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Kubamerika
Hallo liebes Forum
Ich habe gerade 2 Tage Miami hinter mir. Die Idee dazu kam weil ich bei Eurowings Flüge für 240€ Hin und zu Rück gefunden habe.
Natürlich ohne Gepäck und Verpflegung - der Flieger war aber beides mal pünktlich.
Ich hatte für die 2 Tage kein Auto gemietet weil das Parken in South Beach (Art Deco Viertel) extrem teuer ist. Unser Hotel wollte 40 Dollar die Nacht - das verdoppelt dann locker mal den Preis für den Mietwagen.
Das öffentliche Transportsystem in Miami ähnelt dem von Havanna - guaguas ohne Fahrplan die kommen wann sie wollen - gefahren von Kubanern mit Kubi Fahrgästen. Weiße benutzen die Busse kaum.
Für 5.60 USD gibt es eine Tageskarte die auch die einzige Metrolinie mit einschließt, die aber Miami Beach nicht anfährt. Man muss also etwas Geduld mitbringen - aber dann kann man die ganze Stadt mit Bussen entdecken.
Die Busse sind eigentlich immer leer so das man ohne Probleme einen Sitzplatz bekommt.
In Miami selber gibt es abgesehen von South Beach und Little Havanna nicht so viel zu sehen, sodass 2 Tage vollkommen ausreichen. Mit fahrbarem Untersatz kann man natürlich die Ziele der Umgebung erkunden.
Der Strand ist schön und sehr breit. In South Beach ist quasi immer Party - auch hier gibt es viele von kubanern oder Latinos geführte Restaurants und Bars. Der Einfluss der Kubaner ist überall in der Stadt zu sehen - sandwich Cubano steht überall auf der Speisekarte.
Am deutlichsten ist der natürlich in Little Havanna. Hier ist insbesondere das Museo de la Bahia de los Cochinos zu empfehlen.
Das Museum wird von Veteranen der Schweinebucht geführt. Es ist zwar klein - aber der eigentlich Wert besteht darin sich mit den Veteranen zu unterhalten.
Für mich war es ein einmaliges Erlebnis mit den Zeitzeugen reden zu können. Die Männer sind sehr freundlich und offen. Ich fande es sehr interessant, mal von einem älterem Kubaner was anderes zu hören als dem Pro Fidel einerlei. Man kann wirklich alle Fragen stellen - was auf Kuba nicht geht. Auch über Motivation und zum Embargo - ich hatte den Eindruck die waren total happy dass sich ein junger Mensch dafür interessiert.
Trotzdem erinnern einen die Veteranen total an die typischen viejitos, die es auch in Kuba gibt. Es ist echt total interessant - ein absolutes Muss für Leute die sich für die Geschichte Kubas interessieren.
Eigentlich ist es Schade dass die Kubaner politisch so zerstritten sind. Wenn man sich mit den Exilkubanern unterhält merkt man dass es wirklich ein Volk ist. Man fühlt sich echt wie in Kuba!
Nur das das Essen besser ist. Im Restaurante Versailles werden kubanische Köstlichkeiten zu vernünftigen Preisen serviert. (Platos Fuertes 7-12 USD)
Es schmeckt aber wirklich besser als auf Kuba. Besseres Fleisch und einfach mehr Pfiff an den Soßen. Wirklich zum empfehlen!
Insgesamt sind die Menschen in Little Havanna warm und herzlich wie alle Kubaner. Wenn man auf Spanisch antwortert geht sofort ein lächeln über das Gesicht und man ist bei Frauen "mi amor".
Echt traurig, dass man auf Kuba diese Landsleute pauschal als Gusanos bezeichnet. Das wird den Menschen dort einfach nicht gerecht. Die Veteranen der Schweinebucht liegt ihr Land am Herzen. Viele von ihnen haben Fidel erst unterstützt - nur waren sie enttäuscht als er sein Versprechen nach freien Wahlen nicht einlöste und anfing den Menschen ihr Eingentum wegzunehmen.
Abschließend war es wirklich interessant mal das "andere Kuba" kennenzulernen. Nur wäre es am besten man hat mehr Zeit und dann einen Mietwagen damit man sich zum Beispiel auch die Everglades und die Keys anschauen kann.
#2 RE: Kubamerika
#3 RE: Kubamerika
es könnte wohl daran liegen, das das Essen besser schmeckt, es gibt alle Gewürze und Zutaten zu kaufen. Ja mit den Gusanos finde ich auch völlig daneben. Es gibt bei den Exilanten aber auch einige Extremisten, die schlimmer sind als die Fidelistas.
Zitat von San_German im Beitrag #3
...Ja mit den Gusanos finde ich auch völlig daneben...
Der Begriff "Gusanos" stammt ja nun wirklich noch aus Zeiten der massenhaften und oft von staalicher Seite aus gestützten Auswanderung (Mariel usw.). Aus dem offiziellen Sprachgebrauch ist der Begriff schon viele Jahre verschwunden.
Gruß
kdl
Zitat von San_German im Beitrag #3
es könnte wohl daran liegen, das das Essen besser schmeckt, es gibt alle Gewürze und Zutaten zu kaufen.
Das kann man sehr verschieden sehen. Meine Cubana hat sich heute nach dem Essen im Martínez beschwert, alle Gerichte hier seien demasiado sazonado (übermäßig gewürzt).
Alles was außer etwas Salz und wenig Knoblauch mehr an Gewürzen enthält, wird als "tiene picante" abgelehnt. Es ist gar nicht so leicht für sie, mit dem deutschen Essen zurecht zu kommen. In Asien würde sie sicher verhungern.
Das verklärt sie auch noch, ein guter Koch brauche außer Salz und Knoblauch nichts, damit das Essen köstlich würde. 30 Jahre kubanisches Essen haben ihr den Geschmack eines Kleinkindes erhalten.
Zitat von Sisyphos im Beitrag #5Zitat von San_German im Beitrag #3
es könnte wohl daran liegen, das das Essen besser schmeckt, es gibt alle Gewürze und Zutaten zu kaufen.
Das kann man sehr verschieden sehen. Meine Cubana hat sich heute nach dem Essen im Martínez beschwert, alle Gerichte hier seien demasiado sazonado (übermäßig gewürzt).
Alles was außer etwas Salz und wenig Knoblauch mehr an Gewürzen enthält, wird als "tiene picante" abgelehnt. Es ist gar nicht so leicht für sie, mit dem deutschen Essen zurecht zu kommen. In Asien würde sie sicher verhungern.
Das verklärt sie auch noch, ein guter Koch brauche außer Salz und Knoblauch nichts, damit das Essen köstlich würde. 30 Jahre kubanisches Essen haben ihr den Geschmack eines Kleinkindes erhalten.
Du triffst den Nagel auf den Kopf! So ist es. Mein Freund ist zwar zum Glück nicht so und probiert alles, aber ich kenne Kubaner in meinem Alter die kein Käse, kein Joghurt, kein Gemüse und kein Fisch essen.
Wie ein dreijähriges Blag!
Zitat von Sisyphos im Beitrag #5
Das verklärt sie auch noch, ein guter Koch brauche außer Salz und Knoblauch nichts, damit das Essen köstlich würde. 30 Jahre kubanisches Essen haben ihr den Geschmack eines Kleinkindes erhalten.
Und Zitronensaft.
Bohnen, Reis und Co - echtes Soulfood eben. Wie für mich Kartoffeln mit Quark.
Zitat von condor im Beitrag #7Zitat von Sisyphos im Beitrag #5
Das verklärt sie auch noch, ein guter Koch brauche außer Salz und Knoblauch nichts, damit das Essen köstlich würde. 30 Jahre kubanisches Essen haben ihr den Geschmack eines Kleinkindes erhalten.
Und Zitronensaft.
Bohnen, Reis und Co - echtes Soulfood eben. Wie für mich Kartoffeln mit Quark.
Die ess ich auch sehr gerne.
#9 RE: Kubamerika
Zitat von Timo im Beitrag #1
anfing den Menschen ihr Eingentum wegzunehmen
Wenn man Menschen die illegal zu Reichtum gelangt sind ihr "Eigentum" wegnimmt, dann hält sich mein Mitleid in Grenzen. Mitleid habe ich nur mit den armen Schluckern, die zu unrecht in Schauprozessen an die Wand gestellt wurden. Egal ob der henker Batista oder Castro hieß.
Zitat von kdl im Beitrag #4
Aus dem offiziellen Sprachgebrauch ist der Begriff schon viele Jahre verschwunden.
In der Presse schon, im Volksmund immer noch quicklebendig. "Comunitario" heißt es jetzt offiziell.
Zitat von Sisyphos im Beitrag #5Zitat von San_German im Beitrag #3
es könnte wohl daran liegen, das das Essen besser schmeckt, es gibt alle Gewürze und Zutaten zu kaufen.
Das kann man sehr verschieden sehen. Meine Cubana hat sich heute nach dem Essen im Martínez beschwert, alle Gerichte hier seien demasiado sazonado (übermäßig gewürzt).
Alles was außer etwas Salz und wenig Knoblauch mehr an Gewürzen enthält, wird als "tiene picante" abgelehnt. Es ist gar nicht so leicht für sie, mit dem deutschen Essen zurecht zu kommen. In Asien würde sie sicher verhungern.
Das verklärt sie auch noch, ein guter Koch brauche außer Salz und Knoblauch nichts, damit das Essen köstlich würde. 30 Jahre kubanisches Essen haben ihr den Geschmack eines Kleinkindes erhalten.
Kenne viele Kubaner die genauso reagieren. Auch bei meiner Frau war es anfangs so.
Das hat sich gewaltig geändert. Heute verlangt sie häufig nach der Pfeffermühle, mag Curry (ok, nicht extrem scharf aber mit Pfiff)und andere Gewürze, Rindsfillet muss medium sein - ja nicht durchgebraten,
sie mag Beefsteak Tartar, Ceviche, etc. etc.
Viele Cubis haben einfach nicht die Möglichkeiten anderes Essen zu probieren und wenn's dann schon mal ins Restaurant geht, bestellt man nur was man kennt. Viele sind aber auch nicht offen für neues, Leider.
Wenn es ums Würzen und Essen geht, ist meine Frau für ihre beste Freundin eine "Traidora" (Verräterin)
Saludos
Knapp und informativ! Welcome back!
Das mit dem Essen sehe ich ja auch so - wobei man jetzt nicht unbedingt in die Calle Ocho zum Versailles (oder schräg gegenüber ins nicht weniger gute La Carreta) gehen muß, sondern auch "en la calle" lecker kubanisch essen kann.
South Beach find ich auch interessant, ist mir aber zu etepetete um dort öfter ausgehen zu wollen.
Schön wäre es jedenfalls, wenn unsereins sich dort bald auch mal in den Flieger setzen könnte um eine halbe Stunde später in Havanna zu sein!
#13 RE: Kubamerika
Zitat von Documentos im Beitrag #9
Wenn man Menschen die illegal zu Reichtum gelangt sind ihr "Eigentum" wegnimmt,
Woher weißt du, dass das Eigentum illegal erworben wurde?
#14 RE: Kubamerika
Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #13Zitat von Documentos im Beitrag #9
Wenn man Menschen die illegal zu Reichtum gelangt sind ihr "Eigentum" wegnimmt,
Woher weißt du, dass das Eigentum illegal erworben wurde?
Das frage ich mich auch. Castro hat nicht nur der Mafia das Eigentum weggenommen sondern einfach alles verstaatlicht. Dadurch haben viele ehrliche Menschen alles verloren.
Zitat von Timo im Beitrag #15Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #13Zitat von Documentos im Beitrag #9
Wenn man Menschen die illegal zu Reichtum gelangt sind ihr "Eigentum" wegnimmt,
Woher weißt du, dass das Eigentum illegal erworben wurde?
Das frage ich mich auch. Castro hat nicht nur der Mafia das Eigentum weggenommen sondern einfach alles verstaatlicht. Dadurch haben viele ehrliche Menschen alles verloren.
Vermutlich genau deshalb steht da ja auch ein "Wenn". Es steht ja nicht da, dass alles Eigentum illegal erworben wurde.
Das Gros an relevantem Eigentum dürfte aber in der Tat aus Ausbeutung und nicht aus eigener Arbeit stammen, oder?
#18 RE: Kubamerika
Zitat von farandula im Beitrag #16
.... Das Gros an relevantem Eigentum dürfte aber in der Tat aus Ausbeutung und nicht aus eigener Arbeit stammen, oder?
Das ist eine sehr kommunistische Aussage, meinst Du nicht?
Jeder Arbeitgeber ist ein Ausbeuter?
Keiner wird durch eigener Hände Arbeit reich, aber durch Handel und durch kluges Wirtschaften ist das schon möglich. Das ist dann Grund, damit man enteignet wird?
Du würdest also auch jeden enteignen, der in Deutschland mehr als xxx xxx Euro besitzt, weil er ein Ausbeuter ist?
Was daraus resultiert, war und ist in jedem "sozialistischen" Land zu sehen. Bestenfalls kommt es zu einer finanziellen Katastrophe aber tatsächlich ist es immer und ausnahmslos zu einer finanziellen und zu einer menschlichen Katastrophe gekommen.
Darüber hinaus wurde in Kuba nahezu jeder enteignet, der etwas mehr als ein Arbeiter auf dem Konto hatte. Das ist mit Gerechtigkeit keinesfalls zu begründen.
Und der Produzent des besten Rums, gebürtiger Kubaner, hat nicht übermäßig sein Produkt selbst gesoffen, lol,
sondern auch für die Arbeiter gesorgt.
O.K. das Museum war nicht nur für Macheteros interessant, obwohl, eine Mumie besichtigen?
Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #14Zitat von el prieto im Beitrag #12
Schön wäre es jedenfalls, wenn unsereins sich dort bald auch mal in den Flieger setzen könnte um eine halbe Stunde später in Havanna zu sein!
Wenn man dem Bericht des Stralsunder Achims trauen kann, geht das jetzt schon.
Ja natürlich kannst du mir trauen. Ich hab es doch selber ausprobiert. Per Fingertip auf einen der 12 Gründe geklickt und gut ist es. Hatte vorher zwar auch Bedenken, ist aber so einfach
#22 RE: Kubamerika
Zitat von achimhst im Beitrag #21Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #14
Wenn man dem Bericht des Stralsunder Achims trauen kann,
Ja natürlich kannst du mir trauen.
Das war nur ne rhetorische Floskel, kein realer Zweifel.
Zitat von Timo im Beitrag #1
Das Museum wird von Veteranen der Schweinebucht geführt. Es ist zwar klein - aber der eigentlich Wert besteht darin sich mit den Veteranen zu unterhalten.
Interessanter Bericht, Timo. Es würde mich mal interessieren, ob die heute immer noch so verbittterte Castro-Hasser sind, oder inzwischen einsehen, dass ihr kleiner Krieg damals ein Fehler war, und ich meine nicht nur militärisch, sondern auch moralisch falsch.
Ich war 2015 dort:
Zitat von pedacito im Beitrag #23
Es würde mich mal interessieren, ob die heute immer noch so verbittterte Castro-Hasser sind Nein , oder inzwischen einsehen, dass ihr kleiner Krieg damals ein Fehler war Nein, und ich meine nicht nur militärisch, sondern auch moralisch falschNein.
Castro sahen sie damals pragmatischer. Wobei ihre Geschichten schon heftig waren.
Siehe: RE:Melde mich wieder zurück nach 3 Wochen in Kuba 2.0
Sie haben heute noch die Meinung, dass JFK sie damals verkauft und belogen hätte.
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