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Ja, mer san mit´m Radl da. Hasta la victoria siempre!
Die Achse des Guten: Ja, mer san mit´m Radl da. Hasta la victoria siempre!
Sehr gute Analyse zum Kolonialtourismus dekadenter westlicher Radtouristen. Besonders schön ist es natürlich dort, wo es den Leuten besonders dreckig geht, also dort wo vorindustrielle Verhältnisse herrschen.
31.03.2009 10:43 (zuletzt bearbeitet: 31.03.2009 10:49)
#2 RE: Ja, mer san mit´m Radl da. Hasta la victoria siempre!
.
Im Gegensatz zu Rafaels naiver Begeisterungsbekundung ("Sehr gute Analyse zum Kolonialtourismus dekadenter westlicher Radtouristen")stellt sich mir bei Röhls Artikel vor allem die Frage, "was will der Röhl uns eigentlich sagen".?
Da drängen sich mir ein paar Fragen auf:
Sollten die Radler aus moralischen Gründen besser einen Mietwagen nehmen? Sind Bustouristen/Mietwagennutzer (in Kuba) moralisch wertiger/weniger dekadent als Radfahrer? Oder sind Reisen nach Kuba generell unmoralisch, dekadent? Oder, wenn schon mit dem Rad, dann aber bitte nicht fröhlich? Wie reisen eigentlich Herr Röhl und sein Fan Rafael durch Kuba? Fragen über Fragen...
Ich bin richtig erleichtert, dass ich weder Garage noch Mittelklassemobil mein Eigen nenne...
Für bescheidenere Geister mag das Artikelchen ja wie eine "gute Analyse" klingen, ich halte es da lieber mit Röhl, der in einem STERN-Artikel (vielleicht in einem Anfall prophetischer Selbstkritik ) einst sehr treffend bemerkte:
Im Gegensatz zu Rafaels naiver Begeisterungsbekundung ("Sehr gute Analyse zum Kolonialtourismus dekadenter westlicher Radtouristen")stellt sich mir bei Röhls Artikel vor allem die Frage, "was will der Röhl uns eigentlich sagen".?
In Antwort auf:Nun, Waren werden auch in Kuba transportiert, was dort weitgehend weg fällt, ist der private Autoverkehr. Dass die geringe Verkehrsdichte mancher Strecken dort ideal für Radfahrer und andere langsamere Verkehrsteilnehmer wie z.B. Ochsenkarren oder Pferdekutschen ist, wussten wir aber bereits nach unserem ersten Kubabesuch.
Für das Erwerbsleben braucht man ohnehin kein Auto, da in einer Mangelgesellschaft der private Transport von Waren mangels ihrer Existenz entfällt. Daher herrscht auf kubanischen Straßen göttliche Leere.
(...)
In Antwort auf:Was nun folgt, ist eine oberflächliche, mehr oder weniger klischeehafte Beschreibung des kubanischen 'transporte', bei dem bekanntermaßen vieles im Argen ist. Das ist schön und recht, das kann man lesen, oder auch bleiben lassen, aber wo bleibt der Bezug zu den deutschen Radfahrern?
Ansonsten bewegen sich Kubaner in überfüllten Klapperbussen oder fahren auf der Pritsche eines Uralt-Lasters zu ihren musealen Produktionsstätten.
[...]
In Antwort auf:Na endlich! Die Radfahrer. Jetzt wird es aber suspekt. Stört es den Herrn Röhl, dass diese Radler 'fröhlich' radeln und nicht angesichts der (von Röhl diagnostizierten) kubanischen Realität in Depressionen verfallen? Oder ist es irgendwie unmoralisch, wenn Touristen, die "zu Hause ein 'Mittelklassemobil' in der Garage stehen haben", mit dem Bike durch Kuba fahren?
So strampeln die deutschen Urlauber fröhlich durch die kreative Instandhaltungswelt des realen Castroismus. Zu Hause, darf man wetten, hat jeder dieser Pedalritter ein picobello gepflegtes Mittelklassemobil in der Garage oder hilfsweise einen Antrag auf die Abwrackprämie gestellt.
Da drängen sich mir ein paar Fragen auf:
Sollten die Radler aus moralischen Gründen besser einen Mietwagen nehmen? Sind Bustouristen/Mietwagennutzer (in Kuba) moralisch wertiger/weniger dekadent als Radfahrer? Oder sind Reisen nach Kuba generell unmoralisch, dekadent? Oder, wenn schon mit dem Rad, dann aber bitte nicht fröhlich? Wie reisen eigentlich Herr Röhl und sein Fan Rafael durch Kuba? Fragen über Fragen...
Ich bin richtig erleichtert, dass ich weder Garage noch Mittelklassemobil mein Eigen nenne...
In Antwort auf:Da weiß also wieder einer genau, was "Kubaner von Europäern halten". Sicherlich war der Röhl schon xmal in Kuba und hat dort in unzähligen Interviews ein repräsentatives Meinungsbild DER Kubaner zum Thema erarbeitet. Da habt ihr was gemeinsam, lieber Rafael: Unwissen verbindet.
Kubaner halten Europäer, die freiwillig bei 30 Grad im Schatten durch die Pampa radeln, bestimmt nicht für sympathische Spinner.
Sondern nur für Spinner. Und das ist noch nett ausgedrückt.
Für bescheidenere Geister mag das Artikelchen ja wie eine "gute Analyse" klingen, ich halte es da lieber mit Röhl, der in einem STERN-Artikel (vielleicht in einem Anfall prophetischer Selbstkritik ) einst sehr treffend bemerkte:
Zitat von Röhl
Das Schöne am schaumigen Feuilleton-Trash ist, dass er gleich beim ersten Realitätscheck zusammenfällt.
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