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Blutspenden in der Blutbank
Matis, Matis, tönte es schon früh am morgen durch die Fensterlatten. Erschrocken schaute ich auf die Uhr, was da los ist. Na klar, habe ich mich doch tatsächlich verschlafen, denn um 8 Uhr habe ich mit Rolando abgemacht. Heute ist er dran um Blut zu spenden. Er bekommt den Termin von der Blutbank, im Monat 2 x. Schnell hüpfte ich mich unter die Dusche, während Rolando den Tee schlürfte auf dem Balkon, der die abuela gebrüht hatte. Im nu war auch ich fertig, zum glück stand Rolando oder Guajiro wie wir ihn nennen immer früh auf. Es werden nur Blutplasmas gemacht, ist mir natürlich auch klar, zum verkauf, denn auch das ist ein sehr einträgliches Geschäft. Nur mit dem Unterschied, dass der Cubi Staat dies vorzüglich honoriert. 2 x im Monat ist Blutzapfen, man bekommt die zeit zugeteilt, weil die cubis von der arbeit freigestellt werden. Dazu braucht es aber noch einen Spenderausweis, von der CDR beglaubigt. Das ist das wenigste. Ende Monat bekommt man die Ration zu geteilt in der Libreta und der andere Teil kann man gleich mitnehmen.
Nun marschierten wir los, Guajiro ist ein super Kumpel, auch ich habe ihm vor Jahren geholfen in seinem Heim, wegen seiner invaliden Tochter, heute steht er da und bringt seine Familie gut durch.
Es geht quer durch die Stadt Richtung Sandino, kurz vorher bogen wir rechts ab, schon bald waren wir an der Blutbank. Wir traten ein, es war noch viel zu früh, denn die Blutbank eröffnet erst um 9 Uhr. Roland war früher Krankenpfleger und kennt die Ärztin sehr gut, daher bekommt er schon einen Termin um 8.30 so dass er nicht zu warten braucht. Die Frauen von der Reinigung sind noch heftig am arbeiten. Mir kommt es irgendwie vor, als wenn ich in eine Kammer eintrete wo Leichen aufgebahrt sind. Die Wände halb hoch weiss gekachelt, die Böden aus Beton. Vor dem Blutspende Raum in einer Reihe 6 Stühle aus Plastik für die Wartenden. Der Blutspende Raum ist eher eine kleine Kammer, 3 Zahnarzt Stühle für die Spendenden Leute. Am Boden einen Karton wo die Blutplasma gelagert werden, auf dem Tisch ein Karton mit frischen Beutel und den Nadeln. An einer Wand ein Tisch mit dem PC drauf, wo der Spenderausweis vorgelegt werden muss und alles gleich registriert wird. Im Raum selber ist die Ärztin und eine Frau am PC. Für jeden Patienten gibt es eine frisch desinfizierte Nadel. Man macht sich im Stuhl bequem in dem man die Rücklehne einstellt auch das Teil mit den Füssen ist verstellbar, wird aber nicht anders eingestellt. Das Blutentnehmen geht sehr rassig vor sich. Nadel in den Arm, den Beutel in den Schoss gelegt. Mit drei Patienten kommt sie gut durch. Für mich alles sehr unpersönlich und kühl, genau so wie der Raum. Alles wird vom Staat gemacht, das cruz rojo hat damit nichts zu tun.
Bald sind die Beutel voll, frage, alles ok, claro, Nadel raus, ein Buschel mit Watte auf den Einstich, die nächsten 2 Tremine und schon ist man wieder draussen. Rolando führte mich in einen anderen Raum mit Tischen und Stühlen, da gibt es für jeden Spender zwei Brötchen mit genug Schinken drin, soaja Jogurt soviel man trinken will, sowie auch Refresco. Auch ich wurde freundlich aufgefordert zu zugreiffen. Wir sitzen noch eine Weile da, klar wird nur vom Baseball gesprochen.
Nun nimmt Rolando sein Entgelt entgegen für einmal spenden. Eine Tasche mit 7 libra Hünerbeine, 4 libra Fische, 1 Liter Milch und ein Liter Öl. Das pro mal Spenden, Roland spendet 2 x im Monat. Monatlich noch einen Eintrag in seiner libreta für das Blutspenden von 1 ½ Libra Rindfleisch, 15 Eier und 2 Litter Milch.
Das finde ich jetzt echt spendabel vom Staat, klar wenn man denkt, wie viel die ganzen Blutreserven einbringen von ganz Cuba, beim Verkauf. Leider kann ich nicht verstehen, warum nicht mehr Cubis zum Blutspenden gehen. Den Grund kenne ich auch, weil sie erbärmliche Angsthasen sind.
Selbst wenn eine Frau ein Kind gebärt, ist dem Mann und Vater der zutritt zum Gebärsaal verboten. Mit den umkippenden Männer hatten sie mehr mühe, als mit den gebärenden Frauen. Das sind eben die starken Männer von Cuba.
Vor meinen Gang mit Rolando hatte er noch die Ärztin vom Spendedienst angefragt, ob es möglich sei, dass ich mitgehen darf. Sie sagte schliesslich zu, weil ich Resident bin, am Spenden selber konnte ich mich nicht beteiligen. Es wurde mir auch nahegelegt keine Fotos zu machen.
Zitat von oveja
...Nun nimmt Rolando sein Entgelt entgegen für einmal spenden. Eine Tasche mit 7 libra Hünerbeine, 4 libra Fische, 1 Liter Milch und ein Liter Öl. Das pro mal Spenden, Roland spendet 2 x im Monat. Monatlich noch einen Eintrag in seiner libreta für das Blutspenden von 1 ½ Libra Rindfleisch, 15 Eier und 2 Litter Milch. ...
Wieder sehr anschaulich geschrieben, danke guzzi!
Hier ist ist üblich, dass Männer alle 2 Monate und Frauen nur alle 3 Monate 1 x spenden dürfen / sollen, jeweils etwa 1/2 l Blut.
Aber bei der Aufstockung der monatlichen Versorgung ist das für die Kubaner ja eine interessante, lohnenswerte Sache, aber 2 x im Monat ist schon eine ziemlich Belastung für den Körper!
@ oveja
[quote="oveja"]
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Den Grund kenne ich auch, weil sie erbärmliche Angsthasen sind. Wie war
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Hola,
wieder ein sehr guter Bericht der die Umstände dort plakativ vermittelt.
Was mir auffiel, wird vor der Blutabnahme nicht noch einmal kontrolliert ob auch der Gesundheits-
zustand des Spenders ok ist ? Wegen Hepatitis, Eisenmangel, Aids, usw.
Saludos, ortiga
Nachtrag
Klar habe ich das wichtigste nicht erwähnt. Bei den Vorbereitungen zur Blutentnahme wurde natürlich zuerst der Blutdruck gemessen, dabei wurde gefragt, wegen Medikamenten einnahme. So wie ob man sich wohl fühlt, dabei schaut einem die Ärztin genau an ob man etwa Alkohol getrunken hat. Wenn ja gibt es ein wieder sehen am nächsten Tag, kommt das 3x vor, wird der Blutpass entzogen. Somit natürlich auch der Eintrag der Libreta.
Bei der Blutentnahme selbst, werden zuerst 2 Fläschlein mit Blut abgefüllt, für das Labor. Die meisten die blut spenden haben die Hepatitis Impfung. Wenn etwas herausgefunden wird, an der Blutuntersuchung, hoher Cholesterin wert oder irgend was, wir einem umgehend bericht gemacht. Selbst die Ärztin verfügt über ein sehr gutes Auge, sie sieht am Blutplasma an, ob man am Tage vorher zu viel Fett zu sich genommen hat. Es wird ja empfohlen am Tage vorher Fettarme Nahrung zu sich zu nehmen.
Übrigens wird einem 600 Gramm Blut entnommen, muss echt staunen wie gut und exakt die Kontrollen durchgeführt werden. Wegen dem Turnus von 14 tagen, das ist nur bei denen die dies wünschen. Also nicht obligatorisch für alle, wenn keiner sich geschwächt fühlt, warum nicht. Würde ich auch tun wenn ich Cubi wäre. Also Residenten dürfen kein Blutspenden, wenigstens in Santa Clara, somit ist erwiesen, dass der Resident nicht gleichgestellt ist wie der Cubaner. Der Einstich der Nadel in den Unterarm, wird sehr professionell gemacht, ohne blauen flecken und so. Muss sagen ein kleines aber ein super Team.
#6 RE: Blutspenden in der Blutbank
Zitat von ortiga
@ oveja,
danke für den Nachtrag.
Nun können die Touris beruhigt sein, wenn sie mal Blut bekommen müssen.
Noch eine schöne Zeit bis zur Heimreise
Saludos, ortiga
In dieser hinsicht schon, war echt erstaunt, das hängt natürlich von der einstellung dieser ärztin ab, ob es überall so ist, möchte ich nur hoffen. habe mir sagen lassen, dass jede Woche ein camion, von santiago den blutbanken nachfährt, bis habana um das ertragene ab zu liefern.
das blut geht ja um die ganze welt und wird nicht nur in cuba verwendet, da hat denke ich die unicef mit dem roten kreuz auch noch die finger mit drin. Auch da kommen millionen beträge zusammen.
Übrigens auf jeder schachtel mit den hühnerbeinen stand virginia usa drauf. Jede die ich bis jetzt in Cuba gesehen hab, nur so nebenbei. Die cubis nehmen das zeug in empfang, nehmen dies nicht mal zur kenntnis, auch auf dem markt nicht.
#10 RE: Blutspenden in der Blutbank
Zitat von la pirata
Stimmt, ich kenne es auch nur so, als Blutspende.
Weiss es nicht wie es in deutschland ist, aber die meisten blutspenden werden in plasma verarbeitet, das ist auch bei uns so, oder ich gehe in ein spital wo eine eigene blutbank verfügt. In der schweiz gehe ich nur dahin, mit dem roten kreuz stehe ich nicht so gut.
Obwohl sie sehr viele gute dinge tun. Aber bei meinem blut, da hört es bei mir auf.
#17 RE: Blutspenden in der Blutbank
Zitat von TiendacubanaJa
beim drk wird blut gespendet, kein plasma. oder irre ich mich?
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