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Kuba- Urlaub in der BILD
erst einmal die zeitung etwas schütteln....
http://www.bild.t-online.de/BILD/lifesty...eo=3277628.html
Armut und Traumstrände
Rund 100000 Deutsche reisten 2007 auf die größte Karibikinsel, meist in die Hauptstadt Havanna und die Ferienhochburg Varadero im Westen. Dabei schlägt das wahre Herz des Landes am anderen Ende der Insel – und Traumstrände gibt’s gratis dazu
Von KATRIN WISSBAR
Strubbeliger Bart, wilde Mähne, fast immer Zigarre oder Gewehr in der Hand: Die beiden „Reisebegleiter“ sind nicht gerade das, was man Sympathieträger nennt. Oder gar Werbe-Ikonen. Hier sind sie es trotzdem. Und das, obwohl der eine schon 40 Jahre tot ist und der andere sich seit fast zwei Jahren nicht mehr in der Öffentlichkeit blicken lässt.
Urlaub auf Kuba ist Urlaub mit Ernesto „Che“ Guevara und Fidel Castro – ob man nun will oder nicht. Ihr Konterfei ist überall gegenwärtig. Auf T-Shirts, Postkarten, Wandmalereien und riesigen Schildern an fast jeder Straße. Eine Variante ihrer fast 50 Jahre alten Werbebotschaft begrüßt Urlauber schon auf dem Rollfeld des Flughafens von Holguín: „Sozialismus oder Tod!“ Klingt nicht gerade einladend. Doch keine Sorge! Gehört alles zur großen Show aus siegreichen Revolutionstagen. Und ist für Touristen allenfalls kurios statt bedrohlich. So als rolle man direkt in ein lebendiges Ostblock-Museum. Mit dem Riesenunterschied: Hier gibt’s puderigweiße Traumstrände an türkisblauem Meer, saftiges Plantagengrün, jede Menge Musik und Lebensfreude pur dazu.
Kuba-Urlaub mit Castro und Che Guevara Rund um Guardalavaca liegen die Traumstrände des Ostens, wie hier die Playa Esmeralda. Und auch die besten HotelsFoto: Laif 1/4
Normalerweise besuchen Europäer die Hauptstadt Havanna und die beliebteste Badeurlaubsregion Varadero im Westen. Wer allerdings auch etwas von der bewegenden Geschichte des Landes schnuppern will, muss in den Osten – zur Wiege der Eroberungs- und Freiheitskämpfe.
Absolutes Muss für Urlauber auf revolutionären Spuren: Santiago de Cuba! Die zweitgrößte Stadt (442 000 Einwohner) an der Südküste ist auch eine der ältesten des Landes und war vor Havanna knapp 40 Jahre lang Hauptstadt. Die Außenbezirke erinnern an Ostberlin. Sozialismus und Plattenbau scheinen weltweit untrennbar mit-einander verbunden zu sein. Doch bloß nicht abschrecken lassen! Das Zentrum macht alles wieder gut. Etwa mit der Heredia. „Die Straße ist benannt nach dem rebellischen Dichter José María Heredia, der Anfang des 19. Jahrhunderts hier lebte“, erklärt Reiseleiter Alexis. „Heute ist sie die beliebteste Bummel- und Einkaufsstraße der Stadt.“ Außerdem führt sie an der ältesten Musikkneipe Kubas vorbei, der „Casa de la Trova“ (Eintritt 3,70 Euro inklusive Freigetränk).
Was muss ich über Kubas Osten wissen? Flugzeit: 9–10 Stunden.
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Trova? Alexis hilft: „So etwas wie der Überbegriff für kubanische Musikstile, wie etwa Salsa und Son.“ Und die gibt’s gleich ein paar Meter weiter zu hören. Live und kostenlos. Direkt im quirligen Zentrum der Stadt, dem Parque Céspedes. Vor der Kulisse bis zu fast 500 Jahre alter Kolonialbauten (hier steht übrigens auch das älteste Haus Kubas, der Wohnsitz des Kolumbus-Gefährten Diego Velásquez) steht immer eine Combo aus Kubanern, die – bewaffnet mit Gitarre, Rasseln und Claves genannten Holzstäben – wieder einmal eines ihrer Lieblingslieder anstimmen: „Hasta siempre, comandante!“ – auf ewig, Kommandante Che Guevara! Unbedingt die Dachterrasse des Hotels „Casa Grande“ besuchen. Von hier aus hat man einen fantastischen Blick über die Bucht auf die Sierra Maestra. Das dicht bewaldete Gebirge war Rückzugsgebiet und Kampfzentrale Castros und Che Guevaras.
Aber auch direkt auf dem Platz gibt es Zeugen der Rebellion. „Von hier aus hat Castro am 1. Januar 1959 den Sieg verkündet, bevor er nach Havanna zog“, sagt Alexis stolz und zeigt auf den blauen Holzbalkon des weiß getünchten Rathauses. Solche heroischen Plätze werden eben gepflegt. Genauso wie etwa die von Einschusslöchern übersäte Moncada-Kaserne. Alexis erklärt den etwas eigenwilligen Denkmalschutz à la Kuba: „Die Löcher stammen vom Angriff Castros am 26. Juli 1953 gegen die Truppen des Diktators Batista. Er scheiterte zwar, und die Löcher wurden zugespachtelt. Doch nach seinem Sieg sechs Jahre später ließ Castro sie wieder herausmeißeln.“
Kuba-Urlaub
Steckbrief:
Kubanische
Revolution
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Spuren der Eroberung ganz anderer Art finden sich am südöstlichsten Zipfel Kubas, im verschlafenen 65 000-Seelen-Ort Baracoa, ebenfalls eine ehemalige Hauptstadt und älteste des Landes. 1492 landete Christoph Kolumbus hier, schlug erst einmal als einnehmendes Zeichen Spaniens ein Holzkreuz in den Strand und nannte den Ort Porto Santo. Grundstückserwerb nach Hauruck-Methode. An der Stelle steht heute ein Kunststoffkreuz, in der Kathedrale von Baracoa das angebliche Original.
Genug Geschichte? Dann ab in den Urwald und auf zu einer Wanderung entlang des Rio Duaba im Nationalpark „El Yunque“, dem platten Tafelberg Baracoas. Zur Erfrischung geht’s erst rein in den Fluss und anschließend auf ein Tässchen heiße Schokolade auf die Kakaoplantage an der Finca Duaba. Die hier produzierte Kakaomasse wird in ein weiteres Prestigeobjekt der Revolution geliefert: die Schokoladenfabrik von Baracoa, 1963 gegründet von – genau – Che Guevara. Vor dem Fabriktor steht das unvermeidliche Schild mit Porträt.
Wer jetzt wieder Kraft hat, steigt nicht in den klimatisierten Reisebus Richtung Guardalavaca mit den schönsten Stränden des Ostens, sondern zahlt circa 70 Euro für ein echtes Abenteuer: fliegen! Und zwar mit einem 20-sitzigen Helikopter, der ungefähr so lange im Einsatz zu sein scheint wie der Maximo Líder selbst. Aber der hält sich ja auch seit den 50ern immer irgendwie oben.
Spätestens nach der Landung, mit den Füßen im Sand, Salsa-Klängen im Ohr und karibischem Sternenhimmel über dem Kopf ist man sich mit den Revolutionshelden in Sachen freies Kuba einig. Zumindest was das Getränk betrifft: Einen Rum mit Cola, bitte! Einmal Cuba Libre!
Zitat von el prietoZitat von Varna 90
Abends gibt es auch am Dolores Platz oft kostenlos "Musik live".
Und ganz viel Polizei beschützt einen dort vor den jineteras
Am "Hotel Casa Grande" habe ich verstärkt Polizei beobachtet, denn dort sind ständig Touristengruppen (Japan, China, Italien usw.) - ganz viel mehr als am Dolores Platz.
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