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Krebsmedizin in Kuba
Krebsmedizin in Kuba
Der Kampf gegen Krebs hat noch kaum Eingang gefunden in die Entwicklungszusammenarbeit. Doch Krebs fordert heute weltweit mehr Opfer pro Jahr als Aids, Tuberkulose und Malaria zusammen. Für die wirksame Krebsbekämpfung braucht es funktionierende Gesundheitsstrukturen für Prävention und Früherkennung an der Basis, eine angemessene Ausrüstung in den Spitälern, Medikamente und gut ausgebildete Fachleute. All dies muss für die gesamte Bevölkerung zugänglich sein, um flächenwirksam zu werden. Kuba hat die Krebsmedizin zu einer seiner Prioritäten erklärt, mediCuba-Suisse unterstützt es dabei.
Krebsmedizin in Kuba. Bulletin Nr. 19, September 2007 (pdf):
http://www.medicuba.ch/images/stories/Bu...%20dt%20def.pdf
Interview mit Franco Cavalli, Chefarzt für Onkologie und Vertreter der SP im Tessiner Nationalrat (Auszug):
Du bist ja Vizepräsident von MediCuba und betreust in Kuba ein Krebsprojekt. Welche Erfahrungen hast du dort gemacht?
Franco Cavalli: Kuba weist in Sachen Krebs seit rund 25 Jahren nicht mehr das typische Muster unterentwickelter Länder auf. Dies zeigt sich etwa daran, dass bei kubanischen Frauen Brustkrebs deutlich häufiger auftritt als Gebärmutterkrebs. Kuba ist auch das einzige lateinamerikanische Land, in welchem die Früherkennung ähnlich funktioniert wie bei uns. Die Heilungsraten sind mit den unsrigen vergleichbar.
Betreibt man in Kuba also die gleiche Krebsmedizin wie bei uns?
Franco Cavalli: Grosso modo ja.
Kann sich Kuba denn alle Krebsmedikamente leisten, die bei uns eingesetzt werden?
Franco Cavalli: In der Krebsmedizin sind die Preise der neuen Medikamente ohnehin ein grosses Problem. Deshalb nähern wir uns in Sachen Krebs einer ähnlichen Situation wie bei der HIV-Behandlung, wo sich die Länder der Dritten Welt die erforderlichen Medikamente nicht leisten können. Das ist politisch höchst brisant. In Kuba hingegen stellt sich dieses Problem nicht in voller Schärfe. Denn gewisse Krebsmedikamente produziert Kuba selbst, etwa Interferon und monoklonale Antikörper. Gewisse neue Produkte der grossen Pharmakonzerne sind in Kuba allerdings nicht verfügbar, weil man sie dort noch nicht produzieren und sie auch nicht kaufen kann. Dennoch werden die meisten Patientinnen und Patienten so behandelt, wie sie auch bei uns behandelt würden.
Welche Massnahmen gegen Krebs müssen in den anderen Ländern der Dritten Welt ergriffen werden, die über eine weniger gute Gesundheitsversorgung als Kuba verfügen?
(...)
Quelle: Soziale Medizin - Zeitschrift für Gesundheits- und Sozialwesen
Zitat von Garnele
Krebsmedizin in Kuba
Der Kampf gegen Krebs hat noch kaum Eingang gefunden in die Entwicklungszusammenarbeit. Doch Krebs fordert heute weltweit mehr Opfer pro Jahr als Aids, Tuberkulose und Malaria zusammen. Für die wirksame Krebsbekämpfung braucht es funktionierende Gesundheitsstrukturen für Prävention und Früherkennung an der Basis, eine angemessene Ausrüstung in den Spitälern, Medikamente und gut ausgebildete Fachleute. All dies muss für die gesamte Bevölkerung zugänglich sein, um flächenwirksam zu werden. Kuba hat die Krebsmedizin zu einer seiner Prioritäten erklärt, mediCuba-Suisse unterstützt es dabei.
Krebsmedizin in Kuba. Bulletin Nr. 19, September 2007 (pdf):
http://www.medicuba.ch/images/stories/Bu...%20dt%20def.pdf
Für eine Zusammenarbeit und bei Fragen im Kampf gegen Krebs wird auch die Deutsche Krebshilfe Unterstützung gewähren. Die Adresse lautet: Deutsche Krebshilfe e. V., Thomas-Mann-Str. 40, 53111 Bonn,Ruf 0228/72990-0 (Mo bis Do 9.00 - 16.00 Uhr / Fr 9.00 - 15 Uhr)
Zitat von guzzi
Kuba hat auch am meisten Krebskranke, der Staat würde besser mal was gegen die Ursache des Krebses unternehmen, aber damit kann der Staat nicht Prahlen. Alles ist in Kuba eine Lüge. Selbst die Statistik der Kranken wird schamlos gefälscht.
Lieber guzzi,
möchte dir nicht zu nahe treten, aber ich würde mich in einem öffentlichen Forum nicht so offen äussern, zumal du in Cuba lebst. Wenn es auch die Wahrheit ist.
Deine Beiträge sind einmalig informativ und gut, ich danke dir dafür.
Salu2
Zitat von chico tontoIn Antwort auf:
Kuba hat auch am meisten Krebskranke
mich würden die Zahlen interessieren. Hast Du eine Quellenangabe.....
Trifft es auf alle Provinzen zu, gibt es signifikante Unterschiede zwischen den Städten und dem Land....?
würde mich sehr interessieren. Danke
Deine Frage kann dir wahrscheinlich beantworten:
1) Deutsche Krebshilfe, Prof. Dr. Dagmar Schipanski, Thomas-Mann-Str. 40, 53111 Bonn - eMail: deutsche(at)krebshilfe.de
2) Paritätischer Wohlfahrtsverband, Loher Straße 7, 42283 Wuppertal - eMail mail(at)paritaet-nrw.org
3) Prof. Dr. E. Kruse, Direktor der Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie Georg August Universität Göttingen, Robert Koch-Straße 4O, 37075 Göttingen
Studenten der Medizin fordern dort Informationen an. Grüße
"Vivir como antes" - Leben wie zuvor
Wo könnte dieser Titel besser hinpassen als nach Cuba, nach Havanna, in dieses Land, das heute durch seine Politik und Geschichte wie ein lebendiges Museum aus den fünfziger Jahren erscheint. Im weissen Arztkittel gehe ich zur Arbeit. Schon frühmorgens sind die Strassen voller geschäftiger Menschen. Ein altes Taxi schaukelt gemütlich durch die Strassen - Chevrolet 1952 - ein Sammlerstück in Europa und hier ein liebevoll gepflegtes öffentliches Verkehrsmittel. An der Strassenecke gleich vor dem Spital Fajardo, in einer einfachen Strassencafeteria, werde ich herzlich begrüsst "Buenas dias doctora, como estan?" (...)
Das Spital Comandante Manuel Fajardo und kubanische Pflegerinnen aus dem Operationssaal
Mein fast einjähriger Aufenthalt als Gastärztin in Cuba war für mich in vielem ein "Leben wie zuvor". Ich hatte meine Ausbildung als Allgemeinchirurgin in der Schweiz beendet und wollte meine chirurgischen Erfahrungen nun in der weiten Welt vertiefen. Unser Chirurgenteam im Spital Fajardo (Universidad médica de la Habana, Facultad de Medicina, Comandante Manuel Fajardo) besteht aus zwanzig Chirurgen - ein grosses Team in einem kleinen Spital mit ungefähr 60 chirurgischen Betten. Das Spitalleben ist sowohl für Ärzte und Pflegepersonal, als auch für die Patienten und ihre Angehörigen eine grosse Herausforderung. Behandelt und operiert wird mit einfachen Mitteln. Medikamente sind oft schwierig zu erhalten und ohne die Unterstützung der Familie wäre es für die Patienten schwierig, überhaupt gesund zu werden. Die Ruhe und Bescheidenheit der kubanischen Patienten, die sich voller Vertrauen auf ihre Ärzte und Ärztinnen verlassen, hat mich sehr beeindruckt (...)
Ich leitete zusammen mit Professor Alexis Cantero Ronquillo, meinem höchstpersönlichen Professor in Chirurgie, dem ich anvertraut wurde, die Sprechstunde für Brusterkrankungen. Unsere "Consulta de mama" fand an zwei Tagen pro Woche statt. Dreissig bis fünfzig Patientinnen stürmten jeweils unser kleines Sprechzimmer, wo der alte Ventilator nur mit Mühe etwas frische Luft machen konnte. Die Erkrankungen der Brust auf diesem Inselstaat unterscheiden sich nur wenig von den Brusterkrankungen in Europa. Mehr junge Frauen als in Europa haben kleine gutartige Knötchen oder Zysten. Die schweren Brusterkrankungen - der Brustkrebs - sind statistisch fast gleich hoch wie bei uns. Jede Woche hatten wir neue Patientinnen mit malignen Tumoren. Da es noch sehr wenig Früherkennungsmöglichkeiten und Programme gibt, kommen leider die Patientinnen sehr oft schon in einem lokal fortgeschrittenen Stadium, sodass eine schonende Chirurgie leider nicht mehr möglich ist. Jede Patientin erhält trotzdem eine optimale Therapie. Wir operierten an drei Tagen pro Woche und so konnte jede Patientin mit neu diagnostiziertem Tumor rasch operativ behandelt werden. Die weiteren Therapieschritte bestehen aus ambulanter Chemotherapie und bei Bedarf natürlich aus Bestrahlung. (...)
Quelle und vollständiger Artikel:
http://www.leben-wie-zuvor.ch/medizinisc...infos_id/17.htm
_________________________________________________________________________________
In Antwort auf:
Deine Frage kann dir wahrscheinlich beantworten
leider nein, wer könnte?
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