Der gute TAZ-Bericht entspricht allen Zeugenaussagen, welche durchaus bereits bekannt ( und im Netz veröffentlicht ) sind.
Viel wichtiger ist aber, dass niemand wirklich ernsthaft verletzt worden.

Außerdem ist der Beschuldigte Ferrer wieder nach einigen Tagen und sehr viel internationaler Unterstützung freigelassen worden.

In Summe ist der Vorwurf des versuchten Mordes so recht eindeutig falsch. Der kub. Innenminister ist auch schon aufgefordert worden, diese Farce zu beenden.

Viele andere Aktivisten sind allerdings noch in Haft, weil diese eben nicht international bekannt sind. Sehr häufig wurde auch dort "versuchter Mord" als Grund genannt - dies ist so aus den veröfffentlichten Listen zu entnehmen. Ich spare mir den Link rauszusuchen. Es ist auch bei allen anderen inhaftierten Aktivisten davon auszugehen, dass die Vorwürfe konstruiert sind. Dies einfach deshalb, weil sich die Aktivisten innerhalb von Kuba durch absolute Friedfertigkeit auszeichnen.

M.E. fehlt es auch in der kub. Opposition an einem soliden Konzept zum wirtschaftlichen Neuaufbau Kubas.
Es reicht einfach nicht nur gegen die bestehende Regierung zu sein.
Die Finanzlage Kubas ist kaum ein Thema.

Tatsächlich versteht kaum ein Kubaner, dass Kuba seit 1986 bankrott ist und daraus extreme Folgeprobleme entstehen.
Dies ist bisher nur durch die Hilfe aus - dem jetzt auch mit kub. Unterstützung ruinierten - Venezuela kompensiert worden, es wird Kuba aber dann mit voller Härte treffen, wenn es einmal zu einem Regimewechsel in Caracas kommt. Und bereits fehlen ca. 5 Mia. US-Dollar an bisheriger Unterstützung aus Caracas in Kuba.

Normalerweise würde Kuba einige Jahre vom IWF kontrolliert werden, und dann wieder Zugang zu Krediten erhalten. Die Regierung in Havanna wird dies aber unter allen Umständen vermeiden - aber auch der Opposition sind weder die aktuelle Situation noch deren Folgen hinreichend bekannt.