Erfahrungen mit Taxis und deren Preise sind immer wieder gefragt, daher kurz zwei Berichte, wie es mir mit denen ergangen ist.

Holguin

Am Flughafen der übliche Ankommens-Stress: Man läuft die 100 m vom Flieger zum Terminal zu Fuß, da es keine Finger hat. Wäre nicht so tragisch gewesen, wenn es nicht just in dem Moment, wo ich die Gangway runterstiefele, angefangen hätte, zu regnen.
Dann die Foto-Session, Sicherheit und Warten auf´s Gepäck. Keine Gepäckwägen.
Ich frage eine Uniformierte, ob es irgendwo solche Wägen gibt. Sie sagt, ja, es seien welche unterwegs.
Daher treibe ich mich nahe des Ausgangs rum, denn dort müssen sie reinkommen.
Schon fragt mich eine andere, ob ich ein Taxi bräuchte.
Ich überlege kurz und bejahe dann. Ich brauche ja wirklich eines.
Drei (!) Gepäckwägen werden hereingeschoben, ich ergattere einen davon. Inzwischen kreist mein Seesack.

Mit komplettem Gepäck zum Ausgang. Einen Zoll habe ich gar nicht realisiert. An der Ausgangstür standen rechts zwei in Uniform, aber vom Militär.

Der mir zugewiesene Taxifahrer ergriff quasi Besitz von mir. Er redete, wollte meinen Gepäckwagen schieben und redete... und zupfte mich am Ärmel, um mich Richtung seines Taxis zu lancieren...
"Nein", sagte ich skeptisch, "den Wagen kann ich gut selbst schieben." und fragte ihn, was denn die Fahrt zur Viazul-Station kosten solle.
Aus dem Forum wusste ich, dass es vielleicht 20 bis höchsten 25 CUC kostet.
"15 CUC." war seine Antwort.
"Gepäck extra?" (Habe ich schon erlebt.) "Nein."
"O.K." sagte ich. Da fackele ich gar nicht lange herum. "Machen wir". Und wieder griff er meinen Ärmel.
Ich sagte ihm, dass - wenn er die 15 CUC auch haben wollte - wir erst mal an den Geldwechsel-Schalter müssten. O.K.

Eigentlich geringer Betrieb am Schalter. Vor mir ein schwedisches Rucksack-Pärchen . Die waren zum ersten Mal in Kuba, studierten eingehend die fremden Scheine und zählten aufmerksam nach - jeder für sich, aber nacheinander. Der Dachüberstand gering, ich stehe im Regen, die Schweden im Trockenen. Meinen Gepäckwagen hatte ich an die Mauer geschoben, damit wenigstens er nicht im Regen stand, ständig ein Auge darauf.

Der Taxista kommt und bietet an, dass er doch schon mal mit meinem Gepäck zum Wagen gehen und ich dann nachkommen könnte.

Häh? Gibt es so Leute? Er hat zwar sympathisch ausgesehen, seriöses Alter um die 50, aber das muss ja nun wirklich nichts heißen.

Nun, irgendwann hatte ich auch meine CUC und wir konnten gehen.

Das Taxi ein alter Lada. Erst geht die Kofferraumklappe nicht auf und dann, nachdem mein Gepäck drin war, nur nach mehreren Versuchen mit Gewalt wieder zu.

Auf dem Beifahrersitz suche ich vergeblich einen Haltegurt - der Scheibenwischer auf meiner Seite geht nicht. Er wollte erst gar nicht glauben, dass ich hinten Platz nehmen wolle, blieb dann aber brav stehen und ich konnte wechseln.

Nun, die Straße nach Holguin ist schlecht - der alte Lada klapperte, wie ich noch nie ein Auto habe klappern hören.

Aber der Fahrer erwies sich so, wie er aussah, und wir hatte eine zwar laute, aber durchaus angenehme Unterhaltung.

Ich fragte ihn, ob es irgendwo die Möglichkeit gäbe, einen Kaffee zu trinken. Das löste eine wahre Odyssee aus. In Holguin abends einen Kaffee zu bekommen, ist nicht einfach. Ständig hielt er irgendwo, stieg im Regen aus, fragte drinnen nach, kam wieder...und so weiter...

Bei der Kneipe neben der Viazul-Station war er sich sicher, dass es dort einen Kaffee gäbe. Ich stieg mit aus - aber...wieder Essig...weiter die Fahrt (obwohl wir ja schon eigentlich an der Station waren), aber jetzt war sein Ehrgeiz geweckt Das wollte er wohl nicht auf sich sitzen lassen.

Weiter in die Stadt um ein paar dunkle Ecken. (Ich denke schon: Nachtigall...)

Er blieb vor einem Haus stehen, was von außen kaum als Restaurant zu erkennen war. Wieder rannte er (diesmal wieder nur er) rein nicht ohne in meine Richtung noch schnell loszuwerden: "Esperate. No te desaparaces."

War ja ein richtiger Spaßvogel, mein Fahrer. Kurz drauf kam er freudig winkend zurück: Es gab Kaffee!

Es war tatsächlich ein Restaurant - zu meinem Erstaunen gut eingerichtet, die Tische sauber eingedeckt mit weißen Tischdecken, Servietten, Bestecke...gerade so, als würde man einen Bus mit 50 Gästen erwarten - aber menschenleer. Wir also jetzt die einzigen Gäste.

Eine wirklich hübsche Maus kommt, ich bestelle zwei Kaffee, zwei Bier und eine Cola, nachdem der Fahrer mir auf meine Frage bestätigt hat, dass er "ein" Bier mittrinken könne. Der Fahrer fragte, woher in Deutschland ich käme...etc.
Die Bedienung brachte zunächst den Kaffee, stellte in ab und sagte: "Bitte schön." - Häh?
Ich schaute sie verdutzt an und sie erklärte mir in zwar gebrochenem, aber dennoch verständlichem Deutsch, dass ihr Großvater mal in Deutschland gewesen sei und sie mal in einem Hotel gearbeitet habe.
Dann brachte sie Biere und Cola und der Taxista staunte nicht schlecht, als ich mir in das Glas 2/3 Bier und 1/3 Kola goss. Das hatte er noch nicht gesehen.
Aber nachdem er bei mir gekostet hatte, durfte ich sein Bier auch mit Cola anmischen - ein neuer Fan von einem "Dreckigem" war geboren.

Nun, ich habe mir dann noch ein Gedeck reingezogen - dann sind wir wieder aufgebrochen und er hat mich zur Viazul-Station gebracht. Der Regen hatte nachgelassen.

Noch im Taxi gab ich ihm 20 CUC mit der Bitte, mir das Gepäck in die Station zu tragen. Klar, das machte er gerne - bis hin zum Fahrkartenschalter.

Fazit: Auch in Kuba kann man durchaus Taxi fahren, ohne gleich über den Tisch gezogen zu werden. Angenehme Erfahrung.

Und die Interessierten wissen nun, dass der Fahrpreis mit dem Taxi vom Flughafen nach Holguin Stadt 15 CUC kostet.

Muss ich wohl übersehen haben.

Außerdem: Man kommt in der Ankunfthalle an. Mein Weg hat mich nicht in die Abflughalle geführt. Draußen hat mir der Taxifahrer gleich die Wechselschalter außen am Gebäude gezeigt. In Varadero sind die auch außen.

Zitat von Sacke im Beitrag #7

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Zitat von Flipper20 im Beitrag #6

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Muss ich wohl übersehen haben. In Varadero sind die auch außen.

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In Varadero sind aber in der Abflughalle auch zwei Schalter!

Aber in Varadero ist nach dem Umbau des Flughafens das Vordach auch wesentlich größer als in Holguin. Man kann also auch bequem bei Regen draußen tauschen.

Saludos

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Zitat von Varna 90 im Beitrag #13

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Zitat von Flipper20 im Beitrag #6

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Muss ich wohl übersehen haben.

Außerdem: Man kommt in der Ankunfthalle an. Mein Weg hat mich nicht in die Abflughalle geführt. Draußen hat mir der Taxifahrer gleich die Wechselschalter außen am Gebäude gezeigt. In Varadero sind die auch außen.

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Normal fragt man aber am Ankunftsflughafen den Reiseleiter, und er erklärt den korrekten Weg für die Abflughalle um Asche zu tauschen .
Den Reiseleiter kann man an dem Schild NEC vor der Ankunftshalle sofort erkennen .

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