Freitag, 30. November 2007
Kubanische Studenten fordern die Wiederherstellung der Selbstverwaltung in den Hochschulen. Regierungskritische Gruppen aus verschiedenen kubanischen Hochschulen verlangen die Abschaffung der staatlichen Kontrollen, Meinungs- und Versammlungsfreiheit

Bericht aus Havanna des unabhängigen Journalisten Carlos Serpa Maceira

5.000 Studenten haben eine Petition für die Wiederherstellung der Selbstverwaltung der Universitäten unterschrieben. In Kuba dürfen nur „Regierungstreue studieren“. Die alte Losung Fidel Castros „Die Universität ist nur für die Revolutionäre“ stößt auf wachsender Ablehnung. Die Menschen wollen ohne staatliche Einflussnahme studieren dürfen. Die Unterschriftenpetition ist eine Initiative der unabhängigen Gruppe „Universitätsstudenten ohne Grenzen“.Am 27. November präsentierten in Havanna Studenten aus Santiago de Kuba, Holguín, Villa Clara und Havanna zusammen mit Vertretern anderer Bürgerrechtsgruppen eine an die kubanische Regierung gerichtete Petition mit 5.000 Unterschriften. Anwesend waren Botschaftsangehörigen und Vertreter ausländischer Medien. Der Bürgerrechtler Néstor Rodríguez Lobaina (Foto Oben) verlaß eine Erklärung. Lobaina ist Präsident der „Kubanischen Jugend für demokratische Entwicklung“ und Gründer der Initiative „Universitätsstudenten ohne Grenzen". Die Organisatoren der Initiative verlangen von der kubanischen Regierung eine Straffreiheit für die Unterzeichner der Petition.Zur Unterstützung der Aktion wurde eine symbolische Studentenmarch durch Havanna veranstaltet.


Die Kiste mit den 5,000 Unterschriften. Studenten aus anderen Universitäten haben die Petition mitunterschrieben. Vor 1959 war die Universitätsautonomie eine heilige Sache. Nicht mal Batista traute sich sie abzuschaffen. Castro schuf sie ab, um die studentische Wiederstandgruppe „13 März“ auszuschalten. Die Gruppe war maßgeblich an den Sturzt der Batista Tyranei beteiligt.


Während der Pressekonferenz zeigte ein Student den anwesenden Journalisten die Kiste mit den Unterschriften.


Einige Studenten trugen Hemden mit dem Foto „Jose Antonios Echevarría“. Er war der Wortführer der Studentenbewegung während des Kampfes in den 50er. Jahre gegen die Batista Diktatur. Er starb für eine demokratische Wende in Kuba. Die Menschen in Kuba bewahren das Andenken Echevarrias als ein Symbol der Sehnsucht des kubanischen Volkes nach Freiheit.

Quelle:http://www.kuba-magazin.de/content/view/240/41/