalt (falls es so etwas überhaupt gibt in Cuba). Auf meinen Wunsch hin chauffiert er mich (Flughafen-Viazul-casa für insgesamt 15 USD) zuerst zur Viazul Station, damit ich mein Ticket für den morgigen Tag nach Viñales kaufen kann. Es geht alles reibungslos und Viazul soll mich wirklich noch positiv überraschen.

Die Familie wohnt in einem riesigen Appartment im Vedado, nahe Parque Lennon. Mein Zimmer ist ca. 12 m2, viel Tageslicht, mit einem kleinen Kühlschrank und eigenem Bad ausgestattet. So bezahle ich die 25 USD noch so gerne. Frühstück ist eigentlich nicht inbegriffen, aber auf meine freundliche Anfrage hin kriege ich mein Konfibrot und Kaffee umsonst. Nelson macht das nun seit einiger Zeit und auch sehr professionell, so hat er z.B. eben für das Frühstück eine Menukarte mit Preisen zusammengestellt und im Zimmer liegt eine "Wäsche-Bügeln" Preisliste auf. Na ja, einerseits finde ich es ja gut, dass sie einen gewissen Standard bieten, andererseits hatte ich mir etwas weniger "geschäftiges" vorgestellt. Aber das tun wir ja wohl alle: Komfort und trotzdem eine gewisse Familiarität erwarten. Allerdings finde ich seinen mit Computer selbst kreierten Umgebungsplan doch sehr nützlich (wo welches Restaurant etc.)

Ich lege nur kurz meine Sachen hin, denn ich will ja möglichst den Nachmittag geniessen. Laufe also aus dem Haus und immer gerade bis zum Paseo, wo ich mir bei Etecsa eine Telefonkarte kaufe und zu Hause anrufe, für USD 1.80/Minute, was ich sehr passabel finde.

Ich bin fasziniert vom schönen Quartier, war das letzte nur kurz im Vedado. Fotografiere ein wunderschönes rosa angestrichenes Kolonialhaus bei welchem am Eingang auf einem wie mir scheint braundneuem Schild etwas "en favor de Fidel" steht. Bin zwar nicht mehr schockiert/verwundert/belustigt über die vielen "En cada barrio revolución" etc. Zeichen, ich gewöhne mich schon langsam daran, aber die zu Hause sollen es auch noch sehen....und in einigen Jahren wird das Foto wohl Erinnerungswert haben.

Ich laufe am Malecón entlang, bin zwar nicht so fasziniert davon wie einige andere "Forumianer", aber Meer zu sehen weckt in mir immer das Gefühl von Freiheit und so geniesse ich meine ersten Stunden in Havanna. Will das Castillo de la Real Fuerza abhacken, das ich das letzte Mal bei meinem Kulturrundgang ausgelassen hatte. Na ja, haut mich auch nicht gerade um, aber wir wollen ja nicht unfair sein: einige Skulpturen sind ja nicht schlecht und die Aussicht ist auch besser als auf Meereshöhe. Frage mich allerdings langsam, wo die Touris bleiben, denn es wäre ja wohl Hauptsaison. Die Antwort kennt leider jeder....

Ich spaziere noch ein wenig in der Altstadt rum, in meinen viel zu warmen Kleidern. Bin das erste Mal im Winter an einen warmen Ort geflogen und beim Packen hat irgendwo der Umschaltknopf nicht richtig eingeklickt. Es ist ca. fünf Uhr und ich mache mich Richtung Capitolio auf, um in ein Sammeltaxi zurück zu fahren. Stehe eine Zeit lang ziemlich verloren herum, da ich nicht durchblicke wer wohin fährt und auch nicht gleich fragen will. Irgendwann sitze ich dann aber mit vier Kubanerinnen in so einer Amikarosse und los geht's. Ich geniesse meine Ferienstimmung und als dann an der Ampel eine Braut in ihrem weissen Kleid stolz auf dem Rücksitz eines Cabrios (die Automarke konnte ich mir leider nicht merken, die Herren hier mögen mir verzeihen) zu ihrer Hochzeit chauffiert wird, bin ich ganz entzückt....

Abendessen soll in einem vegetarischen Pesorestaurant sein. Will dieses Mal nicht so Tourimässig durchs Land reisen, obwohl auch dieses Mal mein Aufenthalt relativ kurz ist. Vor dem Laden steht eine grosse Menukarte und ich bin überrascht, was es alles geben soll. Ich will aber trotzdem vorsichtig sein und werde mich wohl für einen arroz a la milanesa und einer Beilage entscheiden. Kurzes Anstehen (ca. 15 Minuten) und dann rein. Als ich den zanahoria/naranja Saft bestellen will, mache ich meine erste "no hay" Erfahrung. Halb so wild, wer will denn schon zanahoria/naranja, wenn es den "naranja solo" auch gibt. Also bestelle ich den, aber der an der Diele macht keinen Wank. Ich beunruhige mich aber nicht, denn das kubanische Pärchen vor mir hat dasselbe bestellt und auch noch nichts gekriegt, obwohl es deutlich zu sehen ist, dass in den Behältern Orangensaft blubbert. Also weiter zum food fassen. Die Vegetales liegen faul herum und machen mich nicht an. Die vor mir nehmen eine grüne Suppe und arroz con vegetales. Als ich frage, was die orange Suppe sei, erhalte ich zwar eine Antwort, die ich aber nicht verstehe. Da kommt gleich das nervige "Quieres o no quieres" in einem Ton, den ich gar nicht mag, wenn ich mir schon immer die Mühe nehme, alles in Spanisch abzuwickeln und so entscheide ich mich für die grüne Suppe und den Reis. Da frage ich dann ganz unschuldig den Kerl, wann dann der Saft komme. "No hay vasos". Und obwohl ich zwar gesehen hatte, dass nicht viele Teller rumliegen, so hatte ich doch übersehen, dass es an Gläsern erst recht mangelt. Er macht sich dann aber in die Küche auf und kommt mit Gläsern zurück und ich zu meinem Saft. Das Essen ist okay und mit 10 Pesos (inkl. Trinkgeld) das billigste in meinem Leben überhaupt.

Ich komme gegen 18.30 Uhr aus dem Restaurant und es ist schon dunkel. Es ist eine breite Strasse mit viel Verkehr und so realisiere ich im ersten Moment gar nicht, dass Stromausfall ist. Hatte zwar davon gelesen, aber in Kuba noch nicht erlebt bzw. nicht mehr daran gedacht. Ich kenne mich noch nicht gut aus, will aber nach Hause, da ich für den morgigen Tag fit sein will. So mache ich mich zu Fuss in mein Quartier auf. Aber schon bei der ersten Seitenstrasse fühle ich mich nicht mehr wohl, es ist stockfinster und ich sehe nicht mal bis zu den Füssen. Tja, Taschenlampe kam nicht mit ins Gepäck und so bete ich, dass es nicht allzu viele Stromausfälle haben wird. Wohl ist mir nicht, und zwar nicht, weil ich als Frau alleine unterwegs bin, es ist mehr ein Gefühl von ausgeliefert sein (und erst recht, als vor einem Haus auch noch Hunde wie wild zu bellen beginnen). Trotzdem will ich nicht zurück auf die Hauptstrasse und ein Taxi zu nehmen, ich will das erleben. Bin dann aber doch ganz froh, als ich ins Haus komme.

Der Schwiegerpapa meines Vermieters soll ein bekannter Journalist gewesen sein, es hängen Fotos rum von ihm wo er mit Persönlichkeiten abgelichtet ist. Er sitzt im Wohnzimmer, aber ich getraue mich nicht, ihn anzusprechen, obwohl er sicher viel zu erzählen hätte. Ich brauche jeweils ein wenig Zeit, um Kontakt zu knüpfen und werde deshalb auch nicht so wahnsinnig viele Begegnungen machen.

Am nächsten Morgen mit dem Viazul nach Viñales. Mein Vermieter hat dort oben bei einer Bekannten für mich gebucht. Ich bin ganz froh, denn noch glaube ich, dass ich durch ihn in eine besondere casa komme, obwohl mir natürlich schon klar ist, dass das "Eine Hand wäscht die andere" Prinzip gilt.

Überrascht bin ich wie gesagt vom Bus (Bonbons als Begrüssung) und dem Fernseher. Bringen eine pelicula über zwei verfeindete Bauern im Escambray Gebirge, die dann durch die Liebe ihrer entsprechenden Kinder sich irgendwann dann noch wieder mögen. Für uns mag ja so ein Film zwischendurch noch ganz lustig sein, nur denke ich mir, Gott sei Dank wird bei uns auch noch anderes gezeigt. Nach Pinar ist die Strasse ja dann ziemlich kurvig, aber qualitätsmässig gut (war überhaupt über die Strassenzustände positiv überrascht). Die Landschaft mit den mogotes fand ich beruhigend und war froh, wenn auch nur für eine Nacht gekommen zu sein. Meine Casavermieterin holt mich zwar ab, steht aber von der Busstation etwas abseits, da sie nicht zu nah ran dürfen. Auf dem Weg zur casa realisiere ich, wie viele Privatunterkünfte es doch hat. Das casa ist nichts besonders: relativ einfach, die Wände reichen nicht bis zur Decke - und mein Zimmer ist natürlich neben dem Bad....überlege mir deshalb, wenig fest- und flüssig-Nahrung zu mir zu nehmen, dann brauche ich das Bad auch nicht zu benutzen.

Ich miete ein Velo (USD 2.50 für 4 Stunden) und fahre damit zur Cueva del Indio. Kann die Aussage von "Loonley Planet" nur unterstützen von wegen, ist zwar hübsch, aber auch "tourist trap" und wenn sie mehr als 3 $ wollen, soll man es weglassen. Ist mittlerweile 5$, gehe aber trotzdem rein. Ist gut zur Entspannung nach der Velofahrt. Allerdings sitze ich mit zwei älteren Spaniern und ihren zwei jungen Kubanerinnen im Boot und muss mir ihren Blödsinn anhören - aber eben, die Bootsfahrt ist ja sehr kurz. Auf dem Rückweg halte ich bei einem Orangenbaum an - die Früchte werden mir gleich angeboten - Osvaldo schält sie mir auch gleich und so kommen wir ins Gespräch. Da tauchen plötzlich Mutter und Schwester mit ihren zwei kleinen Kinder und sonstige Verwandte auf. Bei jeder neuen Ankunft gibt's Küsschen - auch für mich. Na ja, die Leute sind mir alle so sympathisch, dass es mir recht ist. Ich darf mich im Holzstuhl auf die Veranda setzen und alles mitverfolgen. Fühle mich total wohl. Sind zwar dankbar für die kleine Seife und Shampoomuster die ich da lasse, bitten aber um nichts weiteres. Ja, in Viñales ist die Welt noch in Ordnung....

Abends esse ich zu Hause - und zwar das erste Mal das kubanische Standardmenu. Na ja, da es bei dem einen Mal bleiben wird in der Woche ist es ganz okay. Schon früh gehe ich zu Bett, denn meine Vermieter sind nicht sehr gesprächig und alleine gehe ich abends nicht weg. Für das bereit gestellte Moskitonetz bin ich dann sehr dankbar. Schlafe nicht besonders gut, da die Diskussion der Nachbarn auf der Strasse ziemlich gut zu hören sind und am frühen Morgen dann auch noch Regen einbricht. Es regnet bis Mitte Vormittag und ich weiss nicht recht, was ich denn nun soll. Aber plötzlich ist's wieder schön und warm und so fahre ich zum Aussichtspunkt beim Hotel Jasmines und zum Mural de la prehistoria (kann man sich schenken wenn man nur kurz Zeit und/oder kein Auto hat).

Auf dem Rückweg lerne ich im Bus einen jungen Deutschen kennen, der zum ersten Mal nach Kuba fährt. Die wirtschaftliche Situation betrübt ihn sehr und andererseits hat er auch den Eindruck, dass die Kubaner sich auch nicht besonders um ihr Schicksal kümmern. Wieso nicht Gemüse anbauen auf den weiten Feldern wo zurzeit nichts ist oder die eigene Situation um die vier Wände verbessern (etwas Farbe, Blumen pflanzen)? Spontan denke ich, dass es wahrscheinlich teuer und umständlich ist, diese Dinge zu besorgen. Andererseits würde ja jeder von uns Samen für Blumen oder Gemüse mit nach Kuba nehmen, wenn uns jemand danach fragen würde?!

In Havanna angekommen will ich zuerst duschen und Haare waschen. Danach hänge ich noch ein wenig im Park rum und gehe eine teure Pizza essen. Fehler: Für einen Bruchteil davon hätte ich mir genauso eine Pesopizza kaufen können und zweitens wurde ich mit Ricky Martin im TV tracktiert....Auch wieder früh ins Bett, da es um 8 Uhr schon wieder mit Viazul nach Trinidad soll und ich die Landschaft nicht verschlafen will. Beziehungsweise ich nehme den ersten Bus Richtung Trinidad, entscheide mich aber dann, in Cienfuegos zu stoppen, halte mich dort vier Stunden lang auf und gehe mit dem zweiten Bus weiter nach Trinidad. Dieser Zwischenstopp lohnt sich. Cienfuegos hat eine wunderschöne Plaza mit Kirche, Theater, Mini Capitolio und am Hafen den Palacio de Valle.

Zwischen Cienfuegos und Trinidad ist die Landschaft wiederum wunderschön, leider kann ich sie bei all den Kurven nicht richtig geniessen und der Chauffeur fährt ziemlich zügig um wohl etwas früher Feierabend zu haben. Es ist schon dunkel, als wir in Trinidad ankommen. Ich steige aus und nehme alles ganz gelassen, denn mein Casavermieter in Havanna hat mir ja bei seinem amigo etwas reserviert. So warte ich, bis mich der ansprechen kommt. Um es kurz zu machen: Am Schluss stehe ich mit einem jungen italienischen Pärchen noch alleine dort. Irgendwas scheint nicht geklappt zu haben und ich habe schon alle casavermieter fortgejagt. Es erstaunt mich zwar, denn die Touris sind ja nicht in so grosser Anzahl. Der Stromausfall ist auch schon da....Da ich italienischsprechend bin und die Italiener in Havanna schlechte Erfahrungen gemacht haben, beschliessen wir, vorerst zusammen zu bleiben. Sowie ihnen wie mir ist es unbekannt, dass auch in Trinidad so viele casas vermietet werden. Schlussendlich landen wir in einem, das uns zwar nicht wirklich passt, aber wer will in der Dunkelheit schon gross rumlaufen und etwas besseres suchen?

Ich nicht, denn ich habe mir in den Kopf gesetzt, am Vormittag mal zum Tope de Collantes zu laufen. Bin nicht sonderlich sportlich und da beginnen wohl die ersten von Euch wohl schon zu grinsen. Aber es kommt noch schlimmer: Ich hatte im Kopf gelesen zu haben, es seien 5 km von Trinidad. So lief ich los und jeden Kubaner, der mir sagen wollte wie weit es bis zum Tope sei, liess ich links liegen (da ich in diesem Forum gelesen hatte, ,am solle ja keinen Cubi nach dem Weg fragen). Nur: dieses eine Mal hatten sie alle recht. Es war weit - von Trinidad etwas über 20 km. Im Buch nachher nachgelesen: Ca. 5 km von Trinidad beginnt die Serpentinenstrasse hinauf zum Tope. Na ja, nach drei Stunden laufen kam ein Taxi vorbei und so fuhr ich die letzten Kilometer. Oben dann nichts besonders: ein Kurhotel und die Möglichkeit, zu einem Wasserfall zu laufen (weitere 6 km insgesamt, auf die ich gerne verzichtete). Da gerade kein Taxi zur Verfügung stand, begann ich auch wieder Richtung Trinidad zu laufen. Über die Busschilder, die am Strassenrand stehen, soll man sich nicht allzu früh freuen. Eine junge Frau wartete um 15 Uhr seit dem Vormittag auf den Bus und war nicht mal sicher, ob er gleichentags noch kommen würde....irgendwann kam dann doch noch ein Taxi, das mich nach Trinidad mitnahm. Taxichauffeur meinte nur: "Ni si fuera loco iría al Tope a pie...". Ich war dann auch ziemlich geschafft und als ich in die Stadt kam, hatte ich ja noch nichts von ihr gesehen. Holte also wenigstens die Plaza Major mit dem Sonnenuntergang und einige calles nach. War erstaunt: kein Jinetero, niemand, der mir Zigarren oder sonst 'was verkaufen wollte. Nur casas und paladares wurden angeboten.

Dann wechselte ich das casa in eines mit mehreren individuellen Zimmern und einem grossen Patio in der Mitte des Hauses. Das war ja schon 'was ganz anderes und ich bedauerte, dass ich nur noch eine weitere Nacht bleiben würde. Da Semana de la Cultura war, war bei der Plaza eine fiesta angesagt. War aber ziemlich enttäuschend, meiner Meinung nach. Das Programm bestand aus einem Wettbewerb. Die Gruppen rissen aber weder mich noch das Publikum vom Hocker. Die Cubis waren nicht aktiver als die Touris, was mich ja dann doch ziemlich erstaunte. Auf dem Nachhauseweg wurde ich in einen Hof "gelockt" wo eine Musikergruppe ("Los Pinos", glaube ich) spielte. Das war ja schon 1000x besser und eine Musikgruppe wie im Ferienprospekt. Manchmal muss man einfach Glück haben. Schade waren nur wenige Leute dort.

Am Morgen blieb mir noch Zeit für den Parque Central, wo ich auf einen Teil einer Schulklasse stiess, die sich gerade vergnügte, weil die electricidad ausgefallen sei und sie deshalb noch nicht zurück in die Schule können. Verstand die Begründung zwar nicht wirklich, aber da die Lehrerin auch dort war, hielt ich es für schon richtig so. Als dann der kleine 11jährige Junge mit seiner Lehrerin Salsa tanzte, konnte ich nur noch fasziniert zuschauen und vor mich hin strahlen. Die Lehrerin zwinkerte mir zu und wir dachten wohl beide dasselbe: der wird mal ein charmanter Herzensbrecher - beziehungsweise er ist es schon..... Als die Musiker dann ihre Instrumente zusammenpackten, setzte ich mich auf eine Bank und siehe da - die Kinder kamen zu mir. Ich rechnete im Kopf schon aus, ob wohl meine Bonbons reichen würden für alle. Aber siehe da - sie schwatzten zwar ca. eine Stunde lang mit mir und fragten nach nichts (Im Gegensatz zu zwei Mädchen auf der Plaza Major die jeden Touri nach "un jaboncito" anbettelten). Der tanzende Junge hatte einen italienischen Vater und hatte auch eine Zeit lang in Italien gelebt. Ich wollte ihn die "Und wo gefällt es dir besser"-Frage nicht stellen, da er sich hier absolut wohl zu fühlen schien was er später mit dem Satz "y que el Comandante en jefe nos protege por mucho tiempo más" untermauerte. Ich meinte, meinen Ohren nicht trauen zu können....ich wusste echt nicht, wie ich darauf antworteten sollte - glücklicherweise erwarteten sie ja keine Antwort von mir und ich konnte meine Perplexität runterschlucken. Da fragte das eine Mädchen mit einem ihrer wunderschönen Vornamen (die man sich schwer merken kann, aber ich habe sie ja alle aufgeschrieben), ob ich von den fünf Kubanern gehört hätte, die in den USA gefangen genommen worden seien, und wie schlimm das ja sei...Ja, ja, im letzten Juni schon tagtächlich damit bombardiert worden und es schien immer noch Tagesthema zu sein.....Ich konnte nicht glauben, wie lange el jefe denn seine Leute mit so einer Story hinhalten wollte. Falls es nicht immer einfach ist, mit den Grossen über Politik zu reden, mit den Kleinen ist es auf jeden Fall. Schlussendlich inszenierte ich doch noch ein Fotoshooting, obwohl die Erinnerung auch ohne Abbild noch lange hinhalten wird. Da kam dann gleich ihr Bus und weg waren sind....Na ja, ich musste ja auch weiter.

Und schon sass ich im Bus für nach Varadero, um die letzten drei Nächte zu verbringen. Das letzte "Abenteuer" meiner Reise. Und wenn jetzt auch alle denken, was soll man denn in einem AI Hotel in Varadero erleben, tja....etwas fehlt ja in meinem Reisebericht: die Lovestory. Da kommt sie…

Auf dem Weg dorthin kann man in der Dunkelheit die obdachlosen Häuser erkennen, die der Hurrikan hinterlassen hat. Und als wir in Cardenas einfahren, will mir der Chauffeur die meravillas von Cardenas zeigen, die sich erwartungsgemäss in Grenze halten. Aufregung kommt dann bei ihm auf, als wir uns dem Haus von Elián nähern...und siehe da - die Neugierigen werden belohnt. Da ist er vor dem Haus und fährt mit der cariola herum. Davor steht ein Polizist und hält Wache. Höre wie der Chauffeur etwas von 40 Millionen Dollar anfängt zu plappern, was für ein Wunderkind Elián sei etc.

Ich kann es auf jeden Fall nicht mehr erwarten ins Hotel zu kommen, um IHN wiederzusehen. Er spielt in der Hotelband und letztes Jahr hatte ich die Band am letzten Abend angesprochen und mich auch mit ihm kurz unterhalten - aber eben: nur kurz und so hatten wir auch nicht Adressen oder so getauscht. Hoffnung hatte mir allerdings gemacht, dass er damals sagte, er sei nicht verheiratet. Was mir zwar damals schon etwas Spanisch vorkam, aber eben, ich dachte, da wartet ja mal einer noch auf die grosse Liebe....

Kann es nicht verkneifen, den Kofferschlepper zu fragen, ob noch die gleichen Musiker spielen. Atme bei positiver Antwort erleichtert auf. Also dusche um kurz darauf im Speisesaal zu stehen. Sie spielen bereits auf der Terrasse und ich esse nur kurz etwas - jetzt wo ich ein schon bezahltes Buffet zur Verfügung habe, denke ich an 'was ganz anderes. Um Spekulationen letzter Minute zu vermeiden, gehe ich dann schon bald raus, als sie fertig gespielt haben. "La suiza!" Und schon springen sie auf und ich werde umarmt...Ich habe zwar das Gefühl, dass sie sich übers Wiedersehen freuen, allerdings ist das Gespräch nach den Höflichkeitsfloskeln gleich bei "aqui, luchando, schlechte Auslastung des Hotels seit September etc..." Jedes Mal wenn ich "luchando" höre gibt es mir einen Stich - vielleicht weil es ins Deutsche übersetzt ein starkes Wort ist. Allerdings finde ich es in ihrem Fall ein wenig ein Gejammer, da jeder von ihnen pro Abend ca. 20 USD verdient, weiss allerdings nicht, was sie für Steuern dafür bezahlen. Oder sehe ich das falsch?

Als sie indirekt fragen, ob es Gründe gäbe, wieso das ich wieder gekommen sei, gebe ich natürlich als Hauptpunkt an, ja, um dieses Mal etwas herumzureisen und zu versuchen, etwas vom Land zu verstehen. ER wirft dann gleich ein, ob ich denn nun etwas davon verstehe...."Nein, nicht wirklich." Da bleibt mir nichts anderes übrig, als beschämt zu Boden zu blicken...Ich hätte an dem Punkt erwartet, dass so etwas wie "Frage nur, wenn du Fragen hast" kommt, aber nichts dergleichen wird von ihrer Seite gesagt. Bin zwar in der Phase, wo mir langsam die Augen aufgehen, weiss aber, dass ich noch weit von der Realität entfernt bin.

Ich geniesse diesen Moment, es ist der des freudigen Wiedersehens...Ich hatte nicht allzu viele Überlegungen angestellt, denn das mache ich immer und dieses eine Mal wollte ich es so annehmen, wie es kommen würde. Insgeheim wusste ich natürlich, das es für mich schnell schwierig werden würde, sobald ich Gefühle zu investieren begänne.

ER fragte dann, ob ich denn nicht auch ein wenig seinetwegen gekommen sei...Na ja, ich hatte ja nur drei Nächte übrig, also besser gleich zur Sache kommen. "Ja, doch, aber eben wir kennen uns ja kaum." So versuchten wir in der kurzen Zeit, einander wenigstens die das Leben der letzten Monate zu erzählen.

Da erzähle ich ihm die Geschichte von dem Mann, den ich am ersten Tag im Juni 2001 in Havanna getroffen hatte, der mich ca. 2 Stunden lang vollgeplappert hatte. Hatte damals natürlich nichts von jineteros gelesen und obwohl ich seine Liebesschwüre schon nicht abgenommen hatte, hatte ich mir damals auch nichts Böses dabei gedacht. Er meinte dann, Touristinnen-Jagen sei nicht sein Business - es tönt lächerlich, aber ich nehme es ihm ab, insofern dass er wohl nicht jagt (wäre mir ja im Juni schon aufgefallen), aber sollte sich mal 'ne Gelegenheit ergeben....Mein Wunsch war es, ein wenig Zeit mit ihm zu verbringen, aber auch nicht allzu weit (nicht in Distanz, sondern Richtung Bett) zu gehen. So fragte ich IHN, ob er mir Tanzunterricht geben könne. Ja klar, fast jeder Kubaner könne tanzen und es brauche auch nicht viel dazu: etwas ritmo und adelante..."bueno, no tengo ritmo"...da war ich wohl schon ein verlorener Fall. Es stellte sich allerdings gleich aus, weshalb es für ihn ein Problem war: Nicht verheiratet, aber Frau und ein Kind..nur, wenn es mich nicht störe, störe es ihn auch nicht.... Ich sage ihm, dann solle er über die nächsten Tage entscheiden…"No, eres tú la que tiene que decidir…"

Tja, ER steht dann auf und küsst mich auf den Mund – wie soll ich denn da noch vernünftig entscheiden können? Und schon musste er weg und ich blieb zurück mit meinen Glücksgefühlen. Die Welt für mich noch in Ordnung ging ich zurück ins Zimmer und genoss das Badezimmer in vollen Zügen. Erst mal ein bisschen Wäsche waschen und vernachlässigte Körperpflege nachholen.

Erwachte am nächsten Morgen zeitig. Telefonierte dem dueño der casa in Havanna betreffend des Vorfalls in Trinidad. Er fragte gleich, was denn passiert sei, denn die Frau seines Freundes sei an die Busstation, habe mich aber nicht getroffen. Als ich sagte, ich hätte lange gewartet und als mir ein angeblicher primo von dem Typ gesagt hätte, das Haus seines Cousins sei voll, da am Nachmittag vier Französinnen angekommen seien, sei ich halt mit jemand anderem mit. Das sei doch gar kein primo gewesen und der hätte es nur gesagt, um mich für sein casa zu gewinnen, ich solle ihm die Adresse angeben etc. Oje, aha, also so kann es auch laufen.

Es zog mich dann gleich an den Strand - um wenige Worte zu verlieren, es ist wirklich wie aus dem Ferienprospekt und dieses Mal auch die Anzahl Leute; den Liegestuhl muss man sich nicht reservieren. Nach einem grossen Spaziergang liess ich meine Muskeln für den Rest des Tages im Liegestuhl, denn sie brauchten noch Ruhe nach den Trinidad Strapazen. Als eine der letzten ging ich dann ins Hotel zurück und zappte durch die Fernsehkanäle. Auf Cubapatriotismus hatte ich keine Lust, so versuchte ich, beim Quiz eines französischen Kanals etwas mitzuraten - erfolglos, aber ich wollte ja vor allem die Zeit bis zum Abendessen rumbringen. Da läutet das Telefon. ER ist es und ich komme gleich ins Rotieren, da ja das sicher nicht erlaubt ist und ich mich auch gleich etwas kontrolliert/eingeengt fühle, da ich mir nicht sicher bin, was das soll. Ich nehme mir vor, gewisse Dinge gleich zu regeln.

Ich schnaufe durch und da kommen meine Punkte:

1. Yo no soy tu bolleto para Europa
2. No soy millionaria

Seine Antwort ist "hija, no es lo que yo quiero". Da dopple ich nach: "Entonces, aún no voy a darte ni un dollaro, nos seguimos viendo?" "Claro...." "Gut, dann sehen wir uns beim Abendessen, bis dann". Ich fühle mich etwas besser.

Als sie beim Abendessen ganz in der Nähe meines Tisches ein Lied von wegen "tu me vuelves loca..." spielen, schaue ich spontan zu ihnen und als ER mich lachend anschaut, muss ich auch lachen. Danach spielen sie auch etwas für mich und ein Mitglied der Band sagt dann zu mir "Ahi el puse su corazón". Ich hatte dasselbe Gefühl, will es natürlich gerne glauben….

Ich gehe dann nach draussen und setze mich zu ihm hin. Ich spüre, etwas stimmt nicht und da kommts: "Has dicho cosas feas hoy". "Qué? echoe ich. Ich kann noch nicht auf diese Aussage reagieren und stehe auf und gebe ihm einen Kuss auf die Wange. Er reagiert aber nicht, sondern fängt an, meine Worte zu wiederholen. Er wisse dass ich keine Millionärin sei, er wolle gar nicht nach Europa... Okay, vielleicht will er das (im Moment) nicht, aber kleine Hilfestellungen sicher. Nicht, dass ich dies grundsätzlich nicht leisten will, aber zuerst muss ich die Person wirklich gut kennen. Darum hänge ich noch an, dass ich auch keine Spielsachen für seine kleine Tochter schicken werde....Er erwidert darauf, dass er ihr die Sachen schon selbst kaufe, vielleicht könne er ihr nicht so viel kaufen, wie er möchte...

Ich nickte nur noch bei seinen Aussagen, wollte mich zwar zwischendurch verteidigen, hatte es aber überhaupt nicht vorbereitet und war deshalb etwas sprachlos. Am Schluss brachte ich dann aber doch noch ein "Lo siento" raus. Ich sagte, ich sei vielleicht auch einfach etwas durcheinander gewesen, so plötzlich wieder in einer Luxuswelt zu sein.

Ich bin mir nicht sicher, ob er nun wirklich der Superhombre ist oder ob alles auch einfach eine "mis-en-scène" ist. Will aber auch nicht wirklich darüber nachdenken...

Tja, aber das geliebte Unterbewusstsein meldet sich um 4.30 Uhr morgens und kann nicht gleich wieder einschlafen. Wenn ich ihm also unrecht getan habe? Es sind so etwas wie Schuldgefühle die mich plagen. Schlafe schlecht weiter und gehe dann nach dem Frühstück gleich an den Strand. Ich denke bereits ans Wiederkommen....

Den Tag verbringe ich im Liegestuhl, darüber nachdenkend, was ER gesagt hat. Es geht mir nicht aus dem Kopf, allerdings komme ich auch nicht auf einen eigenen Standpunkt. Vertreibe mir den Nachmittag mit dem Versuch, den Viazul Bus zu reservieren für die Rückfahrt nach Havanna, was dann doch noch relativ schnell klappt.

Nebst dem komischen Gefühl betreffend IHM, ist mir auch sonst komisch zumute. Diese Tourihochburg kommt mir nun nach einem Einblick in die Realität total komisch vor und ich weiss nicht recht, wie ich damit umgehen soll. Einerseits geniesse ich ja alles, andererseits ertrage ich die anderen Touris nicht (Diskussion am Nebentisch: "Die Ananas in der Dominikanischen Republik ist viel saftiger, die hier ist ja ganz trocken...."). Auch wenn man früher schon gewusst hat, dass die Realität anders ist, wenn man es einmal persönlich erlebt hat, hinterlässt es schon eine andere Sichtweise.

Ich treffe IHN dann und wir sind beide der Ansicht, dass wir reden sollten. Andererseits, was gibt's denn zu bereden? Der Fall ist ja eigentlich klar, sofern er meine Frage positiv beantwortet. "Tienes niña y mujer, y quieres mucho a las dos". Seine Antwort ist "si". Es sei ja nicht so, dass er mich nicht möge, im Gegenteil, er würde schon auch gerne….

Ich bin zwar betroffen, kann aber, glaube ich, meine Enttäuschung mehr oder weniger kontrollieren. Bringe noch eine Erklärung und Entschuldigung für meine Reaktion vom Vorabend zustande.

Wir schauen dann den Animateuren zu, wie sie das Abendprogramm einstudieren. ER meint dann, es sei schon schlimm, wie undiszipliniert die Cubis von der Animation da arbeiten. "Ja, schlimmer als kleine Kinder" sage ich. Er sagt auch etwas von wegen Unprofessionalität etc. ER ist wirklich mehr als ein Durchschnittskubaner.

ER bleibt bis seine Arbeit beginnt. Ich hingegen gehe dann in mein Zimmer und heule drauf los. Ich kann nicht mehr anders. Es ist schlimmer, als ich befürchtet hatte. Ich habe mich verliebt, aber er liebt seine Familie...Bleibe bis zum Abendessen so auf dem Bett liegend.

Im Speisesaal ist Feststimmung, was ich natürlich überhaupt nicht gebrauchen kann. Wir treffen uns wieder draussen und unterhalten uns über Gott und die Welt. "Nein, ich weiss noch nicht, ob ich wiederkommen werde…" Wir tauschen die Adressen aus. Dann muss er gehen – die Zeit ging zu schnell vorbei…erhalte noch einen Super-largo-Abschiedsschmatz auf die Wange.

Ich bleibe gefasst noch einen Moment sitzen und gehe dann zurück in mein Zimmer, packe mein Gepäck und gehe schlafen. Die Tränen kommen erst am nächsten Morgen im Viazul Bus und dann am Flughafen…


Ich vermisse ihn wahnsinnig und will ihn natürlich wiedersehen…


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31.01.2002 09:08
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#2 RE:Reisebericht mal von einer Frau - Januar 2002
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( Gast )
Mensch, sehr netter Bericht....
merkt man gleich das der von einer Frau ist. Die Sprache und was Du so schreibst...
Mich würde noch interessieren wie alt Du bist.

Schade das Du nur so kurz da warst.

Ich bin 42 und war bis jetzt 3x in Cuba. Zum ersten mal 99 für 3 Wochen und im letzten Jahr Ende September / Anfang Oktober für 2 Wochen und noch mal 2 Wochen über Weihnachten und Silvester. Hab 'ne Freundin in Havana und kämpfe mich durch den ganzen Wust von Cuba Erfahrungen, Gefühlen von Sehnsucht lalala.... finde es manchmal schwierig, oft toll und will diese Erfahrungen nicht missen... wenn ich auch nicht weiß wo das alles enden soll.

Wie auch immer... danke für den schönen Bericht...
Hoffentlich hören wir weiterhin noch mehr von Dir.

Wie nach bist Du jetzt eigentlich der Cubanischen Realität gekommen? Ach da fällt mir noch was ein....
An einer Stelle Deines Berichts (im zweiten Teil) dachte ich mal Du reagierst so ein bißchen im Vorraus.... Du stellst was klar was Du vermutest, was aber zu dem Zeitpunkt noch gar keine Realität war (ging so um Geschenke, Dollars, lala)... durch viele Berichte im Forum schon vorgeimpft ist man etwas übervorsichtig (ist der Eindruck richtig?) Mir geht das manchmal so.... Die Schwierigkeit ist (jedenfalls für mich) das man die "echtheit" und die Motivation von Gefühlen nur schwer rausfinden kann und auch nicht trennen kann ob es zweckgerichtet ist oder echt. Aufgrund der situation denkt man immer es geht nur um den Vorteil. Und man wird auch nie genau rausfinden ob das so ist oder nicht.
Jedenfalls sollte man sich dadurch auch nicht zu sehr den Blick auf die schönen und tollen seiten und Möglichkeiten verstellen lassen. Es ist halt immer ein gewisses Abenteuer; aber das macht ja auch einen Teil des Reizes aus.

Grüße
Rüdiger

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31.01.2002 11:21
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#3 RE:Reisebericht mal von einer Frau - Januar 2002
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( Gast )
Sehr guter und vor allem auch Ehrliche Bericht.

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31.01.2002 19:51
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#4 RE:Reisebericht mal von einer Frau - Januar 2002
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( Gast )
hat mir sehr gut gefallen, einmal cuba aus einem weiblichen blickwinkelzu sehen.interessant der unterschied zwischen mann und frau an gewisse dinge heranzugehen, typisch weiblich eben (sich so viele gedanken zu machen).
mein typ : wenn du dir etwas wünscht und du hast die möglichkeit dazu, dann tu es, du hast nur ein leben, eine 2.chance gibt es nicht. und schließlich war der cubano sehr ehrlich zu dir.
hasta luego
scuba

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31.01.2002 20:25 (zuletzt bearbeitet: 31.01.2002 20:32)
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#5 RE:Reisebericht mal von einer Frau - Januar 2002
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( Gast )
<<--Abendessen soll in einem vegetarischen Pesorestaurant sein.>>
In Peso-Geschäften wurde mir ab und zu gesagt: “Ich soll doch in $ Geschäft kaufen“

Jamesine, Renate
Ich wünsche euch beiden, dir und Renate, viel Glück mit dem kubanischen Mann.
Renate hat IHN so bluming beschrieben, dass die Mehrheit hier zweifelt – nicht ob das möglich ist – sondern, wie lange so was dauern kann, sei es, dass er die Lust verliert, wenn sich seine Situation ändert. (Ulli´s Bemerkung) oder du, Renate, findest eines Tages belastend, sich so zu benehmen.
Jamesine, mich würde interesieren, ob du dir auch so einen Mann wünscht, wie ihn die Renate beschrieben hat und diese Hoffnung, ER ist so was, macht dich gleich schwach für IHN.

Auf jeden Fall, zu lesen, wenn die Frauen über ihre Gefühle und Gedanken schreiben – Qualität - ist schon was anderes als die Aufzählung mit wie viel Mädchen jemand war und wie oft –Quantität.

Ihr beide Frauen? Sind Männer wie ich, hoffnungslos unten durch, weil wir nicht in der Lage sind, so ein irrationales Frauen–Benehmen zu verstehen: Beispiel.
Ihr Ehemann hat mir ein Bisschen nach seinem Feierabend geholfen. Dafür hat er so viel Geld bekommen, dass sie 2 Wochen Urlaub auf den Kanaren gemacht haben. Einige Wochen später habe ich ihn gefragt ob ich bei ihm übernachten darf. Ok sagte er. Aber um zehn Uhr abends hat mich seine Frau aus dem Haus geworfen, weil ich sie nicht gefragt habe. Jahre später bin ich ihr Freund geworden, weil ich ihr Ende Januar 2 Schneeglöckchen gebracht habe. Wie ich aufmerksam bin usw.

Benehmen sich nur einige Frauen so, oder ist das die Regel?

Gruss
Joe1




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31.01.2002 21:27 (zuletzt bearbeitet: 31.01.2002 21:29)
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#6 RE:Reisebericht mal von einer Frau - Januar 2002
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( Gast )
liebe jamesine !
dein bericht ist wie ein frischer wind für dieses forum !
nur eine frage an dich . stimmt auch die reihenfolge ( und weshalb) deines besuches
"... habana vieja, vinales,trinidad,varadero und erst dann ER..." ;
du bist doch wg. der liebe ( wie die meisten von uns ) auf die "isla grande" geflogen ?
habe ich recht oder habe ich recht ???
gruss
janosch

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31.01.2002 23:15
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#7 RE:Reisebericht mal von einer Frau - Januar 2002
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( Gast )
Sehr interessanter Bericht! Ich hoffe Du bleibst dem Forum erhalten. Ist sehr schön mal die Kubaerlebnisse einer Frau zu lesen.

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04.02.2002 09:11
avatar  Jamesine ( gelöscht )
#8 RE:Reisebericht mal von einer Frau - Januar 2002
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Jamesine ( gelöscht )
An alle die bisher geschrieben haben:
War in den letzten Tagen krank im Bett (Bronchitis, nicht "nur" Cuba-Sehnsucht), hatte deshalb noch keine Zeit, auf Eure Kommentare einzugehen. Möchte dies aber bei jedem einzeln nachholen. Gebt mir kurz Zeit, werde versuchen, dies heute noch nachzuholen.
Einen schönen Wochenstart wünscht Euch
Jamesine

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04.02.2002 13:11
avatar  Jamesine ( gelöscht )
#9 RE:Reisebericht mal von einer Frau - Januar 2002
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Jamesine ( gelöscht )
So, nutze meine Mittagszeit um mit Euch in Kontakt zu treten...

Herzlichen Dank allen für die schönen Worte / Reaktionen und das alles von Männern...also so schlecht seid Ihr ja gar nicht - frage mich nur, wieso mir denn so einer nicht hier über den Weg läuft?! Habt Ihr Euch sicher umgekehrt auch schon gefragt....

Also, hier die einzelnen Antworten. Was die Sache mit IHM angeht, werde ich wohl v.a. bei joe1 darauf eingehen.

@ jackman:
Dass ich nur so kurz bleiben konnte war geschäftlich bedingt. Den allerblödsten Fehler machte ich allerdings letztes Jahr: da war ich 10 Tage dort und flog anfangs Woche zurück, damit ich den Rest der Woche mein Jetlag auskurieren konnte bevor's wieder zur Arbeit ging. Dabei hätte ich einige Sehenswürdigkeiten dort schon besichtigen können, wäre mir dieses Mal mehr Zeit für VRA geblieben...na ja, im Nachhinein ist man immer schlauer...
Seit wann fragt man eine Dame nach dem Alter? Okay, ich bin 28, sehe allerdings jünger aus...(sagen die anderen....)
Tja, der cubanischen Realität bin ich nur so weit gekommen, wie ich es beschrieben habe, d.h. die offensichtlichen Vorkommnisse (Stromausfall, kein warmes Wasser, Hotelangestellte, die food rausschmuggeln). Hätte gerne mit meinen casabesitzer jeweils etwas gesprochen, nur hatte ich teilweise andere Prioritäten bzw. bei jeweils nur eine-Nacht-Aufenthalt war es unmöglich, gleich ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, bei welchem ich zu Informationen gekommen wäre, die über dem üblichen herausgehen.
Betreffend meiner Reaktion IHM gegenüber (Geld, Geschenke). Das war schon verrückt. Durch seinen unerwarteten Telefonanruf in mein Zimmer kam ich gleich ins Schwitzen. Hatte plötzlich das Gefühl, ich verliere die Kontrolle über das Geschehen und wollte diese irgendwie zurückgewinnen. Es sind Punkte, die ich, wenn es zu einer festeren Beziehung gekommen wäre, sicher irgendwann einmal aufgebracht hätte, allerdings war es, wie du richtigerweise festgestellt hast, überhaupt noch nicht so weit. Und wenn auch....wenn es wirklich die grosse Liebe ist, wäre ich natürlich schon bereit, alle Hürden auf mich zu nehmen....




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04.02.2002 13:13
avatar  Jamesine ( gelöscht )
#10 RE:Reisebericht mal von einer Frau - Januar 2002
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Jamesine ( gelöscht )
@MatthiasK

Ja, der Bericht ist ehrlich - vom 2. Teil gibt's eine längere Version, die aber nur für mich privat bestimmt ist und passwortgeschützt ist...

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04.02.2002 13:15
avatar  Jamesine ( gelöscht )
#11 RE:Reisebericht mal von einer Frau - Januar 2002
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Jamesine ( gelöscht )
@ scuba:

Danke für den Tipp - wie recht du hast. Ja, ER war ehrlich und ich habe diesen Punkt bisher nur von der negativen Seite angeschaut...Aber eben: ich muss es positiv sehen, so weiss ich, woran ich bin und kann/muss mich dementsprechend richten.

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04.02.2002 13:25
avatar  Jamesine ( gelöscht )
#12 RE:Reisebericht mal von einer Frau - Januar 2002
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Jamesine ( gelöscht )
@janosch:

Wir wollen ja nun mal nicht darum kämpfen, wer hier recht hat...
Ja, der Bericht ist in chronologischer Reihenfolge abgefasst. Die Reihenfolge meiner Reise hatte zwei Gründe:

1. Wollte ich zuerst ein wenig herumreisen und mich am Schluss ausruhen
2. Ich hatte IHN beim ersten Besuch erst am letzten Abend angesprochen und mehr wie 1/2 Stunde hatten wir nicht miteinander verbracht, d.h. ich wusste gar nicht, wie meine Gefühle IHM gegenüber aussehen würden, sobald wir uns näher kennenlernen würden bzw. ob ich IHN überhaupt wiedersehen würde etc...aber es stimmt schon, freute mich während der ganzen Woche schon darauf, auch noch nach VRA zu kommen und als die Réceptionist mir das ganze Prozedere erklären wollte, hätte ich am liebsten gesagt "Danke, weiss schon alles" (Wollte aber nicht weiter auffallen...)

Ich wählte wieder Kuba aus, weil ich erfahren hatte, dass das Herumreisen einfach ist, das Land mich im heutigen Zustand fasziniert hat, wegen dem schönen Strand und ja, ja, ER (Reihenfolge frei wählbar...)

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04.02.2002 13:29
avatar  Jamesine ( gelöscht )
#13 RE:Reisebericht mal von einer Frau - Januar 2002
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Jamesine ( gelöscht )
@Quesito:

Bin als read-only member schon einige Monate dabei - allerdings machte ich zwischendurch auch als "read only" mal eine Pause, da ich doch fand, das zeitweise v.a. Müll geschrieben wurde.

Jetzt wo ich das Land etwas näher kennenlernen durfte, hoffe ich, zwischendurch auch einen nützlichen Kommentar dazu beitragen zu können. Sollte ich dieses Jahr nochmals hin (und in meiner momentanen Gefühlslage sieht es ganz danach aus), werde ich mir überlegen, nochmals einen Bericht abzufassen.



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04.02.2002 13:31
avatar  Jamesine ( gelöscht )
#14 RE:Reisebericht mal von einer Frau - Januar 2002
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Jamesine ( gelöscht )
@joe1

Deine Antwort braucht etwas länger - darum erst morgen, denn ich muss dringend wieder zur Arbeit...

Habe der Übersichtlichkeit wegen jeweils für jeden einen neuen Abschnitt eröffnet und nochmals: danke und freue mich, weiterhin von Euch zu hören....

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04.02.2002 14:17
#15 RE:Reisebericht mal von einer Frau - Januar 2002
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Forums-Senator/in
In Antwort auf:
Etecsa eine Telefonkarte kaufe und zu Hause anrufe, für USD 1.80/Minute, was ich sehr passabel finde.




Jamesine,

Entschuldige, dass ich sowas Triviales aus deinen Bericht herauspicke. Ich fand deine Ausführungen sehr schön. Du bist mit sehr viel Offenheit und Neugier an das Land herangegangen. Hoffentlich hält dich deine eher negative erste Erfahrung mit den cubanischen Männern nicht von weiteren Reisen ab! Und dann nicht wieder gleich sagen, dass du kein "Ticket for Paradise" bist!

Aber jetzt: kosten Anrufe in die CH jetzt wirklich nur noch USD 1.80 pro Minute? Das wäre eine Revolution, war's bis jetzt doch USD 4.80 pro Minute mit der Plastikkarte.

Liebe Grüsse
Elisabeth

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04.02.2002 17:04
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#16 RE:Reisebericht mal von einer Frau - Januar 2002
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( Gast )
Liebe Jamesine
Auch von mir ein dickes Lob für Deinen ausführlichen, ehrlichen und gefühlvollen Bericht.
Betreffend Deiner Bekanntschaft kann ich Dir sehr gut nachempfinden.. nun, was die Beziehung anbelangt, von welcher Du einerseits träumst, andererseits aber deine Bedenken hast, dann kann auch ich Dir nur raten, realistisch zu bleiben und nix zu überstürzen. Deine Bekanntschaft war/ist sehr ehrlich zu Dir, was ich absolut positiv bewerten würde ! Jamesine, geh nochmals, triff Dich nochmals mit ihm; es würde Dir sonst wohl nie Ruhe lassen. Geh einfach ganz ohne irgendwelche Erwartungen; so kannst Du nur Ueberrascht werden, nicht aber enttäuscht. Und vergiss nicht mir davon zu berichten.
Gruss

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04.02.2002 18:28
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#17 RE:Reisebericht mal von einer Frau - Januar 2002
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( Gast )
In Antwort auf:
Aber jetzt: kosten Anrufe in die CH jetzt wirklich nur noch USD 1.80 pro Minute? Das wäre eine Revolution, war's bis jetzt doch USD 4.80 pro Minute mit der Plastikkarte.


@Elisabeth:

Das war eine (einmalige ?) Sonderaktion über Weihnachten bis einschl. 6.Januar 2002. Jetzt sind es wieder 4 USD nach Deutschland.

Andy


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07.02.2002 11:45
avatar  Jamesine ( gelöscht )
#18 RE:Reisebericht mal von einer Frau - Januar 2002
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Jamesine ( gelöscht )
Hallo Elisabeth

Also, vielleicht war ich etwas zu gutgläubig: die USD 1.80/Minute erschienen auf dem Display, als ich zu telefonieren begann. Gefühlsmässig kann ich sagen, dass es beim ersten Anruf in etwa stimmen dürfte. Beim zweiten war am Ende des Guthabens noch viel Gesprächsstoff vorhanden, d.h. ich bin sicher, dass es sich da um ca. 4 USD/Minute habe handeln dürfen...
Das erste Gespräch war am Samstag, 12. Januar, das zweite unter der Woche (ca. 17. Januar). Vielleicht spielt es auch eine Rolle, ob Wochenende oder unter der Woche. Ev. habe ich am 12. Januar noch von der erwähnten Spezialaktion profitiert?


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07.02.2002 11:57
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#19 RE:Reisebericht mal von einer Frau - Januar 2002
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Jamesine ( gelöscht )
Nochmals für Elisabeth (nachdem das Geschäftliche nun geregelt ist):
Lustig war's schon, ausgerechnet von dir als Cubakennerin eine "trockene" Frage zu erhalten....lieber hätte ich von dir ein paar Tipps bezüglich kubanischem Mann gehabt...

Ich werte meine Erfahrung nicht als negativ, im Gegenteil! Ich war von ihm als Person so positiv überrascht, dass ich plötzlich gefühlsmässig ins Schleudern kam. Ich war zwar unter anderem auch wegen ihm nochmals nach Kuba gereist, hatte mir allerdings vorgenommen, mich dort nicht zu verlieben. Nachdem ich bisher männer-mässig nicht wirklich Glück gehabt habe, wollte ich mich nicht in eine long-distance, different-culture etc. Beziehung wiederfinden. Dass ich dann über Nacht den Kopf für ihn verlor, hat mich zu den "Ich bin nicht dein Ticket zum Paradies" Aussagen geführt. War wohl eine Abwehrreaktion mir selbst gegenüber, die aber erstens nichts gebracht hat und zweitens ging dann am folgenden Abend die zur Verfügung stehende Zeit dafür rauf, um darüber zu diskutieren....

Ich weiss, dass ich über kurz oder lang nicht werde damit umgehen können, seine Nummer 2 zu sein. Aber eben - ich denke natürlich jede Minute an ihn und bin auch schon so weit, dass ich die "Briefmitnahme-Rubrik" studiere...

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07.02.2002 12:47
avatar  Jamesine ( gelöscht )
#20 RE:Reisebericht mal von einer Frau - Januar 2002
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Jamesine ( gelöscht )
@joe1:
Sorry, deine Antwort kommt etwas spät, hat damit zu tun, dass ich nur im Geschäft online bin und da dein Eintrag verschiedene Aspekte anspricht, brauchte ich etwas Zeit...

"In Peso-Geschäften wurde mir gesagt, ich solle in $ Geschäften einkaufen." Na ja, von der Cubanerseite hatte ich es mir natürlich noch nie überlegt. Verstehe die Kubaner schon, wenn sie mit einer solchen Aussage kommen. Wer findet's schon lustig, über längere Zeit überall anzustehen um dann trotzdem wenig zu erhalten? Und wir tun es der Erfahrung oder des Spasses wegen: schon eine verkehrte Welt!

Ich habe von Renate nur einen "Bericht" gelesen, denn ich über die Suchfunktion gefunden habe - (was er alles für sie macht etc.) vielleicht hat sie noch mehr geschrieben, aber wie gesagt, so viel Zeit habe ich nicht, um es zu suchen und stütze mich deshalb auf das, was ich gelesen habe und hoffe, der Renate nicht Unrecht zu tun - ansonsten bitte melden. Meine persönliche Meinung ist, dass es sehr viel ist, was er da tut. Einerseits hat er zwar wohl keine Arbeit und deshalb Zeit dafür, andererseits wäre ich schon auch sehr vorsichtig, ob da nicht gewisse Motive dahinterstecken.

Mir persönlich wäre es wohl etwas zu viel des Guten. Blumen und Küsse hin oder her - wichtig ist mir schlussendlich, dass mein Mann hinter mir steht, keine Hörner macht etc...

An IHM hat mich überzeugt, dass ich über persönliche Dinge sprechen konnte und mich ernst genommen fühlte. Auch hat er mich ziemlich schnell "durchschaut", was zwar nicht immer angenehm ist, aber es trägt zur Verständigung bei.

Ich habe IHM am Schluss das Hauptprodukt meines Landes geschenkt (Schweizer Schokolade), aber einfach so, ohne etwas zu erwarten. Als wir die Adressen austauschten, sagte er zuerst etwas von wegen "wenn ein R-Anruf aus Kuba komme soll ich es entgegen nehmen, das sei dann er...." Als ich darauf nicht reagierte, meinte er, nein er rufe schon auf seine Kosten an, auch wenn es für nur 3-4 Minuten sei...Ich meinte dann, er solle es nicht tun, da es mich nur nervös mache und ich auch keine Freude hätte, wenn mein Mann einer anderen Frau auf der anderen Seite des Ozeans telefonieren würde....Aber das da wenigstens die "intention" da war, genügt mir vollkommen.

Und jetzt zu deinem irrationalen Frauen-Benehmen Beispiel:
Musste lange überlegen, was ich davon halten soll - bin eigentlich immer noch am Überlegen....hmh, mal einige zerstreute Gedanken, vielleicht kommen nachher noch mehr:

1. Reaktion: die spinnt doch, was ist denn schon eine Übernachtung....nein, nicht alle Frauen benehmen sich so daneben...
2. Reaktion: Habe mir die gleiche Situation in meinem Freundeskreis vorgestellt: Es gibt tatsächlich jemanden (der Freund einer Kollegin) den ich nicht mag. Was wäre wenn er meinen Partner um diesen Gefallen (zu Hause schlafen) bitten würde und mich nicht? Es stimmt, ich wäre auch nicht begeistert. Allerdings wüsste ich nicht, auf wen ich mehr ärgerlich wäre: auf diese Person oder auf meinen Partner, der nicht mit mir Rücksprache genommen hat. Also ist sie vielleicht doch nicht so irrational?
3. Reaktion: Tja, ich schmelze auch dahin, wenn ich Blumen kriege....(Sollte ja schon längst für die Männerwelt kein Geheimtipp mehr sein, aber sollte es einer noch nicht wissen....)
4. Reaktion: Das Geld, das du ihnen für den Urlaub gegeben hast, würde für mich schlussendlich keine Rolle spielen, denn er hat ja 'was dafür gemacht und mit Geld lassen sich keine Gefühle kaufen...
5. Reaktion: Ich kann mir ihre Reaktion nur so erklären (bzw. so hätte ich reagiert) dass für sie die Wohnung etwas sehr persönliches darstellt und deshalb nur für nahestehende Personen zur Übernachtung zur Verfügung steht. Das ist jedenfalls bei mir der Fall und das kann vielleicht schon als kleinkariert abgestempelt werden, aber eben, jedem das Seine...


Hilft dir das weiter, um die Frauen zu verstehen oder habe ich dich vollends verwirrt?

Und nein, Männer wie ihr seid bei uns Frauen nicht untendurch, wenn Ihr das alles nicht versteht. Wenn du die Hälfte davon verstanden hast, bist du noch immer ganz schön im Rennen....

Kannst mich auch direkt anmailen, wenn du weitere Beispiele hast....
Liebe Grüsse
Jamesine

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07.02.2002 12:51
avatar  Jamesine ( gelöscht )
#21 RE:Reisebericht mal von einer Frau - Januar 2002
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Jamesine ( gelöscht )
@juliet:

Danke, es scheint mir, als ob du mich kennen würdest...bin nämlich bereits daran, Flugpläne zu wälzen und weiss, dass ich zu 99,99% nochmals hinfahren werde. Allerdings bin ich mir sicher, dass er auch in einem halben Jahr seine Frau noch liebt (ist nicht verheiratet, aber nur, weil der Papierfötzel für ihn keine Bedeutung hat). Na ja, mal schauen und ja, ich werde darüber berichten.


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07.02.2002 13:22 (zuletzt bearbeitet: 07.02.2002 13:23)
#22 RE:Reisebericht mal von einer Frau - Januar 2002
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Forums-Senator/in
In Antwort auf:
lieber hätte ich von dir ein paar Tipps bezüglich kubanischem Mann gehabt...




Lieber Jamesine,

Ich meine, Anschauungsunterricht ist der beste Unterricht! Du wohnst ja wirklich nicht weit. Was wäre, wenn du uns z.B. übernächste Woche zur Basler Fassnacht mal besuchst? Darf auch gerne später mal sein. Ein Gästezimmer haben wir auch. Ich würde mich freuen, dich kennenzulernen. Meine Tochter ist allerdings nur wenig jünger als du. Ich könnte also bequem deine Mutter sein. Wenn es dich nicht stört.. Wir könnten auch noch ein Paar andere jüngere Cubaner dazu einladen. M. gilt ja für die kleine cubanische Gemeinschaft hier schon als Papa oder sogar Abuelo. "Puro" wird er im Allgemeinen genannt!
Elisabeth

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07.02.2002 13:53
avatar  ( Gast )
#23 RE:Reisebericht mal von einer Frau - Januar 2002
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( Gast )
Ciao Jamesine
Nein, ich kenne Dich ja leider nicht... aber aufgrund Deines Berichtes und der Gefühle, wie Du sie beschreibst, erkenne ich mich selbst wieder!
Wohnst Du in Deutschland oder in der Schweiz ?
Beste Grüsse
Juliet

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07.02.2002 13:59
avatar  ( Gast )
#24 RE:Reisebericht mal von einer Frau - Januar 2002
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( Gast )
Ay Elisabeth, entschuldige wenn ich mich hier einmische.. aber du wohnst in Basel ???

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07.02.2002 18:03
avatar  ( Gast )
#25 RE:Reisebericht mal von einer Frau - Januar 2002
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( Gast )
Unsere Elisabeth ist hier sozusagen das Mulitnationale Wesen.
Eine französisch sprechende (betonung auf Sprechen um Kommentaren hier gleich vorzubeugen) Niederländerin die In der Schweiz lebt und mit einem Cubaner verheiratet ist.
Wer bietet hier mehr

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