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Schwiegermutter's letzter Gang
Guzzine machte unser Mami schön, denn sie sollte wieder einmal ins Spital wegen einer Infusion. Der Tumor ist mittlerweile so gross, dass er die Venen und Adern zudrückt, auch die Nieren arbeiten nicht mehr richtig. So kämmte die guzzine die Mami und ich entschloss mich nochmals ein Foto zu machen. Durch die Linse sah ich erst, wie mager das Mami nun geworden ist, ich suchte ihre Augen, sie sahen mich an als wollten sie etwas sagen. Das Mami wurde nun angekleidet und alsbald kam auch die Ambulanz um sie abzuholen. Guzzine ging mit Ganga (Schwägerin) mit. Um 10 Uhr Nachts ist dann der Wechsel und alle ausser, diese die Wache übernehmen bleiben im Spital. Das war dann eben Ganga und Dario.
So kam guzzine etwas nach 11 Uhr Nachts nach Hause, sie kam kurz rauf und wollte ihre Tante ( Santera )Cuca noch besuchen. Ich liess dies zu, Cuca ist die einzige, wo guzzine ihren Rat befolgt. Nach 1 Uhr morgens erschien guzzine und legte sich zu mir ins Bett. Wir sprachen noch etwas über das Mami und alsbald schliefen wir ein. Auf einmal tönte es von der Strasse, Dali, Dali Candita esta murir. Wir sprangen gleichzeitig auf, guzzine verlor ihre Fassung, ich hatte grosse Mühe sie unter Kontrolle zu halten, alsbald kam dann Chichi hoch, guzzine hatte sich soweit gefasst, nach dem Gespräch mit Chichi. Guzzine und ich duschten zusammen, denn in diesem Zustand kann ich sie keine Sekunde aus den Augen lassen. Als wir fertig waren, wartete Chichi bereits und so machten wir uns zu Fuss Richtung Spital, es war Mittlerweilen morgens um 3 Uhr, die Strassen waren dunkel und Taxi gab es keine um diese Zeit. Ich war eigentlich froh trotz des Fussmarsches von einer Stunde, wir konnten mit guzzine reden, denn ich wusste wenn sie ihre Mutter im Spital sieht, dann kommt der nächste Schub, wo sie ihre Kontrolle vergass, über den Verlust.
Der Spital war in Sichtweite und da sahen wir Dario (Bruder) und Ganga uns entgegenkommen. Als wir uns trafen, erzählte er kurz die Ereignisse, dass sie kurz nach der Infusion eingeschlafen war. In den Händen der beiden die Bettanzüge und Kissen. Das Mami hatte sich kurz nach dem Einschlafen sich nochmals komplett versäubert und so war alles schmutzig. Natürlich haben wir auch nicht daran gedacht, um Kleider, Kamm und Schminke mit zu nehmen, um das Mami herzurichten. Die beiden machten sich alsbald, auch zu Fuss nach Hause um die nötigen Sachen zu holen. Wir machten uns auf den Weg und beschlossen im Spital zu warten.
Am Eingang liess und die Wache durch und erklärte wo wir die Verbliebene finden. Der Weg führte über dunkle Gänge, durch Türen, uns an den Ort. Was ich da zu sehen bekam, verschlag mir einfach die Sprache, so was von Menschen Unwürdigkeit, habe ich nicht einmal zu denken gewagt. Ich weiss ja auch wo bei und die Toten aufbewahrt werden, aber dies war ein Zimmer wo man die Verbliebene nochmals besucht um sie herzurichten. Es war schlimmer als eine schlecht Geflieste Rumpelkammer. Sehr klein, nicht mal einStuhl, der kleine Bruder stand an dem Aufbahrungs-Wagen, der an einer Wand stand. Das Mami lag darauf in einer grau-gelben speckigem Lacke verhüllt, natürlich schmutzig, einfach das gröbste abgewischt. Es war kein Waschtrog da gar nichts, ich musste gleich raus um mich zur Besinnung zu bringen. Guzzine lehnet sich über das Mami, streichelte und liebkoste sie, eng umschlungen mit ihrem kleinen Bruder Dimitri, der von der Nachtwache von der Sportschule hergebracht wurde. Chichi deckte Candita ab und er untersuchte sie kurz, was eben ein Arzt macht, denn es war sonst niemand da. Candita lag nun tot in dem Spital wo sie 30 Jahre Kinder zur Welt verholfen hat, unter jeder Menschenwürde. In einem Menschen unwürdigen Raum, es kam mir vor wie abgestellt, unbrauchbar.
Mittlerweilen trafen Ganga und Dario wieder ein mit Kleider und Kamm. Sie brachten auch 2 Flaschen Wasser mit um das Mami zu waschen. Guzzine kämmte sie und schminkte ihr Gesicht, auf ihren Lippen lag ein Lächeln, sie war so abgemagert, dass sie ihren Mund nicht mehr ganz geschlossen werden konnte. Ganga und guzzine warteten, bis sie eingesargt und nach Hause geführt wurde. Wir übrigen machten uns auf den Fussmarsch nach Hause, es ist 6 Uhr und tag wachte langsam auf.
Als der wagen kam wurde das Mami das letzte mal in ihrem Hause aufgebahrt. Der Sarg war sehr schlicht gemacht und mit schwarzem Stoff überzogen, so dass er ganz ansehnlich wirkte, verziert mit ausgestanzten Blechsternen. Langsam kamen die Verwandten mit Lastwagen und Karren, die Beerdigung war auf 4 Uhr Nachmittags angesetzt. Guzzine musste ich echt bewundern, wie sie sich in Kontrolle hatte. Natürlich wurde sie jedes Mal wieder von Schmerz erschüttert wenn die Verwandten und Freunde kamen um ihr Beileid auszusprechen.
Pünktlich um 4 Uhr setzte sich das Auto in Bewegung und wir trotten hinterher, es war ein fürchtbar mühsamer Gang, die Karre stank fürchterlich nach Abgasen, einmal mussten wir sehr schnelle lange Schritte tun, bald darauf bliebt die Karre wieder stehen. Nach einer Stunde erreichten wir den Friedhof, wo der Sarg in die Gruft kam. Die Arbeiter standen mit Stiefel und schmutzigen Kleider, in der hinteren Hosentasche eine angebrauchter Flachmann Rum. Auf dem Grabdeckel stand der Namen eines Familiengrabens von 1927. Er soll ja nach 2 Jahren wieder geöffnet werden, die Knochen gesäubert und dann wieder mit nur den Knochen nochmals beigesetzt werden, in einem kleinen Holzsarg, für den Rest der Zeit.
Nun möchte ich den Cubis doch ein Kompliment machen, alle die kamen, kamen mit Herz und Beileid, egal was für Kleider sie trugen, ob sie in den Arbeitskleider oder defekten und ungepflegten Sachen kamen, auch zu letzten Gang, niemand nahm Anstoss daran, sie kamen mit offenem Herzen und tröstenden Worten. Wir können an ihnen ein Beispiel nehmen, denn bei uns Artet es oft in einer Modeschau aus.
#2 RE: Schwiegermutter's letzter Gang
#3 RE: Schwiegermutter's letzter Gang
(
Gast
)
#4 RE: Schwiegermutter's letzter Gang
#13 RE: Schwiegermutter's letzter Gang
Gruss
Barbara y Johannes
ehemaliges mitglied
(
gelöscht
)
#14 RE: Schwiegermutter's letzter Gang
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