Hallo, in den letzten Wochen habe ich (der ich noch nie auf Kuba war) die folgenden Bücher und Filme über Kuba verschlungen. Sicher kennt Ihr einige der Medien, Akteure und Urheber.

Gut gefielen mir:

- Jens Sobisch: Kulturschock Cuba (2016)
Sehr nüchtern und unromantisch unverklärt, faktenreich, teils flotte Schreibe, teils witzig, und: "Uneigennützige Freundschaften mit Ausländern sind selten" (S. 265)

- Tom Miller: Trading with the Enemy (Englisch 1992)
Literarische, hochinformierte Reisereportage eines US-Topjournalisten Anfang der 90er

- Hans Herbst: Cuba Linda (Deutsch 2002)
Melancholische, mild verklärte Kubakurzgeschichten eines Intensivglobetrotters, der die einfachen Leute und die traditionelle Musik liebt; mal Literatur, mal Reisebericht

- Heirate mich – Casate conmigo (dt. Doku 2003)
Erstaunlich intensiver deutsch-kubanischer Ehekrieg vor der Kamera. Die Akteure könnten von Sobisch (s.o.) lernen

- Lonely Planet, Cuba (Englisch)
Ziemlich knapp, aber toll organisiert und geschrieben. Zumindest zum "Vorglühen" gut und zur Planung der wegen Touristenauflaufs zu vermeidenden Stationen; viel knapper als der weitschweifige Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag; kommt aber besser auf den Punkt und trifft generell meinen persönlichen Geschmack weit präziser

- Graham Greene: Unser Mann in Havanna (der Roman)

- ZDF History, Die Fidel-Castro-Bänder (Doku 2016)

Weniger sprachen mich an:

- Zoe Valdés: Dir gehört mein Leben
- Buena Vista Social Club (Film)
- Kuba-Reiseführer von Rough Guide, Michael Müller, Reise-Know-How
- Kuba fürs Handgepäck (Textsammlung)
- Gebrauchsanweisung für Kuba
- Dirty Dancing 2 – Heiße Nächte auf Kuba
- Unser Mann in Havanna (der Film)

Viele andere Bücher und Filme, die hier natürlich hingehören, habe ich aus verschiedenen Gründen ausgelassen.

Clara, ich glaube auch, dass Valdés sehr treffend beobachten kann, aber sie muss sich stilistisch am Riemen reißen, sonst ist sie unerträglich (jedenfalls in diesem einen Buch).