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Das kubanische Experiment
#1 Das kubanische Experiment
Zitat
Das kubanische Experiment
Um den Sozialismus auch nach 55 Jahren zu erhalten, setzt Raúl Castro auf Wirtschaftsreformen. Seine Landsleute dürfen nun Wohnungen kaufen und Geschäfte eröffnen. Sie nutzen die im Mangel erlernte Improvisationskunst und es ist die Gier nach Dollars, die sie antreibt
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzei...sche-Experiment
#2 RE: Das kubanische Experiment
#3 RE: Das kubanische Experiment
Mich verwundern immer wieder diese astronomischen Friseurpreise (hier 10 Euro), die angeblich gezahlt werden. Ich wahr letztens in Santiago bei einem, der hat 20 Pesos (MN) für die Kubis aufgerufen. Mit mir hat er 2 Dollar vereinbart.
Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #3
Mich verwundern immer wieder diese astronomischen Friseurpreise (hier 10 Euro), die angeblich gezahlt werden. Ich wahr letztens in Santiago bei einem, der hat 20 Pesos (MN) für die Kubis aufgerufen. Mit mir hat er 2 Dollar vereinbart.
Stimmt schon, sehr verwunderlich! Ich möchte mal einen Touri sehen, der das bezahlt!
In CMG bei meinem Stamm-Barbero werden 10 MN aufgerufen, egal ob Cubi oder Yuma, egal ob ich Matte hab oder nicht!
Ralfw
(
gelöscht
)
#5 RE: Das kubanische Experiment
Zitat von ElHombreBlanco im Beitrag #3
Mich verwundern immer wieder diese astronomischen Friseurpreise (hier 10 Euro), die angeblich gezahlt werden.
ich sehe da durchaus ein, wenn auch kleines Marktsegment, Cubinen bei welchen Yumas den Haarschnitt zahlen ; wenn Cubine mit Augenaufschlag dem Yuma erklärt, dass wegen "la Moda" es eben genau dieser Friseur ist, dann wird noch manches Yumaherz schwach.
Ansonsten glaubt der Schreiberling einfach jeden Mist der ihm erzählt wird. Vielleicht wurde ihm auch gesagt, dass einmal jemand sogar 10 Euro gezahlt hat, womit dann im Text die 10 Euros gerade als Preis deklariert wurden.
#6 RE: Das kubanische Experiment
Zitat von Sacke im Beitrag #4
Ich möchte mal einen Touri sehen, der das bezahlt!
Bei dem richtigen Laden, der vielleicht sogar Wasser zum Haare waschen hat, der richtigen "Friseuse", die gut schneidet und danach Kopf und Nacken massiert sind 10 Euro (oder sagen wir mal CUC) gar nicht mal so ein Mondpreis.
#7 RE: Das kubanische Experiment
Zitat von sigurdseifert im Beitrag #7
Edelfigaros verlangen auch bei uns das zigfache eines Normalfriseurs. Also Theoretisch kann das sein.
Hätte ich die Zeit und die Flexibilität, würde es mich jucken, selbst sowas zu unternehmen.
- ein kleiner Laden waschen/schneiden/Kopf-/Nackenmassage/tönen/Maniküre mit netter Hintergrundmusik und vielleicht ein paar gereichten Drinks, um auf nette Art die Wartezeit zu überbrücken
- gute, von Touris freqentierte Lage
- ausgebildete Friseurinnen, die absolut gut aussehen (auch wenn sie dann von den Stammkunden weggeheiratet werden), und denen man das Equipment aus Deutschland mitbringt.
Dann klappt es wohl auch bei solchen Preisen; für Kubaner kann man ja einen MN Preis machen.
Natürlich müsste man dann vor Ort sein.
Ja, aber in Deutschland musst du schon schwul sein und dich Coiffeur nennen
In Santiago und in Havanna machten die Friseure beim Vorbeilaufen immer Zeichen: 1 Finger hoch = 1 fula.
An der Preisliste stand vor 2 Jahren noch 8 Pesos MN.
Vor mir war ein policia dran, dauerte etwas länger Sonderbehandlung.
Er gab einen 10er und bekam Wechselgeld zurück.
Eine Friseurin in Habana vieja hat an ihrem eigenen Casa 2 Preise dran stehen:
Bis 12 Uhr 8 Pesos, ab 14:00 16 Pesos.
Ich fragte sie warum?
Sie: Nachmittags tun mir die Finger schon weh, vom Schneiden.
Zitat von sigurdseifert im Beitrag #2
Jede dieser Infos habe ich schonmal gelesen, der Typ mit der Knobipresse wird jedesmal erwähnt. Plagiatus lässt Grüßen
Auch der Tabakbauer Benito ist schon länger auf YT
#11 RE: Das kubanische Experiment
Zitat von jan im Beitrag #9
Bis 12 Uhr 8 Pesos, ab 14:00 16 Pesos.
Ich fragte sie warum?
Sie: Nachmittags tun mir die Finger schon weh, vom Schneiden.
Dann soll sie doch vormittags den höheren Preis nehmen.Entweder es kommen dann früh weniger,so das sie noch fit für den Nachmittag ist,oder sie hat die doppelten Einnahmen und brauch nachmittags nicht mehr zu arbeiten.
Zitat von el prieto im Beitrag #6Zitat von Sacke im Beitrag #4
Ich möchte mal einen Touri sehen, der das bezahlt!
Bei dem richtigen Laden, der vielleicht sogar Wasser zum Haare waschen hat, der richtigen "Friseuse", die gut schneidet und danach Kopf und Nacken massiert sind 10 Euro (oder sagen wir mal CUC) gar nicht mal so ein Mondpreis.
Also ich war im Februar in Santiago (Cuabitas), waschen, schneiden, Strähnchen, föhnen, in einem neu gemauerten Haus, sah fast aus wie ein europäischer Friseursalon, außer dass halt die Farbe an der Wand fehlte, mit professionellem Shampoo usw. 8 CUC. Kam mir "teuer" vor, dachte, das war, weil ich Yuma bin. Meine Friseurin ist aber dann Wochen später in ihren alten "Salon" (Bretterverschlag) wieder umgezogen, da es sich für sie nicht rentierte. Sie musste mit der Hauseigentümerin, die übrigens mitgeholfen hat im Salon, den Gewinn teilen, deshalb verlangte sie mehr (daher auch die 8 CUC) von den Kunden und von daher kamen immer weniger...
Ich hätte aber auch mehr für das Ganze gezahlt, denn das Ergebnis war echt super!
#13 RE: Das kubanische Experiment
Zitat von el prieto im Beitrag #8Zitat von sigurdseifert im Beitrag #7
Edelfigaros verlangen auch bei uns das zigfache eines Normalfriseurs. Also Theoretisch kann das sein.
Hätte ich die Zeit und die Flexibilität, würde es mich jucken, selbst sowas zu unternehmen.
- ein kleiner Laden waschen/schneiden/Kopf-/Nackenmassage/tönen/Maniküre mit netter Hintergrundmusik und vielleicht ein paar gereichten Drinks, um auf nette Art die Wartezeit zu überbrücken
- gute, von Touris freqentierte Lage
- ausgebildete Friseurinnen, die absolut gut aussehen (auch wenn sie dann von den Stammkunden weggeheiratet werden), und denen man das Equipment aus Deutschland mitbringt.
Dann klappt es wohl auch bei solchen Preisen; für Kubaner kann man ja einen MN Preis machen.
Natürlich müsste man dann vor Ort sein.
Vergiss nicht Petiküre und Beckenmassage (durch den langen Umhang ist es ja dezent machbar) dann ist das AI Paket erst komplett.
Zitat von sigurdseifert im Beitrag #13
Vergiss nicht Petiküre und Beckenmassage (durch den langen Umhang ist es ja dezent machbar) dann ist das AI Paket erst komplett.
Da werden die Chinesen wohl mal wieder schneller sein
#15 RE: Das kubanische Experiment
Ich glaube eines der größten Probleme der kubanischen Wirtschaft ist die dortige Mentalität .
Man möchte ohne große Anstrengung schnell reich werden , wie z.B. Klamotten billig in Panama und Ecuador einkaufen und in Kuba teuer weiterverkaufen .
Leider machen sich nur wenige Leute im produktiven Sektor selbstständig .
Es gilt bei vielen Kubanern als unfein sich die Finger schmutzig zu machen .
Im übrigen finde ich es unverschämt nur aufgrund der Herkunft des Kunden höhere Preise zu verlangen . Solche Geschäfte versuche ich soweit möglich zu meiden .
#17 RE: Das kubanische Experiment
Ich kenne zwar auch 2 Constructores dennen es nicht schlecht geht aber im Prinzip kann ich Yordy nur Recht geben die meisten wollen ohne Aufwand und schnell Kohle machen. Was vor allem mangels Charakterbildung (Motto: abzocken ist besser als denken oder arbeiten) langfristig nicht gut ist.
#18 RE: Das kubanische Experiment
#19 RE: Das kubanische Experiment
Zitat von cabeza mala im Beitrag #18Zitat von Yordy im Beitrag #16
Leider machen sich nur wenige Leute im produktiven Sektor selbstständig .
Wobei das,außer in der Landwirtschaft,recht schwierig ist.
Die wirklich produktiven Dinge sind für Selbständige tabu.
#20 RE: Das kubanische Experiment
Kurz mal zurück zum nicht völlig originellen, aber auch nicht völlig uninteressanten Artikel -- Zwei wertende Aussagen, mit denen ich absolut nicht einverstanden bin:
Zitat
Eine akademische Ausbildung ist nichts mehr wert auf Kuba, auch das ist eine Folge der Reformen Raúl Castros.
Wie bitte? Wie viel waren diese Ausbildungen denn bitteschön in den zwanzig Jahren davor wert? Sind z.B. die Lehrerinnen wie chepina damals etwa nicht in die Tourismus-Jobs gewechselt, wenn sie irgendwie konnten? Hätte Raúl besser an Fidels fataler Wirtschaftspolitik festhalten sollen? Ziemlicher Blödsinn!
Zitat
Es ist die Gier nach Dollars, die sie antreibt.
Ich glaube ich habe selten etwas Rassistischeres in der SZ gelesen! Man stelle sich nur mal vor, deutschen Mittelstands- und Kleinunternehmern würde von einer deutschen Zeitung pauschal bescheinigt, ihre Motivation sei in erster Linie "Gier", und dann noch nach bösen "Dollars". Aber wenn Kubaner unternehmerisches Risiko und beträchtliche Arbeit auf sich nehmen, dann sollen sie bitteschön damit nicht mehr verdienen wollen als die vielleicht 400 CUP monatlich, die ihnen der Staat zahlen würde... Ohne Worte!
Zitat von Yordy im Beitrag #16
Ich glaube eines der größten Probleme der kubanischen Wirtschaft ist die dortige Mentalität .
Man möchte ohne große Anstrengung schnell reich werden , wie z.B. Klamotten billig in Panama und Ecuador einkaufen und in Kuba teuer weiterverkaufen .
Leider machen sich nur wenige Leute im produktiven Sektor selbstständig .
Es gilt bei vielen Kubanern als unfein sich die Finger schmutzig zu machen .
Im übrigen finde ich es unverschämt nur aufgrund der Herkunft des Kunden höhere Preise zu verlangen . Solche Geschäfte versuche ich soweit möglich zu meiden .
Das würd ich so unterstreichen.
Zitat von el prieto
für Kubaner kann man ja einen MN Preis machen.
Warum sollte ein Privatunternehmer einen Teil seiner Kunden allein wegen deren Herkunft subventionieren? Wenn Qualität und Service so excellent sind wie in deinem Plan und in der richtigen Lage, dann ist ein hoher Preis nicht nur gerechtfertigt sondern überlebenswichtig. Und das zahlen auch Cubaner, unter denen es ja mittlerweile viele "G´stopfte" gibt. Profilneurotiker sowieso. Wer kein Geld für den Nobelfriseur hat geht halt weiterhin zum Peso-Barbier oder zur Nachbarin.
Zitat von HayCojones im Beitrag #20ZitatIch glaube ich habe selten etwas Rassistischeres in der SZ gelesen!
Es ist die Gier nach Dollars, die sie antreibt.
Das ist der Brüller des Tages.
Zitat von HayCojones im Beitrag #20
Kurz mal zurück zum nicht völlig originellen, aber auch nicht völlig uninteressanten Artikel -- Zwei wertende Aussagen, mit denen ich absolut nicht einverstanden bin:ZitatWie bitte? Wie viel waren diese Ausbildungen denn bitteschön in den zwanzig Jahren davor wert? Sind z.B. die Lehrerinnen wie chepina damals etwa nicht in die Tourismus-Jobs gewechselt, wenn sie irgendwie konnten? Hätte Raúl besser an Fidels fataler Wirtschaftspolitik festhalten sollen? Ziemlicher Blödsinn!
Eine akademische Ausbildung ist nichts mehr wert auf Kuba, auch das ist eine Folge der Reformen Raúl Castros.Zitat
Es ist die Gier nach Dollars, die sie antreibt.Ich glaube ich habe selten etwas Rassistischeres in der SZ gelesen! Man stelle sich nur mal vor, deutschen Mittelstands- und Kleinunternehmern würde von einer deutschen Zeitung pauschal bescheinigt, ihre Motivation sei in erster Linie "Gier", und dann noch nach bösen "Dollars". Aber wenn Kubaner unternehmerisches Risiko und beträchtliche Arbeit auf sich nehmen, dann sollen sie bitteschön damit nicht mehr verdienen wollen als die vielleicht 400 CUP monatlich, die ihnen der Staat zahlen würde... Ohne Worte!
Das waren genau die zwei Sätze, über die mir auch aufgestoßen sind! Den Reformen die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben, dass man mit einem Studium nichts anfangen kann... naja, auch vorher war ein Kofferträger im Hotel doch schon vermögender als ein Arzt. Könnte sein, dass die Herleitung einfach unglücklich formuliert ist. Aber die Formulierung "Gier" ist einfach nur unverschämt. Jemanden, der versucht, sein Auskommen zu sichern und natürlich den Wunsch hegt, sich und seiner Familie endlich mal etwas gönnen zu können, als gierig zu bezeichnen, da klingt eine westlich übersättigte Arroganz durch, die ich in der SZ nicht erwartet hatte.
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